Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070911
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190709116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070911
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-11
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
212, 11. September 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s, d, Dtschn. Buchhandel. 8937 * Falsches Geld. — Zahlreiche falsche Zweimarkstücke sind in den letzten Tagen in Leipzig verausgabt worden. Die Falsifikate tragen teils das Bildnis Kaiser Wilhelms II, Münz zeichen und die Jahreszahl 1902, teils das Bildnis des Königs von Württemberg, Münzzeichen und die Jahreszahl 1904. Hergestellt sind die Falschstücke sehr gut, sie haben indes einen bläulichen Schein und sind etwas leichter als die echten Münzen. Fortbildun-Skurstts. — Einen sozialen Ausbildungskursus — den zweiten dieser Art — veranstaltet in der Zeit vom 6. bis 23. September 1907 der Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter- und Gehilfenvereine zu Leipzig. An der Hand eines ausführlichen Leitfadens wird an acht Abenden (je 2 Stunden: 1 Stunde Vortrag, 1 Stunde praktische Übungen) die Arbeiter- schutzgesetzgebung, Arbeitsvertrag, Gewerbe- und Kaufmanns gerichte, soziale Versicherungs-Gesetzgebung usw. eingehend be handelt. Kursusleiter ist der Geschäftsführer des Leipziger Volksbureaus, Herr Ehr. Schulz. DaS Unterrichtslokal ist im Haus des Vereins für Volkswohl, Löhrstraße. Da der Kursus nicht nur in die Rechtspflege einführen, sondern auch ganz besonders die sozialen Gesetze in ihren Ursachen und Wirkungen erklären wird, und da jeder, der in der Hand lungsgehilfenbewegung einen Posten einnimmt, nur dann in der Lage ist, allen an ihn herantretenden Anforderungen zu genügen, wenn er alle Gelegenheiten benutzt, seine sozialpolitischen Kennt nisse theoretisch wie praktisch zu erweitern, hat die in obenge nanntem Ausschuß mit vertretene deutschnationale Buch handlungsgehilfenschaft zu Leipzig ihren als Beisitzer zum Kaufmannsgericht aufgestellten Mitgliedern den Besuch dieser Ver anstaltung zur Pflicht gemacht. Johannes Lehmann. Originalbriefe Sophie Schröders. — Die Gesellschaft für Theatergeschichte beabsichtigt, eine Sammlung ausgewählter Familien- und Theaterbriefe Sophie Schröders (1781—1868) herauszugeben, die infolge der künstlerischen Bedeutung und viel seitigen Beziehungen der großen Tragödin zu hervorragenden Zeit genossen einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des deutschen Theaters und Dramas im neunzehnten Jahrhundert bilden wird. Das Sekretariat, das für schnelle und unbeschädigte Rückgabe an vertrauter Sendungen jegliche Bürgschaft übernimmt, richtet an die Vorstände öffentlicher und Besitzer von Privat - Bibliotheken, Autographensammler und -Händler die höfliche Bitte, das Unter nehmen durch leihweise Hergabe von Originalbriefen und Doku menten Sophie Schröders, bezw. durch diplomatisch getreue Ab schriften auf Kosten der Gesellschaft fördern zu wollen. Auch für jeglichen Nachweis einschlägigen, in Tageszeitungen und an ent legenen Stellen gedruckten brieflichen Materials wäre es dankbar * Ntts der Fachpresse. — Die neueste Nummer der Wochen schrift: »Der Zeitungs-Verlag, Fachblatt für das gesamte Zeitungswesen-, Nr. 36 vom 5. September 1907, enthält folgende Artikel, die auch für den Buchhandel Interesse haben: Im nicht amtlichen Teil: Das »Zitierungsrecht- von Abbildungen. Von Fritz Hansen, Berlin. — Zeitungsstatistik. — Uber Fachpresse und ihre Redakteure. Von N. Das Ausbieten von Forderungen durch Zeitungsanzeigen. Von Syndikus A. Ebner (Schluß). Inder Rubrik: »AuS der Praxis für die Praxis-: Der Kaiser und die deutsche Presse. * Fromm« Spenden und Geschäft. — Der Buchhändler Joseph Wilpert in München setzte die vom Rheinischen Verlags institut für katholische Literatur in Köln zum Preise von 14 SO H herausgegebene -Goldene Legende- durch Unteragenten im Wege der Kolportage in der Umgebung Münchens ab. Um den Absatz des Werkes zu heben, wandte er sich im Oktober 1905 an Pfarrer Theodor Triebenbacher in Milbertshofen mit der Bitte um Empfehlung der -Legende- und dem Versprechen, ihm hierfür aus dem Erlös für jedes abgesetzte Buch 1 für den Kirchenbau verein Milbertshofen zu überlaffen. Auf Grund der vom Pfarrer Triebenbacher erhaltenen -Empfehlungsatteste- gelang es Wilpert, in kurzer Zeit über 2000 Exemplare der »Legende- in der Gegend von Bruck abzusetzen. Er hatte von seinem Abkommen mit