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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1921
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- Deutsch
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>>: 138, 16. Juni 1921. Redaktioneller Teil. selbstverständlich daran, ein leistungsfähiges Sortiment, insbe sondere in der Provinz, zu erhalten. Wir sind bei der Art unseres Verlags auf Ihre Tätigkeit angewiesen, und daß wir Sie nach jeder Richtung unterstützen werden, das darf ich Sie versichern. (Lebhaftes Bravo bei den Sortimentern.) Kommt ein Sorti menter zu uns, der die angegebenen Grenzen nicht erreichen kann, so werden wir ihm selbstverständlich weitherzig eutgegenkommen (Bravo!); bei uns soll jeder offenes Ohr und seine Befriedigung finden. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Meine Herren Sortimenter, ich kann im Interesse der Allge meinheit nur dringend bitten, daß auch Sie, wie wir es heute morgen in der Versammlung des schönwissenschaftlichen Verlags getan haben, unserm Abkommen zustimmen. Denn es ist durch aus notwendig, und wir können es aus unseren Korrespondenzen bestätigen, das; der Ladenpreis wiederhergestellt wird. Es darf nicht mehr Vorkommen, daß ein und dasselbe Buch in derselben Stadt sechs, sieben und acht verschiedene Preise hat. Das hat dem ganzen Buchhandel ungeheuren Schaden getan, und das mutz aufhören! (Sehr richtig! Bravo! und Händeklatschen.) vr. Oskar Siebeck (Tübingen): Meine sehr verehrten Herren! Es ist schade, daß ich nicht wenigstens die Schlußworte des Herrn Nitschmann stenographiert habe. Ich könnte sie wörtlich wieder holen; denn das, was er als Appell an uns gerichtet hat, kann ich nur Wort für Wort von unserer Seite als Appell an ihn zurückgeben. (Sehr richtig!) Datz wir wissenschaftlichen Verleger nicht diejenigen sind, die die Schuld daran tragen, wenn die morgige Hauptversamm lung nicht zu dem Frieden führt, den wir alle herbeisehnen, braucht man heute, glaube ich, kaum mehr zu unterstreichen. Es ist schon mindestens dreimal in der kurzen Zeit, während der ich an dieser Versammlung teilnehme, zum Ausdruck gekommen, daß der wissenschaftliche Verlag mit seinen Bezugsbedingungen dem Sortiment in einer Weise entgegengekommsn ist, wie es kein Mensch erwartet hat. (Zuruf: Einem Teil des Sortiments!) Es ist wiederholt betont worden, datz die Bezugsbedingungen, die der wissenschaftliche Verlag, soweit er mir nahesteht, anbietet, günstiger sind als die Bedingungen, die der Vertrag mit der schönwissenschaftlichen Verlegervereinigung gewährt. Also wenn wir nicht zum Frieden kommen, dann werden wir ja sehen, wer daran schuld ist. Nun hat uns Herr Nitschmann vor allem ermahnt, wir soll ten nicht über Lappalien stolpern. Deshalb wird es mir schwer, solche Dinge, wie Auslegung der Verkehrsordnung, hier zu be handeln. Herr Nitschmann hat sich auf K 2 der Verkehrsordnung berufen. Er hat dabei übersehen, daß die Verkehrsordnung auch einen K 4 hat mit der Überschrift: »Ladenpreis. Nettopreis», worin es u. a. heißt: Der Verleger bestimmt den Ladenpreis, zu dem seine Ver lagsartikel an das Publikum zu verkaufen sind, sowie die buch händlerischen Bezugsbedingungen. Es ist also nicht an dem, daß die Verkehrsordnung sich lediglich auf die Beziehungen von Sortimenter zu Verleger beschränkt. Ich verstehe, offen gesagt, nicht, wo eigentlich letzten Endes die Schwierigkeiten liegen sollen und weshalb das Inkrafttreten der Abkommen zwischen, dem wissenschaftlichen Sortiment und dem wissenschaftlichen Verlag nicht mit den Ordnungen und Be schlüssen der Hauptversammlung in Einklang zu bringen sein soll. Herr Nitschmann behauptet: die Brücke, auf die das Sorti ment treten soll, sei viel zu schwach; die Vereinigung schönwis- senschaftlicher Verleger dagegen biete einen Vertrag mit einer soliden Grundlage. Ja, meine Herren, ist denn dieser Vertrag seinem wesentlichen Inhalt nach etwas anderes, als was wir anbieten? Einen Unterschied sehe ich nur darin, daß wir schon vor vier Monaten und länger unsere Vorzugsbedingungen ange- boten haben, und daß das Sortiment vier Monate Zeit gehabt hat, sich zu besinnen, ob es auf diese Bezugsbedingungen eingehen will oder nicht. Und wie steht es mit dem Widerspruch gegen unsere Forde rung, datz auch freie Vereinbarungen zwischen freien Gruppen untereinander möglich sein sollen? Ja, meine