Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19290810
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192908100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19290810
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-08
- Tag1929-08-10
- Monat1929-08
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 184, lv. August 1S2S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn.Buchhandel. Kleine Mitteilungen Jubiläum. — Die G. A. Kaufma n n 's Buchhandl u n g (Rudolf Heinze) in Dresden, die bereits seit über 40 Jahre im Besitz der Familie Heinze ist, wurde am 12. August 1854, vor nun mehr 75 Jahren, von CH. G. Ernst am Ende als Buch- und Kunst handlung unter der Firma CH. G. Ernst am Ende gegründet. Als sich Ernst am Ende selbständig machte, hatte er eine vieljährige buch händlerische Tätigkeit hinter sich. Zuletzt war er zwei Jahre Mit inhaber der Buchhandlung von Robert Kori in Dresden, die dieser jedoch am 1. Juli 1854 wieder allein übernahm. So machte sich Ernst am Ende selbständig. Mit guten Erfolgen führte er die Buch- und Kunsthandlung 16 Jahre. Kränklichkeit veranlaßte ihn dann, seine Firma am 1. Juli 1870 an Gustav Adolph Kaufmann zu ver kaufen, um sich selbst einen ruhigeren Wirkungskreis zu suchen. Kaufmann gliederte dem Unternehmen einen Verlag an und fir mierte ab August 1873 G. A. Kaufmann (vorher: E. am Ende's Buchhandlung). Da der Verlag ihn bald sehr in Anspruch nahm und er sich daher nicht mehr genügend dem Sortiment widmen konnte, verkaufte er dieses 1875 an Theophil Biller, den vormaligen Besitzer der W. Schultze'schen Buchhandlung in Jauer. Biller hatte das Ge schäft nur zwei Jahre; im Juli 1877 ging es in den Besitz von Nein hold Bernhardt aus Breslau über. Nach zehnjähriger Jnhaberschaft übergab Bernhardt am 15. Februar 1887 die Firma seinem Mit arbeiter Rudolf Heinze aus Dresden, der sie unter der bisherigen Bezeichnung, mit Hinzufügung seines Namens, weiterführte. Heinze nahm 1892 Max Haffmann als Teilhaber auf, der nach sechs Jahren wieder ausschied. Seitdem war die Firma in seinem Alleinbesitz. Rudolf Heinze war ein geistig sehr reger Mensch, seiner ziel bewußten Tatkraft verdankt die Firma ihren Aufschwung zur heu tigen Größe. Er war 1863 als Sohn des Natsarchivars Alfred Heinze in Dresden geboren, hatte das Progymnasium in Meißen, die Böhmesche Realschule in Dresden, und zuletzt das Freimaurer-In stitut in Dresden (von 1875—1880) besucht. Am 1. August 1880 trat er als Lehrling in G. A. Kaufmann's Buchhandlung (Inhaber A. N. Bernhardt) ein. Danach arbeitete er in der Verlags- und Kom missionsbuchhandlung Georg Böhme in Leipzig, dann in Berlin in der Buch- und Antiquariatsbuchhandlung Anders L Bufleb und bei Gebrüder Fischer, Sortiment und Antiquariat, zuletzt in Hannover bei Sachse L Heinzelmann, Kunst- und Buchhandlung, Kunstanti quariat. Am 25. Februar 1887, erst 23 Jahre alt, erwarb er von seinem Lehrchef die Firma G. A. Kaufmann's Buchhandlung. Da ihre damalige Lage in der Breiten Straße nicht mehr besonders günstig war, verlegte er das Geschäft 1892 nach der Seestraße, wo es sich noch jetzt befindet. Heinze merkte bald,Odas; für eine Großstadt- Buchhandlung das Vielerlei von Übel ist, und richtete nun sein Augen merk, gemäß der Geschäftslage an einer der Hauptverkehrsstraßen, auf den Vertrieb schönwissenschaftlicher Literatur, sowohl in- als aus ländischer, womit er guten Erfolg hatte. Bereits vom ersten Jahre ihres Bestehens an war die Firma mit dem buchhäudlerischen Allein vertrieb des Dresdner Adreßbuchs betraut worden. 