Pfarrer Triebenbacher das Kölner Verlagsinstitut benachrichtigt und dieses angewiesen, von der ihm zustehenden Provision von 5 SO H jeweils 1 ^ an Pfarrer Triebenbacher einzusenden, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. der die angewiesenen Beträge der Kaffe des Kirchenbauvereins über ließ. Buchhändler Wilpert und Pfarrer Triebenbacher hatten sich nun unter der Anschuldigung, ohne die erforderliche polizeiliche Be willigung eine Sammlung von Geld unternommen zu haben, vor dem Schöffengericht Bruck zu verantworten, wurden aber freige sprochen. Auf die Berufung des Amtsanwalts hob die Strafkammer des Landgerichts München II das Urteil des Schöffengerichts auf und verurteilte die Angeklagten zu je 3 Geldstrafe; es wurde ausge sprochen, daß das unbefugt Gesammelte zum Besten der Armenkassen eingezogen werde, jedoch seine Verwendung für den Kirchenbau in Milbertshofen vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung von Oberbayern zulässig sei. Das Oberste Landesgericht in München hob aber auf die Revision der Verteidiger das Urteil der Strafkammer auf und verwarf die Berufung des Amts anwalts, da die dem Kirchenbauverein zugewendeten Beträge lediglich aus der Provision geleistet wurden, auf die Wilpert Anspruch gegen die Verlagsfirma hatte, und keine Sammlung vorliege, wenn eine Reihe von Gaben aus dem Vermögen einer Person nach und nach für einen bestimmten Zweck gewährt würden. (Nach »Augsburger Abendzeitung-) Das Schicksal eines Lesebuchs. — Wie ein guter Witz klingt folgende Notiz, die der »Breslauer Zeitung- entnommen ist: Zur Umarbeitung des für die Breslauer Volksschulen eingesührten Thiclschen Lesebuchs bildete sich bereits 1893 eine mehrgliedrige Kommission erfahrener Schulmänner, welche nach einem besondern, von der Schuldeputation gutgeheißenen Plan eine Neubearbeitung des Breslauer Lesebuchs vornahm und dieselbe der Regierung zur Prüfung und Genehmigung vor legte, damit es mit Beginn des Schuljahres 1894,95 in sämtlichen Klaffen der Breslauer Volksschulen eingcführt werden könnte. Der Unterrichtsminister genehmigte jedoch das neue Lese werk nicht. Nach einer die Erinnerungen erörternden Konferenz erklärten sich die Verfasser bereit, durch erneute Prüfung und Sichtung das Buch den Wünschen der Aufsichtsbehörde gemäß zu arrangieren, um, nach einem weiteren ministeriellen Bescheide, »ein besonderes Breslauer Lesebuch- einsenden zu können. Auch diese Arbeit wurde unterm 18. Oktober 1897 zur Einführung in die Schulen nicht empfohlen. Ebenso erging es den erneuten Umarbeitungen, indem am 28. Dezember 1901 eine weitere Ablehnung seitens des Ministeriums erfolgte, bis 1902 ein Ministerialerlaß die genauen Gesichtspunkte skizzierte, nach denen neue Lesebücher abzufassen seien. Schon lebte man der frohen Hoffnung hin, daß das Schuljahr 1906 auch das neue Lesebuch bringe — leider vergebens! Ein neuer Ministerialerlaß vom 12. Februar 1906 verlangte in neuen Lesebüchern die Aufnahme von Lesestücken über die deutschen Kolonien im Auslande, und abermals ging die unermüdliche Kommission an die Arbeit zur Ergänzung durch Abschnitte aus der von der Deutschen Kolonial gesellschaft herausgegebenen -Sammlung kolonialer Lesestücke- und schickte das so ergänzte Lesebuch dem Ministerium ein. Die Genehmigung ist aber bis jetzt noch nicht erfolgt. So liegt dieses Werk jetzt bereits dem vierten Kultusminister zur Genehmigung vor. Dazu bemerkt das Berliner Tageblatt: Wenn die Verfasser des Lesebuchs und die Breslauer Pädagogenkommission es in vierzehn Jahren dem Kultusministerium nicht recht machen konnten, so wird man wohl jetzt alle Hoffnung aufgeben müssen. Unseres Erachtens muß aber dann das Ministerium selbst daran gehen, ein -richtiges- Lesebuch zu schaffen. Post. — Nächste Postverbindungen nach Swakopmund und Lüderitzbucht: 1. Für Briefsendungen und Pakete mit Reichs-Postdampfer »Gertrud Woermann-, ab Hamburg am 11. September früh, in Swakopmund am 6. Oktober, in Lüderitzbucht am 7. Oktober. Schluß in Hamburg am 10. September für Briefe 4° nach mittags, für Pakete 2» nachmittags. Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Pakete am 9. September 11^? abends. 2. Für Pakete mit Woermann-Dampser -Gouverneur-, ab Ham burg am 11. September abends, in Swakopmund voraus sichtlich erst nach dem 6. Oktober. Schluß in Hamburg am 11. September 12° mittags. Letzte Besörderung ab Berlin Lehrter Bahnhof am 10. September 11^? abends. 1165
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder