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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18840924
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1884
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Hk 223, 24, September, Nichtamtlicher Theil, 4399 lassen, wie dieses sonderlich Hr, Nanolienius äs Okarlutsnaria Lruäitornm p, 47, an vielen mit Recht carpirt, 4) Wenn sie in ihre Bücher viele und weitläuftige vixrollionos oder Ausschwcif- sungen machen, und Dinge mit einmischen, die gar nicht zur Sache gehören, nur damit ihnen vom Verleger desto mehrere Bogen be zahlet werden, 5) Wenn sie die Bücher der Alten, so gut sind, ver nichten, das ihrige aber selbst aus denselben nehmen, und sie nicht einmal allegiren, 6) Wenn sie aus vielen Büchern etwas zusammen schreiben, und es nachgehends vor ihre eigene Invention ausgeben, 7) Wenn sie ihre Bücher aus Affekten, oder um Genusses willen schreiben, und darinnen Leute, welche in keinem guten Ruf noch lobens-würdig, besonders herausstreichen, und ihre unjustificir- liche Thaten zu sehr vertheidigen, oder andere ehrliche wackere Leute verunglimpfen und verkleinern, 8) Wenn sie aus der Bibel, denen ?atribns, Oorpors cknris und andern guten Schrif ten I-ooa alligiren, das beste aber, und insonderheit, was ihrer ü^potbeli zuwider, nach Art des Satans, aussen lassen, g) Wenn sie nach der Censur noch andere neue und verdächtige Dinge mit einsetzen, und unvermerckt bekannt machen, 1l>) Wenn sie aus Lnatoribns, so nicht allzu bekannt, falsche ^llagata, machen, auch wol gar Bücher, viploraata und andere Dinge, aus Archiven allegiren, die niemals in loram natura gewesen sind, 11) Wenn sie ihren Büchern, so unter den ersten Tituln nicht abgehen wollen, andere Mäntclgen umthun, und einen neuen Titul geben, 12) Wenn sie in ihrenVorreden erwehnen, daß gelehrte oder renommirteLeute ihr Zoriptuw der gelehrten Welt oder dem ?ublico zum Nutzen heraus zu geben, sie angefrischet, da doch wol niemand daran gedacht, sondern ihre Eigen-Ehre oder Eigen-Nutz sic allein dazu -bewogen, 13) Wenn sie denen Buchhändlern ihre Arbeit, als etwas recht rares, curicuscs und viele Liebhaber findendes Merck heraus streichen, mithin dieselbe zum Verlag beschwatzen, da diese doch hernach nichts anders, als gewisse Laden-Hüter und Maculaturen an dem vermeynten schönen Wercke bekommen, 14) Wenn sie ihre eigene Arbeit sür fremde, und solche, die sie aus andern Sprachen in das Deutsche oder Lateinische übersetzet, ausgeben, um dadurch deren Abgang um so mehr zu befördern, oder, da das Buch ange- sochten wird, dessen Vertheidigung überhoben zu sehn, 15) Wenn sie denen Buchhändlern eine schöne 8oiagra,>biain, kroäromuw oder Probe von einem unter der Feder habenden Wercke weisen, und darauf mit ihnen, solche aus eine gewisse Zeit zu liefern, accor- diren, hernach aber auf die bestimmte Zeit entweder nicht einhalten, oder das Merck über Hals und über Kopf, es mag gerathcn wie es will, und der Probe gemäß sehn, oder nicht, ausfertigen, 18) Wenn sie von ihren in gewisse Absätze eingetheilten Schriften, einen Theil nach dem andern heraus zu geben, in dem ersten versprechen, hernach aber mit allen oder theils übrigen, welche sie nicht aus arbeiten mögen, oder können, zu Hause bleiben, 17) Wenn sie in ihren Büchern von vielen Lroauis, Künsten und Invsntis Meldung thun, solche dabey vor pravtioablo und bewährt, auch wol mit Be setzung eines Lrobutuin ekt ausgeben, da doch keines deren in der Probe bestehet und zu gebrauchen ist, 18) Wenn sie in den 8io xrapbiis oder Lebens-Beschreibungen diePersonen nicht beschreiben, wie sie gewesen, sondern nur wie sie hätten sehn sollen, 19) Wenn sie auf denen von ihnen edirten Büchern ihren Namen zu des Nächsten Nachtheil verschweigen, 20) Wenn sie eine neuere Jahr- Zahl auf das Titul-Blat setzen , als das Buch heraus gekommen, 21) Wenn sie denen nichtswürdigen oder doch nicht viel taugenden Büchern, so von andern Leuten verfertiget worden, um ein kocoin- xouvo vom Lutora oder dem Verleger prächtige Vorreden vorsetzen, und darinn von der Bortrefslichkeit derselben Bücher viel Lobens und Rühmens machen, hiermit aber den Käufser betrügen, 22) Wenn