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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.06.1921
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- 1921-06-16
- Erscheinungsdatum
- 16.06.1921
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138, 16, Juni 1921, Redaktioneller Teil. rückgenommen werden. Bei Ihren Vorschlägen des losen Ab kommens von Firma zu Firma wird ein Teil des Sortiments oder gar der größere Teil bei einigen Verlegern verbesserte Be zugsbedingungen haben, bei anderen nicht, bei einzelnen sogar verschlechterte Bezugsbedingungen; er wird also in seinem Durch- schnittsgewinn nicht gehoben, und — was das Wichtigste ist — der Ladenpreis wird nicht hergestellt. Meine Herren, es ist an den sünf Fingern einer Hand abzuzählen, daß eine Unzahl von Sortimentern, uota dorre die wissenschaftliche Literatur ver treiben oder mit vertreiben, in Zukunft auf die Zuschläge nicht verzichten kann, daß infolgedessen, da die Teuerungszuschläge auch nicht kenntlich gemacht werden und nicht kenntlich gemacht werden dürfen und können, das Publikum in seiner Unruhe be harren und niemals wissen wird, wo denn nun ein Teuerungs- Zuschlag drinsteckt und wo nicht. Ich habe vor einigen Tagen in der Berliner Universität mit dem Rektor und dem Senat sowie einer Anzahl von Biblio- thekaren, insbesondere dem Vertreter der Preußischen Staats bibliothek, eine Besprechung gehabt, an der auch die Herren vr. Springer und vr. de Gruyter teilgenommen haben. In dieser Besprechung führte Herr vr, Springer aus: »Wir, der wissenschaftliche Verlag, beabsichtigen augenblicklich, mit einer größeren Gruppe uns genehmer Sortimenter Verträge zu schließen, die es dieser Gruppe ermöglichen, in Zukunft auf die Zuschläge zu verzichten, während die übrigen Sortimenter vorläufig unberücksichtigt bleiben sollen und es diesen anheim gestellt werden mutz, Zuschläge zu erheben oder nicht». Und, meine Herren, da war es bezeichnend, daß, ehe ein Vertreter des Sortiments das Wort nahm, Herr Geheimrat Milkau, der Direktor der Preußischen Staatsbibliothek, sofort Herrn vr, Springer ungefähr folgendes erwiderte: Das Publikum werde wahrscheinlich von einem derartigen losen Abkommen zwischen Verlag und Sortiment nicht den geringsten Vorteil haben, dagegen sehe er in der Regelung des Herrn vr, Springer eine Kampforganisation zwischen Verlag und Sortiment, die unter allen Umständen den Todeskeim in sich trage, (Hört! hört! bei den Sortimentern, — Zuruf bei den Verlegern: Aus anderen Gründen!) Meine Herren Kollegen, Herr vr, Springer und Herr vr, de Gruyter haben auf diese Ausführung des Herrn Geheimrat Milkau nichts erwidert, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil sie tatsächlich nichts zu erwidern wußten, (Oho! bei den Verlegern.) Sie sehen aber, wie ein Mann der Wissenschaft, der von unseren Kämpfen zwischen Verlag und Sortiment keine oder wenig Ah nung hat, sofort durchschaute, daß für das Publikum nichts her auskommt, keine Ermäßigung der Preise, sondern daß nur eine neue Kampforganisation geschaffen wird, die nicht zum Segen des Buchhandels und des Buchabsatzes gereichen kann. Warum sträuben sich nun die Herren dagegen, auf einer verbreiterten Basis mit einer großen organisierten Gruppe des Sortiments abzuschlietzen? Doch lediglich deshalb, weil sie ihren Kopf durchsetzen wollen, weil sie ihr« Macht zeigen wollen, weil sie das große Ziel der Wiederherstellung des Ladenpreises dem Streben hintansetzen, ihrem eigenen Willen zum Siege zu verhelfen. Der Verlag hat eine Anzahl von Sortimentern — wir wissen das wohl, und wir beklagen es — für diesen seinen Plan gewonnen. Aber glauben Sie nicht, daß das ganze Sorti- ment für Sie gewinnbar ist, und wenn Sie Leute, die heute Ihre Verträge, Ihre losen Abkommen nicht zu unterzeichnen wünschen, durch wirtschaftlichen Druck zu dieser Unterzeichnung zwingen, glauben Sie nicht, daß ein derartiger Vertrag Bestand haben kann. Es hat denn die heutige Versammlung der Deutschen Buchhändlergilde auch nahezu einstimmig derartige Abkommen, die unter wirtschaftlichem Zwange und wirtschaftlichem Drucke entstanden sind, als gegen die guten Sitten im Handel verstoßend bezeichnet, (Lebhafte Rufe: Hört! hört! — Zuruf bei den Ver legern: Nanu!) Meine Herren, tatsächlich ist also der Weg nicht so weit von Ihnen zu uns. Es bedarf nur ein klein wenig guten Wil lens auf Ihrer Seite, mit uns zusammcnzukommen, und ich darf daran erinnern, daß bet der ersten Ausschußsitzung, die hier in Leipzig im Februar stattfand, die beiden Vertreter des wissen schaftlichen Verlags, mit denen wir gesondert verhandelt haben, durchaus der Ansicht waren, daß aus dem Boden dieser unserer Vorschläge ein Vertrag getätigt werden könnte, der dem ganzen deutschen Buchhandel zum Segen gereichen würde. Es war uns aber ungemein bedauerlich, zu eifahren, daß die Herren in der zweiten Ausschußsitzung nach vielem Hin und Her eingcstehen mußten, daß sie mit diesem ihrem Wunsche nicht haben durch dringen können und daß der Widerstand in Berlin gelegen hat; und ich glaube, ich brauche in diesem Kreise wohl nicht weiter auszusllhren, welche Persönlichkeiten in Berlin Wohl die Träger und Führer dieses Widerstandes gewesen sind. Meine Herren, das Sortiment wünscht wieder zum festen La denpreise zurllckzukehren; Sie behaupten, den gleichen Wunsch zu haben. Was läge da nun näher, als daß wir in einer ioyalen Vertragssorm jetzt dazu kommen, einen solchen Ab schluß zu tätigen, daß große Organisationen, nicht nur Gruppen, einen solchen Vertrag schließen, und daß darüber hinaus die Spitzenorganisationen, der Deutsche Verlegervcrein und die Deutsche Buchhändlergilde, mit aller ihrer Kraft und Energie dafür eintreten, daß der Ladenpreis fortan loyal und ohne jede Ausnahme eingehalten wird. Meine Herren, das liegt in Ihrem und in unserm Interesse, und das zu erreichen, haben Sie bis morgen früh in der Hand, insbe sondere'Sie, Herr vr, de Gruyter Und Herr vr. Springer! (Bravo!) Nun wende ich mich zu dem Abkommen, das zwischen dem schönwissenschaftlichen Verlage und dem schönwissenschaftlichen Sortiment geschlossen werden soll, Herr vr. Paetel hat bereits ausgeführt, daß die Hauptversammlung der schönwissenschaft lichen Verleger das Abkommen bestätigt hat, das wir in einer Ausschußsitzung mit den Vertretern des schönwissenschaftlichen Verlags sestgelegt haben und das Ihnen im Buchhändlergilde- Blatt in seinen Grundzügen bekanntgcgeben worden ist. Ich kann den Einwänden, die heute hier von einem meiner Herren Sortimentskollegen gemacht worden sind und die ja auch heute morgen in verstärktem Maße in der Hauptversammlung der Gilde zum Ausdruck kamen, nicht zustimmen. Das liegt vielleicht daran, daß wir uns ja mit der Materie eingehender befaßt haben, ins besondere auch unter Berücksichtigung der Interessen der Ver leger, als die Herren, die zum erstenmal ein derartiges Ab kommen sehen und nun den Rabattsatz von 357», der an der Spitze steht und der mir, offen gesagt, auch nicht gefällt, als zu niedrig erachten. Meine Herren, Sie müssen berücksichtigen, daß dieser 357»tge Rabattsatz ja nur für die alleräußersten Ausnahme fälle Geltung haben soll. Sie sollen in der Lage sein, 40°/» Rabatt bei jedem Verleger zu haben, für den Sie nur das geringste Bißchen Verwendung zeigen. Und, meine Herren, glauben Sie, daß, wenn Sie mit einem Verleger in guter und gedeihlicher Geschäftsver bindung stehen und ihm schreiben: »Ich kann nicht jedesmal bei jedem einzelnen Buche, das ich nachbeziehen soll, zehn Bücher beziehen», es dann einen verständigen schönwissenschaftlichen Ver leger gibt, der Ihnen nicht sagen wird: »Ich verzichte aus die Klausel des gleichzeitigen Bezugs von zehn Werken, nimm du so viel im Jahre ab, wie du willst, und verwende dich für meine Sachen, und ich will dir dann ohne weiteres 407» zubilligen». Meine Herren, ich bin der festen Überzeugung, daß das über- Haupt in allen Fällen geschehen wird, (Sehr richtig!) (Dem Vorsitzenden wird ein Blumenstrauß überreicht, — Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender Walther Jäh (Halle a, S.): Meine Herren, ich bin hoch erfreut durch diese Frühlingsehrung, die mir hier zuteil geworden ist. Ich danke dem mir völlig unbekannten Spender von Herzen und nehme an, daß sie dem Vorstand insgesamt gelten soll, (Bravo!) — Run bitte ich Herrn Nttfchmann, fortzu fahren, Paul Nitschmllnn (Berlin): Meine Herren! Dis Rabatte von 4214 und 457», die in unserm Vertragsentwurf an einen bestimmten Jahresumsatz gebunden sind, sind unserer Ansicht- nach von einem sehr erheblichen, wenn nicht dem größten Teile des Sortiments zu erreichen. Ein Jahresumsatz von 1000 »1k bei einem Verleger ist heute bei den hohen Preisen der Bücher nicht allzu viel, (Sehr richtig!) Diese 42147» stellen ungefähr ÜZö
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