Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070827
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190708277
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070827
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-27
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8356 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 199, 27. August 1907. Hauptabteilungen aufmeist, von denen allein die Theologie 5 einnimmt, die Naturwissenschaften jedoch nur eine, Geographie und Allgemeine Geschichte in eine Abteilung zusammengebracht wurden, ebenso »Mathematik, Wissenschaften und Künste« nur eine einzige Abteilung bilden. — Die Einteilung des Katalogs der Bibliothek der Sorbonne sei ihrer charakteristischen und empfehlenswerten Abkürzungen wegen angeführt! 6 -- Biblio graphie )8 (4 — UlblivAraplüs Asosrals; 8 8 — lZiblioArapüls specials). — 8 — Theologie (DL- DbsoloAis, scriturs (Heilige Schrift); 88sa — LxsAbss, altes Testament; 18 — Liturgie). - 8---8cisvcss (8 LI --- Medizin; 8Ll ^ Naturwissenschaften; 8 8-^ Philosophie; 8 G Physik). — 8 --- Literatur (88 ^ Philologie; 881 -- lateinische Philologie). — U Geschichte <UL1s — Uistolrs moäsrus äs l'LspaAvs). — LI — Musik. — LI 8 ^ Manuskripte, usw. Cim schließt diese Tabellen, die bei näherer Durchsicht durchaus nicht so trocken sind, wie es den Anschein haben dürfte, mit der Wiedergabe der Ab teilung »Geschichte von Paris« der Uidliotbdqus äs 1a vills äs 8aris und der Bibliothekseinteilung der Bücherei der Post- und Telegraphenoerwaltung. Alle die angeführten Beispiele, deren Erläuterung der Verfasser sich sehr angelegen sein ließ, zeugen von den tatsächlich unübersteigbaren Hindernissen, die sich einer allen Anforderungen, Lebensanschauungen und Lebens bedürfnissen gerecht werden wollenden systematischen Ein teilung entgegenstellen. Man ist deshalb in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts namentlich in amerikani schen Bibliotheken vielfach dazu übergegangen, die syste matische Anmdnung ganz fallen zu lassen und die Titel nach den Stichwörtern allein (Llots-soucüss, 8ubjsct-Inäsx bezw. Oictionar^-Oatalo^ns) alphabetisch zu ordnen. Diese Methode wurde nach Graesel schon 1839 von Konstantin in seinem Handbuch der Bibliothekswissenschaft befürwortet und wird auch von Delisle aufs wärmste verteidigt. Hier ist die einzige schwierige Aufgabe die, Zusammengehöriges unter demselben Stichwort zu vereinigen und durch möglichst viele Hinweise das Nachschlagen zu erleichtern. Das durch den hannoverschen Buchhändler und Bibliographen Carl Georg (-s 1904) in die deutsche Bibliographie eingeführte Schlagwortsystem, das er in großem Umfang in seinem »Schlagwort-Katalog« 1883—1887 zum erstenmal anwandtc und das sich jetzt in Bibliotheks- und Barsortimentskata logen und in den sämtlichen Hinrichsschen Biblio graphien eingebürgert hat, ist im deutschen Buchhandel be kannt genug, als daß es hier besonders beschrieben zu werden brauchte. Cim erwähnt merkwürdigerweise Georgs epoche machenden Einfluß auf die deutsche Bibliographie mit keiner Silbe. Er beschäftigt sich in den letzten Abschnitten (S. 374 bis 394) des vorliegenden Bandes ziemlich eingehend mit dem von dem Amerikaner Melvil Dewey, jetzigem Leiter der Staatsbibliothek zu New Jork und erstem Vorsitzenden der Ver einigung amerikanischer Bibliotheken erfundenen Dezimalsystem. Dasselbe ist trotz der einflußreichen Stellung seines Erfinders in Amerika in den bis jetzt verflossenen rund 25 Jahren seines Bestehens nur in geringer Ausdehnung populär ge worden und wird in Europa in nennenswertem Umfang eigentlich nur von dem belgischen »Okücs International äs Uiblioxraxüis« angewandt, dessen energischer, unermüdlicher Propaganda in Wort und Tat, die sich in Vorträgen, Teil nahme an Kongressen und einer großen Reihe von Veröffent lichungen betätigte, ein größerer Erfolg zu wünschen wäre. Die