1907 wurde ihr der Hauptvertrieb der Sächsischen Generalstabskarten übertragen, hierzu kamen im Jahre 1910 die Meßtischblätter und 1915 die karto graphischen Veröffentlichungen des Sächsischen Geologischen Landes amtes, 1927 die Kartenwerke des Stadtvermessungsamtes Dresden und im Jahre 1929 wurde der Firma der amtliche Hauptvertrieb der Kartenwerke des Kartographischen, früher Militärgeographischen Instituts in Wien (für Sachsen) übertragen. Seit 1918 erscheint im Kommissionsverlag der Firma der Amtliche Taschenfahrplan für Sachsen und seit 1929 der Amtliche Fahrplan der Krastwagenlinien im Freistaat Sachsen. Heinze hat mancherlei Vorschläge für die Ver breitung der Karten sowie für neue Ausgaben gemacht. In Aner kennung seiner Verdienste wurde ihm 1909 der Titel »Kgl. Hof buchhändler« verliehen, 1917 erfolgte seine Ernennung zum Kgl. Sächsischen Hofrat. Während sich Rudolf Heinze im ersten Jahrzehnt seiner Selb ständigkeit ganz dem Ausbau seines Geschäftes gewidmet hatte, nahm er später auch am öffentlichen Leben teil. So war er von 1898 bis 1901 Stadtverordneter. Im Verein Dresdner Buchhändler und im Buchhändlerverbanö für das Königreich Sachsen entwickelte Heinze in den Jahren von 1899 bis 1907 im Interesse der buch händlerischen Allgemeinheit eine überaus rege Tätigkeit. Während dieser Zeit wurde er wiederholt zum 1. Vorsitzenden beider Vereine gewählt. Eine seiner ersten Anregungen im Verein Dresdner Buch händler war die Herausgabe eines Weihnachtskataloges durch den Verein. Dieser erschien 1899 zum erstenmal und fand großen Bei fall. Rudolf Heinze hatte vom ersten Jahrgang an die Schrift leitung in Händen und behielt sie auch noch weiter, als er schon schwer leidend war. Die Abschaffung des Kundenrabatts beschäftigte ihn ebenfalls von Anfang an in besonderem Maße. Im Börsenblatt finden sich in den Jahren seiner Amtszeit eine Anzahl Aufsätze, die von seinem Eintreten für die Gesamtinteressen des Buchhandels Zeugnis ablegen. Rudolf Heinze starb am 15. Februar 1928 nach einem arbeits reichen Leben im Alter von 64 Jahren. Nach seinem Tode ging die Firma in den Besitz der Witwe, Frau Clara Heinze und seines Sohnes Herrn Johannes Heinze über. Herr Johannes Heinze hatte von 1917—1920 im väterlichen Geschäft gelernt und war dann als Gehilfe bei Franz Wagner in Leipzig, I. Schweitzer, Sortiment in München, Lucas Gräfe in Hamburg und in der Gsellius'schen Buchhandlung in Berlin. 1923 kehrte er in das väterliche Unter nehmen zurück, für das ihm 1925 Prokura erteilt wurde. Seit dem Tode des Vaters liegt die Führung des Geschäftes in seinen Händen. Schünemanns Monatshefte gehen in Wcstermanns Monatsheften auf. — Die vor einigen Jahren gegründeten Schünemanns Monats hefte sind, wie wir erfahren, in den Verlag von »Westermanns Mo natsheften« übergegangen. Die Zeitschrift selbst erscheint nicht mehr; sie geht in Westermanns Monatsheften auf. Ladenumbau. — Im Hildesheimer Abendblatt lesen wir: Die hiesige Finckesche Buch- und Musikalienhandlung, Paul Eugen Schuh, hat durch den Umbau des alten Laden lokals einen neuen, modernen Geschäftsraum erhalten. Die Außen front mit den beiden Schaufenstern und den zurückliegenden Ein