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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1929
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- 1929-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1929
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- Deutsch
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. X- 170, 25, Juli 1929, Redaitioneller Teil. — Sprechfaul, Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. In dem »Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften«, den er- ins Leben rief, schuf er sich das Organ zur Förderung seines Blattes und für seine schriftstellerische und verlegerische Tätigkeit. Seine fröhlichen Lieder und Gedichte trugen nicht unwesentlich zur Volkstümlichkeit seines Blattes bei. Einen großen Wurf tat er, als er mit dem seinerzeit weitbekannten Professor vr. Dennert zusam men das »Universal-Lexikon« herausgab, das als erstes und einziges seiner Art im Geiste evangelischer Weltanschauung redigiert und ver faßt, einen wichtigen Missionsdienst in der deutschen evangelischen Christenheit getan hat. — Als Direktor der Preußischen Hauptbibel- gcsellschaft, Mitarbeiter an vielen Kalender- und Kinderblättern, ist er bis in sein hohes Alter hinein unermüdlich tätig gewesen. Alle, die der liebenswerten Persönlichkeit Ulrich Meyers nahe traten, werden in dankbarer Erinnerung an die gemeinsam ver lebten Stunden des Freundes zum 70. Geburtstag gedenken. Vor allem aber wir vom evangelischen Buchhandel haben Grund und Ur sache, unseres ehemaligen Führers in Dankbarkeit zu gedenken, der lange Jahre als 1. Vorsitzender des Verbandes Evangelischer Buch händler das Schifflein dieses Verbandes in stürmischer Zeit gesteuert hat und ihm ein wackerer Kapitän gewesen ist. Ich, der ich jahrelang Seite an Seite mit ihm gearbeitet, und ich darf wohl sagen, gekämpft habe, weiß, wie sehr ihm sein evangelischer Buchhandel am Herzen lag und wie treu er für sein Wohl gearbeitet hat. Die schöne Ent wicklung, die unser Verband — heute Vereinigung Evangelischer Buchhändler — genommen hat, gründet sich zum guten Teil auf die treue Vorarbeit, die Ulrich Meyer leistete. So sei denn des Jubilars in dankbarer Mitfreude an seinem 70. Geburtstage gedacht. Möge Gott der Herr ihm einen reichen, frohen und gesegneten Lebensabend schenken! Ernst Fischer, Hamburg-Potsdam. Gestorben: am 20. Juli Herr Johannes Neumeyer, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Braunschweig Johannes Neumeyer in Braunschweig ist am 20. Juli nach langem, schwerem Leiden zur ewigen Ruhe eingcgangen. Geboren in Berlin am 12. September 1858 erlernte er frühzeitig den Buch handel in der damals wohlangesehenen Oehmigkes Buchhandlung unter der Leitung des ehrbaren Herrn MatthieS. Hier hat er arbei ten gelernt, denn der Buchhändler damaliger Zeit mußte fleißig und sparsam sein, wenn er vorwärts kommen wollte. Das ist den strebsamen Lehrlingen zugute gekommen, denn sie sahen, worauf es ankam. Wer so unter Leitung eines tüchtigen Lehrherrn ausgebildet wurde, hatte für sein ganzes Leben einen unverlierbaren Besitzstand sich angeeignet, der auch die Arbeit adelte und zu einer Lebensnot wendigkeit werden ließ. Diese schwere Lehrzeit wurde auch für den Verstorbenen von dauerndem Segen. Sein Fleiß und seine Arbeit samkeit waren vorbildlich. Von 1876 bis 1888 mar er Gehilfe bei Heinrich Feesche in Hannover. Hier wurde er, der nach Selbständig keit strebte, von dem in Braunschweig wohnenden Geistlichen der Brudcrgemeine, der er angehörte, auf Grünebergs Buchhandlung auf merksam gemacht und bot mir seine Teilhaberschaft an, die mir an sich willkommen war, da ich mit meinem Verlag bereits viel zu tun hatte und eine Entlastung, zumal nach schwerer Krankheit, nötig hatte. Eine Begegnung in Hannover brachte mir sofort den Eindruck eines ehrenhaften und durchaus zuverlässigen Mannes. So einigten wir uns bald und wir haben acht Jahre lang in Friede und Ein tracht miteinander gearbeitet, bis er Gelegenheit fand, die Firma Fischer L Mohr zu erwerben, die er dann hinter seinem Namen fort geführt und zu Ehren gebracht hat. Es konnte garnicht anders sein, daß er, der dem Buchhandel mit Lust und Libbe angehörte, sich auch allen Bestrebungen zur Hebung des Standes anschloß. So war er lange Jahre Vorsitzender des Vereins der Buchhändler in Braun schweig, des Verbandes Hannover-Braunschweig und hat wohl kaum an einer Sitzung ohne Grund gefehlt. Er erfreute sich des allge meinen Vertrauens seiner Berufsgenossen, und der Besuch der Kan tate-Versammlungen war ihm ganz besonders lieb. Er ist deshalb im Buchhandel sehr bekannt geworden. Aber nicht nur in seinem Beruf, sondern auch sonst stellte er seine Arbeit und Zeit seinen Mit menschen zur Verfügung. Lange Jahre war er städtischer Armen pfleger und Kirchenvorstandsmitglied, bis ihn sein Befinden diese Ämter