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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1924
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- Deutsch
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,v- 87, IS. März 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtscbn. Buchhandel. 3599 1,-eben, daß gerade bei jenen Handelszweigen, die mit der Kunst eigen-tlich nichts zu tun haben, es immer mehr Mode wird, mitten unter tzen zur Schau gestellten- Waren einige gerahmte Kunstblätter an-zu- Oringen. Es geschieht dies keineswegs aus Liebe zuv Kunst, man be absichtigt auch nicht, mit den Bildern Handel zu treiben, sondern man bedient sich einfach der bekannten Eigensch-ast der Bilder, die Auf merksamkeit der Vorübergehenden in besonderem Mähe zu erregen und sie zum Stehendleiben zu veranlassen. Wer ivcgen der Waren i.icht stehen bleiben würde, vor dem Bild macht er Halt. Naturgemäß betrachtet er nicht nur das Bild, sondern auch die Waren, und er beginnt sich für das betreffende Geschäft zu interessieren. Auch der Buchhändler sollt« sich stets der Bilder bei der Schau-- fen'ster-Tekoration bedienen, zumal da Bücher wenig Ausfallendes an sich haben. Welche Bilder eigenen sich für Buchsenster? Mir allgemeine Muster (Mischfenster) wählt man hauptsächlich die Bildnisse jener, deren Werke mau verkauft, besonders der großen Denker und Tichtcr, -sowie Genrebilder mit Bücherlssern, z. B. Spitzwegs Bücherwurm, Grützner, In der Bibliothek, und Hasenclcver, Lesekabinett. Bei Soiderfensteru, die bestimmten Büchergattungcn gewidmet sind, richtet man sich nach dem Thema. In ein Sondersenster »Philosophie« ge hören die Bildnisse der Philosophen, Raffaels Schule von Athen und Muerbachs Gastmahl des Plato. In einem Muster mit Büchern über Wintersport und einschlägigen Reiseführern stellt man Winterland- " iten und Wintersportbilder aus. In einem Sondersenster »Mili tärische Werke« bringt man Feldherrenbildnissc und Schlachtenbilder an. Inmitten von Schriften über Blumenzucht und Eiartenbau zeigt man Bluiiieiislückc und Darstellungen- hübscher Gärten. Für ein Fenster mit kaufmännischen Werken wählt man Bilder aus der Welt des Handels, z. B. Holbeins Kaufmann Gisze und Nembrandts Goldwäger. Bücher über Hundezucht vereinigt man mit Hundebildern. In ein sommerliches Fenster mit Reiseführern gehören selbstverständlich Kunst blätter, die zum Reisen verlocken, also Städtebilder, Gebirgs- und Äüstenlandschasten, Scestücke und Darstellungen von Wandernden und Badenden. Zu technischen Werken gehören Jndustrieblätter. Die Büchergruppe »Kochbücher« illustriert man mit Stilleben. Im Fenster »Iagdliteratur« stellt mau Jagdstückc mit aus. Bilderbücher vereinigt man mit Kinderbildern. In einem Sondersenster mit pädagogischen Schriften zeigt man die Bildnisse jener, die auf dom Gebiete der Pädagogik Bedeutendes geleistet haben, hauptsächlich von Sokrates, Plato, Aristoteles, Eras mus, Luther, Mclanchthon, Bugenliagen, Rabelais, M'onkaignc, Baco von Verulam, Locke, Rousseau, Basedow, Salzmann. Herder, Jean Paul, Pestalozzi, Fichte, Herbart und Schleicrmacher. Man soll der artige pädagogische Fenster ni-ch-t geringschätzen. Sie sollen nicht nur den eigentlichen Fachmann anziehen, sondern auch jenen, die von der Erziehungskunst nicht viel halten, zeigen, wie die besten Köpfe -sich mit ihr befaßt haben, und wie es deshalb nützlich sein muß, Werke darüber zu lesen. Nicht wenige interessieren sich für Romane, die in ganz bestimm ten Gegenden, Ländern, Berufs- oder Gesellschaftskreisen spielen. Daher sollte der Buchhändler auch einmal Gruppen uirter diesen Ge sichtspunkten ausstellen: Heideromane und Heidelandschaften, Bauern- romane und Bilder aus dem Landleben, Fischcrromane und Bilder aus der Welt des Fischers, Gebirgsromane, Gebirgslandschaften und Genrebilder aus dem Leben der Gebirgsbewohner, Kleinstadt-Romane und Kleinstadt-Bilder, in Italien spielende Romane und Novellen (Paul Hcysc, Richard Voß usw.) und italienische Landschaften und Genrebilder. Wer sich für eine bestimmte Gegend, für ein bestimmtes Land, für das Leben und Treiben i-n bestimmten Bevölkerungsschichten interessiert, wird zunächst von den Bildern des Souderfensters angczogen und findet daneben auch einschlägige Literatur: durch das Bild zum Buch! Dekorationen mit jenen Romanen und Novellen, deren Hauptreiz in der Schilderung von Gegenden oder Ländern besteht, kann man durch Hinzunahme von rein erdkundlichen Werken und zuweile-n auch durch kunstgeschichtliche Literatur erweitern. Besonders reich dürfte ein Sondersenster »Italien« ausfallen. DaS