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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1907
- Sprache
- Deutsch
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8938 Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. NichlamrUlyer Teil. 212, 11. September 1907. 3. Für Briefsendungen mit Reichspostdampfer -Gertrud Woer mann» (vgl. Nr. 1). a) mit erstem Nachoersand über Antwerpen, letzte Beförde rung am 1b. September ab Köln 61 nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 8»» vormittags; d) mit zweitem Nachvcrsand über Boulogne sur wer, letzte Beförderung am 16. September ab Köln 1011 abends, ab Berlin Potsdamer Bahnhof 1« nachmittags. 4. Für Briefsendungen mit englischem Dampfer über Capstadt, ab Southampton am 21. September, in Capstadt am 8. Oktober, in Swakopmund am 11. Oktober, in Lüderitzbucht am 13. Oktober. Letzte Beförderung am 20. September ab Köln 6^ nachmittags, ab Oberhauscn 711 nachmittags, ab Berlin Schlesischer Bahnhof 11 vormittags. Die nächsten Posten aus Swakopmund, Abgang am 14., 18. und 31. August, sind zu erwarten am 8., 1b. und 20. September. Pers onalnachrichten. * vr. Theodor Toech«»Mittlers fiebrigster Geburtstag. — über den Verlaus der Feier von Dr. Theodor Toeches 70. Geburtstag (am 8. September), den wir bereits in Nr. 209 erwähnten, wird uns aus Eisenach, in dessen Nähe sich Or. Th. Toeche- Mittler zurzeit auf seiner Besitzung aufhält, berichtet. Die lange Reihe der Ehrungen, die dem Siebzigjährigen in diesen Tagen zuteil geworden sind, fand am Vorabend ihre Einleitung durch musikalische Aufführungen, veranstaltet von befreundeten Berliner Künstlern. Alle bedeutenderen Tageszeitungen, die Familienblätter, die Fach presse usw. hatten Anlaß genommen, ihre Leser auf den Geburtstag hinzuweisen und den Lebensgang des verdienten Mannes zu be sprechen, sowie mit Anerkennung seiner Bedeutung auf dem Gebiete von Wissenschaft undLiteratur und seinerWohltätigkeitsbestrebungen zu gedenken. Stimmungsvoller Gesang der Enkelkinder begrüßte in der Frühe des Geburtstags den in geistiger und körperlicher Frische erschienenen Jubilar, um den die Familienglieder vollzählig versammelt waren. Die Fülle der Glückwunsch depeschen und -schreiben, die zum Teil kostbare Blumenspenden und Angebinde begleiteten, war schier unerschöpflich. In erster Linie ist ein huldvolles Telegramm Ihrer Majestät der Kaiserin zu nennen, die Allerhöchst auch eine kunstvolle Vase aus der Königlichen Porzellanmanufaktur schenkte. Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut: -Wilhelmshöhe Schloß. Ich sende Ihnen zum 70. Geburtstage meinen herzlichsten Glückwunsch und gedenke dabei mit großer Dankbarkeit Ihrer erheblichen Verdienste um den Evangelisch-kirchlichen Hilfsverein, für dessen segensreiches Wirken Sie als Vorstandsmitglied seit seiner Gründung mit be währtem Rat und unermüdlicher Tat eintraten. Als äußeres Zeichen meines Dankes und als Erinnerung an den heutigen Tag wird Ihnen eine Vase aus der Königlichen Porzellanmanufaklur zugehen. Gott erhalte Sie noch lange Ihrer Familie, Ihrem er folgreichen Lebensberuf und den mannigfachen Werken christlicher Liebestätigkeit, welche andauernd Ihrer bedürfen! Auguste Victoria v k.» — Von weiteren Gratulanten seien hervorgehoben: Prinz Friedrich Leopold, als Protektor der Großen Landesloge, — Reichs-Kolonialamt — Generalinspektion des Militär - Er- ziehungs- und Bildungswesens, — Offiziere des Kriegsministeriums und des Generalstabs — Offiziere der Geh. Kriegskanzlei — Paul Heyse — Felix Dahn, der eine besondere Ode widmete — Gustav Schmoller — Julius Rodenberg — Alfred Dove — Feldmarschall Graf Haeseler — Gen. d. Inf. vr. v. Verdy du Vernois — Gen. d. Inf. v. Blume — Gen. d. Inf. v. Strubberg — Gen. v. der Goltz- Königsberg — Admiral v. Knorr — Gen.-Lt. v. Leszczynsky — Geh. Kabinettsrat v. Vehr-Pinnow, ferner zahlreiche Geschäfts freunde der Buchhandels- und Buchdruckerwelt, insbesondere die Chefs der Firma F. Volckmar-Leipzig u. a. m.; außerdem Lite rarisches Bureau des Staatsministeriums — Literarische Sach verständigen - Kammer — Korporation der Berliner Buchhändler — Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland — Loge Royal Uork zur Freundschaft — Verein für die Geschichte Berlins usw. Endlich ließen der Evangelisch-kirchliche Hilfsverein, die Autoren, sowie das Personal der Hofbuchhandlung und Hof buchdruckerei E. S. Mittler L Sohn kunstvolle Adressen überreichen. Der Gefeierte erhöhte, wie wir erfahren, an seinem Geburts tage das Kapital der Personal-Unterstützungskasse der Firma. Totenfeier für Wilhelm Holzamer. (Vgl. Börsenblatt Nr. 202.) — Der -Neuen Fr. Presse- entnehmen wir folgenden Bericht: Am 2. September wurden in Jena an einem sonnen hellen Spätnachmittag die sterblichen Überreste des Dichters Wilhelm Holzamer von der Friedhoskapelle zur Einäscherung ins Krematorium übergeführt. Voran ging eine erschütternde Trauerfeier. Die Gattin Holzamers, der seine schönsten Gedichte gewidmet sind, die vier im jugendlichen Alter stehenden Kinder und der Bruder des Verstorbenen, sowie ein enger Freundeskreis umgaben die über und über mit Rosen und Lorbeer bedeckte Bahre. Der Dichter Karl Henckell, Paul Ernst aus Weimar, Verlagsbuchhändler Eugen Diederichs und Frau, Ludwig Salomon, Professor Fritz Stein, Alfons Paquet und Or. Fritz Böcke! hatten sich eingefunden. Herr Verlagsbuchhändler Eugen Diederichs schilderte in eindrucksvoller Rede das Werden und Wachsen des Dahingcgangenen, der vom Volksschullehrer zum angesehenen Dichter und Kunstkritiker emporgediehen und dessen Name unlöslich mit dem Entstehen der Darmstädter Künstler kolonie verknüpft ist. Und dann sprach am Sarge die Witwe, Frau Mardon Holzamer, die in allen Kämpfen und aller Not mit dem Toten ausgehalten. Sie wiederholte die Verse, die ihr Gatte ihr geweiht. Karl Henckell nahm von dem Dichterfreunde er greifenden Abschied. Hierauf wurde der Sarg unter Beethovenschen Klängen zum Krematorium getragen. Architekt Ludwig Klase« f». — Am 3. September ist in Wien der bekannte Architekt und Ingenieur Ludwig Klasen im neunundsechzigsten Jahre plötzlich gestorben. Der Verstorbene war nicht nur ein tüchtiger Architekt, er war auch viele Jahre als Chefredakteur des -Bautechnikers- und als Mitarbeiter ver- schiedner andrer Fachblätter tätig. Klasen hat sich als Architektur schriftsteller ganz besonders hervorgetan. Zu seinen Werken zählt das umfangreiche Handbuch der Baukunst -Grundrißoorbilder von Gebäuden aller Art- (Lpzg., Baumgärtner), von dem auch fremd sprachige Ausgaben erschienen sind. * Sullh Prudhomme fv — Auf seiner Besitzung in Chatenay in der Nähe von Paris ist am 7. September der bekannte fran zösische Dichter, Schriftsteller und Philosoph Franyois Armand Sully-Prudhomme aus dem Leben geschieden. Er war am 16. März 1839 in Paris geboren und studierte zuerst Mathematik und Naturwissenschaft, um in die Lcols polz-tsoöuigus einzutreten, verzichtete aber dann darauf, um sprachliche, literarische, philo sophische und juristische Studien zu treiben. Er war als Dichter von geschichts- und naturphilosophischcn Gedanken inspiriert. Wegen seiner poetischen Technik hat man ihn zu den karuassisus gezählt, jener Dichterschule, die unter der starken Einwirkung Victor Hugos und Gautiers den Grundsatz des -l'art poar 1'ait- durch die peinliche Sorgfalt in der Behandlung der Sprache und der Kunstform in ihren Werken verkörperte; aber mit Unrecht, in der Form näherte er sich eher dem Klassizismus; der tiefe Gedanken inhalt seiner Poesien steht jener Schule durchaus fern. Seine erste Sammlung .Staues» st posmss-, die auch sein berühmtestes Gedicht -Vs vass driss- enthält, erschien 1865, als er also sechs undzwanzig Jahre alt war. Es folgten -ves sprsuvss. ^mour, äouts, rsvs, aotiou«, ein Sonettenkranz (1866), das erzählende Gedicht »Ves eeuriss cl'^UAias» (1866), die be schreibenden Poesien -Oroguis Italiens- (1869) und dann -Ves solituäss- (1869), deren Gegenstand die Einsamkeit des Herzens ist. Nach dem Kriege schrieb er die ziemlich kraftlosen -Im- prsssious sur la Auerrs» (1872) und -Va vraues- (1877); ferner -Vss äestius» (1872), »Vss vaiuss teuclrsssos- (1875), -Vs 2suitü- (1876), eine Verherrlichung der Wissenschaft, -Va -lusties- (1878), »Vs Louösur» (1888), -(jus sais-js? vxaweu cls cousoieucs» (1896). Seit dem Jahre 1881 gehörte Sully Prudhomme der Aka demie an, 1888 wurde er Ritter der Ehrenlegion und im Jahre 1901 wurde ihm der literarische Nobel-Preis zuteil, von dem er jährlich 1500 Frcs. dazu verwandte, junge französische Dichter durch Preise zu ermutigen. Seine Gedichte sind auch in deutsche Verse von I. Schnitzler übertragen worden und, mit einer französischen Vorrede von ihm selbst versehen, 1903 bei P. Ollen- dorff in Berlin (2 erschienen.
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