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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-01-10
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1929
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
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X» 8, 10. Januar 1829. Redaktioneller Toll. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. die nur der Abonnentenwerbung oblagen, während die Lieferung der einzelnen Fortsctzungsnummern durch besondere Boten be wirkt wurde. Zum Unterschiede von den im Wandergewerbe tätigen »Kolporteuren« nannten sich die Handlungen mit Fort setzungsliteratur »Kolportagebuchhandlungen-. Dif ferenzen mit den Grossisten in Fragen des zu erhaltenden Rabat tes und irrtümliche behördliche Auslegungen der Gewerbeord nungsbestimmungen bzw. die Anwendung dieser das Wander gewerbe betreffenden Bestimmungen auf das stehende Gewerbe der »Kolportagebuchhandlungen« führten Anfang 1880 zur Grün dung des ersten »Vereins Deutscher Kolportagebuchhändler zu Berlin-, der im selben Jahre die Entstehung eines Vereins in Leipzig und wenig später je eines solchen in Chemnitz und Dres den folgte. Im Monat Februar 1880 entstand schon ein Vereins- organ unter dem Titel »Special-Fach- und Schutz- blatt. CentralorganundAnzeigerfürdenKol- portage- und Eisenbahnbuchhandel«. Sein erster Herausgeber, zugleich der Gründer der neuen Vereinigung war der noch heute im hohen Greisenalter in Berlin lebende Buch händler Emil Malzahn. Bruno Radelli-Leipzig wurde der Kommissionär für Deutschland. Berliner Verleger, besonders A. Weichert und F. Werthmann, unterstützten, das Fachblatt von Beginn an mit größeren Inseraten. Schon nach dem Erscheinen der ersten Nummer zeigte sich großes Interesse für das neue Blatt, auch der Bestand der Mitglieder des Ver eins hob sich laufend, so daß bald eine gesunde Basis vorhanden war. Sehr belebend für Vereins-Gründungen und -Tätigkeit und für die Ausbreitung des »Special-Fach- und Schutzblattes« wirktcn die Verhandlungen im Deutschen Reichstage der acht ziger Jahre, die sich um Zusatzparagraphcn zur Gewerbeordnung entspannen und zur Annahme einer Gewerbcgesctznovelle führ ten. In Entwürfen war u. a. auch behördliche Kontrolle des Abonnentensammelns verlangt worden, wogegen eine eifrige Ab wehr von Seiten der Vereine und im Fachorgan einsetzte. So stählten sich nicht nur im Kamps um die Sicherung des Erwerbes, sondern auch im Eintreten für Ausbreitung von Volksbildung die junge Fachorganisation und ihre literarische Vertretung, die Zeit schrift. Schon nach fünfjährigem Bestehen kam im Mai 1885 ein Zusammenschluß der Einzelvereine zum »Allgemeinen Verband Deutscher Kolportage-Buchhandlun gen« zustande, in dessen Dienst sich das »Special-Fach- und Schutzblatt-, das inzwischen seinen Titel in»Börsenzeitung fürdcnKolportage-Buchhandel« geändert hatte, stellte. Wie bei vielen Bereinsgründungen entstanden auch innerhalb des »Allgemeinen Verbandes- und im Berliner Verein um das Jahr 1886 innere Streitigkeiten, die zur Spaltung und Neugründung von Vereinen und zum Entstehen eines »Centralblattes für den Colportagebuchhandel« 1887 führten. Diese neue Zeitschrift wurde von dem alten Berliner Verein heraus gegeben und von dessen Vorsitzenden ErnstSchultze redigiert. Eine weitere Fachzeitschriftgründung erfolgte 1888 unter dem Titel »Fachblattsür den Kolportagebuchhandel«. Bei dessen Entstehen war Schnitze ebenfalls beteiligt, die Redaktion aber übergab er einem befreundeten Kollegen Baum. Die »B ö r s e n z ei t u n g- jedoch wurde offizielles Organ der sezes- sionierten Vereine, zu denen außer dem neuen Berliner Verein die Breslauer, Chemnitzer, Dortmunder, Dresdner, Hannove raner und Leipziger Organisationen hielten. Die Differenzen und Streitigkeiten unter den Vereinen wur den glücklicherweise bald bcigelegt, und auch die konkurrierenden Zeitschriften, wenigstens das »Centralblatt für den Colportagebuchhandel«, das Eigentum des »Vereins Deutscher Colportage-Buchhändler- war,, und »Die Börsen zeitung für den Kolportage-Buchhandel-, im Verlage von Malzahn L Jahn, Berlin und Leipzig, zuletzt er schienen, vereinigten sich am 5. Oktober 1889 zur »Deutschen Colportage-Zeitung« als Centralorgan und Anzeiger sür den Kolportage- und Eisenbahn-Buchhandel und Eigentum des Central-Vereins Deutscher Colportage-Buchhändler. Die Re daktion erhielt Ernst Schultze und behielt sie viele Jahre zugleich mit dem Posten eines Vorsitzenden im Centralverein. 30 Der eigentliche Aufschwung der Zeitschrift und der Organi sation, die sich u. a. eigene Verkehrsregeln mit Abonnenten und Verlegern in Anlehnung an die Satzungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler schuf und sie auch durchsetzte, ge dieh jedoch erst im neuen Jahrhundert. Die Buchhändler E. Glo- big und F. Hacker-Braunschweig leiteten in dieser Zeit als Vor sitzende den Verband, unterstützt im Vorstande von den Herren Hermann Schild, Jser, und später traten Max Mittag und Max Geißler an die Spitze. Als Redakteur war zu dieser Zeit der Verbandsgcschäftsführer Fr. Müller tätig. Seit dem März 1911 führte erfolgreich durch die schweren Zeiten der Kriegs- und Inflationszeit hindurch Arthur Klein als Hauptschristleitcr das Blatt in enger Zusammenarbeit mit einer Pressekommission, der seit mehr als zwanzig Jahren die Herren I. H a a s — heute der Senior des Reichsverbandes — und Max Geißler angehören. Sowohl der Textliche wie der Inseraten teil der Fachzeitschrift, die 1912 ihren Titel in »Verbands- organ des Centralvereins Deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler- und 1914 in »Der Buch - und Zeitschriftenhandel- änderte, bilden heute eine ebenso seltene wie wichtige Quelle für die wirtschafts geschichtliche Entwicklung des Zeitschriftenhandcls und der in Fortsctzungsfolgen erschienenen Buchwerte. In der Hauptsache ist hier der Werdegang der Unterhaltungszeitschriften zu ver folgen. In wechselnden Auflagen zwischen vier- und zwölftausend Exemplaren wurde das Fachblatt verbreitet, das nicht nur dem Zeitschriften- und Bahnhofsbuchhandel, sondern auch dem Papier handel jahrzehntelang gute Dienste leistete. Mit Sicherheit kann man vom Ende der neunziger Jahre ab das Entstehen der Ver sicherungszeitschrift, ihre besondere Eigenart und ihre gewaltige Ausbreitung im Aufstieg zu Millionenauflagen verfolgen. An diesen großen Verbreitungsziffern, an den segensreichen Wir kungen sozialer Fürsorge, die mit dem Abonnement solcher Blät ter verbunden ist, hat das Fachorgan des »Buch- und Zeitschrif tenhandels« regen Anteil gehabt. In ihm spiegelt sich auch das Leben der Einzelvereine und der sich heute »Reichs verband« nennenden Centralorganisation. Die Berichte der lau fenden Versammlungen und der Jahreskongresse, zu denen stets besonders umfangreiche Nummern der Zeitschrift herausgebracht wurden, bilden eine ständige Rubrik des Blattes, das allen Stan desfragen ebenfalls seine Spalten ofsen hielt. In den letzten Jahren wurde »Der Buch- und Zeit schristenhandel« zugleich Organ für »Mitteilungen des Vereins der Reise- und Versandbuchhandlungen« und zog damit seinen Interessentenkreis in neue Regionen eines Buchhandels zweiges, der den Vertrieb ganzer Werke, anstatt der wenig mehr gangbaren Fortsetzungsfolgen, auf Grund bequemer Teilzahlun gen zum Geschäftszweig macht. Alles in allem, wie die Firmen- und Verlagsgeschichte man cher unserer führenden deutschen Zeitschriften aus dem Fach organ des »Buch- und Zeitschriftcnhandels- manche wichtige Einzelheit quellenmäßig ergänzen kann, so finden sich auch in Bezug auf den neuzeitlichen Buchhandel hier historische Nach weisungen und wirtschaftsgeschichtliche Einsichten aus den letz ten fünfzig Jahren, die leider noch unerschlossen ruhen. Im großen kommt aber heute schon der Forscher zu der Erkenntnis, daß ein bisher wenig beachteter Zweig am grünenden Stamme des deutschen Buchhandels sich prächtig und weitausladend ent wickelte. Aus kleinen Gewerbebetrieben, die nur örtliche Be deutung hatten oder nicht über die nächste Umgebung des Sitzes hinaus wirkten, wurden große Firmen, deren Zweigstellen an den Hauptorten von Ländern und Provinzen sich niederließen. Mit dem Gedeihen des Gewerbes ist die wirtschaftliche und kul turelle Bedeutung des Fachorgans »Der Buch- und Zeit schriftenhandel- gewachsen.
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