Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1929

bliotheken sprachen Bibliotheksdirektor vr. Schulz-Dortmund und Bibliotheksdirektor Prosessor vr. B ö m e r - Münster. Der Erste Vorsteher des Börsenvereins Herr Max Röder-Mülheim <Ruhr> wies ans die Wichtigkeit gegenseitigen Vertrauens zwischen Buchhan del und Bibliotheken hin. Kür den Verband deutscher Volksbibliothekare sprach Hans Hosmann von der Deutschen Zentralstelle sitr volks tümliches Blichereitvescn in Leipzig und gab der Hossnung aus eine gedeihliche Einigung sämtlicher Bildungsbestrebungen innerhalb des Volksbuchereiwescns Ausdruck. Schließlich fand Bibliotheksdirektor I)r. W i n k e r - Düsseldorf als Vertreter der staatlichen Beratungs stelle und als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Nicderrheinischer Bi bliothekare herzliche Glückwunschworte sllr die Elberfelder Stadt bücherei, die mit dem Einzug in ihr neues Heim einen neuen Abschnitt ihrer Geschichte und inneren Entwicklung beginne. Hierauf erwiderte der Dezernent der Bücherei Beigeordneter I)r. Neele und sprach lm Namen der Stadt allen seinen Dank aus, die mit Rat und Tat geholfen haben, das Berk zu sördern und zum glückhaften Ende zu bringen. An die Feier schloß sich eine Besichtigung der Biblioiheksräume und ihrer Einrichtung mit Erklärungen der Baumeister und der Bi bliothekare an, die den Teilnehmern, besonders den Bibliothekaren, mancherlei Anregung bot. Der Festakt wurde durch ein Festmahl beschlossen, zu dem die Stadt Elberfeld ins »Kasino- eingeladen hatte. Bei dem Mahle gab der Oberbürgermeister vr. Kirsch bäum seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß die Einweihung eines Bibliotheksneubaus einen so starken Widerhall besonders in den Kreisen der Bibliothekare, aber auch darüber hinaus gesunden habe, woraus zu schließen sei, daß im deutschen Volk die ideellen Interessen trotz der Schwere der Zeit gegenüber den materiellen nicht zurück stehen. Or. Uhlendahl, Direktor der Deutschen Bücherei, dankte im Namen der Gäste der Stadt Elbcrseld und ihrem Oberhaupt sür die Einladung und die erwiesene Gastfreundschaft und stellte, an bibliothekarische Erinnerungen Elberselds anknilpfend, den Biblio thekar der alten Zeit dem der Gegenwart gegenüber. l)r. Sulz, Leiter der Stadtbibliothek Essen, gab seiner Freude darüber Ausdruck, baß dem Bibliotheksneubau Elberselds demnächst auch ein solcher der Schwesterstadt Essen Nachfolgen werde, und Or. Caspars, Vor stand der Farbenfabriken Leverkusen, feierte zum Schluß in launiger Weise die Baumeister, die dieses schöne Berk vollbracht hätten. Die wohlgelungene Feier und der schöne Neubau mit seinen prak tischen Einrichtungen werden allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben. Programm der Bukumu. — Das Programm der Buchausstellnng der Berliner Vereinigung selbständiger Verlagsvcrtreter »Bukumu- steht nunmehr fest, so daß es im nachstehenden vollständig wieder gegeben werden kann: Eröfsnung, Empfang des Buchhandels, der Behörden und der Presse am Sonntag, dem 24. März, nachmittags um 4 Uhr ZV Minu ten im großen Saal der »Schlarassia-Kestsäle», Berlin SW 68, Encke- straße 4 a (Verlängerte Charlottenstraße), Ansprache des Vorsitzenden der Berliner Vereinigung und der Gastvereine, Vorträge und Be richte über den Stand der ausstellenben Branchen der graphischen Industrie. Es sprechen u. a. Herr vr. Ullmann, Zwickau, über den Manuldruck, Herr Wende i. Fa. Meilenbach Rissarth L Co. über Tiefdruck, Herr F. Schröder, Werbeleiter der Mergenthal» Setz- maschinenfabrik, über die Setzmaschine usw. Der zweite Tag der Bukumu ist in seinen ab 8 Uhr abends statt- sindenden Vorträgen der Buchwerbung und dem Buchvertrieb gewid met. Herr Fritz Schröder wird an diesem Tage einen längeren Vor trag über das Gebiet halten, dem sich wieder die Berichte der einschlä gigen Vertriebsmittel und Karteiverlage anschlicßcn. Am 26. März 1828, dem dritten Tage der Bukumu, findet um 8 Uhr abends der Rezitationsabend des Herrn Bruno Pukas statt, dem sich ein Gesellschastsabend anschließen wird. Auch während des Ge sellschaftsabends, zu dem eine gute Tanzkapelle verpflichtet wird, werben Darbietungen verschiedenster Art stattsinden. Mit dem 27. März 1928 wird die Ausstellung geschlossen. Die Besuchszeit ist vom 2. bis 4. Tage von 10 Uhr morgens bis 8 Uhr abends. Ein Verlaus findet bei dieser Ausstellung nicht statt, ins besondere ist ein Verkauf an Private ausgeschlossen. Es soll hier vielmehr durch besondere Hinweise immer wieder auf das Sortiment als den berusenen Buchberater verwiesen werden, so Laß die Bukumu gerade nach dem »Tag des Buches- eine Belebung des Buchhandels wenigstens in Berlin mit sich bringen wird. Atos. »Tphgnr«, Verein jüngerer Buchhändler, Hamburg-Altona. — Am 8. März 1829 veranstalten wir eine Maskerade unter dem Motto »Am Lagerfeuer der Mohikaner- im Eppendorf» Gesellschastshaus, Eppendorserbaum 35/37. Beginn 21 Uhr. Eintrittspreise: Im Vor- verkaus sllr Mitglieder RM. 1.