gangstüren macht jetzt einen vornehmen Eindruck. Der Verkaufs raum hat Licht und Raum gewonnen, in der Einrichtung herrscht die neue Sachlichkeit vor, die bei aller Einfachheit vornehm und geschmackvoll wirkt. Die grünen Wandslächen, die einen guten Ab schluß zur Decke in farbenfreudiger Linienführung haben, wirken auf das Auge angenehm und passen sich dem Nahmen des Ganzen vorteilhaft an. Die Musikalienabteilung ist von der Bücherabtei lung nicht räumlich getrennt, aber so zusammengestellt, daß sie als Sonderabteilung wirkt. Ein Tisch mit zwei Rohrsesseln bietet dem Besucher einen angenehmen Nuhepunkt. Der Inhaber hat es verstanden, aus einem veralteten Ladenlokal einen modernen Buch laden zu schaffen, der eine gute Übersicht bietet und den Aufenthalt angenehm macht. Prozeß um ein Buch. — Wie die Vossische Ztg. berichtet, hat der 10. Senat des Kammergerichts als Berufungsinstanz in Sachen des tschechoslowakischen Schuhfabrikanten Bata gegen den Schriftsteller- Rudolph Philipp unter teilweiser Aufhebung des erstinstanzlichen Urteils entschieden, das Buch Rudolph Philipps über Bata: »Der unbekannte Diktator Thomas Bata« (1928) nicht völlig zu verbieten, sondern das Verbot nur noch auf 22 Stellen des Buches zu er strecken, die ausgemerzt werden müssen. Es handelt sich dabei vor allem um Stellen allgemeiner Art. Die Kosten werden zu neun Zehnteln Bata auferlegt, während nur ein Zehntel von Philipp bzw. dem Verleger zu tragen ist. Aus dem deutschen Buchdruckgewerbe. — Die wirtschaftliche und konjunkturelle Lage im deutschen Buchdruckgewerbe weist zurzeit im allgemeinen einen Tiefstand auf, wie er seit Jahren nicht mehr zu verzeichnen war. In ähnlicher oder noch schlimmererer Lage befinden sich andere Zweige des graphischen Gewerbes. Früher wurden das Buchdruck- und die mit ihm verwandten Gewerbe weniger von den allgemeinen Konjunkturschwankungen beeinflußt, wie dies auch Professor W a g e m a n n, Direktor des Instituts für Konjunkturforschung in Berlin, in einem »Konjunkturfragen des Druckgewerbes« überschriebenen Aufsatz in Nr. 71/1928 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« nachzuweisen versuchte. Auf Grund seiner Ermittlungen, die sich auf die Jahre 1925 bis teilweise 1928 erstreckten, führte er zusammenfassend aus: »Danach weist das Buchdruckgewerbe von allen großen Jndustriezivcigen die geringsten Konjunkturschwankungen in der Zahl der Beschäftigten aus«. Dabei ist zu berücksichtigen, daß im Buchdruckgewerbe in der ersten Hälfte des Jahres 1925 fast gar keine Arbeitslosen vor handen waren. Seit dem Jahre 1926 sind in dieser Hinsicht aber wesentliche Änderungen vor sich gegangen. Im Juli 1928 hatte der freigewerkschaftliche Verband der Deutschen Buch drucker, der über °/io aller Buchdruckergehilfen umfaßt, bereits 3729 Arbeitslose. Seitdem ist die Arbeitslosigkeit fast immer gestie gen, wie aus der nachstehenden Übersicht für die Zeit von August 1928 bis Juni 1929 hervorgeht: August 1928 4677, September: 4356, Oktober: 4875, November: 4454, Dezember: 5443; Januar 1929 : 5220, Februar: 5010, März: 5602, April: 5921, Mai: 6307, Juni 6711 Arbeitslose (bei zuletzt 86 000 Mitgliedern). Im Jahre 1926 betrug die Arbeitslosigkeit im Buchdruckgewerbe schon 5,6 Pro zent, sie belief sich im Jahre 1927 dagegen nur auf 2,0 Prozent, und 867
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder