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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1929
- Strukturtyp
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- 1929-01-10
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1929
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- Deutsch
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8, 18. Januar 192g. Redaktioneller Toll. Börsenblatt f.b Dtschn. Buchhandel. rung, daß Forderungen in bezug auf die Ausstattung, die von man chen Buchbindereien noch nicht dem Geschmack der Zeit gemäß erfüllt werden, ohne weiteres Rechnung getragen werden wird. Als nach ahmenswert werden die Bestimmungen angeführt, die beim Landes kirchenamt in München für den Nohdruckbezug maßgebend sind. »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover. — Unsere Weihnachtsfeier fand am Freitag, den 4. Januar im Kasino, Artil leriestraße 11 statt. Herr Naettig erösfnctc mit Begrüßung der Gäste gegen 9^ Uhr die Feier. Beim brennenden Tannenbaum und vielen auf vergoldeten Sternen stehenden bunten Tischkerzeu kam bald die rechte Weihnachtsstimmung. Alte liebe Wcihnachtslieder ertönten ringsum. Herr Rudolf Stoffrcgeu trug eine Weihnachtserzählung aus dem großen Kriege vor, Fräulein Bertha Schütte sang uns einige Lieder siir Koloratursopran, dann wurde fleißig getanzt. Gegen 12 Uhr kam als große Überraschung eine große Bücherverlosung aus den Wcihnachtsspenden vieler deutscher Verleger und ich möchte nicht ver säumen, auch an dieser Stelle allen Verlegern, die zur Verschönerung dieses Abends beigetragen haben, im Namen des Vorstandes meinen allcrherzlichstcn Dank auszusprecheu. Alle Teilnehmer waren hoch erfreut iiber die herrlichen Buchgaben, die wir ihnen zum Andenken an den Abend überreichen durften. Dann sprach Herr An dreas Schirmeisen noch einige Worte für die notleidenden Buch händler und bat alle Damen und Herren um eine Gabe für die Stich- liugsstiftung. Die Sammlung ergab den schönen Betrag von über 40.— Mk. Gegen 2 Uhr morgens nahte allzufrüh für die tanzfrohe Jugend das Ende unseres zu aller Zufriedenheit verlaufenen Fest abends. Nächste Veranstaltungen: Vortrag von Herrn Verleger E u g e n D i c d e r i ch s-Jena Mitte Januar und ein Vortrag unseres Ehrenvorsitzenden Herrn Otto Stein bicker über Strindberg am Dienstag, 22. Januar. W. I h s s e n. Aus Großbritannien. — Der Nationale Buchrat hat einen Werbe spruch verbreitet: »Die wahre Hochschule unserer Tage ist eine Reihe Bücher«. — Uber literarische Sittlichkeit schreibt der Herausgeber des Booksellers. Er erinnert daran, daß in den Zeiten der Königin Anna der literarische Diebstahl so zugeuommen hatte, daß sic dagegen ein Schutzgesetz aufstellte. Sie verfügte in den Jahren 1709 und 1710, daß Bücher einige Jahre unter gesetzlichem Schutze stünden. Später im Jahre 1774 hatte der Erzbischof von Canterbury das Recht, den Preis eines Buches, das ihm zu teuer erschien, herabzusetzen. Der Aufsatzschreiber meint dazu: »Der heutige Erzbischof wird froh sein, nicht mit einem so peinlichen Amt betraut zu sein«. Das neue Praycr Book macht wieder von sich reden. Bekannt lich ist es nicht vom Abgeordnetenhaus genehmigt worden, kann aber als Buch natürlich nicht unterdrückt werden, was einige Abgeord nete vom Minister verlangt haben. Drei Verleger zeigen es jetzt an, darunter die Eambridge- und Oxfordpreß, die noch die Vor schläge zu Verbesserungen und Zusätze beigefügt haben. Die Preise der verschiedenen Ausgaben schwanken zwischen 1 sk. 6 6. uuck 44 sk. Außerdem ist ein kleines Buch erschienen mit dem Titel: »Wie das Praycr Book entstand«. Das Buch erzählt die Geschichte des Gebet buches und behandelt die Kämpfe, die bei der Neuausgabe entstanden sind. Diese Abhandlung ist nicht vom Gesichtspunkt irgendeiner kirch lichen Gemeinschaft aus geschrieben, und soll für die Jugend bestimmt sein. Trotz der Ablehnung des Parlaments glaubt man doch, daß diese und jene Gemeinschaft und viele Privatleute das Buch in Be nutzung nehmen werden. — Das bekannte Buch von Stanley Unwin: Das wahre Gesicht des Verlagsbuchhandels, ist jetzt in Barcelona in spanischer Sprache herausgekommen. Tie BMB, das ist der »Book Marketing Board«, will keine Ge sellschaft sein, die auf Gewinu ausgcht (was der Bookseller stark be zweifelt, da die Gesellschaft, die sich aus Verlegern und Buchhändlern zusammensctzen soll, doch von irgend etwas leben muß). Es heißt recht treffend in ihrem Buchverzcichnis: »Jeder Buchhändler, dessen Name in diesem Verzeichnis steht, wird sich freuen, Ihren Besuch zu empfangen und seinen Rat beim Bücherkauf zu geben. Macht Euren Buchhändler zu Eurem Freund, und macht es Euch zur angenehmen Gewohnheit, den Laden dieses Freundes regelmäßig zu besuchen. Buchhändler sind angenehme, freundliche Menschen und nicht so scharfe Geschäftsleute wie manche glauben. Sie sind echte Freunde von Büchern und froh, Leute bei sich zu sehen, die es auch sind.