Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070801
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190708011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070801
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-01
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7566 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 177, 1. August 1907. Heimatorte, hoffentlich durch das Gebotene in dem Willen bestärkt, für die Folge auf keiner Versammlung zu fehlen. Jahresbericht. Mit 38 ordentlichen und 15 außerordentlichen Mit gliedern begann das Vereinsjahr 1906/07, mit 37 resp. 14 schließt es. Ausgetreten sind die Kollegen Ad. Aufrecht in Schwerin, H. Witte-Wismar und Eberhardt-Wismar; ausgenommen ist Kollege Ernst Wette-Rostock. Kollege H. Witte gehörte seit fünfzehn Jahren dem Vorstand an; durch seinen wegen Abgabe des Geschäfts veranlaßten Aus tritt vernotwendigt sich die Neuwahl eines Vorstandsmitglieds. Wir sagen auch an dieser Stelle dem verehrten Kollegen tiefgefühlten Dank für feige langjährige Mitarbeit im Vor stand und seine jedem einzelnen Mitglied des Vereins oft bewiesene Kollegialität. Das letzte Vereinsjahr war infolge der vielen schweben den Fragen im Buchhandel und der dadurch an den Vor stand herantretenden Anforderungen, sowie durch eine be sonders große Anzahl vorliegender innerer Vereins-Angelegen heiten, ein recht arbeitsreiches. Gegen 200 Eingänge und 100 Ausgänge mußten erledigt werden. Beschwerden wegen fatzungswidrigen Rabattgebens seitens Vereinsmitglieder lagen zwei vor, sowie ein Fall, der einen sogenannten Wiederverkäuser betraf. Durch ver mittelndes Einschreiten des Vorstandes erledigten sich diese drei Fälle, wobei es sich herausstellte, daß der von Leipzig ver sorgte Wiederverkäufer aus Unkenntnis gehandelt hatte und nunmehr schriftlich bedingungslose Unterwerfung unter die Verkaufsbestimmungen des Kreisvereins zusagte. In einem der Fälle hatte ein Seminardirigent für alle Zöglinge einer Klasse die erforderlichen Bücher in einer Buchhandlung be stellt und für diese Gesamtbestellung 5 Prozent Abschlag bedingt. Der Buchhändler hatte aber die Bücher daraufhin im Einzelverkauf den Präparanden mit 5 Prozent abzugeben keinen Anstand genommen. Hierdurch machte er sich nach Auffassung des Vorstands eines Verstoßes gegen die Satzungen schuldig. Er ist darauf hingewiesen worden, daß er für die Folge nur bei Gesamtlieferung an die Klasse oder Schule 5 Prozent Skonto geben dürfe. — Im Verlauf dieser Verhandlungen beschwerte sich ein dem Verein wie dem Börsenverein nicht angehörender Kollege über Maß nahmen des Kreisvereinsvorstands bei dem Börsenvereins vorstand. Letzterer forderte von uns Bericht über den Fall ein, den wir denn auch lieferten und damit die Sache erledigten, uns aber zugleich gegen Einmischung von Nicht mitgliedern in Vereinsangelegenheilen verwahrten. Die mehrjährigen Verhandlungen des Börsenvereins- Vorstandes und der meisten andern Vereinsvorstände mit den Bibliotheksvorständen resp. den letzteren Vorgesetzten Behörden in betreff des zu gewährenden Rabatts haben, wie Sie wissen, dadurch endgültige Erledigung gefunden, daß seitens des preußischen Kultusministeriums die Vorschläge des Buchhandels angenommen wurden und durch Rund schreiben die Bibliotheken-Verwaltungen angewiesen worden sind, sich mit 5 Prozent Buchhändlerrabatt zufrieden zu geben, und bei einem Vermehrungsetat von mehr als 10 000 mit 7V» Prozent; Zeitschriften, die mehr als zwölfmal im Jahre erscheinen, sollen vom Rabatt nicht ge troffen werden. Herr Karl Siegismund hat zu diesem dankenswerten Abschluß durch seine Aussprachen mit Sr. Exzellenz dem Herrn Geh. Rat Harnack wesentlich beige tragen. Auch in Leipzig hat man jetzt den Anschluß an die Rabattvereinbarung ermöglicht und damit den Schlußstein in das errichtete Schutzgebäude eingefügt. — Aus dem Bezirk! unsers