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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1884
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Hk 221, 22. September, Nichtamtlicher Theil, 4353 utid der ungarische Delegirte, die Ministerialräthe Steinbach und Zädor aus. Die nächste Sitzung wurde mit Erledigung einer Reihe von Vorfragen ausgefllllt, welche von der deutschen Delegation ausge stellt worden sind. Die erste dieser Vorfragen: „Würde es nicht hinreichend und vorzuziehen sein, den vertragsmäßig festgestellten Schutz den Ur hebern, welche einem der vertragschließenden Länder angehören, für alle Werke zu bewilligen, die in einem dieser Länder erschienen, geichviel ob dieselben Manuskript oder ungedruckt oder veröffentlicht sind?" wurde nach längerer Discussion einer Commission zur Be- rathung und Antragstellung überwiesen. Eine zweite Frage, betreffend die Bedingungen, welche der Autor zu erfüllen hat, um sich den vertragsmäßigen Schutz zu sichern, wurde nach dem Anträge des Bundesrathes dahin beant wortet, daß die Untcrthanen oder Bürger jedes der vertrag schließenden Staaten in allen anderen Staaten der Union das gleiche Schutzrecht genießen sollen, vorausgesetzt, daß sie die durch die Gesetzgebung desjenigen Heimathlandes, in welchem das Werk entstanden ist, vorgeschriebenen Formalitäten und Bedingungen erfüllen. Eine dritte Frage, lautend: „Welche Gründe sind dafür vor handen, daß die Musik-Arrangements mit in die Reihe der zu schützenden Gegenstände ausgenommen werden?" wurde dahin ent schieden, daß dieselben nicht unter den zu schützenden Werken auf zuzählen seien, aber ihrer speciell Erwähnung gethan werden soll, z, B, anläßlich der Definition des Wortes „Häaptatiou", Die vierte Frage, ob auf die Geographie, Topographie, Architektur und Naturwissenschaften Bezug habende Werke in den Schutz mit inbegriffen sein sollen, wurde bejaht. Bei der fünften Frage, betreffend die Dauer des Schutzes, er folgte nach längerer Debatte die Rückweisnng an die Commission zur näheren Prüfung, Das Gleiche war auch mit der sechsten Frage der Fall, betreffend die Reciprocität bei der Reproduction ge wisser Werke, — Die Beantwortung der siebenten Frage, ob die Dauer des ausschließlichen Ucbersetzungsrechtes die gleiche Ausdehnung haben soll wie das Recht des Urhebers am Original, wurde vertagt, während die achte Frage, betreffend Wahrung des aus schließlichen Uebersetzungsrechtes, an die Commission gewiesen wurde, — Letzteres war auch mit der neunten Frage der Fall, be treffend den Schutz für musikalische, dramatische oder dra matisch-musikalische Werke gegen ihre unerlaubte Darstellung und Aussührung, Die zehnte Frage, ob bei der schwierigen Definition des Wortes ,,Lckapt»tion" es nicht vorzuziehen sei, die Bestimmung der Contresayon den zuständigen Gerichten zu überlassen, ging ebenfalls an die Commission, — Des Ferneren wurde die elfte Frage, ob den Mitgliedern der Union der Abschluß von Specialverträgen zu erlauben sei, bejaht, während noch drei andere Fragen, betreffend die Uebergangsbestimmungen, die rückwirkende Kraft des projectirten Vertrags und die Formalitäten der Einregistrirung und des Depots an die Commission zurückgewiesen wurden. Nach Erledigung.dieser Vorfragen ist die Conferenz nun in die artikelweise Berathung des Programmes des Bundesrathes, welches 18 Artikel umfaßt, eingetreten, — Dem Vernehmen nach soll dasselbe seither erhebliche Modifikationen erlitten haben. Die italienische Delegatton ist — angeblich wegen der Cholera — ferngeblieben, Rußland hat eine Betheiligung ab gelehnt. Misrellcn. Deutscher Schriftstellertag, — Mit Bezug aus das kurze Referat über die Verhandlungen des Deutschen Schriftsteller tages in Schandau (vergleiche Börsenblatt Nr, 215,) geht uns von Herrn vr, Adolf Gerstmannin Berlin, dem Referenten in der Leihbibliothekfrage, folgende Ergänzung zu: „Um allen Mißdeutungen von vornherein die Spitze abzu brechen, gestatte ich mir Ihnen ergebenst mitzutheilen, daß ich durchaus nicht, wie man vielleicht nach jener kurzen Mittheilung zu urtheilen geneigt ist, ein prinzipieller Gegner der Leihbibliotheken bin, Gerede das Gegentheil ist der Fall, In meinem längeren Vor trage betonte ich ausdrücklich, daß — angesichts der jetzigen Unlust des Publikums zum Bücherkauf — die Leihbibliotheken von dm Autoren in Schutz genommen werden müßten als diejenigen In stitute, welche die Geistesprodukte des Autors dem Publicum über mitteln, welche ferner den meisten Schriftstellern zu jenem Namen verhalfen, dessen sie sich heute erfreuen, und die endlich in gewissem Sinne ein ganz entschiedenes, nicht abzuleugnendes kulturelles Moment in sich bergen. Ich trat ganz entschieden gegen jene Herren aus, welche mit den Leihbibliotheken talmin rasa zu machen geneigt sind. Nur das bekämpfte ich, daß die Bibliotheken die Bücher ver leihen, ohne dem Autor resp, dem Verleger eine entsprechende Ent schädigung zu bieten, wie dies seitens der Theaterdirectoren durch Tantiemen und Honorare geschieht. Daß ich nicht nur für Autoren und Verleger kämpfte, sondern auch das Interesse der Leihbibliotheken im Auge hatte, geht schon daraus hervor, daß ich u, A, einen Weg zeigte, aus dem Autoren resp, Verleger zu ihrem Rechte kommen, und die Einnahmen des Bibliothekars nicht nur nicht vermindert, sondern in mancher Hinsicht geradezu vergrößert werden. Diesen meinen Ausführungen pflichtete u, A, Oberlandes- gerichtsrath Ernst Wichcrt durchaus bei; derselbe war also kein Gegner meines Antrages, wie aus der Notiz in Ihrem geschätzten Blatte entnommen werden könnte," Prämiirung, — Die im Verlage der Huwald'schen Buchhandlung (O, Hollesen) in Flensburg erscheinenden Drees en'- schen photographischen Studienbilder (Strand-, Luft- und Wasser- Momentbilder), welche bereits im vorigen Jahre in Koblenz mit dem ersten Preis decorirt wurden, haben auch auf der in Berlin vom 26,^31, August d, I, stattgehabten photographischen Ausstellung den ersten Preis, die silberne Medaille, erhalten. Auf derselben Ausstellung erhielt die Firma Edm, Gaillard in Berlin den ersten Preis für phototypische und autotypische Arbeiten, Deutsche Buchbinderschule, — In diesen Tagen wird in Gotha die erste deutsche Buchbinderschule in's Leben treten, — Das Lehrprogramm verspricht, die solide und geschmackvolle Hand arbeit gegenüber den mannigfachen Nachtheilen und Gefahren des Großbetriebs nach allen Seiten zu fördern. Neben der Unter weisung in den technischen Lehrfächern, welche ein praktischer Buchbindermeister übernommen hat, ist für Unterricht im Zeichnen, der Stillehre und Ornamentik bestens gesorgt, — Die Buchbinder schule erfreut sich der Unterstützung der herzoglichen Regierung, Der Buchhandel wird dieses Unternehmen gewiß sympathisch begrüßen und ihm den besten Erfolg wünschen,
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