—, Nichtmitglicder RM. 1.5V; an der Abendkasse nur RM. 2.—. Wir erwarten viele rote und weiße Männer, weiße Krauen, rote Squaws an unserem Wigwam. Komint mit guter Laune und leichtem Sinn. Der Häuptling. Wie die hohen Auslagcnzissern in Frankreich entstehen. — Uns liegt ein französisches Buch skein Roman usw.) zum Preise von 18 kr. vor, das aus dem Umschlag (nur hier!) den Vermerk: 8. Ausgabe trägt. Das Werk ist laut Druckvcrmerk in einer Gcsamtauslage von 5878 numerierten Exemplaren hergestellt (davon 35V Exemplare für die Presse und 28 Exemplare aus besserem Papier). Da das vor liegende aus der Mitte des 5. Tausend stammt, können also auf eine Ausgabe höchstens 600 Exemplare entfallen. — Man wird dabei sehr an das Wort erinnert, das Benoit in seinem Lustspiel: Vicnt de paraltrc (Soeben erschienen) einem Verleger im Gespräch mit seinem neuen Autor in den Mund legt: Bei mir gibt es richtige Tausend zu 500, nicht zu 25V wie bei meinem Konkurrenten. Maltk-Verlag A.-G. in Berlin. — Für Dienstag, den 12. März 1829, nachmittags 3>4 Uhr, wird die ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft in den Geschäftsräumen, Berlin W 5V, Passauer Str. 3, etnberusen. Tagesordnung: 1. Vorlegung des Geschäftsberichts, der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinn- und Verlust rechnung und über die Gewinnverteilung. 3. Entlastung des Vor stands und des Aufsichtsratz. 4. Wahlen zum Aufsichtsrat. (Deutscher Reichsanzetg» Nr. 48 vom 26. Februar 1928.) Der Auslandabsatz der Schriftgießereien im Jahre 1828. — Die Ausfuhr von Buchdruckerschriftcn dürste im Jahre 1928 ungefähr 7 Mill. RM. betragen haben. In der Zeit von Januar bis Novem ber 1928 stellte sich nämlich die Ausfuhr auf 6,36 Mill. RM., der eine irgendwie nennenswerte Einsuh- nicht gegenllberstand. Gegen über dem vorausgegangenen Jahr 1927 ist eine Aussuhrsteigcrung um rund 2V bis 25 vH. etngetreten. Hauptabnehmer für deutsche Buchdruckerschriftcn waren in der Zeit von Januar bis November 1828 Brasilien mit 1568 <ir, die Schweiz mit 1287, Schweden mit 748, die Tschechoslowakei mit 784, Österreich mit 718, Dänemark mit 661 und die Niederlande mit 66 <ir. (»V.D.J.-Nachr.«) Staatliche Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. — Zu der von einer Tageszeitung verbreiteten Meldung über die Aushebung der Klasse sür Typographie teilt die Direktion mit. daß sie auf einem Irrtum beruhe. Wenn auch durch Beschluß des Mini steriums eine bisher von Pros. Mathöy geleitete Abteilung als ent behrlich aufgehoben worden ist, so bleibt doch selbstverständlich die Werkstatt für Typographie bestehen. Verbotene Druckschriften. — Die große Straskammer des Land gerichts in Kassel hat in der Sitzung vom 24. 7.28 sür Recht erkannt: Die Nummern 137 und 154 der Arbeiterzeitung sind einzu ziehen. Die zur Herstellung der Aussätze: »Drei Kasseler Richter im Htnterzimmer« und »Die wilde Sau« in Nr. 137 und »Wie mache ich am besten Konkurs?« in Nr. 154 der Arbeiterzeitung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 3/2 I 955/26 (7). Kassel, 23. 2. 29. StA. (Deutsches Krtminalpolizeiblatt Nr. 272 vom 28. Februar 1929.) Derkelrröuackricdten. Päckchen. — Die Bestimmung, daß bei den 2-Kxr-Päckchen auch Abmessungen von 40 : 30 :5 am zulässig sind, soll auch noch nach dem 31. März 1929 bis auf weiteres beibehalten werden. 'kersonalnackrickten. Jubiläum. — Herr Georg Trendtel, Inhaber der Buch-, Kunst- uni Musikalienhandlung nebst Konzert-Agentur G. A. Grau L Co. sowie der Verlagsbuchhandlung Rud. Lion, beide in Hof, kann am 1. März bas 25jährige Jnhaberjubiläum feiern. Ein Kind der oldenburgischen kleinen Stadt Jever, die durch ihre große Bismarckoerehrung so berühmt wurde, trat Georg Trendtel nach Ab- 223