Herren, wenn etwas Streit um Worte ist, dann ist das Streit um Worte. (Sehr richtig!) Wenn man uns entgegenhält: Da kann ja gerade i so gut ein Verleger mit ein oder zwei Sortimentern einen Ver trag abschlietzen, so ist das doch eine praktische Unmöglichkeit und rein an den Haaren herbeigezogen, nur um in einer Versamm lung damit zu wirken! (Sehr richtig! bei den Verlegern.) Wir haben jetzt vier Monate hindurch unsere Erfahrungen gesammelt. Deshalb kann ich auch mit allem Nachdruck der Be hauptung entgegentreten, das Sortiment wünsche die und die Modalitäten, unter denen unser Abkommen in Kraft treten solle. Herr Nitschmann hat nicht die Befugnis, in diesem Zusammen hänge für das Sortiment zu sprechen. (Sehr richtig! bei den Verlegern. — Zuruf bei den Sortimentern: Wieso nicht?) Weil ich, schon seitdem ich mein Rundschreiben verschickt habe. Tag für Tag Zustimmungserklärungen von Sortimentern bekom men habe und weil vor allen Dingen diese Zustimmungserklä rungen nie so zahlreich eingegangen sind wie seit dem Tage, an dem der Antrag Nitschmann im Börsenblatt erschienen ist. Mir haben die verschiedensten Sortimenter geschrieben: »Wenn solche Anträge der Hauptversammlung vorgelegt werden, dann ist überhaupt an keine Einigung zu denken, dann wollen wir unfern Sondervertrag doch mit dir abschließen, ehe die Hauptversammlung stattgefunden hat«. Das ist der Erfolg der Anträge, die Herr Nitschmann glaubt stellen zu müssen! Schließlich noch eine Kleinigkeit, die immerhin auch einmal ausgesprochen werden mutz. Es war davon die Rede, in der Sitzung vom 26. Februar seien gewisse Grundsätze zwischen Herrn vr. Oldenbourg und mir und den anwesenden Sortimentern be sprochen worden, deren Durchführung sei dann an dem Wider stand von Berlin gescheitert. Da kann ich nur feststellen: der erste, der mir seinen Widerspruch zum Ausdruck brachte, sitzt nicht in Berlin oder Tübingen, sondern in Jena; und er hat die Sache genau aus denselben Gründen, aus denen wir eben diese Vorschläge nach näherer Überlegung für unannehmbar erklären mußten, als unannehmbar bezeichnet. Mit dem Schlagwort: Berlin ist schuld, wenn nichts zustande kommt, müßte also end lich aufgeräumt werden. Herr Braun hat es vorhin schon klar ausgesprochen: Die Abkommen zwischen dem wissenschaftlichen Sortiment und dem wissenschaftlichen Verlag sind getätigt. Meine Herren, seien Sie sich darüber klar, wir haben rechtsgültige Verträge abge schlossen. Deshalb habe ich auch gar keine Möglichkeit gehabt, meinen Verpflichtungen aus meinem Rundschreiben aus zuweichen, wenn mir Sortimenter geschrieben haben: »Ich habe seit Anfang März ohne Teuerungszuschlag verkauft; bitte, räume mir deine Vorzugsbedingungen ein». Ich bin durch meine Un terschrift genau so gebunden, wie die anderen gebunden sind, und insofern sind das tatsächlich viel wertvollere Verträge als der Rahmenvertrag mit dem schünwissenschaftlichen Verlag. (Sehr richtig!) Deshalb möchte ich den dringenden Appell an die Versammlung richten: Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, datz es auf diesem Wege keine Umkehr mehr gibt. Über die allgemeinen Gründe will ich mich nicht mehr aus- lassen; es hat ja keinen Zweck, daß wir alles wiederholen, was schon einmal gesagt worden ist. DerÄntrag, den Herr vr. Paetel als Vorsitzender des Verlegervereins hier mitgeteilt hat, ist auch für die Extremsten unter uns annehmbar, wenn er so ausgelsg' wird und wenn die Hauptversammlung morgen sich ganz unzwei deutig dafür ausspricht, daß die bisher getätigten Verträge zwischen wissenschaftlichem Verlag und wissenschaftlichem Sorti ment darunterfallen. Meine Herren, dann haben wir den Frie den, den wir brauchen, und dann brauche ich den Appell nicht nochmals zu wiederholen, den Herr Nitschmann am Schlüsse seiner Rede zum Ausdruck gebracht hat. (Bravo! bei den Ver legern.) Hermann Lang (Landau): Meine Herren! Wir können es ohne Zweifel, im Gegensatz zu der Anschauung einer Gruppe der wissenschaftlichen Verleger, als einen Fortschritt betrachten, daß die Neigung zu Übereinkommen zwischen Gruppe und Gruppe, zwischen Verlegerverein und Buchhändlergilde gewachsen ist und zu dem Abkommen zwischen dem schöngeistigen Verlag und der Gilde geführt hat. Aber, meine Herren, ich knüpfe hier an einen Satz im Jahresbericht des Vorstandes an, welcher lautet: 837
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