Kreisvereins müssen wir leider von einer Schädigung berichten, welche die Antirabattbewegung hervorgerufen hat. Unsre Bibliotheken erhielten seither keinen oder die größten^ wie die Rostocker Universitätsbibliothek, einen Rabatt von 5 Prozent. Trotz unsrer Bemühungen, die Resultate der in den preußischen Provinzen getroffenen Abmachungen betreffend Erhöhung des Rabatts für über 10 000 ^ kaufende Bibliotheken auf ?r/z Prozent, hier nicht bekannt werden zu lassen, hat die Rostocker Universitätsbibliothek dennoch sich auf diese preußischen Vereinbarungen berufen und ebenfalls 7^/z Prozent Rabatt für die Folge ge fordert. Es blieb nach anfänglichem Sträuben in Er wägung mancherlei sonstiger drohenden Nachteile uns nichts weiter übrig, als diese Forderung zu bewilligen. Auch das rechnen wir zu den Schädigungen, die aus der Antirabatt bewegung entstanden sind, daß auch in Rostock ein Akademisches Bücheramt eingerichtet worden ist, dessen Be stand allerdings durch die anscheinende Unrentabilität wieder in Frage gestellt zu sein scheint. Der »Akademische Schutzverein« in seiner rücksichtslosen Agitation gegen das Gedeihen der Sortimentsbuchhandlungen mag es wohl mit seinem »Akademischen Hochsinn« vereinbar finden, die Akademischen Bücherämter zu subventionieren, wenn auch uns er scheinen will, daß die ganze Feindseligkeit desselben gegen den Buchhandel recht abstoßend wirken muß und den »akademischen Hochsinn« vermissen läßt. In Marburg und andern Universitätsstädten befindet sich der Buchhandel in erbitterten! Kampf gegen die Maßnahmen dieses Vereins und besonders gegen das unter Benutzung behördlicher Räume und Arbeitskräfte gepflegte Akademische Bücheramt. Die Bemühungen des Verbandsoorstandes, des Badisch- Pfälzischen und des Dresdener Vereins, das Wohl des Sortiments durch Aufstellung von Stammrollen wirklicher Sortimentsbuchhandlungen zu fördern, haben bisher kein Resultat gezeitigt. Die außerordentliche Kasseler Delegierten versammlung verlief in dieser Hinsicht resultatlos. Es waren keine allgemein gültigen Grundsätze für die Aufnahme von Firmen in die Stammrollen zu finden, und sowohl der all gemeine deutsche Verlegerverein, wie der Vorstand des Börsen vereins erklärten, in der Aufstellung von Stammrollen keine geeignete Maßregel zur Förderung und zum Schutz des Sortiments zu erblicken. Die in Kassel beschlossenen Ver handlungen mit den Leipziger sogenannten Buchbinder- Kommisstonären haben, soweit uns bekannt, bis heute auch kein Resultat weiter erzielt, als daß diese Firmen sich bereit erklärt haben, bei Rabatt-Kontraventionen ihrer Kommittenten selbige zu rektifizieren. — Leider sind auch im Dezember 1906 wieder von zahlreichen heimischen politischen Zeitungen Bücher als Prämien für ihre Abonnenten unter marktschreierischen Ausbietungen offeriert worden. Auch ein Mitglied unsers Kreis vereins, das zugleich Besitzer und Drucker einer Tageszeitung ist, hat »enorm billige« Bücherprämien ausgeboten und unsre bezügliche Reklamation unbeantwortet gelassen. Von allen größeren Zeitungen unsers Bezirks, denen wir unter Darlegung der Verhältntisse die Bitte vortrugen, solche Prämien-Aus- bietungen zu unterlassen, hat nur eine einzige, die »Strelitzer Landeszeitung«, zustimmend geantwortet. Alle andern haben von unsrer Zuschrift keine Notiz genommen und nach wie vor »hochelegante Prachtbände für den erstaunend niedrigen Preis« — »zum Vorzugspreise von — — —« ange kündigt. Daß auch die sogenannten Warenhäuser und Bazare mit ihrer billigen, meist durchaus minderwertigen Bücherware das Weihnachtsgeschäft der Sortimenter besonders in Jugendschriften, Bilderbüchern und geringem Klassiker ausgaben sehr nachteilig beeinflußten, haben in erster Reihe die Kollegen in den größeren Städten schwer empfunden. — Der vom Kollegen Horn-Danzig und manchen anderen er-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder