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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1920
- Strukturtyp
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- 1920-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 04, 25. März 1920. rechtzeitig Mitteilung gemacht werden sollte. Nachher wurde geiagl, -ah die Ncueinführung von Lehrbüchern von hier aus, d. h. vom Mini sterium aus, nicht gefördert werden solle. Das letzte ist ja auch nicht geschehen. Änderungen in den Lehrbüchern sind auch im Augenblick nicht vorgenommen. Also ich könnte sagen: das Versprechen ist gehal ten worden. (Unruhe rechts) Ich will aber zugeben, daß tatsächlich die Verlagsbuchhändler sich be schwert fühlen und sagen könnten, das Versprechen sei ihnen nicht ge halten worden, dann nämlich, wenn die Benutzung der Bücher über haupt verboten worden wäre. Es liegt aber kein Bcnutzungs- und kein Kausvcrbot vor, sondern es ist nur bestimmt worden, daß die Be nutzung dieser Bücher im Klassenunterricht nicht gestattet ist. Ich glaube, daß die Verleger, die auch schon selber mit der UnterrichtSocr- waltung Fühlung genommen haben, durch diese Erklärung ganz befrie digt sein werden. Allerdings darf ich auch nicht verschweigen, daß es dach auch Lehr bücher aus der jüngsten Zeit gibt, die sich mit den neuesten Zuständen befassen, und zwar in einer Weise, die nicht zweckmäßig und nicht ver ständig ist. Die Unterrichtsverwaltung hat es im Januar 1919 abgelchnt, sich bis zum Jahre 1922 zu binden. Der Herr Minister muß an dieser Er klärung, daß er sich nicht binden könne, ganz besonders fcsthalten. Es kann der Fall eintretcn, daß solche Lehrbücher geradezu verboten wer den müssen. Bis jetzt indessen, das sei noch einmal betont, liegt kein Verbot gegen irgendein Lehrbuch vor. Es könnte die Frage auftauchen, was die Unterrichtsverwaltung selbst zur Lösung der Lehrbücherfrage tut. Da möchte ich denn Mit teilen, daß erstens eine Einführung in die Verfassung für die Schüler geplant ist, zweitens eine Einführung in die Verfassung für den Ge brauch der Lehrer, und daß drittens ein hervorragender Gelehrter — vielleicht einer der ersten Geschichtsforscher, die Deutschland besitzt — im Bunde mit einem Oberlehrer ein neues Lehrbuch zu schaffen beerb-- sichtigt, das den neueren Anforderungen entsprechen mag. Auch sonst hat die Unterrichtsvcrwaltnng der Frage der Einführung neuer Lehrbücher die allerernstestc Beachtung geschenkt. Ich kann das nicht in allen Einzelheiten ansführcn und möchte dazu nur folgendes bemerken: für das Fach der Geschichte sind 6 Fachkenner anfgefordert worden, sich über die künftige Aufgabe des Geschichtsunterrichts und die dementsprechenden künftigen Geschichtslehrbücher zu äußern. Ich möchte die Namen nennen, damit Sie sehen, daß dabei alle Parteien zu Worte kommen. Es ist zunächst der Gymnasialdirektor Neubauer in Frankfurt (Main), der Verfasser des bekannten Lehrbuches: der Direk tor der staatlichen Augustaschule in Berlin Or. Lenschau; Studienrat Or. Albert Maier in Cöln-Nippcs; Oberlehrer Or. Lütgenau in Dort mund, Professor vr. Nühlmann aus Sachsen, jetzt hier im Auswärtigen Amt, und Obcrlchrcrin Fräulein Pfennings in Münster. Alle An schauungen, sowohl für die Knaben- wie für die Mädchenschulen, und alle politischen Richtungen kommen da zu Worte. Die Gutachten der genannten 6 Personen liegen vor und werden von der Unterrichtsver- waltung bearbeitet. Selbstverständlich muß man aber Geduld haben und darf nicht etwa erwarten, daß wir vielleicht nach 14 Tagen mit einem neuen Lehrbuch herauskommen. Denn es ist klar, daß Lehrbücher liberhanpt nicht geschaffen werden können, daß kaum Richtlinien ausge stellt werden können, — ganz davon abgesehen, daß Richtlinien häufig ihren Namen daher haben, daß man sich nicht danach richtet. (Heiterkeit) Neue Lehrbücher können vorläufig überhaupt nicht geschaffen werden, solange nicht seststcht, wieviele Jahre die höhere Schule künftig um fassen wird und wieviele Stunden den einzelnen Fächern znkommcn werden. Umfaßt die höhere Schule 6 Jahre, so muß der Lebrvlan selbst verständlich ein ganz anderer sein, als wenn cs 8 oder 9 sind, und wenn «in Fach 2 Stunden hat, so ist die Sache natürlich wesentlich anders, als wenn es drei sind. Also die Aufgabe, neue Lehrbücher zu schaffen, läßt sich vorläufig nicht lösen: das wird erst nach der Neichsschnlkonfercnz der Fall sein, wenn die Gestaltung der Schule festere Umrisse er halten hat. Meine Damen und Herren! Die Unterrichtsverwaltung hält selbst verständlich daran fest, daß die Geschichte begeistern soll, begeistern für die Vergangenheit und für die Zukunft unseres Volkes. Wir glauben das aber besser dadurch,zu erreichen, daß wir den Lehrern Freiheit geben, als daß wir sie an ein Geschichtsbuch, an ein Lehrbuch, das nach unsrer Auffassung veraltet ist, mit sklavischem Zwange binden. (Beifall links.) Präsident Leinert: Zur Geschäftsordnung hat das Wort der Abgeordnete Nippel. Nippel, Abgeordneter (D.-nal. V.-P.): Ich beantrage die Be sprechung der Förmlichen Anfrage. 270 Prakide nt Leinert: ES ist die Besprechung der Förm lichen Anfrage beantragt worden, der Antrag bedarf der Unter- stützung von 15 Mitgliedern. Ich bitte diejenigen, die den Antrag unterstützen wollen, sich zu erheben. (Geschieht) Die Unterstützung genügt. Zur Geschäftsordnung hat das Wort der Abgeordnete vr. Porsch. Dr. Porsch, Abgeordneter (Zcntr.): Nachdem die Besprechung be antragt und beschlossen worden ist, beantrage ich, die Besprechung zu vertagen. Das entspricht dem heutigen Beschlüsse des Ältestenrats. Präsident Leinert: Es ist beantragt worden, dir Be sprechung dieses Gegenstandes zu vertagen. Ich bitte diejenigen, welche dem Anträge zustimmen wollen, sich zu erheben. (Geschieht) Das ist die Mehrheit; die Besprechung ist vertagt. (Ein 2. Artikel, die Besprechung der Förmlichen Anfrage enthal tend, folgt.) Vereinigung der Kunstverlegcr. Die außerordentliche Hauptversammlung fand Sonnabend, den 28. Febr. 1920, nachmittags, im Deutschen Buchhündlcrhansc in Leipzig statt. Außer den zur Messe in Leipzig anwesenden Mitgliedern hauen sich zahlreiche Gäste eingefundcn. Der 1. Vorsitzende Herr Schultze cr- össnete die Sitzung um 6 Uhr. Zum ersten Punkt der Tagesordnung, Stellungnahme zur Frage einer Arbeitsgemeinschaft mit dem K u n st j o r t > m e n t, faßt Herr Schultze das zusammen, was auf der letzten Hauptversamm lung in dieser Beziehung bereits besprochen wurde. Er denkt sich eine Gemeinschaft ähnlich der Fine Arts Trade Guild in London, die alle Firmen aufnimmt, die sich mit dem Verkauf von Kunstblättern befas sen. Voraussetzung ist, daß sie sich auf die Satzungen nnd Lieferungs bedingungen des Verbandes verpflichten. Mit Rücksicht darauf, daß eine Hauptversammlung der Kunsthändlergilde am 1. März nach Leipzig einbernfen ist, beschließt die Versammlung zunächst, das Ergebnis der selben abzuwartcn. Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildet die Beratung über die A u s l a n d v e r k a u f s o r d n u n g. Hierzu berichtet Herr Schultze über die Entwicklung der gegenwärtig von der Vereinigung der Kunst verleger durchgeführten Valntaanfschläge bzw. Auslandkurse. Die Ver einigung hat sich für die Hälfte der vom Buchhandel angenommenen Sätze darum entschieden, weil sie bereits vor Jahren vorausschaucnd die durch die Verhältnisse gebotenen Teuerungszuschläge schrittweise vorgenommen hat. Andererseits mußte vermieden werden, solange die in dem bisher feindlichen Auslande für Erzeugnisse des dortigen Kunstverlages zurzeit geltenden Preise noch nicht bekannt sind, daß die Erzeugnisse des deutschen Kunstverlages durch zu hohe Ausschläge ans den dortigen Märkten konkurrenzunfähig werden. Inzwischen ist fest- gestellt worden, daß das vom Vorstand bisher geübte Verfahren der wöcki-entlichen Veröffentlichung von Tabellen mit den Schwankungen von Bruchzahlen bei der Berechnung Unbequemlichkeiten verursacht, und daß außerdem die Ungewißheit, welclier Kurs für die kommende Woche maß gebend sein wird, als lästig empfunden wird. Der Vorstand empfiehlt darum das von der Firma Hanfstacngl, München, neuerdings e.nae- schlagene Verfahren, stabile Kurse einzuführen (die, weil sie sich über den von der Vereinigung mit dem Borsenverein festgesetzten Kursen bewegen, bis auf weiteres stabil bleiben können), und auf Grund dieser Kurse in A u s l a n d w ä h r u u g zu Diese Kurse sind wie folgt: fakturieren. 15 Pes. P. Argentinien 8 Pes. G. Belgien-Luxemburg 50 Fr. Brasilien 15 Milr. Chile S-l PcsoS Dänemark 25 Kr. England und seine Kolonien 25 Schill. Finnland 50 MarkkaS Frankreich 58 Fr. Holland 15 8»ld. Italien 60 Lire Japan 12 Pen Norwegen 25 Kr. Schweden 25 Kr. Schweiz 80 Fr. Spanien SO Pes. Vereinigte Staaten und Mexiko 6 Doll. Der Kunsthandcl ist darauf hinzuweiscn, daß ans Gnmö des 8 4 der Verkäufsordnung der Sortimenter verpflichtet ist, bei Verkäufen ins Ausland die von der Vereinigung der Kunstverleger für Werke deö
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