Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1929
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- 1929-07-18
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 164, 18, Juli ISA, Redaktioneller Teil. BSis-nSlatts.d.Dtschn.»uchh>>ndel. Punkt 8 der Tagesordnung: Schutz des Ladenprei- da selbst die reinen Tatsachenforschungen, die Nationalökonomie etwa s e s. Bereits bei der Besprechung des Geschäftsberichtes vor weggenommen. Punkt 9 der Tagesordnung: Verschiedenes. Herr Rätst wegt Preisvereinbarungen bei Reparationslieferungen an, um Mißstände zu vermeiden. Er fragt ferner an, ob Verkaufs- bcstimmungen für das Ausland geschaffen werden sollen. Herr ll>r. Runge weist darauf hin, daß die Bestimmungen der buchhändlerischen Verkaufsordnung nur im Vereinsgebiet des iBörsenvereins der Deutschen Buchhändler gelten, d. h. im wesentlichen Schweiz, Österreich, Tschechoslowakei, Estland. Die Klussprache ergibt, daß die neuen Lehrmittel-Verkaufsbestimmun- »cn für den Verkauf von Lehrmitteln nach dem Auslande keine Gültigkeit haben. Doch soll diese Frage nochmals nachgeprüft werden. Es wird die Frage des Zeitpunktes der jeweiligen Mit gliederversammlungen besprochen. Die nächste Mitgliederver sammlung soll zur Herbstmesse, die Frühjahrs-Hauptversamm- kung wieder zu Kantate stattfinden. Mt einem Appell an die Mitglieder, auch weiterhin die Interessen des Vereins tatkräftig zu fördern, und Worten des Zankes schließt der Vorsitzende die Hauptversammlung um IS» Uhr. Der Vorstand des Vereins Deutscher Lehrmittel-Verleger und -Fabrikanten, E. V., Sitz Leipzig. Dr. Döring, 1. Vorsitzender. vr. Runge, Syndikus. Mus Wissenschaft und Antiquariat". wie Festschrift zum kvjährigcn Bestehen der Buchhandlung Gustav Fock. ^gesprochen von Max Niderlechner. Die Buchhandlung Gustav Kock G. in. b. H. in Leipzig hat zum Pnbiläum ihres övjährigen Bestehens ss. Bbl. Nr. 77 n. 81) unter Viesen, Titel eine Festschrift herausgegebcn, die eine Sammlung von Aufsätzen über die Wechselbeziehungen dieser Gebiete enthält. Ein stattlicher Band in Quart, sehr schön von Dllnnhaupt in der Bodoni- Korpus gedruckt, Einbandentivurf von Steiner-Prag. Dieses äußer lich, buchtcchnisch sehr ansprechende Buch zeigt, daß auch bei Büchern ernsten, ja wissenschaftlichen Inhalts und Charakters die Erfolge der modernen Bibliophilie angewandt werden können. Das Buch ver langt und verdient inhaltlich die ernsteste Beachtung aller inter essierten Kreise und wird über sie hinaus sicher im Lause der Zeit vie verdiente Anerkennung finden. I Zum ersten Male sind die Probleme des Antiquars, seine mannigfachen Berührungen mit der Wissenschaft eingehend von ver schiedenen Seiten aus beleuchtet worben. Das Antiquariat wurde lange als ein Stiefkind des Buchhandels angesehen, und auch heute roch mag es, sogar im Buchhandel, manchen geben, für den das Antiquariat und der Antiquar die Nolle des onkant terridlo spielen I— etwa: Gott, wenn mit den Büchern gar nichts mehr los ist, kommen sie ins Antiquariat, statt für Mk. 12.— für Mk. 1.5V werden sie noch Ivcggehen. Selbst diese ungläubigsten Verächter werden aus diesem kiand, wenn sie guten Willens sind, anders gestimmt werden. Wie rng das Antiquariat mit der Wissenschaft — als Ganzes wie in allen Ihren Teilen — verbunden ist, geht aus vielen Arbeiten des Buches »ervor. Denn in der Tat: es gibt kaum eine Richtung oder Speziali st des ernsthaften Antiquariats, die ohne die Wissenschaft und ihre Ergebnisse, teilweise auch ohne ihre Methodik auskommt. Die Tren nung in bibliophiles und wissenschaftliches Antiquariat ist längst Itls hinfällig erkannt — auch der bibliophile Antiquar bedient sich Per Methoden des wissenschaftlichen swenn er nicht ausschließlich die duxusdrucke der Nachkriegszeit als Bibliophilie betrachtet), wie p.ndererseits der wissenschaftliche Antiquar auch sogenannte biblio phile Gesichtspunkte berücksichtigt swenn er nicht ausschließlich mit Isonderabdrucken von Zeitschristenaufsätzen oder Dissertationen han delt), Der Handel mit großen Seltenheiten, der nach der klugen Deutung Leo Baers dem eigentlichen Knnftanttqultätcnhanbel am nächsten steht und sich oft mit der Graphik berührt, ist er nicht biblio phil? — aber wie sehr er, gerade er, mit der Wissenschaft verbunden Ist, lehrt die Lektüre der großen Kataloge über Inkunabeln, Eln- pünbe, die Renaissance-Wissenschaften »sw. I Aus der anderen Seite: die Wissenschaft gewinnt setzt mehr als le zuvor neue Berührungen mit den, Antiquariatsmarkt — da immer stärker auf allen Gebieten gelehrter Forschung und Arbeit bas Jnter- psse an dem geschichtlichen Werde» und der Bergangenheit wächst und oder die exakten Wissenschaften sich mit vorher nie gekannter Inten sität mit dem historischen Gang der Forschung befassen und aus der Vergangenheit Quellen ftir neue Erkenntnisse und Arbeiten suchen. Man beachte in diesem Zusammenhang z. B. die begonnene und ständig wachsende Erneuerung des Interesses der Mediziner aller Spezialitäten an den mannigfachen Problemen und Erscheinungen der alten Medizin und Medizingeschichte, deren Durchforschung in den nächsten Fahren gerade der Medizin, der absolutesten Erfahrungs- Wissenschaft, die ganz aus Praxis gestellt ist, noch manche neue Ent deckung bescheren wirb. Dasselbe kann von der Technik, der Mathe matik und Physik usw. gesagt werden. Man erkennt daraus, wie sehr die Arbeit am alten Buch und mit ihm nicht nur eine romantische Marotte und Narrheit ist. Weiter aber sieht man, wie stark der Mann der Wissenschaft auf den Antiquar angewiesen ist, wie sehr dieser zum Diener und Helfer der Wissenschaft wird. Das etwa mögen die prinzipiellen Erwägungen sein, aus denen die Leitung der Buchhandlung Gustav Fock die Herausgabe des vor liegenden Buches beschloß, das jenseits von aller Reklame, mit großer Diskretion, rein sachlich, diese angedeuteten Probleme beleuchtet. Ge lehrte und Bibliothekare und Antiquare aller Richtungen sind ver treten und behandeln diese Fragen in (wie immer bei derartigen Sammelbänden) unterschiedlichen Aufsätzen. Es ist hier nicht Raum genug, um jeden Aussatz zu erwähnen, und nicht nach Oualitätsurteil seien nur ein paar herausgehoben. Summarisch ist zu sagen, daß jede Arbeit interessant und anregend ist, daß sowohl der Anti quar als Mann vom Fach wie der Laie aus dem Band sehr viel An regung und Erkenntnis schöpfen kann und daß mit ihm dem ganzen Antiquariat ein sehr lebendiges, sehr wirksames Denkmal gesetzt ist. Dieses Denkmal zeugt aber auch gleichzeitig für die Unvergänglich- kett der Lieb« zum Buch, die bestimmt, wenn auch nicht immer gleich lebendig und stark, gelegentliche Entfremdungen der einen oder anderen Generation überdauert. Nicht nur Vertreter der alten Gene ration haben sich vereint zu diesem Kestgruß, auch junge Forscher und Gelehrte, uni viele der Beiträge weisen optimistisch und glaubens- froh in die Zukunft. Unter den Aussätzen, die interessante Perspektiven geben, ist etwa der von Professor Menz zu nennen, der »Das Antiquariat als Wirtschaftsfaktor« beleuchtet — nur kurz und notgedrungen frag mentarisch aus Mangel an statistischem Material. Die Umsatzzahlen der Antiquariate würben vielleicht auch noch kein richtiges Bild ergeben, weil viele von ihnen durch de» Exportbuchhandel dem Ge schäft wesentliche Erweiterung geben — ein Umstand übrigens, auf den Menz, wie mir scheint, zu viel Wert legt. Er betrachtet die Lage sehr lm Hinblick aus Leipzig, aber in München und auch in Berlin sieht der Antiquariatsbetrieb anders aus. Ich glaube, auch der ausschließliche Handel mit alten und vergriffenen Büchern zu züglich des sehr beträchtlichen geitschriftenhandels nimmt unter den Zahlen des deutschen Ausfuhrhandels und des Warenumsatzes be trächtlichen Raum ein. — Friedrich Schulze gibt eine Skizze der geschichtlichen Entwicklung des Antiquariats in. Deutschland sllbrigens stammt auch Quaritch, der Gründer der Londoner Firma, aus Deutschland). — Paalzow gibt statistische Tabelle» aus den Anschaffungsetats der Bibliotheken, aus denen man interessante Feststellungen über die immer notwendigen Anschaffungen antiqua rischer Erwerbungen machen kann. — Trommsdorfs, Wolf, Zielens ki, Haber bringen ihre Spezialarbeitsgcbiete in Ver bindung mit dem Antiquariatshandel. Auch ganz selbständige Er gebnisse von Forschungen, die nur sehr mittelbar in Zusammenhang mit dem Antiquariat und dem eigentlichen Zweck des Bandes ge bracht werden können, enthält bas Buch: Sudhosfs umfaugreiche, großzügige Abhandlung »Biologie und Medizin im Wandel der Zei ten«, ein Überblick über die Geschichte der Medizin, den der ver diente Altmeister aus der Fülle seines Wissens darbietct — oder Steinmanns Aufsatz über Rara und Curiosa der Michelangelo- Literatur. Die Arbeiten, die von Antiquaren selbst stammen, interessieren ebenfalls nicht nur den Antiquar. Da erzählt Loewe aus dem reichen Schatz seiner Londoner Tätigkeit und Erfahrung, den Neid der Jüngeren erweckend, denen durch den Krieg der Aufenthalt im Ausland unmöglich wurde. Frac» kel steuert Betrachtungen zum Standcsbcwußtsctn bei, und Or. W. NuIIr bringt in elnein langen Aufsatz Darlegungen prinzipieller Art, die zugleich die Probleme des Spezialitätenantlquars behandeln. Diese Ausführungen, die, wie alles von vr. Junk, anregend und interessant find, wenn man auch nicht immer alles ohne Widerspruch möchte gelten lassen, verdienen ,um so mehr weiteste Beachtung, als sie auch so schwierige Fragen wie Kalkulation und Bewertung der Ware des Antiquars gründlich behandeln. Gerade in dieser Richtung ist doch i» Latenkreiscn, aber nicht nur dort, jene sehr falsche Meinung verbreitet, daß für den 789
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