LM ?-:»»!- u»»ü: »»-« »»? »» Grotc'sch Sammlung Freiheit Eine Preußenjugend von Erich Wentscher d°. VI!l und ZZZ Seiten / Geheftet 12 Mark / Gebunden 18 Mark W pent scher hat sich den Geist seiner Quellen legitim angeeignet, er hat aus ihnen Frische und Gehalt gewonnen, wie Thomas Mann aus der mündlichen Überlieferung der „Buddenbrooks", mit denen Wentschers Werk die stofferfüllte Behaglichkeit wenig stens in den höchst reizvollen ersten Partien teilt. Am Fortgang der Erzählung strebt Wentscher immer mehr zu sprachlicher und sachlicher Konzentration. Es ist ihm geglückt, diese zu erreichen, ohne der Fülle und der Würde des Stoffes etwas schuldig zu bleiben, einen Ton zu treffen, der aufnimmt und weiterführt, was die jüngste deutsche Prosa anstrebt, und der dem Schwung der Ereignisse und der Stimmung, dem Gewirr der Schlachten und der Plünderungen, der Unruhe der Märsche und deS Lagerlebens Ausdruck gibt, wie er auch als ein geeignetes Instrument für Ironie und Witz verwendet wird. Gleich zu Anfang das Fürstenberger Stadtbild liegt jenseits aller Manier, spricht für ein klares Auge voll Phatnasie, und auf dem Kriegözuge, den Heinrich Norinann als Leutnant und Adjutant in der Nordarmee mitmacht, begegnen zahllose, ursprünglich gesehene Bilder deutscher Städte und Landschaften, die Form und Geist ihres Gegenstandes auf einen knappen, klaren Ausdruck bringen und auf ein starkflutendcS Gefühl zurückweisen. Noch stärker spricht der Charakteristikcr an. Er hat das gehobene Bürgertum der nordostdeutschcn Klein städte aus der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts, wie wir eS aus Fontanes Jugenderinnerungen, auS KlödenS und Nettelbeckö Lebensbeschreibung kennen, schlagkräftig abporträtiert. Die ganze Darstellung, leicht gefärbt mit dein Kolorit der verklungenen Sprache, ist durchtränkt mit den Leiden schaften und dem Humor der Zeit, und das Anwachsen aus der umfriedeten Philisterhaftigkeit in die Freiheit des Felde« geschieht ohne Sprünge und Riffe, das Pathos ist angefüllt mit Hingabe und Anschauung und klingt nirgends hohl, die Weite deS Blickes und des Herzen« wird an keiner Stell« durch blinden Haß beeinträchtigt. (Aui ein« Besprechung im „Tag",»»» Hugo Bieber.) G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung in Berlin i-»» MM! WSW WM; M»?-: WM ;»»:-! BW ..-»Di-- WW « rn»» u-MIÜlüiMiiM