Bildermaterial für ckm Sondersenster muß möglichst um fassend sein. So stellt man in einem Goethefenster nicht nur Bildnisse von Goethe ans, sondern auch Ansichten seines Gartenhauses, Darstel lungen der Iphigenie und des Faust, Bildnisse der Eltern des Dichters und aller jener, die mit ihm i-n Berührung kamen, also Herzog Karl August, Charlo-tte von Stein, Corona Schröter, Angelika Kauffmann, Merck, Charlotte Buff. Lavater, Basedow, Klopstock, Herder, Wieland, Schiller usw. Da die Schriften von Shakespeare, Spinoza und Linne besonderen Einfluß auf Goethe hatten, kann man die Bildnisse dieser drei mit in sein Muster dringen. Wer- sich für den Bildschmuck der Sondersenster -im besonderem Maße interessiert, den verweise ich auf meine -im der Fachzeitschrift »Der Kunsthandel« abgedruckten Aufsätze: »Wie dekoriert der Kunst händler wirkungsvolle Schaufenster?« (1923, Nr. —4 und 8) und »Kabinett-Gravüren« (19'2-3, Nr. 22). Ich habe in diesen Abhandlungen sämtliche Arten der Kunst-Sonderfenster behandelt. Man kann die Dekorationskunst in eine gewöhnliche und in eiine eigenartige einteilen. Zu letzterer wäre jede ungewöhnliche Schau- feiisterausschmückiing, also auch die Verwendung von Bildern zu zählen. Anhänger der gewöhnlichem Methode behaupten zuweilen, besondere Künste bei der Schaufenster-Dekoration anzuwenden, sei ganz zweck los; denn aus einem mit besonderen Feinheiten geschmückten Fenster werde auch nicht mehr verkauft als aus einem alltäglichen Fenster. Hierauf ist zu entgegnen, daß ein Schaufenster durchaus seinen Zweck erfüllt hat, wenn es die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden erregt; ob viel oder wenig aus jenem verkauft wird, ist zunächst ganz gleich gültig. Die wenigsten haben immer gleich Bedarf für die ausge stellten Waren; es genügt, wenn die Dekoration so auffüllt, daß die Leute im Bedarfsfall sich des betreffenden Geschäfts erinnern. Selbstverständlich ist es nicht immer möglich und ratsam, ein ganzes Fenster mit einer bestimmten Literaturgattung zu füllen, son dern man wird dieser nur einen Teil des Schaufensters einräumen; in einem solchen Falle nimmt man eben entsprechend weniger Bilder. Reich illustrierte Schaufenster können selbstverständlich nur solche Buchhandlungen bieten, denen eine Kunstabteilung an-gegliedcrt ist. Der reine Buchhändler muß sich mit einigen wenigen Kunstblättern begnügen, die er eigens für die Schaufenster-Dekoration anischafste. Doch auch mit diesen wenigen Blättern wird er im Vorteil sein vor jenen Fachgenossem, die auf Bildschmuck überhaupt verzichten. Werk und Richtung. Habbel L Naumann Verla». Regensburg und Leipzig 1924. 8°. 80 S. Ein schmuckes Bändchen legen uns die Inhaber des Verlags Habbel L Naumann, die Herren Kranz Ludwig Habbel und Georg Naumann, vor und lassen uns damit Einblick tun in ihre Arbeit. Jung ist ihr Unternehmen »och, aber, was sie geschasfen, hat Zweck und Ziel. Schon die äussere Ausstattung der kleinen Schrift nimmt gefangen, und was in der Schrift geboten wird, gewinnt de» Bücher freund vollends, zumal da ihm altes so übersichtlich geboten wird^ I. Die neue Dichtung; II. Weltliteratur; III. Menschen, Künste. Länder; IV. Jugenbschristen; V. Das schöne Buch; VI. Graphik n. VII. Bibliographische Angaben. Ich habe kaum je ein Bcrlagsbnch in der Hand gehabt, bas mich so erfreut hätte wie dieses Buch »Werk und Richtung», das man auch nach getaner Arbeit, wenn man des vielen Sehens müde ist, noch gern durchblättcrt; bi« bcigegebenen Abbildungen machen die Schrist noch dankenswerter. Albert Schramm. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Ille für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion '«S Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus. Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1924, Nr. 61 Bücher. Broschüren usw. kancksl. Xr. 10 v. 7. dlürr 1924. Wien. ckem Inkatt: Bleisc u. B u hmann: Wann und in welcher Höhe zahle ich meine Steuern? Steuerkalender 1924. Selbstverlag: Braunsbcrg, Ostpr. 24 S. Gm. 2.—. liocioni, Oismbattista: krisle an Antoine ^u^uslin lie- nouarci. lkrsZ. v. dl. 8oncikeim. Kranttlurt a. dl.: ckvsepk kaer K Co. 1924. VII, 47 8. m. Kaos. 4°. Om. 3.—. l! rinkman'8 alpkabetweks lijst van boeken, lanckkarten en vercker in clen boekkanckel voorkomencke arlikelen, cliv in kek Xoninlrr aanvullinxen over voorakgarincke jarem Voortg een lijst ck. vver- xesssne konäs-arlitcelen alsmecks een vetensckappelijk reo;, ckl;. 78. 1923. keicken: W. 8ijtkolkk Oitß dlij. K.XVI, 415 ^ Kart. KI. 5.75. 459'
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