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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5630 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 106 9 Mai 1911 Kleine Mitteilungen. Wann tritt der neue niederländische Zolltarif in Kraft? (Vgl. B.-Bl. Nr. 81 und 104.) — Die Zentralstelle zur Vorbereitung von Handelsverträgen schreibt über diese für den deutschen Handel wichtige Frage: Der Vorsitzende der zweiten Kammer der Generalstaaten hat sich dahin ausgesprochen, daß es in seiner Absicht läge, wenn auch nicht sofort, so doch noch vor den Sommerferien den Zolltarifentwurf in den Kommissionen zur Beratung zu bringen. Ob dies möglich sein wird, hängt von der sonstigen Geschäftslage und der Entscheidung der Parteien ab. Ein bestimmter Beschluß hierüber ist noch nicht gefaßt worden. Inkunabeln bei der Versteigerung Hoe. — Dem Katalog für den ersten Teil der Versteigerung Hoe ist ein Verzeichnis der darin enthaltenen Inkunabeln beigegeben, das vier Seiten füllt und den großen Reichtum der Sammlung gerade auch an wert vollen Frühdrucken erkennen läßt. Aus deutschen Pressen befinden sich, wie die New Porker »Nation« mitteilt, darunter nach der soeben verkauften berühmten Gutenberg-Bibel die »Lpistolas st- traetatu8« des Hl. Hieronymus, von Peter Schöffer in Mainz 1470 auf Pergament gedruckt; das »Oatbolieon« des Laibug äs ^anna, in Straßburg von dem »L«-Drucker gedruckt, der jetzt als Adolph Rusch, der Schwiegersohn Mentelins, erkannt ist, als dessen Werke Ruschs Bücher bisher zumeist ge golten hatten; die erste Ausgabe von Richard de Burys »Lbilobiblion«, 1473 in Köln von einem bisher noch nicht völlig sicher festgestellten Drucker hergestellt; ferner die erste Aus gabe der »Ilmtatio 6br»8ti«, die von Günther Zainer in Augsburg um 1471 gedruckt wurde. Die lange Liste der italienischen In kunabeln beginnt mit dem Lactantius von 1465 aus der ersten italienischen Presse, die Sweynheym und Pannartz im Kloster von Sibnico eingerichtet hatten, und dem Apulejus von 1469, der von denselben Druckern nach ihrer Übersiedelung nach Rom hergestellt wurde. Unter zwanzig Büchern aus venetianischen Pressen vor 1600 befinden sich: »Do eivitats vsi«, 1470 von Hans und Wendelin von Speier auf Pergament gedruckt; der Plinius von 1472 aus der Jensonschen Presse, ebenfalls auf Pergament; die erste Ausgabe des Euklid, 1482 von Ratdolt gedruckt, und acht Bücher aus der Druckerei des Aldus Manutius, darunter auch sein berühmtestes Buch, die erste Ausgabe der »Lypneroto waebia Lolipbili«. Andere bemerkenswerte italienische Drucke sind die erste Ausgabe des Homer, 1488 in Florenz von Lorenzo Rossi hergestellt, und »Ls 6lari8 Nulisribus« mit zahlreichen Holz schnitten, 1497 in Ferrara gedruckt. Unter den französischen Frühdrucken sind besonders beachtenswert »La lüsr cks 1'L>8to>rs«, Paris 1488, und »Ls L-ourrnant, cks la Lo^s«, undatiert, aber um 1497. Von den weiteren festländischen Frühdrucken stammen drei aus Basel, zwei aus Holland (Gouda und Haarlem) und einer — der berühmten Druckerei des Colard Mansion in Brügge. Von englischen Inkunabeln enthält dieser Teil außer Caxtons »La lUort-s ä'H.rtbur« die erste Ausgabe des »Look ok 8t.. ^Ibuo8« (1486), und zwar das eine der beiden erhaltenen vollständigen Exemplare dieses Buchs; ferner die erste gedruckte Sammlung englischer Gesetze (1482) und eins oder zwei weitere englische Bücher vor 1600. Das berühmte Exemplar der »Litckor^ ok tbs Nobls Leicas Xnixbt ok tbs 8vans« aus Wynkyn de Wördes Presse, das einzige erhaltene Stück dieses Buches und angeblich auch das einzige Buch, das Wynkyn de Morde auf Pergament gedruckt hat, ist aus späterer Zeit (1612), aber selbstverständlich auch eins der kostbarsten Bücher der Sammlung. Außer diesem Verzeichnis ist übrigens dem Katalog auch noch eine Liste der Bücher mit besonders wertvollem Einband beigegeben, die besonders den großen Reichtum der Sammlung an wertvollen französischen Einbänden erkennen läßt; so enthält dieser Teil allein nicht weniger als vier Bücher aus der Bibliothek Jean Groliers, darunter Heliodorus' »^ebbiopioas Listorias« (Basel 1652), deren Einband für eine der feinsten Arbeiten aus Groliers Besitz gilt. Auch aus dem Besitz des englischen und französischen Hofes — so von Franz I., Heinrich II., Heinrich III, Karl X., Ludwig XIII., Ludwig XIV., Katharina von Medici, Margarethe von Valois, Anna von Österreich, Diana von Poitiers, Frau von Pompadour, aus England von Heinrich VIll., der Königin Elisabeth, Karl I, Karl II., Jakob II., der Königin Anna und den Georgs — sind eine große Anzahl wertvoller Einbände in der Sammlung enthalten. Gegen die Sonderrabatte, mit denen wir uns eingehend in Nr. 100 d. Bl. beschäftigten, hat der Verband Berliner Spezialgeschäfte auf seinem am 4. Mai abgehaltenen Arbeits abend folgende Entschließung angenommen: »Der Verband Berliner Spezialgeschäfte hält es für geboten, sich sowohl im Interesse des kaufenden Publikums als auch in dem einer soliden Geschäftsführung auf das entschiedenste gegen die immer mehr überhandnehmende Gewährung von Sonder rabatten an bestimmte Abnehmergruppen (Vereine, Korporationen u. dgl.), die nicht als Wiederverkäufer oder berufsmäßige Ver mittler gelten dürfen, auszusprechen. Der Verband ist der Meinung, daß kein Kunde beanspruchen darf, bei dem Bezug gleicher Warenmengenhinsichtlich des Preises vor anderen Kunden bevorzugt zu werden. Er hält die Be seitigung des Rabattunwesens für dringend erforderlich und ist der Meinung, daß die Erziehung zur Barzahlung und zur Spar samkeit, für die die Gewährung von Sonderrabatten angeblich unentbehrlich sein soll, auf anderen Wegen anzustreben und zu erreichen sei.« — Eine Anzahl erster Firmen hat sich bereits ver pflichtet, die Gewährung von Sonderrabatten abzuschaffen, falls die vom Verbände geplante gemeinschaftliche Aktion durch geführt wird. Schwedische StaaiSstipendien für Schöne Literatur. — Der für 1911 vom Reichtag bewilligte Betrag zur Unterstützung von schwedischen Schriftstellern aus dem Gebiete der Schönen Literatur, 6000 Kr., ist mit je 1000 Kr. an Lektor Erland Lager löf, Dozent A. U. Bsäth, Dozent F. Vetterlund und die Schrift steller Daniel Fallström, Anna Maria Roos und Gustaf Ullman verteilt worden. L. Internationale SanitätSkonferenz in Paris. — Am 26. Mai tritt im Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten in Paris eine internationale Sanitätskonferenz zusammen, an der sich das Deutsche Reich beteiligen wird. Aufgabe der Konferenz ist, zu prüfen, inwieweit die Erfahrungen der letzten Jahre Anlaß geben, die in dem Pariser Übereinkommen vom 3. Dezember 1903 kodifizierten Vereinbarungen über Maßregeln zur Bekämpfung der Pest, der Cholera und des Gelbfiebers zu ergänzen. Vom Reichsamt des Innern wird der Geh. Ober regierungsrat Frhr. von Stein der Konferenz beiwohnen. Ter Deutsche Handelstag hält seine diesjährige Tagung — zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens — in Heidelberg, wo die erste Tagung stattfand, in der Zeit vom 11.—14. Mai ab. Ter 2. Bundestag des Bundes der Festbesoldeten findet am 20. und 21. Mai in Berlin statt. Auf der Tages ordnung für die Bertreterversammlung am Sonntag stehen folgende Punkte: Begrüßung durch den Vorsitzenden; Geschäfts ordnung für den Bundestag; Geschäftsbericht; Kassenbericht; Bericht der Kassenprüfer; Wirtschaftsplan; Stellung zu den Reichstagswahlen; Anträge des Bundesvorstandes und einzelner Bundesgruppen. Schriftbeßtrebungen in Indien. — Zur selben Zeit, wo in Deutschland der Kampf um die Frage, ob deutsche oder lateinische Schrift, die Öffentlichkeit, Volksvertretung und nicht zuletzt auch die Verleger» und Druckerwelt lebhaft in Bewegung hält, machen sich auch in Indien Bestrebungen geltend, die darauf abzielen, das im weiten indischen Reiche herrschende Vielerlei der Schrift gattungen einer größeren Einheitlichkeit zuzuführen und womög lich gar durch eine einheitliche Schrift zu ersetzen. Um diese Be- wegung zu verstehen, muß man bedenken, daß in Indien nicht eine einheitliche Bevölkerung, sondern ein kaum übersehbarer Wirrwarr von Völkern, Rassen und Glaubensbekenntnissen nebeneinander wohnt, die rund 200 Sprachen und Mundarten sprechen und zu deren Ausdruck in Schrift und Druck etwa 60 Alphabete ver wenden. Im Indischen Reich sind daher mehr Alphabete im
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