niederlegen ließ. Sein Familienleben war ein äußerst glückliches. Leider verlangte der unglückselige Krieg auch von ihm ein großes Opfer, da er seinen einzigen Sohn, der gerade 1914 als Einjährig-Freiwilliger sein Jahr abdiente, ins Feld ziehen lassen mußte, um ihn nicht wieder zu sehen. Schon im September wurde er als »vermißt« gemeldet. Ach wie lange haben die Elternherzen die Hoffnung auf eine Wieder kehr genährt, bis sie das Vergebliche einsehen mußten. Seit 40 Jah ren sind wir in Freundschaft miteinander verbunden geblieben, haben auch alle Familienfeiern gemeinsam begangen. Die letzte Feier, an der er teilnahm, war wohl unsere Goldene Hochzeit im April d. I., wo sich allerdings schon die Spuren seines Leidens bemerkbar machten. Nun hat der ungemein fleißige und gewissenhafte Mann die Feder hingelegt und läßt seine Familie in großer Trauer zurück. Auch seine Freunde werden stets in Liebe seiner gedenken, denn er war auch noch einer aus der alten Schule, dessen Andenken bei allen, die ihn kannten, in Ehren bleiben wird. H. Wollermann. Ferner: am 22. Juli Herr Otto Meißner, Seniorchef der Firmen Otto Meißner, Otto Meißner Akademischer Verlag und Otto Meißner's Verlag in Hamburg im gesegneten Alter von 79 Jahren. Otto Meißner wurde am 10. März 1850 als ältester Sohn des Hamburger Buchhändlers Otto Meißner geboren. — Seine Lehr- und Wanderjahre führten ihn zunächst nach Göttingen, wo er bei der alten, bekannten Firma Vandenhoeck L Ruprecht 1866—1870 seine Lehrzeit durchmachte. Dann folgten Gehilfenjahre in Berlin bei der Springer'schen Buchhandlung (Max Winkelmann), in Wien bei Gerold L Co. und schließlich in Straßburg im Elsaß bei der Buchhandlung C. F. Schmidt. Von Straßburg kehrte Otto Meißner in die väterlichen Unter nehmungen zurück, an deren Aufbau und Ausbau er hervorragenden Anteil nehmen sollte. Welche Bedeutung der Verlag erlangt hat, ist hinreichend be kannt. Die Hanseatische Rechts- und Gerichts-Zeitschrift erscheint seit 1801 im Meißnerschen Verlage (früher unter anderem Titel), sie ist eine bei den Juristen sehr geschätzte Zeitschrift. Seit 1918 er scheint im Akademischen Verlag Otto Meißner die »Hamburger Uni versitätszeitung«, eine sich ebenfalls großer Verbreitung erfreuende Schrift. Von nicht minder großer Bedeutung ist die Buchhandlung und das Exportgeschäft. Als Zeichen des äußerst rührigen und aktiven Geistes, der hier stets herrschte, sei nur an die erste um fassende Ausstellung neuerer deutscher wissenschaftlicher Literatur ge dacht, die 1925 von der Exportbuchhandlung Meißner und der Firma Hans Fändrich in Buenos Aires veranstaltet wurde. An dieser Ausstellung beteiligten sich rund 200 Verleger. Sie hatte den Zweck, bas Interesse der argentinischen Kreise am deutschen Buch zu wecken und ihnen insbesondere den hohen Stand der deutschen wissenschaftlichen Literatur vor Augen zu führen. Welche Beachtung diese Ausstellung fand, wird noch in aller Erinnerung sein. Im buchhändlerischen Vereinsleben hat sich Otto Meißner sehr rege betätigt. Im Börscnverein, im Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, im Buchhändlerverband Kreis Norden und im Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein ist er in manchem Ehren- amtc tätig gewesen. Für seine besonderen Bemühungen um die »Deutsche Bücherei« in Leipzig wurde er im Jahre 1913 mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Albrechtsordens ausgezeichnet. Der Buch händlerverband Kreis Norden ernannte ihn zu seinem Ehrenmit glied und der Börsenvercin ehrte ihn durch die Verleihung des goldenen Ehrenzeichens des Deutschen Buchhandels. Mit Otto Meißner verliert der gesamte deutsche Buchhandel einen Mann von selten großem Wissen, der stets treu bei den Seinen stand unid sein Bestes selbstlos für die Interessen der Gesamtheit einsetzte. Sein Gedenken wird stets in hohen Ehren bleiben. Sprecbsaal Achtung! Ein Karl Kremer, der sich bei mir als stuck, tbsol. und als Lehrer von der Aufbauschule Liebenthal, Krs. Löwenberg i. Schles., vorstellte, hat sich bei mir durch sein gewandtes Auftreten eine Reihe Bücher im Werte von etwa 80.— M. zu verschaffen gewußt, u. a. Lindsey: Kameradschaftsehe, Revolution der modernen Jugend; Jäger: Weltgeschichte; Birt: Alexander der Große; verschiedene Bände Wittig, Becker: Erzählungen aus der alten Welt. Bei etwaigem Angebot dieser Bücher bitte ich, mich zu benach richtigen, ebenfo wäre ich für Angabe seines Aufenthaltsortes (wahr scheinlich Breslau) dankbar. Görlitz. Hermann Tzschaschel. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: DerBörsenveretn -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. H e d r t ch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftletmng u. Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 26 iBuchhändlerhaus), Postschliebf-274/75. 812
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