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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1907
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- Deutsch
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7476 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 174, 29. Juli 1907 begünstigten Länder erstreckt. Danach sind künftig auch die von spanischen Konsuln für deutsche Waren ausgestellten oder be glaubigten Ursprungszeugnisse nur mit 2 Peseten gebühren pflichtig. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten -Nachrichten für Handel und Industrie-.) * UrhrberrechtKschutz im Verhältnisse Österreichs zu Däne mark. — Eine Verordnung des österreichischen Justizministers vom 18. Juli 1907 bestimmt folgendes: »Die Bestimmungen des Zusatzes vom 26. Dezember 1895 (R.-G.-Bl. Nr. 197), betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur, Kunst und Photographie, finden auf die nicht im Jn- landc erschienenen, in Dänemark geschützten Werke der Literatur und Kunst dänischer Staatsbürger mit der Einschränkung An wendung, daß die Dauer des Schutzes eines solchen Werkes in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern die in Dänemark geltende Schutzfrist nicht übersteigt. »Diese Verordnung tritt mit 1. August 1907 in Kraft.- (Vgl. Amtl. Teil d. Bl.) * Kreisverein -er Rheinisch-Westfälische« Buchhändler. — Die diesjährige Hauptversammlung des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler findet am Sonntag den 4. August, 11>/2 Uhr, in Düsseldorf (Hotel Monopol-Metropole, Kaiser Wilhelm-Straße 2) statt. *Das erste Ferusprcch»Seekabel durch den Bodensee. — Uber das erste Fernsprech-Seekabel durch den Bodensee nach dem Pupin - System berichtet (wie wir dem Deutschen Reichsanzeiger entnehmen) Heinz Krieger in Nummer 31 der von vr. I. H. Bcchhold in Frankfurt a. M. herausgegebenen »Umschau folgendes: Auf dem Gebiete der Telephonie hat die Erfindung des New Uorker Universitätsprofcssors Pupin, eines Ungarn von serbischer Abstammung, der in Deutschland seine Schulbildung erhalten und in Berlin unter Helmholtz studiert hat, eine wahre Revolution hervorgebracht. Cs besteht heute die begründete Aussicht, daß man mit Hilfe dieser Entdeckung nicht nur auf größere Entfernungen als bisher wird sprechen können, daß eine Fernsprechverbindung aller europäischen Hauptstädte in nicht ferner Zeit verwirklicht sein wird, sondern daß die Telephonie selbst über alle europäischen Wasserstraßen und Binnenmeere hinweg mit der Telegraphie in Wettbewerb treten wird. Das wird durch Einschaltung einer Reihe von Spulen aus isoliertem Kupferdraht in die Fern sprechleitungen bewirkt, wobei die jedesmal erforderliche regelmäßige Entfernung der Spulen voneinander durch genaue Berechnungen vorher festgestellt wird. In jedem elektrischen Leiter ruft die sog. Ladungskapazität Verluste des elektrischen Stroms hervor; je größer die Ladungskapazität, d. h. die Länge und Dicke der Leitung ist, um so stärker wird unter gewöhnlichen Verhältnissen Ton und Deutlich keit der übermittelten Sprache -abgedämpft.. Durch jene Spulen ist es nun gelungen, diese Wirkung der Ladungskapazität zum großen Teil zu paralysieren, und somit gelangt auch die Sprache viel lauter und vernehmlicher an ihr Ziel. Man erhält also auf Strecken der bisher üblichen Längen eine wesentliche Verbesserung der Verständigung und kann die gebräuchliche Tonstärke im Telcphonfernverkehr auf bedeutend größere Entfernungen erzielen. Bisher konnte man Telephongespräche durch Kabel nur auf höchstens 50 üw übermitteln, durch blanke Luftleitungen auf bestenfalls 1000—1200 üm. Infolge der Erfindung Pupins kann man diese Entfernung ohne Schwierigkeit verfünffachen und hat sie verfünffacht. Der Wert des Systems drückt sich nun nicht allein in der Steigerung der Fernwirkung, sondern auch in der Verbilligung der Fernsprechanlagen aus; denn hier leisten relativ dünne Kupserdrähte dasselbe, was sonst nur mit besonders starken Kabeln erzielt wurde. Die Verwaltungen haben denn auch in Staat und Stadt sich alsbald dieses Spulensystem angeeignet, und es tauchte nunmehr die Frage auf, ob es sich auch unterseeisch verwerten lasse. Die Post- und Telegraphenverwaltungen der Schweiz, Württembergs und Bayerns bestellten bei Siemens L Halske ein etwa 12 üw langes Fernsprechkabel mit Selbstinduktionsspulen, das durch den Bodensee hindurch zwischen Friedrichshafen und Romanshorn