sie von andern Öockioas Ll8, um selbige zu ediren, vor ein gewisses krotimn erhandeln, hernach aber denenselben das Versprochene nicht bezahlen, unter dem Vorwand, daß sie von eben diesem Buche andere weit bessere und accuratere U8ta bekommen, und das erstere also nicht hätten brauchen kön nen, 23) Wenn sie bey vermehrten und verbesserten Auflagen ihrer Bücher die Zusätze oder Snpplomsnta nicht » pari drucken lassen, damit diejenigen, so die ersten bülitiones besitzen, genöthiget werden, die erste Auflage sich gleichfalls anzukaufen, oder der 8nxplö!nollto>'llm zu entbehren, 24) Wenn sic in ihre Bücher grobe Anzüglichkeiten wider hohe Häupter einfliessen lassen, und dadurch verursachen, daß dieselben confisciret werden, dem Verleger aber grosser Schade zuwächset, 25) Wenn sie andern Gelehrten ihre 5l8tu entwenden, und solche hernach unter ihren eigenen Namen drucken lassen, oder doch das Geld davor in ihren eigenen Beutel stecken, 26) Wenn sie ihre herauszugebende Bücher an unterschiedliche Verleger verhandeln, wodurch dieselben in Schaden gesetzet werden, der Lutor aber doppeltes Geld ziehet, 27) Wenn sie als kroketlores ihre Oollagia, so sie sich theuer genug von ihren Luäitoribao haben bezahlen lassen, wider ihr Versprechen, solche nicht zu ediren, in öffentlichen Druck, ziemlich vermehrt, heraus geben, damit sie also doppeltes Geld vor ihre Mühe bekommen, die Zuhörer aber ihre Mühe im Nachschrciben meistentheils umsonst angewandt, wann sie das Geld auch noch vor das Gedruckte an wenden müssen, 28) Wenn sie ihre eigenen Schriften vor die Arbeit anderer gelehrter Leute, als Opera, xollbnma, derselben, ausgeben, damit sie nur desto ehender einen Verleger darzu bekom men mögen, 29) Wenn sie ihre gottlose und Atheistische Lrinoipis, mit vieler Beredsamkeit und Schein-Gründen in ihren Schriften Vorbringen, und dadurch solche Leser, welche keine geübte Sinnen haben, verführen, und öfters in zeitliches und ewiges Verderben stürtzen, 30) Wenn sie in ihren Schristen gewisse xaraäox« Ibolss setzen, so sie selbst nicht glauben, und damit einen Streit unter denen Gelehrten erregen, auch nach langen Streiten endlich ihre Meynung selbst widerruffen, 31) Wenn sie erdichtete und selbst ersonnene Historien für wahrhafte ausgegeben, wie z, E, das Buch, der Englische Einsiedler genannt, eines dergleichen ist, 32) Wenn sie allerhand unzüchtige Romans schreiben, die Jugend damit um die edle Zeit betrügen, und zur Unzucht verleiten, Mittel: 1) Daß aller Orten die Obrigkeiten, durch gewissen hafte und geschickte Oaulorss, die herauszugebende Schristen genau censiren, und auf obige angesührte Stücke besonders mit Achtung geben lasse, damit weder der Verleger noch Käusser mit solchen nichtswürdigen Papieren angeführet, auch kein 8oriptnm ohne bey- gedruckten Namen des Oonlorw oder dessen Obrigkeit an das Tage- Licht gestellet werde, 2) Daß man denen Vorgesetzten Vorreden anderer Leute nicht allezeit traue, sondern das Buch selbsten lese, 3) Daß man seine M8ta nicht eher aus den Händen gebe, bis man die baare Bezahlung davor habe, 4) Daß die Verleger einen accuraten Accord mit dem Lutoro eines Buches machen, daß er keine ihnen zum Schaden gereichenden Anzüglichkeiten einfliessen lasse, noch solches an mehrere Buchhändler zum Druck überlasse, Buchhändler betrügen: 1) Wenn sie eines andern Buch händlers Berlags-Bücherheimlich Nachdrucken lassen, und, damit ihre nachgedruckte Lxeraplaria desto eher abgehen mögen, solche, in An sehung, daß sie den Luatoroiu eines Buchs nicht bezahlen dürffen, in geringern Preiß, als etwa der rechtmäßige Verleger thun kan, verkauften, solchergestalt aber, daß des andern Verlag liegen bleibe, verursachen 2) Wenn sie mit Wissen desecte Bücher vor vollständige den Käusfern anhängen, und da hernach diese den Defect inne werden, solchen unter der kahlen Entschuldigung, cs seh der Defect von Buchbinder oder von ihnen, den Käusfern selbst, gemacht worden, nicht entsetzen wollen, 3) Wenn sie den in OoUoxüs Lou- ckamiois geführten Discours berühmter Leute, welcher doch oft ohne behörige Connexion nachgeschrieben wird, ohne derselben Vorbewust 815«
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