Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070705
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190707050
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070705
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-05
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6792 Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 'Nichtamtlicher Teil. 154, 5. Juli 1S07. schafter der Firma Artaria L Co. in Wien Karl August Artaria, — den Hofrat und Direktor der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien Professor 0r. Josef Maria Eder, — den Obersten der technischen Artillerie und Leiter der technischen Gruppe des Militärgcographischen Instituts Artur Freiherrn o. Hübl, — den Professor an der Kunstgewerbe schule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie Koloman Moser, — den Hofrat und Direktor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie Artur v. Scala, — den ordentlichen Professor der Akademie der bildenden Künste William Unger, — den Gesellschafter der Nachoder Baumwollspinnerei Wärndorfer-Benedikt Mautner Friedrich Wärndorfer — und den Sektionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht Lr. Maximilian Grasen Wickenburg. (Neue Freie Presse.) Uufgefundtne ArchimrdeS-Han-schrift. — In der Bibliothek des Klosters zum heiligen Grabe in Konstantinopcl wurde in diesem Frühjahr eine wertvolle Archimedes-Handschrift auf gefunden. Professor vr. Schoene machte den dänischen Gelehrten und hervorragenden Archimedesforscher I. L. Heiberg auf den seltenen Fund aufmerksam. Dieser hat den einen der neu gefundenen Texte nunmehr herausgegeben und im »Hermes- für 1907 II eine ausführliche Abhandlung über ihn veröffentlicht. Die »Frankfurter Zeitung- teilt aus dieser Abhandlung folgendes, auch für Nichtfachleute Interessante mit: Die Handschrift, die aus dem Kloster des heiligen Sabas in Palästina nach Konstantinopel gekommen sein mag, ist in Minuskeln des zehnten Jahrhunderts geschrieben und zwar Palimpsest, über das im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert ein Euchologion geschrieben worden ist. Da aber die alte Schrift nur abgewaschen und nicht abgekratzt ist, so ist sie nicht übermäßig schwer lesbar, und Heiberg hat sofort Schriften des Archimedes in ihr erkannt. Und zwar sind in dem Kodex Stücke von bereits griechisch vor liegenden Werken des Archimedes enthalten, ferner große grie chische Originalstücke aus dem nur in der lateinischen Übersetzung des Wilhelm von Moerbek erhaltenen Werke »psri oobumsnon« (von den schwimmenden Körpern). Weiter ist in dem Kodex der Anfang von Archimedes' unbekannter Schrift »8tows.obiou« (d. h. Neckspiel, das ärgert und erregt) gefunden worden, aus dem ein Lehrsatz mit Beweis schon von den Arabern überliefert war. Es handelt sich hier um den im Mittelalter, in dem man diese Schrift des Archimedes noch kannte, nacherfundenen Uooulus ^.robi- wsäius, ein Zusammensetz- und Vexierspiel, wie diese noch heute im Gebrauch sind. Cs wird auch »chinesisches Spiel- genannt, und besteht darin, daß geometrische Figuren zu einem Quadrat, aber auch zu verschiedenen Bildern zusammengelegt werden können und sollen. Der Hauptwert des Konstantinopeler Fundes besteht aber in der fast vollständig lesbaren Schrift des Archimedes »Methode der mechanischen Theorien, dem Eratosthenes gewidmet-; man wußte von dieser Schrift nur durch eine Notiz bei dem Byzantiner Suidas, daß Theodosios zum »Ephodion des Archimedes über die mechanischen Theorien an Eratosthenes- einen Kommentar geschrieben hatte. Heiberg gibt den Text nach Photographien der Handschrift, will aber einstweilen nur kurz auf die vielen Probleme, die die neugefundene Schrift bietet, eingehen. Hier liegen zum ersten Male Aufzeichnungen eines griechischen Mathematikers, und zwar des größten und eigenartigsten von allen, über seine Methode vor, so daß wir jetzt ziemlich klar überblicken, wie er seine epochemachenden Ergebnisse gewonnen hat. Archimedes ist dabei von der Mechanik ausgegangen; durch die dahingehörigen Schwer punktsbestimmungen ist er auf Areal- und Volumenbestimmungen krummliniger Figuren geführt worden. Er hat sich hier für die vorläufige Untersuchung und Auffindung der Ergebnisse eine übersichtliche und handliche Methode ausgebildet, die auf den Sätzen der Statik ausgebildet ist. Die neue Methode des Archi medes ist tatsächlich mit der Integralrechnung identisch. Während man früher nur sagen konnte, das Beweisverfahren des Archi medes vertrete und ersetze ihm die Infinitesimalrechnung, zeigt die aufgesundene Schrift, daß er in seiner Untersuchungsmethode mit Bewußtsein weitergekommen ist; er spricht fortwährend da von, daß die Fläche aus Geraden, der Körper aus Kreisen besteht oder