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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 272, 2. Dezember 1N2Ü. cher mittlere Verleger aus Gründen der Beitragshöhe sich als außerordentliche Mitglieder (also ohne Stimmrecht) werden ein- reihen lassen. Das sehe ich aber als einen durchaus nicht wün schenswerten Zustand für die Zusammensetzung der Abstimmun gen an. Nehme ich hierzu die außerordentliche Machtfrille, die der K 5, 1l in die Hand des Vorstandes legen soll, eine Macht, durch die die wichtigsten Verbindungen des einzelnen Verlegers in Frage gestellt und Sortimenter in ihrer Existenz gefährdet wer den können, so bin ich der Ansicht, daß so außerordentlich schwer eingreifende Änderungen der Satzungen nur vorgenommen wer den dürften, wenn für eine leichte Gelegenheit zur Abstimmung seitens aller Mitglieder des Verlegervereins gesorgt wäre, aber nicht auf einer zu unbequemer Geschäfts- und Reisezeit im Dezem ber kurzfristig angesetzten Versammlung, Die Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung ist satznngsgemäß richtig erfolgt, wenigstens bis auf die von mir schon hervorgehobenen Punkte der versuchten Einschränkung für die Anmeldung, Aber damit ist ihre innere Zweckmäßigkeit für die breiten Kreise des Verlegervereins keineswegs auch erfüllt. Ich sehe vielmehr in der Eile und in dem Zeitpunkt der Einberufung eine Gefahr, und ich sehe eine weitere Gefahr in dem Umstand«, daß viele Kolle gen nicht beachtet zu haben scheinen, daß sie in der Frage der Satzungsänderungen gar nicht vertreten werden können, sondern ihre Stimme persönlich abgeben müssen. Deshalb lasse ich diesen Warnungsruf noch in letzter Stunde ergehen. Eine Gelegenheit, dies in unserer Verlegerzeitung vom l. Dezember zu tun, besteht für mich nicht mehr. Auch ich konnte mich erst jetzt mit den Einzelheiten der Einladung und der Satzungsänderungen befassen, darum kann ich nur »och im Bör senblatt die Aufnahme meines Aufrufes erwirken. Vorläufig ist ja aber der Verlegerverein noch Organ des Börsenvereins, also «ine Angelegenheit des Börsenvereins auch im Börsenblatt be rechtigt, Ich würde in einer Satzungsänderung, die von einer etwa nicht sehr stark besuchten Hauptversammlung beschlossen würde, schwere Nachteile für den Verein sehen, der damit nur noch die Interessen eine r (verlegcrisch allerdings sehr bedeut samen) Gruppe des Verlags wahrnchmen würde. Der Verein wird dadurch aufhören, weiterhin der Deutsche Verlegervercin zu sein. Er kann es für alle die nicht mehr sein, deren Interessen dann nur noch Berücksichtigung finden werden, wenn sic sich inii denen der einen starken Gruppe des Verlags zufällig decken. So wie früher die getrennten Verlegervereine nur örtliche» Gruppen dienten, so wird der Deutsche Verlegerverein, wenn er seine Beschlüsse ohne die wirkliche Mehrzahl seiner Mitglieder faßt, künftig nur der Verein einer bestimmten Gruppe sein, und die übrigen Verleger werden, wenn die Machtprobe zu unbequem für sie Iverden sollte, eine Reugründnng für andere Gruppen ins Auge fassen müsse». Darum läge es auch im wahren Interesse des Verlegerver- eins, wenn die Satzungsänderung nur von der wirklichen Mehr zahl seiner Mitglieder beschlossen würde. Nachdem nun einmal eine für sehr viele Mitglieder so wenig bequeme Hauptversamm lung angesctzt ist, ist es für jedes Mitglied ein Gebot der Stunde, die Schwierigkeiten der Reise nach Weimar zu überwinden und seine Meinung persönlich zu vertreten, L, Bloch. Zur außerordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins. Der Verlegervercin hat seine Mitglieder damit überrascht, daß er aus den 6, Dezember, also nritten im Weihnachtsgeschäft, eine Hauptversammlung einberuft, di« neue Satzungen be schließen soll. Die ineisten unserer Kollegen werden Wohl die Einladung und den Satzungscntwurf auf die Seite gelegt und gedacht haben: wir senden eine Vollmacht ein, wir haben weder Zeit zur Prüfung des umfangreichen Entwurfs, noch Zeit zur Fahrt nach Weimar, Allen diesen Kollegen möchte ich raten, so fort den Entwurf herauszusuchen und sich ihn genau anzusehen. Sie werden dann ebenso, wie es mir gegangen ist, darüber er staunt sein, daß versucht wird, ein reines Gegenstück zur Bnch- l<<« Händlergilde zu schassen, die gemischten Betriebe — wenigstens die künftig eintreten — kaltzustellen und eine Alleinherrschaft des Vorstandes zu statuieren, denn der vorgesehene Beirat ist, wie alle Räte, eine sehr schöne Dekoration, aber kein Werkzeug zum Arbeiten, Ganz besonders schmerzlich werden sie es enrpfindeu, daß nicht mehr jedes Mitglied des Verlcgervereins auch Mitglied des Börsenvereins sein muß. Das schlägt allen Traditionen des Verlegervereins ins Gesicht, Ich meine, derartige grundlegende Änderungen dürften nicht in einer Hauptversammlung zur Weih nachtszeit durchgepeitscht werden. Er wird sich dann ferner Wunder», daß dieser Satzungsentwurf ganz einseitig hergestelll wurde, und daß kein Gegenvorschlag vorlicgt. Es ist ja in der Tagesordnung nicht einmal vorgesehen, daß ein Gegenvorschlag zur Abstimmung kommen kann, sondern cs soll über diesen Vor schlag einfach mit Ja oder Nein abgestimmt werden, wobei ich betone, daß, was den meisten Mitgliedern unbekannt sein dürste, eine Stellvertretung bei Abstimmung über Satzungsänderungen unstatthaft ist. Ich meine, eine derartige grundlegende Änderung müßte einmal durchgesprochen werden, es müßten Gegenvor schläge vorliegen, und die Versammlung dürfte nicht in eine derartig ungünstige Zeit fallen, die eine Majorisierung durch Berlin und Leipzig zuläßt. Mein Vorschlag und der der kleinen Verleger, die so hart getroffen werden, ist der: Man spricht in der Hauptversammlung über die Satzungen, man beauftragt eine Komintssion, einen Gegenvorschlag auszuarbeiten, der sich viel leicht in der Richtung der Kilpperschen Vorschläge bewegt, die mir sehr einleuchten, die aber wohl noch verbesserungsfähig sind, und beruft dann auf Anfang nächsten Jahres, wenn wir alle mehr Zeit zum Reisen haben, eine Hauptversammlung ein, die dann endgültig beschließen mag, — aber man ändere nicht von heute auf morgen Grundlagen eines Vereins, die den ganzen künst lichen Bau unserer buchhändlerischen Verfassung erschüttern. Ein mittlerer Verleger, Herders Wochen-Kalender 1921. Mit lso Bildern und farbigem Umschlag, Freiburg i, B,, Herder L Co, G, m, b, H, Ladenpreis 8, - . Die geivalttge Verteuerung in der' Herstellung schriftlicher Werbe mittel zwingt den Verleger, ans neue billigere Wege der Wcrbekunst zu sinnen. Dabei findet sich, wie wir im Folgenden erkenne» können, oft «ln oerbliisfend einfacher Gedanke, eine Idee, bei deren Empor tauchen man sich fragt, warum man nicht schon eher ans sic verfallen sei. Die Verwendung von Kalendern für verlegerische Werbezwecke ist nicht neu. Rur aus das »Wie« kommt es an. Wie es das Biblio graphische Institut verstanden hat, Meyers Geographisch-historischen Kalender nicht nur zu einem gerngefehenen, geistigen Begleiter des Gebildeten zu machen, sondern mit dem Verkauf dieses Gebrauchs gegenstandes eine sehr intensive Reklame slir den eigenen Verlag z» verbinden, so bietet Herder einen Kalender mit besonderer Werbe- krast slir sein grvheS VerlagSuntcrnehmen, und zwar eine Kombina tion des sogenannten Volkskalenders mit dem Wochenabreißkalender, Erreich! wird sie dadurch, daß das Kalendarium zweckentsprechend, znm Beispiel auch mit freiem Raum fiir schriftliche Eintragungen, einge richtet ist, und daß die seitwärts dnrchlochten Blätter je nach Belieben abgerissen oder stehe» gelassen werden können. Diese S'ruktnr des Kalendariums bildet die Grundlage fitr überall geschickt angebrachte, sorgfältig ansgewählte Bilder aus den Berlagswcrken, Porträts, kurze Biographien, Sprüche, Testproben, Anzeigen usni,, die sämtlich für den Verlag werben, ohne in dieser Absicht etwa ausdringlich zu wirken, weil all dies gewissermaßen rhythmisch mit dem Kalendarium verbun den ist. Einige dem Kalendarium angehängte Blätter verdienen noch Beachtung, Da finden wir eine fettgedruckte Mahnung zum Biichcr- kaufeu unter dem Titel »Stille Freunde- sowie allerlei Astronomisches und Postalisches, Der katholisch« Buchhändler braucht sich nicht zu besinnen, ob er diesen Kalender verbreiten soll. Er wird schnell er kennen, welch doppelter Nutzen ihm aus seinen, Vertriebe erwächst, Kurl Loele, Kleine Mitteilungen. Zur Not der deutsche» Wissenschaft. — In voriger Woche fand in Berlin aus Einladung des ReichsministcrS des Innern in, Reichs tag «in Parlamentarischer Abend statt, bet dem von berufene,, Seiten die Not der deutschen Wissenschaft dargekcgt werde» sollte. Neben den, Herr» Reichspräsidenten waren de, Reichskanzler, fast alle
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