geführt werden sollte. Man sah dem Versuch mit be- sonderm Interesse entgegen, denn es war der erste seiner Art. Die an sich nicht unbedeutenden Schwierigkeiten der Verlegung solcher Kabel, die mit ziemlich starken Spulen in bestimmten Abständen versehen sind, wurden noch erhöht durch die Beschaffenheit des Kabelwegs oder Kabellagers, das bis rund 250 w tief hinab ging. Die Pupinkabel sind mit einem Bleimantel umgeben, und auf solche Tiefen hat man Bleikabel bisher überhaupt nicht ver legt. Außerdem hatte man es mit einer erhöhten Anzahl von Sprechkreisen zu tun, als bisher bei Fernsprechseekabeln üblich. Das Bodenseekabel enthält nicht weniger als 7 Doppelleitungen; bisher pflegte man in Seekabeln mehr als zwei Sprechkreise nicht anzubringen. In Frage kam nur noch der gewaltige Wasserdruck, der an der tiefsten Stelle des Kabelwegs etwa 25 Atmosphären beträgt. Dem mußte das Kabel Widerstand leisten können. Zu dem Zweck wurde eine neue besondre Kon struktion des Kabels ersonnen. Es erhielt einen festen Blei mantel und dieser Bleimantel wurde durch eine Stahldrahtspirale besonders gestützt. So wird die Kabelseele von dem Wasserdruck vollständig unabhängig, d. h. man behält durch diese Konstruktion jene Vorteile der gewöhnlichen Fernsprechkabel bei, deren Kupfer leiter mit Papier hohl umsponnen sind. Schon im Jahre 1905 hatte man einen Versuch mit der Verlegung gemacht; aber dieser Versuch mißglückte trotz aller Vor sicht, ganz wie die ersten Versuche Werner Siemens' mit seinen Ozeankabeln mißglückten. Damals trat bekanntlich sein Genosse Halske aus der Firma aus, weil er befürchtete, Werner Siemens werde das Geschäft mit seinen kostspieligen Versuchen total ruinieren. Der zweite Versuch im Bodcnsee gelang bereits. In etwa zwei Stunden war die Verlegung des 12 bw langen Kabels von Friedrichshafen nach Romanshorn vollendet. Mit Stolz und Freude ging man in Romanshorn an Land zur Befestigung des Uferkabels. Nunmehr kann der Telephonbetrieb über See bei mäßigen Kosten über bedeutend größere Strecken als bisher ein gerichtet werden — ein neuer Erfolg unsrer deutschen Industrie. Zur Vermehrung -eS Scheckverkehrs in Deutschland. (Vgl. Nr. 107, 122, 131, 140, 141, 163, 164 d. Bl.) — Die schon seit längerer Zeit auf die allgemeine Einführung eines Scheck verkehrs in Deutschland gerichteten Bestrebungen weiter geschäft licher Kreise, die auch zur Ausarbeitung eines vorläufigen Ent wurfs zum Scheckgesetz (vgl. Nr. 164 d. BI. v. 17. Juli 1907. Red.) geführt, haben die Königliche Seehandlung in Berlin (Preußische Staatsbank) veranlaßt, ein Zirkular zu veröffentlichen, in dem die Vorteile der mit der Einführung des Scheckverkehrs zusammenhängenden Einrichtungen für die Allgemeinheit in ge meinverständlicher Weise erörtert werden. In dem Zirkular, das sich an alle Behörden und Institute, Handel- und Gewerbetreibende, Rechtsanwälte, Ärzte und Beamte, Hauseigentümer und Hypothekengläubiger, Rittergutsbesitzer und Domänenpächter, Kapitalisten und bessersituierte Privatpersonen wendet, wird die Materie in vier Fragen behandelt, und zwar: I. Welche Vorteile hat der Inhaber eines Bankkontos? II. Welche Gründe bestimmen manchen, sich die Vorteile der Einrichtung eines Bankkontos nicht anzueignen? III. Was soll der Einzelne tun, um den Kontoverkehr zu fördern? IV. Wie macht man sich mit der Handhabung des Uberweisungs- und Scheckverkehrs vertraut? Das Zirkular weist u. a. diejenigen, die kein Bankkonto haben, auf die Gefahren und Unzuträglichkeiten hin, die die eigne Auf bewahrung bzw. der Empfang und die Bezahlung von Barbeträgen mit sich bringen; es sucht die Einwände in betreff der Gering fügigkeit der für den Kontoverkehr in Frage kommenden Summen, ferner in betreff der aus der Unkenntnis der Dinge zu er klärenden Antipathien gegen den Bankverkehr oder andre land läufige Einwände, die dem jetzigen Geldverkehr den Vorzug geben, zu entkräften und gibt sodann praktische Hinweise für den Einzelnen, um den Kontoverkehr zu fördern und um das Publikum mit dem Uberweisungs- und Scheckverkehr vertraut zu machen. In einem Schlußwort heißt es dann u. a.: In England hat sich der Kontoverkehr so eingebürgert, daß eigentlich jeder, der für respektabel oder doch kreditwürdig gelten will, ein Bankkonto hat. Alle Zahlungen — auch Zahlungen geringerer Beträge — werden dort durch den Bankier derart besorgt,
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