Hauptarbeit des 1895 gegründeten Instituts, das »Llanusl än Uöpsrtoirs blblioArapliiqus universal«, ist vor kurzem zum Abschluß gelangt; es ist unzweifelhaft das vollständigste bibliographische System, das je ausgearbeitet worden ist, und bedeutet eine Riesenleistung auf dem Gebiete der methodischen Wissenschaft. (Das französische Sachregister, das auch in andre Sprachen übersetzt werden soll, wodurch das Werk erst einen richtigen Wert erhält, umfaßt nicht weniger als 38 000 Stichwörter!) Es ist meines Erachtens hierdurch der Beweis geliefert, daß das Dezimalsystem fähig ist, die gesamte intellektuelle Tätigkeit der Menschheit nach einem bestimmten Plan zu inventarisieren. Daß dieser Plan seine schwachen Seiten hat, wie ihm die zahlreichen Gegner des Systems vorwerfen (in Frankreich allein zählen zu diesen Delisle, Funck-Brentano, Langlois, Stein, Le Soudier, in Deutschland Graesel, in Italien Fumagalli), sei hier um so weniger bestritten, als wir ja gesehen haben, daß auch allen andern Systemen Schwächen anhaften und ein absolut unfehlbares eine Schimäre sein dürfte. Die große Bedeutung der manchmal 4- bis üstelligen Ziffern, durch die jedem wissenschaftlichen Begriff ein bestimmter Platz angewiesen werden kann, ist der, daß sie in allen Sprachen und Literaturen zur An wendung gelangen können, nachdem ihre Lesart einmal fest gelegt ist, und daß sie das System dadurch tatsächlich uni versell gestalten. Und die Einteilung des Gesamtstoffs in wlgende 10 Hauptabteilungen (die Gegner fragen natürlich, warum gerade zehn?) dürfte ebensoviel Berechtigung besitzen wie diejenige von Brunet in 5, die der Nationalbibliothek in 30 usw.: 0 Allgemeine Werke 1 Philosophie 2 Religion. Theologie 3 Soziologie und Recht 4 Philologie, Linguistik 5 Mathematik und Naturwissenschaften 6 Angewandte Wissenschaften, Technologie 7 Kunst 8 Literatur 9 Geschichte und Geographie. Den zusammengesetzten Zahlen begegnen wir im Brunetschen System gleichfalls, ohne solche ist eine genauere Einteilung überhaupt nicht denkbar; der gegen sie gerichtete Vorwurf dürfte somit kaum stichhaltig sein, und es sei nur noch er wähnt, daß die Unterabteilungen durchaus nicht jedesmal gerade in zehn neue Sektionen eingeteilt werden müssen, wenn der Stoff hierzu nicht vorliegt, daß es anderseits stets möglich ist, eine derartige Gruppierung der Fächer vorzu nehmen, daß diese Maximalzahl nicht überstiegen wird. Eine gewisse Empirie ist da im Interesse des Prinzips und der Durchführbarkeit des Systems durchaus erlaubt. Einer der ältesten und eifrigsten buchhändlerischeu Vorkämpfer des Dezimalsystems ist der italienische Verleger Barbdra. Auf dem vorjährigen Verleger-Kongreß in Mailand hat er dieses System von neuem aufs wärmste verteidigt und seine Anwendbarkeit in den Verlags- und Antiquariatskatalogen erwiesen. Sein dem Kongreß er statteter Bericht »Die Buchhändler-(Verlags-)Kataloge« ist be reits im vorigen Jahr im Börsenblatt (1906, Nr. 219) in deutscher Sprache veröffentlicht worden und jetzt auch fran zösisch im 4. Hefte des »Unllstin äs l'Instltut intsrnatloval äs UiblioArapblsr abgedruckt worden. Barbbra hat darin vor allem einer möglichst einheitlichen Ausstattung (Format und Druck) und Ordnung des Inhalts der buchhändlerischen Kataloge das Wort geredet und vvrgeschlagen, daß die Kataloge eines jeden Landes eine bestimmte Farbe für den Umschlag erhalten sollten, wodurch die bibliographische Be nutzung derselben wesentlich erleichtert werde. — Bei dieser Gelegenheit sei noch nachgetragen, daß A. Cim im Irrtum sein dürfte, wenn er angibt, daß deutsche Antiquariatsfirmen eine Anzahl Exemplare jeden Katalogs einseitig bedruckt an die Bibliotheksvorstände versenden. Ein solcher Katalog ist mir bis jetzt nicht zu Gesicht gekommen, und es dürfte wohl eine Verwechslung mit den für den Buchhandel bestimmten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder