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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1894
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1894
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Eckcrnsörde, infolge Konkurses W. Sonnenkalb-Hainburg und A. Kle essen in Hamburg, durch Ortsveränderung bezw. Aus scheidens aus dem Buchhandel E.Fraude-Bremen, C.Schering- Hambnrg, C. Warnemünde-Bremen, N. Wengler-Hamburg. Ausgeschlossen iverden mußten die Herren F. Drühse-Tondcrn, E. Hagemann-Brcmerhavcn und R.Karstens-Hamburg, weil sic trotz iviederholter Anmahnungcn den durch § 5, Ziffer 2 unserer Satzungen festgcstcllten Verpflichtungen nicht nachkamcn. Wir iverden sofort beantragen, daß die Herren auch aus der Mitgliedschaft des Börscnvereins gestrichen iverden. Denn wenn nach tz 2, Ziffer 3 der Satzungen des Börsenvercins die Thür in den Börsenverein nnr durch einen als Organ anerkannten buchhündlerischcn Verein geht, so muß umgekehrt die Thür des Börsenvereins diejenigen ausschließeu, welche die Mitgliedschaft in einem Kreisverein cingehen lassen oder verlieren. Niemand darf und soll die Vorteile des Börsen- vcreins genießen, der nicht zugleich die Lasten eines Kreis- vcrcins tragen will: das ist der Sinn der Börsenvereinlichen Bestimmungen. Ausgenommen in unfern Verband sind die Herren C. Kiehne- Bremcn, L. Schulz-Hamburg, H. Coburg-Nendsburg und Ad. Will-Hamburg, die letzten beiden Herren jedoch erst für das neue Vercinsjahr. In dieses iverden wir demgemäß, ivie schon oben bemerkt, mit 100 Mitgliedern eintretcn. Von unfern Mitgliedern konnten im verflossenen Berichts jahre folgende auf eine fünfundzwanzigjührige geschäftliche Selbständigkeit zurückbtickcn: HerrJuliusBcrgas in Schleswig, Herr Aug. Frederking in Hamburg, Herr Hermann Seippcl iu Hamburg, Herr F. Thiemann in Altona und Herr Aug. Wcstphalen in Flensburg. Während wir den vier erstgenannten Herren unsere Glückwünsche noch rechtzeitig aussprechcn konnten, erfuhren wir von dem Jubiläum des Herrn Wcstphalen leider zu spät, weshalb wir ihm noch von dieser Stelle aus ein herzliches Glückauf! zu dem begonnenen zweiten Vierteljahr- Hundert seines Schaffens zurufcn. Der Vermöge ns stand ist gegen das Vorjahr ungün stiger. Wir schlossen dieses mit einem Kassenbestande von 408 ^ 57 H ab, während heute unsere Kasse nur 310 57 ^ aufmeist. Die für Drucksachen und Porto in Voranschlag gebrachten Posten mußten überschritten und außerdem erhebliche Reisespesen verausgabt werden für eine Reise nach Berlin und Leipzig zur Teilnahme an der vom Verbandsvorstande cin- berufcncn Vertrauciismänncr-Versammlung, sowie für eine Sitzung des Gcsamtvorstandcs in Hamburg. Bei den Punkten 2—4 unserer heutigen Tagesordnung ist Gelegenheit gegeben, die Knssenverhältnisse eventuell näher zu erörtern, weshalb ich hier nicht weiter darauf eingchc. In drei Sitzungen des gcschäftsftthrenden Ausschusses und zwei des Gesamtvorstandes wurden die lausenden Geschäfte beraten, beziv. erledigt; wir hatten die Freude, bei den meisten dieser Sitzungen die ehemaligen Herren Vorsitzenden Gaßmann und Laeisz, sowie den Vorsitzenden des Hamburger-Altonner Buchhändler-Vereins, Herrn Seippcl, als Gäste zu sehen und durften uns ihres Rates mit bedienen. Ans der großen Zahl der behandelten schriftlichen Eingänge oder sonst an uns heran- gctretencn Aufgaben seien folgende hier erwähnt: Anfangs Oktober v. I. gingen Beschwerden bei uns ein über gewisse Vertriebs-Manipulationen einer in unserem Ver bandsbezirk domizilierten Verlagsfirma gelegentlich des Er scheinens eines Jahrbuches. Die Verlagsfirma sollte schon im September Prospekte direkt verbreitet haben, mit Angabe eines Subskriptionspreises von 1 ^ 50 H, während die dem Sortimentsbuchhandel im Oktober Angestellten Prospekte 2 als Subskriptionspreis nannten. Die Sache war insofern richtig, als die belr. Verlagsfirma thatsächlich 200 Prospekte behufs Jnsertionsgewinnung mit Preisangabe von 1 ^ 50 -li auSgegcbcn und auch zu diejem Preise Bestellungen angenommen hatte. Bei genauerer Kalkulation hätte sich dann der Preis als zu billig herausgestellt und nunmehr nehme die Verlags- firmn Bestellungen auch nnr noch zum Preise von 2 an. Wir konnten uns durch diese Mitteilung nicht ganz befriedigt erklären. Wir halten es für eine schwere Schädigung des Buchhandels in den Augen des Publikums, wenn für ein Buch zweierlei Preise existieren, ein billiger von der Verlags- Handlung angcbotcner — einerlei für wieviel Exemplare dies geschieht — und ein teuerer von dem Sortiments-Buchhandel angebotencr. Ohne auf das einzelne des sehr lebhaft geführten Streites hier näher cingehen zu wollen, müssen wir doch er wähnen, daß wir die Genugthunng hatten, Misere Forderungen schließlich anerkannt zu sehen. In weit ernstere Kümpfe und Arbeiten, die noch nicht beendigt sind, brachte uns die Kolportage-Angelegenheit. Mit steigendem llnmute hatten wir im vergangenen Spätherbst und Winter wahrgcnommcn, ivie die Agitation gegen die ge planten gesetzlichen Beschränkungen der Kolportage immer weniger wählerisch in der Wahl ihrer Mittel wurde. Als sogenannte Central-Comitös die Spalten unseres Börsenblattes sich immer mehr für ihre Agitation dienstbar zu machen wußten; als das Geschrei über die Bedrohung der Kultur und ähnliche inhaltslose Phrasen immer wüster und lauter sich erhoben; als endlich diese Central-Comitös in unserem Börsenblatt«: ruhmrednerisch und prahlerisch den Dank heischten des gesamten Buchhandels für die Wahrnehmung seiner Interessen: da glaubten wir, weil an andern Stellen diesen llngebührlichkeiten gegenüber nur Stillschweigen herrschte, ein Wort dagegen reden zu müssen. Ausgehend von dem Satze, daß die Interessen des Sortiments-Buchhandels und die des durch und mit ihm arbeitenden Verlags-Buchhandels durchaus nicht identisch seien mit denen der Kolportage, legten wir an nnscrm Teile in einem Rundschreiben, datiert Weihnachten 1893, Verwahrung ein gegen die Anmaßungen und Maßlosigkeiten jener Agitation. Das Rundschreiben hatte eine ungeahnte Wirkung. Wie wenn ein kräftiger Steinmurf zwischen die im Getreidefeld hausenden Spatzen fährt, so schwirrte und schrie es von den sich getroffen fühlenden auf uns ein. In den reinen Kolpor tage-Zeitschriften wurden wir den finstersten Finsterlingen des Mittelalters an die Seite gestellt. Aber auch der Ton gewisser Erwiderungen im Börsenblatt zeugte von schmerzhaftem Wund- geriebcnsein: - Bodenlose Unkenntnis«, - subalterne Auffassungen«, »ins Blaue hineinreden«, »Sittlichkeitsgüsse der Hamburger«, »Mißbrauch des Vorstandsamtes in persönlicher Selbstsucht« das waren so einige der Jnvektivcn, die man uns von gegnerischer Seite, mangels sachlicher Erwiderungen, cntgegen- warf. Von den Anzapfungen, denen ich dabei persönlich aus- gesetzt war, will ich hier nicht weiter reden. Dagegen empfingen wir von anderen Seiten, von Vorständen, wie von einzelne» Personen, ermutigende und beglückwünschende Zuschriften in großer Zahl, ivie auch Artikel in Tages- und Wochen-Zcit- schriften, ja selbst Broschüren, sich eingehend mit unserem Weihnachts-Rundschreiben beschäftigten. In weiterer Folge berief der Verbands-Vorstand eine Vertrauciismänner-Versammlung ans den 18. Februar nach Leipzig ein. Wir fühlten, daß es bei der von uns ergriffenen Initiative unsere Pflicht wäre, der vorangegangcnen Abwehr nunmehr bestimmte Vorschläge folgen zu lassen. Diese wurden von den Vertrauensmännern schließlich einstimmig gutgcheißcn,als beachtenswertes Material für die Gesetzgebung. Die sehr lebhaft geführte Debatte drehte sich kaum um den materiellen Inhalt unserer Vorschläge, sondern nur um die Art ihrer Verwertung, insbesondere darum, ob sie als das was sie waren, nämlich als die übereinstimmende Meinung von all boo zusammenge- tretcnen Vertrauensmännern des deutschen Buchhandels aus fast allen Teilen des Reiches, sofort zu veröffentlichen wären. Die sofortige Veröffentlichung wurde jedoch beschlossen. Wenn
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