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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1929
- Strukturtyp
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- 1929-02-19
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1929
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- Deutsch
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Nr. 42 (R. 23). Leipzig, Dienstag den 19. Februar 1929. 96. Jahrgang. RÄaKioucker TÄ Der Lag öes Huches. über die Gedanken und Ziele, die mit dem Tage des Buches verfolgt werden, haben wir im Börsenblatt Nr. 22 vom 26. Ja nuar 1929 eingehend berichtet. Wir haben dabei auch bereits die Aufgaben des Buchhandels für diesen »Tag. angedeutet, uns aber Vorbehalten, im einzelnen die Richtlinien noch bekanntzu geben, nach denen sich der Buchhandel seinerseits an den für den »Tag. geplanten Veranstaltungen beteiligen kann. Der durch die interessierten Verbände in einer Sitzung im Rcichsministerium des Innern eingesetzte Arbeitsausschuß unter dem Vorsitz des Herrn Reichsministers a. D. vr. Külz hat seine Vorarbeiten ab geschlossen. Das Programm steht im großen fest, sodaß damit der Zeitpunkt für den Buchhandel gekommen war, seine eigenen Pläne für diesen Tag im einzelnen auszuarbeiten. Der »Tag des Buches, wird dann so recht seine Ausgabe erfüllen, wenn er nicht nur zentral für das Reich in Berlin, sondern in jedem Lande und in jeder Gemeinde durch besondere Veranstaltungen begangen wird und damit in jedem Menschen den Gedanken an die Bedeutung des Buches wachruft und so den Boden für die Weiterarbeit, die von allen am Buche interessierten Kreisen, nicht zuletzt auch vom Buchhandel, für das Buch in Zukunft zu leisten sein wird, bereitet. Aus diesem Gedanken heraus, daß jeder Einzelne an seiner Stelle für den -Tag des Buches, wirken kann, hatte der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler den Kreisausschuß als den durch die neue Satzung gegebenen regionalen Repräsen tanten des Buchhandels zum 13. Februar nach Leipzig zusam- mengecufen, um mit ihm die Pläne für den »Tag des Buches, des näheren zu erörtern. In einem einleitenden ausführlichen Bericht wurde den Vorsitzenden der Kreisvereine der Plan im einzelnen dargelegt. Die Schwierigkeiten, mit denen der Absatz des guten Buches heute zu kämpfen hat, wurden aufgedeckt. Sie sind, wie in dem Bericht ausgeführt wurde, zweifellos in ge wissem Umfange in der durch die Inflation gegebenen Verschie bung der Kaufkraft zu suchen. Dies aber sicherlich nicht allein, denn wir können täglich beobachten, daß auch bei der vermin derten Kaufkraft noch Geld über den unbedingt notwendigen Lcbensbcdarf hinaus für gewissen materiellen Luxus vorhanden ist, was bei bewußter Einstellung weiter Volkskreise zum Buche diesem nutzbar gemacht werden könnte. Weitere wichtige Um stände sind unseres Erachtens in der großen technischen Entwick lung des Radios und Kinos zu suchen. Es kann nicht verkannt werden, daß diese beiden Einrichtungen wichtige kulturelle Auf gaben zu erfüllen vermögen, ebensowenig darf man aber ver kennen, daß sie die Aufgabe, die das Buch zu erfüllen hat, ihm nicht abzunchmen vermögen. Nicht minder wichtig ist in diesem Zusammenhang der Sport. Es ist vom Standpunkt der Volks- gcsundheit auf das lebhafteste zu begrüßen, daß eine so starke Welle der Sparfreudigkeit unser Volk ersaßt hat. Es muß aber die Gefahr vermieden werden, daß zu einseitig der Körper vor das Geistige und Seelische tritt. Der harmonische Ausgleich zwischen beiden, die NISNS saus ln corpore srmo, ist das Ziel, das die weitschauenden Führer dieser Bewegung zu erstreben suchen. In diesem Zusammenhangs muß es offen ausgesprochen werden, daß die rein zuschauende Sportbegeisterung, wie wir sie so viel fach heute bei besonderen Veranstaltungen finden können, nichts mit den für die Gesundheit des Volkes verfolgten Zielen zu tun hat, wenn sie sich nicht zu aktiver Sportbetätigung ausrafst. Zu einem rechten Feind des guten Buches ist aber das in falscher Anwendung amerikanischer Verhältnisse bei uns ent standene Schlagertum geworden. Der mit großen Propaganda mitteln aufgeblasene Erfolg eines Buches sinkt schon binnen weniger Monate wieder in sich zusammen, das Publikum ver langt wieder neue Sensationen, der Schriftsteller und der Ver leger, bei dem sie ausbleiben, wird schnell vergessen. So ent steht für den Schriftsteller der ungewollte Zwang, auch dann wieder zu schaffen, wenn er seine schöpferischen Kräfte noch nicht wieder für ein neues bedeutendes Werk hat sammeln können. Dies ist kein Vorwurf gegen den Schriftsteller, sondern gegen die Zeit, die ihn zu einem solchen Verfahren zwingt. Gelingt es dem »Tag des Buches», allmählich wieder in den Menschen das Empfinden für eine gewisse Besinnlichkeit, die die Beschäftigung mit dem Buche verlangt, wachzurufen, wird damit wohl auch der beste Weg gegeben sein, dieses Schlagertum zu überwinden. Auf diesem Gedanken hat sich der Plan des »Tages des Buches- aufgebaut. Wie von diesem ersten Gedanken die Ent wicklung allmählich zu der entscheidenden Sitzung des letzten Arbeitsausschusses führte, ist in dem oben bereits erwähnten Aufsatz im einzelnen dargelegt. Heute steht fest, daß weiteste Kreise der am guten Buch interessierten Verbände der verschie densten weltanschaulichen Richtungen, seien es Volksbildner, Lehrer, Volksbibliothekare, Jugendverbände, die Presse als Ver treter der öffentlichen Meinung, die Kirche, Schriftsteller oder Buchhändler, ja auch, wie bereits erwähnt, der Sport selbst, zur Mitarbeit beveit sind. Dieser Mitarbeit haben sich in erfreu licher Weise die Ministerien, der Deutsche Städtetag, die Film industrie und die Reichsrundfunk-Gesellschaft zur Verfügung ge stellt. Es ist daher die Möglichkeit geschaffen, am »Tag stes Buches« einen über das ganze Deutschland und über die Reichs grenzen hinaus durch Österreich und das Auslanddeutschtum hallenden Mahnruf ertönen zu lassen. An die Spitze unseres heutigen Programms zum »Tag des Buches, setzen wir eine Liste aller derjenigen Spitzenverbände, die durch ihre Zugehörigkeit zum Arbeitsausschuß und ihre Teil nahme an der konstituierenden Versammlung am 12. 1. 1929 für den »Tag des Buches« eingetrcten sind und ihre Mitwirkung be kundet haben. Verbände, die zum ArbcitsauSschuh gehören: Relchsverband der bildenden Künstler Deutschlands, Berlin. Reichsverband des deutschen Schrifttums, Berlin Sektion für Dichtkunst der Preuß. Akademie der Künste, Berlin. Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Bund deutscher Frauenvereine, Hamburg. Deutscher Frauenbund e. B., Berltn-Grunewalö. Katholischer Frauenbund, Köln a. Rh. ISS
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