von ihnen ausgefüllt wird. Eine deutsche Übersetzung der neugesundenen Schrift, die noch viel von sich reden machen wird, wird von Professor vr. Zeuthen vorbereitet. Aber für uns hat diese neugefundene, dem Eratosthenes ge widmete Schrift des Archimedes noch ein besondrer Interesse — für die deutsche Literaturgeschichte. Als Gotthold Ephraim Lcssing Bibliothekar in Wolfenbüttel war, hat er in dieser Bücherei das ebenfalls dem Eratosthenes gewidmete -Rinderproblem-, ein Ge dicht in 22 Distichen, gefunden, das die Aufgabe stellt, die Menge der Rinder des Sonnengottes, die einst auf der -sizilischen Insel Thrinakia- weideten, zu messen. Lessing hat das »Problems, bovinum- 1773 herausgegeben, aber die Autorschaft des Archi medes bestritten. Die neugefundene, ebenfalls dem Eratosthenes gewidmete Schrift wird auch die Echtheit des »Rinderproblems- bestätigen, für die jetzt viele Gelehrte und auch Heiberg, sowohl in seiner Ausgabe wie in seinen -Archimedischen Fragen-, ein getreten sind. Jedenfalls ist auch die neugefundene Schrift nicht — wie die meisten andern Archimedischen Schriften es sind — im sizilisch-dorischen Dialekt abgefaßt, sondern in der Gemeinsprache, da er sich ausdrücklich an alle Fachgenosscn wendet. Auch das »problsws. bovivuw« ist nicht dorisch, sondern in ionisch-epischem Dialekt abgefaßt. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Versteigerungen im Hotel Drouot zu Paris (Juni). — Wie aus den letzten Versteigerungsberichten entnommen werden konnte, durfte der Mai als einer der besten Monate gelten. Der Juni scheint in seine Fußstapfen getreten zu sein; jedenfalls läßt er seinem Vorgänger an Bedeutung nichts nach. Dieses erfreu liche Resultat ergab sich einerseits aus den Endverkäufen der im Mai und Juni angefangenen hervorragenden Versteigerungen (Chappey, Sedelmeyer usw.), anderseits befinden wir uns vor den Sommerferien, in einer Periode, die sich regelmäßig durch ge steigertes Kausfieber auszeichnet. Vom Verkauf der Sammlung E. Löon, der unter der Leitung von Lair - Dubreuil und Bernheim am 3. Juni im Hotel Drouot stattfand, sind folgende Hauptpreise zu erwähnen: »I/Ltsux-, Ge mälde von Daubigny, 16 000 Frcs., — eine Sommerlandschaft von Corot, 6200 Frcs., — »Us. os.bs.vs cku ws-rivisr», Genrebild von Cazin, 9000 Frcs., — »Us pg-ubourZ 8s.ivt-äa.oguss-, Pariser Straßenbild von Jongkind, 4755 Frcs. Der dritte Verkauf der Sammlung Sedelmeyer fand am 3. bis 6. Juni unter der Leitung von Chevallier und Feral statt und brachte 1 395 270 Frcs. (bis jetzt 5 238 690 Frcs.). — Am ersten Auktionstage wurde ein Bild von Van Dyck (Bild eines Edelmanns aus der Familie Spinola) für 125 000 Frcs. ver steigert. — Für 104 000 Frcs. und 119 500 Frcs. kamen am letzten Auktionstage zwei Ölgemälde von Vecellio (Tizian) (»bs äsvisr äs Ossär. — Portrait ck'uv Lsigvsur vsvitisv-), die als Prachtstücke der Tizianischen Schule gelten dürfen, unter den Hammer. — Drei Van Dyck-Bilder: Madonna mit Christuskind, Porträt der Gräfin von Devon, Porträt Wilhelms II. von Oranien erzielten 33 500, 30 000 und 26 000 Frcs. — Ein viertes Gemälde desselben Meisters (portra.it ä'uv sbbs), aus dem Nachlaß der Prinzessin Mathilde, erreichte nur 11000 Frcs. (frühere Ver steigerung: 12 000 Frcs). — Ein Rubens (Jesuskind) brachte 26 000 Frcs., — zwei andre Werke desselben Malers (Venus und Amor. — Herrenporträt) 17 000 und 16 000 Frcs. — Eine Jnterieurszene (Schlächterei) von Teniers brachte 12 000 Frcs., — »Die Versuchung des hl. Antonius-, von demselben, 10 000 Frcs- — Für den gleichen Preis erstand das Museum von Gent ein hübsches Bild von Jan Fyt (bs graucl äuv). — Das Ölgemälde »bs potzts- von Bartolommeo Veneto brachte 46 000 Frcs., — »Portrait äs jsuvs kswws- von Benardino Luini 21000 Frcs. — »b'^uvovoiatiov- von Palmezzano 19 500 Frcs., — -ba 8aivts pamills- von Bellini 11300 Frcs., — derselbe Preis wurde für das Bild »bs Pont äu kialto- von Canaletto bezahlt. Ein andres Bild (St. Markusplatz von Guardi) brachte 8000 Frcs., — »Die hl. Familie- von Tizian, 35 000 Frcs., — »Betende Madonna-, wahrscheinlich von Pietro Vanucci, 15 000 Frcs., — »Die hl. Fa milie- von Francia, 11 000 Frcs. - Unter den bessern spanischen Meistern bemerkte man: »U'svkavt st I'aisul- von Pantoja de la Cruz 18 000 Frcs. Endlich sei noch ein Ölbild von Mabusc, »Nars st Vsous- erwähnt, das 30 000 Frcs. brachte, sowie das Ge mälde -Vssosvts äs 6roii- von Vruyn, 10 800 Frcs. Der vierte Verkauf der Sammlung Chappey beanspruchte ebenfalls drei Tage (5.-8. Juni) und brachte einen Erlös von 823 902 Frcs. (bis jetzt 4 216 793 Frcs.). — Verschiedene orientalische ^und italienische Steingutwaren, Holz- und Elfenbeinskulpturen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder