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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1929-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1929
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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M 224,26. September 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. am V°r»n uk -rit°I ck°° Werk»- UNA Lin- 6look Ne. XV i-.i; Z Abb. 5. Die Buchstaben in -der 3. Spalte unter »Besprechung« be- deuten: — Anzeige, IV — Waschzettel, 88 — eigene Bespre chung, Lick. — Artikel. Unter »Umfang« soll der Umfang der Besprechung graphisch durch ein Rechteck von der Höhe etwa des halben Zeilenabstandes und soviel mm Länge wie die Bespre chung Zeilen hat dargcstcllt werden. Reicht die Breite der Spalte nicht aus, so endet das Rechteck gezackt. Durch diese bildliche Vervollkommnung der Eintragungen- gewinnt der Betrachter wirklich »im Augenblick« ein Bild von der »Güte« der betr. Zeit schrift und ihrer Würdigkeit, weiter mit Besprechungsexemplaren bedacht zu werden. Dieser kleine Mehraufwand an Mühe be währt sich schon nach einem halben Dutzend Fälle außerordent lich. Die Zahl der Zeilen (letzte Spalte) gibt genaue Auskunft über den Umfang der Besprechung, falls das überhaupt nötig sein sollte, und durch verschiedene Schraffierung des Rechtecks, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme roter Tinte, kann die Be deutung der graphischen Darstellung, ihr Gehalt, noch mannig fach variiert und bereichert werden. Farbensreundc finden hier ein dankbares Feld zur Betätigung ihres Scharf- und Schön heitssinnes. Schließlich bleiben noch die bei Msender und Empfänger gleich unbeliebten Besprechungs-Mahnkarten zu erwähnen, die nicht eigens abgebildet zu werden brauchen. Ein Pionier des Buches. Von Frieda Magnus-Unze r. Nach zehnjähriger Praxis hat sich der Rundfunk in das Ver kehrsleben der Menschheit eingereiht, und sein Wirkungskreis liegt der Beurteilung bis zu einem gewissen Grade geklärt vor. Zwei große Aufgaben fallen ihm in der Hauptsache zu: Als Pionier der Kultur und als Tröster der Entsagenden. Seine Benutzung zur Zer streuung und Unterhaltung kann vorübergehen, je nachdem neue Zer streuungen ihn verdrängen, aber den Rundfunk im allgemeinen als eine Modeerscheinung aufzusassen, ist verfehlt. Er ist als Glied in die Kette der Geisteswirkungen einzuschalten, denn er trägt das lebendige Wort in Abgelegenheiten, die für die gedruckte Schrift zunächst schwer zugänglich sind. In den entlegensten Dörfern lauschen begierige Ohren werdender Menschen auf die Wellen, die sich ihnen zu Worten oder zu Musik formen, sie haben die Muße, einem Vortrag, einer Anregung nachzusinnen. Es werden Wünsche geweckt, mehr über eine Frage zu erfahren, der Fortbildungsschullehrer wird be fragt, bei der nächsten Fahrt in die Stadt wird nachgeforscht und aus der kurzen Anregung kann an der Hand von Büchern eine eingehende Beschäftigung werden, die die Freistunden fruchtbar macht und dem Zukunftsstrebenden Richtung gibt. Wo der Rundfunk ernst genom men wird, weist er immer auf das Buch hin, mehr als aus die Zeitung oder auf Zeitschriften, er geht über sie hinweg an die dauer hafte Quelle des Buches und auch wo er sich an Gefühl und Phan tasie wendet, folgt oft der Wunsch, noch mehr von dem rezitierten Schriftsteller zu lesen, das ganze Buch, die ganze Novellensammlung zu besitzen. Auch von den Ländern, deren Eigenart durch einen kurzen Rundfunkvortrag beleuchtet worden ist, möchte mancher mehr wissen, was ihm nur ein Buch bieten kann, ebenso wollen in Vorträgen herangezogene Zeitspannen der Geschichte näher erforscht werden. Aber am meisten Vorteil vom Rundfunk hat die Heimat. Früher lebte man in der Heimat und wußte es nicht, jetzt lebt sie auf in kleinen Blitzlichtern, die die Nundfunkvorträge darauf werfen. Jetzt sucht jeder Schönheit und Überlieferung in der eigenen Umgebung und merkt, daß das Gute oft so nah liegt, und daß es Schriften über den eigenen Kreis, über das eigene Kirchspiel gibt, aus welchen das Werden von Volk und Landschaft von jedem erkannt werden kann. Aus all diesen Momenten erwächst kulturelles Leben, Beständig keit und Befriedigung. Denn man ist nicht mehr fern von den geisti gen Quellen auch in der einsamsten Hütte, man kann ihnen lauschen und man kann mit Hilfe von Büchern weiterschürfen. Wie diese Bücher zu erlangen sind, müßte der Rundfunk recht eindringlich Mit teilen, das gehört zu der Ausgabe, durch welche er sich selbst ergänzt und sich immer fähigere Hörer erzieht. Die Zeit ist nicht mehr weit, daß viele Schulen ihre Lautsprecher haben werden, auch sie führen ins Buch hinein, weil nur in ihm der Stapelplatz des Mcnschengeistes ist, der das sesthält, was sonst verklingt. Je interessanter das Ver klingende ist, desto stärker die Sehnsucht, es in der Schrift sestge- halten zu sehen, damit es immer wieder klingen kann. Besonders den deutschen jungen Menschen wird der Rundfunk zum Buche führen, denn die Gründlichkeit ist ihm angeboren. Eine fast noch wichtigere Nolle fällt dem Rundfunk als Tröster zu. Der Rundfunksprecher fühlt gewissermaßen die ungezählten Hörer in Krankenbetten, in der Einsamkeit des Unglücks und der Schmerzen. Er öffnet den Blinden Helle Bilder und gibt allen Be ladenen für Augenblicke Ablenkung und Stoff zum Weiterdenken. Oft wird an Verwandte, an die Pflegerin, an Besuche der Wunsch ge richtet »Lies mir doch über das vor, wovon ich im Rundfunk so Schönes gehört habe.« Der Kranke fühlt einen gewissen Stolz, daß auch von ihm eine Anregung ausgeht, daß er in näherer Verbindung mit dem geistigen Leben steht als seine Umgebung. Die hohe Zivili sation tritt täglich viele Opfer unter ihre Füße. Auch diesen Opfern kann der Rundfunk ein Freund sein. Viele von den Arbeitslosen aller Stände finden durch den Rundfunk den Weg in die Volksbiblio theken, die ihren Geist beschäftigen, während der Körper unter un freiwilliger Ruhe leidet. Der Mensch wird einsam in der Großstadt, im Alter und im Unglück. Für alle diese Einsamen bedeutet der freundliche Abschluß jedes Rundfunktagesprogramms »Ich wünsche eine gute Nacht« eine warme Freude. Ebenso wie das zugeklappte Buch in greifbarer Nähe wie der Atem eines schlafenden Freundes ist. Der Rundfunk hat den Tausenden, die den geistigen Besitz haben, nicht soviel zu sagen. Aber den Hunderttauscnden, die auf der Suche sind, ist er ein Führer zum Besitz und der Besitz geht durch das Buch. kckitori e 8t3mnu1ori italiani öel huattrocertto. Note bio- biblioArskioke. Introckurione cki k. kertieri. Milano: O. ttoepli, 1929. VIII, 161 8. u. 117 laleln. 4° Lire 150.—. Die Zahl der Antiquariatskataloge, deren Bedeutung über ihre eigentliche Handelsbestimmung weit hinausgeht, ist nicht gering. An nähernde Vollständigkeit des darin behandelten Gebietes, wissenschaft liche Bearbeitung, wertvolles Abbildungsmaterial oder berühmter Vorbesitz sichern manchen von ihnen Beachtung über den Tag hinaus, besonders wenn auch auf ihr Außeres Sorgfalt verwandt wurde. Es ist allerdings wahr, daß heute in letzter Beziehung manchmal zu viel des guten getan wird, was besonders auffällt, wenn der Inhalt des Kataloges den äußeren Schmuck nicht recht zu verdienen scheint. 1041
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