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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1929
- Strukturtyp
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- 1929-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1929
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- Deutsch
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X- 26, 31, Januar 1829. Redaktioneller Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Interesse ist u. a. die Schilderung der Verhältnisse in den kleinen Städten, wo die Konkurrenz der Schnitt-, Kurz-, Galanteriewaren handlungen und Schuhläden (!) den Buchhändler schwer schädigt, da diese großen Geschäfte »auch« Bücher führen und zu billigeren Preisen verkaufen als der Sortimenter. Zum Teil gehören diese ungesunden Verhältnisse jetzt der Vergangenheit au. Der polnische Buchverlegerverein (Polskie Towarzystwo Wydaw- c6w Ksia^ek) hat dem Unterrichtsministcr eine Denkschrift zugehen lassen, in der er sich darüber beschwert, daß der Schulbüchervcrlag des Schulbezirkskuratoriums in Lemberg die von ihm herausge gebenen Schulbücher an alle Personen, die für mindestens 20 Zloty Bücher kaufen, also auch an Lehrer und Privatpersonen unter Ge währung eines Rabatts von 20 v. H. abgibt. In der vom Vorsitzenden des Vereins Kasimir Gubrynowicz Unterzeichneten Eingabe wird darauf hingewiesen, wie bedenklich diese kaufmännische Methode ist, die gegen den in Deutschland, England, Frankreich und vielen anderen Ländern geltenden Grundsatz der festen Buchpreise verstößt, daß sie ferner Personen begünstigt, die keine Steuern zahlen und so die Buchhändler schädigt. Der Buchvcrlegerverein bittet das Unter richtsministerium, anzuordnen, daß das Lemberger Kuratorium die von ihm verlegten Schulbücher in Zukunft allen Personen nur zum vollen Katalogpreis liefert und lediglich den Mitgliedern des polni schen Buchhändler-Vereins Rabatt gewährt. In den letzten Jahren haben mehrere große polnische Städte, so Warschau, Lodz und Posen Literaturpreise gestiftet. Soeben hat auch Kattowitz einen solchen Preis, der jedes Jahr verteilt werden soll und 15 000 Zloty beträgt, gestiftet. — Die Vildungs- und Kul turabteilung des Magistrats Warschau hat zwei Preise für die besten Erzählungen für Kinder von 6—9 und von 9—12 Jahren ausgesetzt. Die Preise betragen 1500 und 1000 Zloty. Die preisgekrönten Ar beiten bleiben Eigentum der Verfasser. Der Inhalt der Erzählungen soll nicht historisch, sondern sozial oder moralisch sein. Or. Ehr. Aus den Vereinigten Staaten. — Welches ist das in Deinem Laden sich am besten bezahlt machende Bücherbrett? lautet die Über schrift eines Aussatzes in Publishers' Weekly. Es ist nicht das Brett mit der schönen Literatur. Es ist im Gegenteil ein Brett im Hinter grund, aus dem niemals ein Buch verkauft wird: die Abteilung der Bücherverzeichnisse. Dieses Brett macht sich am besten bezahlt, wenn man es in Ordnung hält, die besten und neuesten Nachschlagewerke anschafft und wenn man weiß, sie richtig und schnell zu benutzen. Der lange Aufsatz enthält allerlei Vorschläge über den Gebrauch und die Beschaffung von solchen Werken, für unseren deutschen Buch handel schon sehr lange Selbstverständlichkeiten. Von der 10. Kinderbuchwoche wird gesagt, daß diese Verkaufs woche kein Versuch mehr sei, sondern eine vollkommen eingebürgerte Angelegenheit des Buchhandels. Der Buchhandel hat seit Einrichtung dieser Buchwoche ständig zugenommen, und alle Beteiligten, der Buch handel, die Büchereien, Schulen, Kirchen, Vereine usw. machen die größten Anstrengungen, die Buchwoche glänzend durchzuführen. Ter Verlegerbund hat zwei kleine Hefte herausgegeben und an die Buch händler, Schulen usw. in einer Auflage von je 70 000 Stück sehr billig abgegeben. Eins heißt: »My Book Record«, das zweite: »Books I want to own« (Bücher, die ich besitzen möchte). Die neue Ausgabe des amerikanischen Buchhändleradreßbuchs führt 6000 Buchhandlungen in 1770 größeren und kleineren Städten, die in Amerika mit Cities und Towns bezeichnet werden, auf. Wie schon manchmal bemerkt wurde, haben die Buchhandelsvereinigungen noch viel zu tun, wenigstens den größeren Teil dieser Buchhändler für sich zu erfassen; bisher ist nur ein ziemlich kleiner Teil von ihnen den Organisationen angcschlossen. Auf den künftigen Präsidenten Hoover sind die Augen aller Amerikaner gerichtet, und der Buchhandel nutzt auch dies aus. Es wird seine zweimonatige, so schnell abgebrochene Reise nach dem Süden erwähnt. In Nordamerika spricht man jetzt vom Süden, und meint Südamerika, wie man früher und auch jetzt noch bei uns mit dem Süden Italien meint. Diese Reise hätte, sagt Publishers' Weekly, wieder einmal die Augen vieler auf diese Länder gelenkt, und man wünscht sich zu unterrichten: Also Bücher über Südamerika in die Schaufenster, um Anregung zu bringen und das Geschäft mit solchen Büchern wieder einmal zu beleben. — Publishers' Weekly gibt auch eine Statistik über den Gebrauch von Schreibtinte und Buchdrucker- schwärze. Der Tintcngebrauch hat nachgelassen, im Jahre 1927 wurde für 3 300 000 § Tinte erzeugt, die Erzeugung hat seit 1925 um 12 v. H. nachgelassen. Dagegen wurde für 34 600 000 H Schwärze hergestellt, ein Fortschritt gegen 1925 von 8,6 v. H. Ob man überhaupt weniger schreibt, oder mehr Schreibmaschinen gebraucht, kann das Blatt, wie es sagt, nicht feststellen, weil die Negierung noch keine Zählung der Schreiber vorgenommen hätte. Das Philadelphia plant seit Herbst 1927 in Gemeinschaft mit meh^^i anderen einflußreichen Körperschaften der Stadt die Errichtung eines Technischen Museums nach Art der in München, Wien, Paris bestehenden Sammlungen, das zugleich ein Mahnmal an Benjamin Franklin darstellen soll. Vor allem soll ein treues Bild vom Stande der graphischen K ü n st e gegeben wer den, und zwar von der Zeit an, als Franklin seine erste Druckerei gründete (1728), bis zur Jetztzeit. Der Bau soll auch die Bibliothek des Instituts, Hörsäle und alles sonst für den populärwissenschaft lichen Lehrbetrieb Nötige umfassen. Für die Baukosten stehen zu nächst etwa 4>< Mill. Dollar zur Verfügung, für die Ausrüstung des Museums selbst etwa 2)^ Mill. Der Sekretär des Instituts hat zu Studienzwecken die verwandten europäischen Museen besucht, worüber ein ausführlicher Bericht an die Mitglieder, der auch Werbezwecken dient, Auskunft gibt. Sch. Die Entwicklung der Bibliotheken in Frankfurt a. M. — Die Stadtbibliothek hatte im Jahre 1927/28 einen Zugang an Universitätsschriften von 55 784 Nummern — gegenüber 50 116 im Jahr 1926/27. Der Gesamtbücherbestand betrug am 31. März 1928 — 738 578 Bibliotheksbände in 521340 Bücherbänden; der Zu gang betrug 40122 Bibliotheksbände, bzw. 34 606 Bllcherbände. Die Benutzung der Bibliothek ist sehr stark und zeigt ebenfalls eine aufsteigende Tendenz. An besonders wertvollen Schenkungen wer den erwähnt: Vermächtnis der Bibliothek v. Oskar Kling mit 23 296 Bänden; Vermächtnis der Holzhausen-Bibliothek mit 4200 Bänden; Überweisung aus der Musterschul-Bibliothek 3230 Bände und Bü cherei des Offizierkorps des ehcm. Jnf.-Negts. Nr. 81 — 3500 Bände. Von dem Katalog der Abteilung »Frankfurt« ist Band 2 fertig gestellt und erscheint demnächst. Im Druck befindet sich der ange sichts der außerordentlich reichen Bestände der Stadtbibliothek mit großem Interesse erwartete Katalog der Abteilung »Judaica« und der Katalog der im Frankfurter Besitz befindlichen illuminierten Handschriften und Einzelminiaturen des Mittelalters und der Renais sance. Die Kunstgewerbebibliothek weist einen Gesamtbe stand von 37 039 Bänden, 4150 Plakaten und 276 189 Einzelblättern auf. Zugang 1928: 2453 Bände, 106 Plakate und 20 861 Einzel blätter. Technische Zentralbibliothek: Gesamtbestand: 20 366 Bände und 469 890 Patentschriften; Zugang 1928: 539 Bde und 15 819 Patentschriften. Die Rothschilds che Bibliothek wurde am 1. April 1928 in städtische Verwaltung übernommen. Ihr Bücherbestand wurde 1928 um 2843 Neuerwerbungen auf 97 215 Bände erhöht. Der von dieser Bibliothek bearbeitete Sammelkatalvg wird sehr stark be nutzt. Es wurden 13 000 Anfragen im Jahr 1928 beantwortet. Die Zahl der verarbeiteten Titel wuchs auf mehr als 4 Millionen an. Zentralbibliothek des Städtischen Kranken hauses: Bestand 27 000 Bücher und gebundene Zeitschriften. Im Lesesaal wurden 1928 insgesamt 22 000 Bände benutzt. Die Senckenbergische Bibliothek, die hauptsächlich naturwissenschaftliche und medizinische Literatur enthält, hat, seit sie 1907 der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde, ihren Bestand ver dreifacht auf über 200 000 Bände. Die Benutzung der Biblio thek ist stark. Die Senckenbergische Bibliothek erhält im Austausch gegen die Veröffentlichungen der Natursorschenden Gesellschaft, die sie in alle Länder der Erde verschickt, aus dem Ausland Zeit schriften im Wert von etwa 35 000 Mark jährlich. Erhebliche Zu wendungen erhielt die Bibliothek auch von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft überwiesen. Der Gesamtwert der jährlich in die Bibliothek eingehenden Bücher und Zeitschriften beträgt an nähernd 100 000 Mark. Die Städtischen Volksbüchereien wurden um drei neue Büchereien mit angeschlossenen Jugendbllchereien vermehrt. Die Zahl der Benutzer ist stark gestiegen. Dem weiteren Ausbau des Volksbllchereiwesens wird zurzeit besonderes Augenmerk gewidmet. Der Vermehrungsetat soll schon in diesem Jahr stark erhöht werden. Wie diese wenigen Zahlen zeigen, hat das Bibliothekswesen in Frankfurt a. M. auch im vergangenen Jahr wiederum große Fort schritte gemacht. S.-W. Teilweise Unbrauchbarmachung einer Druckschrift. — Blatt 236 der Druckschrift »Arbeiter-Kalender 1 929«, Verlag Earl Hoym Nachfolger, Hamburg-Berlin NW 6, Drucker Peuvag, Berlin, Filiale Essen, soweit auf der Rückseite der Artikel »Oktober in Ham burg« enthalten ist. Tgb.-Nr. 711 1/29. Berlin, 26. Januar 1929. PP. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 248 vom 29. Januar 1929.)
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