X? 2V0, 6. September 1920. Künftig erscheinende Bücher. ««if-Mtü s. d. rp««. vu4»°»d-l. S8SS ^Verlag ^ ^uvErtterarrrr" und o^nn^k München Zwei neue Mswahlbän-e Im September erscheinen: Das Schönste von ^ens Peter Jacobfen Ausgewählt und eingclcitet von Malter von Molo Mit dem Bilde Jacobscnö. Einbandzeichnung von Feiger Erstauflage 15000 Ladenpreis vornehm gebunden 12.50 Mark Der Zweck dieser Auswahl ist «S, das edle Werk Iaeobsens denen eindringlich vor die Seele zu stellen, die eS noch nicht kennen, es denen wieder zu ihrem eignen Besten in ernsteste Erinnerung zu bringen, die sich Iaeobsens höchst liebenswertes und vereh ungSwürdigeS Bild durch egoistische Hosiannaschrrierei und durch die verärgernde Unfähigkeit seiner anmaßlichen Nachahmer verschleiern ließen. Iacobsen hat mit seinen weni gen Werken der dänischen Literatur eine neue Prosa geschaffen. In seiner Dichtung vereint sich die Großzügigkeit Shakespea rescher Menschendarstellung mit der tiefgründigen Seelenana lyse FlaubertS und StendhalS. So schlicht rhythmisch, so mild schwermütig, so neu an Melodie hatte die dänische Poesie noch nie geklungen; so fein zergliedert, so objektiv überzeugend, so tief auS innerster Überzeugung heraus hatte noch niemals ein Dichter daS Menschenschicksal dargestellt. Cs gehört zu den höchsten Kunstgenüssen, die unS überhaupt werden können, Iaeobsens Menschen, wie sie in der sichtbaren Natur stehen und handeln, seine Naturverkündigungen und Cindrucksbllder zu erleben. — Der schöne Auswahlband enthalt neben den zwei kleinen Novellen „Ein Schuß in den Nebel" und „Frau Fvnß" die dichterische Selbsterkundung Iaeobsens: den Roman „NielS Lyhne", dieses beglückende Dokument eines modernen HeldenlebenS, dieses heute schon klassisch gewordene Meister werk, diesen vielleicht schönsten und edelsten unter allen Romanen der neueren Zeft überhaupt. — Walter von Molo gibt dem Einleitung mit, die seine hohe Kunst, sich restlos in andere Dichter einzufühlen, aufs neue erweist und den Wert dieses schönen Iacobfensbreviers noch steigert. Die schönsten Novellen unserer Romantik AuSgewählt und eingeleitet von Walter von Molo Mit vier Dichterbildnissen. Einbandzeichnung von Erich Richter Erstauflage 15000 Ladenpreis vornehm gebunden 12.50 Mark Die Herausgabe des vorliegenden Auswahlbandes durch Walter von Molo ist schon deshalb zu begrüßen, weil unsere Roman tiker dem g' oßen deutschen Publikum viel zu wenig bekannt sind. Dies Buch erscheint aber auch gerade zur rechten Zeit. Die deutsche Romantik ist der Föhnwind im deutschen Geistes leben; sie ist ein „Protest gegen kleinliche Interessen, kümmer liche Moral, spießbürgerliche Ideale und sentimentale Lebens auffassungen". Die Romantiker sahen ihre Aufgabe darin, die Deutschen tiefer sehen, größer denken und wahrer fühlen zu lehren. — Walter von Molo hat aus der Schatzkammer unserer Romantik einige der Edelsteine herausgegriffen, die das ihr Eigentümliche, ihr Wesen am reinsten auSftrahlen. Den Anfang macht CichendorffS idyllische Novelle „AuS dem Leben eines Taugenichts", diese frischeste, nie veraltende Dichtung der Spätromantik, vor deren frühlingsduftiger Poesie jedes Herz aufgehen muß. Cs folgt des Phantasie- und lebensvollen Brentano ergreifende Erzählung „Vom braven Kasperl und der schönen Annerl", jenen rührenden Gestalten, die durch ihr übersteigertes Ehrgefühl in den Tod getrieben werden. Daran reiht sich Friedrich de la Motte-Fouque mit seinem lieblichen Märchen „Undine", daS mit seiner zarten symbolischen Natur beseelung eine der anmutigsten Schöpfungen der Romantik darstellt. Den Schluß macht GoetheS „Novelle", in der der Dichter zeigt, „wie das Unbändige, Unüberwindliche oft besser durch Liebe und Frömmigkeit als durch Gewalt bezwungen werde". — Ein das Wesen der Romantik mit knappen Strichen klar umreißendeS, tiefgründiges Vorwort Walter von Molos leitet den AuSwahlband ein, der hoffentlich recht viele Deutsche zu Freunden und Verehrern unserer Romantiker machen wird. Au allen Preisen 20°/« verlagsteuerungszuschlag Wir liefern nur bar mit 5ZU°/o und U/lO Börsenblatt f. de» Deutsche, Buchhandel. S7. Jahrs««,. ILt«