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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X- 138, 18. Juni 1921. das dar, was bisher ein Rabatt von 30—33tzsi7» bei diesem Ver leger ausgemacht hat, zuzüglich des 20"/°igcn Teucrnngszuschlags. Der Partiesatz von 11/10, der in den meisten Fällen gewährt wor den ist, kann natürlich nicht bei jedem Buche in Einsatz gebracht werden, da er ja nur bei verhältnismäßig wenigen Büchern in Frage kommt; wir können also höchstens einen Mehrbruttogewinn von 1 oder 27» für die Freiexemplare in Anrechnung bringen. Wir sind aber der Ansicht, daß, wenn der Rabatt von 457» bei einem Jahresumsatz von 2500 -K erreicht wird, die jetzigen Be zugsbedingungen von M/-,"/» und 11/10 unter allen Umstünden er reicht werden zuzüglich des 207«igen Teuerungszuschlags; denn wir müssen berücksichtigen, daß auch für Verpackung vielleicht noch 1/2 oder 17°, oder bei manchen Verlegern, die in der An rechnung der Verpackung »großzügig« waren, sogar 2 oder mehr Prozent in Wegfall kommen. Meine Herren, es ist auch in unserer Kommission gesagt worden, daß es ja keinem Verleger unbenommen ist, nunmehr zu seinem Rabatt, wenn er es kann, auch noch Partien zu liefern; das wird eben der freien Vereinbarung zwischen Verleger und Sortimenter unterliegen. (Aha!) Und es ist auch gesagt wor den: der kleine Verleger ist heute gar nicht in der Lage, mit einem so großen Umsatz mit dem Sortiment zu rechnen, da er ja nicht so viel produzieren kann, daß er vielleicht gar nicht ein mal zehn Werke aus seinem Verlage zu liefern vermag, «m den 407°igen Rabatt zu erzielen. Ja, meine Herren, aus praktischen Erwägungen ergibt sich dann doch, daß der kleinere Verleger, schon um konkurrenzfähig mit dem großen zu bleiben, zu den besseren Bezugsbedingungen wird liefern müssen. Das ist doch so klar, daß darüber eigentlich nicht gesprochen zu werden braucht. Wir haben heute morgen noch ganz andere Bedenken gegen dieses Abkommen gehabt, haben sie aber auf Vorstellung des Vorstandes, der sich in loyaler Weise für diese Absprechungen in der Kom mission eingesetzt hat, zurückgestellt und sind zu einer nahezu ein stimmigen Annahme dieser Bedingungen gelangt. Wir hoffen also, daß der Vertrag in allernächster Zeit mit den schönwissen schaftlichen Verlegern getätigt werden kan». Meine Herren, nun habe ich noch eine Bitte an Sie. Wenn wir morgen nicht zu einer Einigung auf der ganzen Linie ge langen, dann würde das meines Erachiens nach so unzähligen Verhandlungen (Sehr richtig!), nach so ungeheuerlicher Auf bietung von Nerven-, Arbeits- und Geldkraft eine Blamage son dergleichen (Sehr richtig!) für den ganzen deutschen Buchhandel sein. (Sehr richtig!) Denn wenn das Stenogramm über diese Verhandlungen in die Öffentlichkeit kommt und das Publikum sieht, daß der deutsche Buchhandel sich Wochen- und monatelang um Lappalien herumstreitet (Sehr richtig!), dann wird die auf horchende Welt draußen sagen: Im deutschen Buchhandel sitzen doch nicht die großen Köpfe, von denen wir immer gehört haben; es sind recht kleinliche Stümper ini Wirtschaftsleben, die da zusammengekommen sind. Darum ergeht mein dringender Appell und meine herzliche Bitte an Sie, meine Herren Ver leger: Ermöglichen Sie uns morgen, daß die Hauptversamm lung nach Wunsch verläuft und daß wir nach Hause gehen mit dem Gefühl, daß wir nun endlich wieder nach so langer Zwistig keit und nach so heftiger Feindschaft Freunde geworden sind, die miteinander arbeiten können, indem einer die Interessen des andern wahrnimmt und nicht auf den Nachteil des andern be dacht ist. (Lang anhaltendes lebhaftes Bravo und Hände klatschen.) Arthur Heller (Prag): Meine Herren! Ich möchte den Ein druck der Ausführungen meines Herrn Vorredners nicht ver wischen. Aber ich muß auf das zurückkommcn, was Herr IN. de Gruyter zu Punkt 2 des Ausschutzantrags gesagt hat. Auch ich stehe, wenn auch aus anderen Gründen, auf dem Stand punkt, daß der Punkt 2 in dieser Fassung für mich nicht annehm bar ist. Es widersteht mir, daß der Verlegervcrcin oder Gruppen einzelner Verleger nur mit der Gilde verhandeln. Das gilt doch ausschließlich für das Deutsche Reich, und wir stehen immer auf dem Standpunkt, daß wir uns in Angelegenheiten, die allein die reichsdeutschen Kollegen angehen, nicht cinmischen. Aber Sie haben hier leider wieder eine große Gruppe von Sorti mentern vergessen, die außerhalb des Deutschen Reiches stehen und unter ganz anderen Bedingungen verkaufen und beziehen. Wenn Sie heule mit der Deutschen Buchhändlergilde abschlicßen, dann sind vor allem die tschecho-slowakischen Sortimenter aus geschlossen. (Widerspruch.) Jawohl! Ich glaube aber hier auch im Sinne meiner österreichischen Kollegen zu sprechen: das ganze deutsch-österreichische Sortiment kann, soweit ich informiert bin, nicht so verkaufen, wie die Gilde hier mit Ihnen das Ab kommen treffen will. Deshalb möchte ich bitten, zu erwägen, ob es nicht möglich wäre, gleich hier vorzusehcn, daß mit uns sachlich gleichzeitig, parallellaufend, nicht später verhandelt wird. Wir sind Mitglieder des Börscnvereins und habe» als solche die Verkaussordnung zu schützen; wir können aber eine Verkaufsordnung nicht schützen, die uns eine Existenz nicht er möglicht. Ich stelle also die Anfrage an den geehrten Ausschuß, ob meiner Anregung Folge geleistet werden wird. Vorsitzender Walther Iah (Halle a. S.): Ich möchte Herrn Heller bitten, das, was er hier ausgeführt hat, zu einem An träge, der vielleicht als Zusatzanlrag zu dem uns bekannt ge wordenen Anträge behandelt werden kann, zu verdichten und dann als Ptnikt 4 einzureichen. (Zustimmung.) Paul Schumann (Stuttgart): Meine sehr geehrten Herren! Ich habe eigentlich geglaubt, daß der Vorsitzende der Vereinigung schönwissenschastlicher Verleger Ihnen jetzt hier sagen würde, was uns bewogen hat, das Abkommen, das mit dem Vorstand der Gilde am 6. April getroffen worden ist, in dieser Form an zunehmen. Herr Cohn, der Vorsitzende dieser Vereinigung, ist leider nicht anwesend, und so bleibt es an mir, Ihnen einige wenige Worte darüber zu sagen. Ich will bemerken, daß außer mir Herr Kilpper, Herr Cohn und Herr Quelle diejenigen gewesen sind, die diesen Vertrags entwurf mit den vier Herren vom Sortiment, Herrn Nitschmann, Herrn Diederich, Herrn Lazarus und Herrn Eggers vorläufig ab geschlossen haben. Alle unsere Nöte, die uns Verleger schön wissenschaftlicher Literatur bewegen, haben wir in dieser kleinen Kommission vorgebracht und haben bei Ihren Vertretern, meine Herren Sortimenter, dankenswertes Entgegenkommen gefunden. Ich begrüße mit großer Freude die Mitteilungen, die Ihnen Herr Nitschmann in loyaler Weise hier gemacht hat, und freue mich sehr, ihm in jeder Hinsicht zustimmcn zu können. Eins aber möchte ich Ihnen sagen; die Hauptsache, die uns bei diesem Abkommen geleitet hat, darf auch Ihnen nicht ver schwiegen bleiben. Nachdem die wissenschaftlichen Verleger ihre Rabattsätze so in die Höhe gesetzt haben, wie es durch das be absichtigte Abkommen geschieht, war es für uns schönwissen schaftliche Verleger schlechterdings ein Ding der Unmöglichkeit, den bisherigen Zustand, wonach der schönwissenschaftliche Ver lag einen wesentlich höheren Rabatt geben muß, weiter beizubc- halten; denn dann wären wir jenseits der Grenzen dessen ange kommen, was wir leisten könnten, und wären in die Binsen gegangen. Damit wäre Ihnen aber sicher auch nicht gedient ge wesen; denn ein solches Abkommen kann nur getroffen werden, wenn beide Teile ihren Nutzen dabei haben, sonst wäre es ein schlechtes Geschäft gewesen. So sind wir überzeugt, daß wir Ihnen geboten haben, was wir Ihnen bieten können; und daß dieser Vorschlag der richtige gewesen ist, mag Ihnen der Um stand beweisen, daß in der heutigen Versammlung der schön- wissenschaftlichen Verleger meines Wissens etwa 60 der größten Firmen bereits ihren Beitritt erklärt haben, daß Sie also in der Lage sind, mit der Mehrzahl der großen schönwissenschaft lichen Verleger dieses Abkommen zu treffen. (Bravo !> Wir haben selbstverständlich den Kreis unserer Abnehmer weit gezogen. Wir haben im allgemeinen die Liste der Sorti menter gewählt, die wir in Süddcutschland bevorzugen, die Hol- landsche Versendungsliste, und wenn ich Ihnen sage, daß diese Liste etwa 2400 Sortimenter umfaßt, daß in diese Liste nun noch von den einzelnen Firmen Sonderwünsche einbezogen wer den, so werden Sie sehen, daß uns wirklich daran gelegen ist, allen den Sortimentern, aus deren Vertrieb wir Wert legen, zu helfen, und ich glaube nicht, daß irgendjemand, der einiger maßen von Bedeutung ist, bei dieser Auswahl außerhalb des Rahmens dessen fällt, was wir mit diesem Abkommen bezwecken. Denn uns Verlegern schönwissenschaftlicher Literatur liegt doch
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