« Sch. Aus den Niederlanden. — Das bekannte, seit 1924 jährlich er scheinende Verzeichnis der niederländischen Bücher (Het Ncderlandsche Bock) liegt siir 1928 vor, und findet, wie immer, große Beachtung im Lande. Der niederländische Verlegerbund gibt das stattliche Buch heraus und verteilt es an die Buchhandlungen. Diesmal hat das Verzeichnis 236 Seiten. In einem ansprechenden Gedichtchen werden alle Empfänger, die vielleicht zwei oder mehr Stücke erhalten (z. B. von verschiedenen Buchhandlungen im gleichen Orte) gebeten, die 34 überschüssigen Stücke an Bücherfreunde weiterzugeben. Es herrscht immer große Nachfrage nach diesem wertvollen Nachschlagebuch und meistens ist es schon um die Weihnachtszeit vollkommen vergriffen. Freilich meldet sich aus dem Leserkreis des Nienwsblad, der Sor timenter-Zeitschrift, eine Stimme, die beklagt, daß dies schöne Ver zeichnis doch nicht die Gesamtheit des Buchhandels umfasse, denn es wären diesmal zwar 61 (gegen 55 im vorigen Jahre) Verleger darin vertreten, man müsse aber im Lande mit mindestens 90 Verlegern rechnen. Warum geht es nicht, fragt er, ein Buch zu schaffen, das alle Verleger einschließt. Eine Buchzeitschrift mit sehr vielen, meist recht guten, von dem alltäglichen abweichenden Buchbesprechungen ist der in Tilburg er scheinende »Boekzaal«. Er gibt in seinen Spalten auch sehr viele Be sprechungen deutscher Bücher, übersetzter, und nicht übersetzter. Dieser Buchsaal ist siir den katholischen Teil der niederländischen Bevölke rung bestimmt, und kämpft immer mit offenen Waffen gegen Unsitt lichkeiten und ihre eigne Weltanschauung verletzende Ansichten. Die Berichterstatter sind Geistliche und Ordensmitglieder, die ihre Wert urteile über literarische Erscheinungen klar und bestimmt abgeben, viele Bücher ablehnen, andere bedingt ihren Glaubensgenossen, soweit sie erwachsen sind, zur vorsichtigen Lektiire empfehlen. Die Zeitschrift nennt sich international, und doch ist sie zunächst nur für den eigenen engeren Kreis der niederländischen Leser bestimmt, da sich im An zeigenteil Wäschereien, Fleischereien, Tabak- und Likörfabriken empfehlen. Angenehm berührt eine immer wiederkehrende halb seitige Anzeige von 5 Übersetzungen der besten Lönsschen Werke mit der Überschrift: Erquickt Euch an den Werken von Hermann Löns. In der »Ncderlandsche Bibliographie« plaudert ein Schreiber über »Streifzüge im Büchcrland«. Er erzählt von Biichergeschlech- tern und von ausgestorbenen Büchern. Ein Buch, das einigermaßen geht, wird durch eine zweite Auflage vorm Aussterben bewahrt. Von dieser zweiten Auflage bleiben dann immer noch genug Stücke, um noch nach Jahren der Nachfrage zu genügen. Jedoch Bücher, die wohl ausverkauft werden, aber nicht so flott gegangen sind, daß eine zweite Auslage lohnen würde, sind auf einmal vom Markt verschwun den und nicht wieder aufzufindcn. So sagt der Verfasser, hätte er einmal 13 Jahre lang ein Kinderbuch gesucht, das ihm früher ge fallen hätte und das er gern kaufen wollte. Dieses Suchen, führt er fort, wurde schließlich zur Leidenschaft, nach 13 Jahren fand ich es beim Ausverkauf einer aufgegebenen Schulbücherei und zwar ganz zufällig, ohne gerade daran gedacht zu haben . . .« Sch. Georg Müller, Verlag, Aktiengesellschaft in München. — Vermögensaufstellung am 30. Juni 1928 Vermögen. RM Ä Kassa, Postscheck, Wechsel 7612 07 Bankguthaben 25 461 32 Außenstände 129 871 02 Effekten 1 193 50 90 307 29 Bücher-, Papier- und Ledervorrätc 1 429 462 37 Einrichtungen: Laut vorjähriger Bilanz 3 600,— Zugänge 7 725,— 11 325,— Abschreibungen 1 325.— 10 000 — Druckstöcke 1 — 33 000 — Beteiligung 10 555 — 1 737 463 57 Verbindlichkeiten und Kapital. Aktienkapital 700 000 Reservefonds 70 000 24 490 66 Lieferantenschulden 241 586 03 Schuldwechsel 24 684 07 Bankkredit 675 197 49 Gewinn 1 505 32 1 737 463 57 Gewinn- und Verlnstberechnung am 30. Juni 1928. Aufwand. RM Allgemeine Unkosten 366 889 10 61 731 67 6 325 Reingewinn 1 505 32 436 451 09 Ertrag. Gewinnvortrag 1926/27 43 776 66 Verlagsrohgewinn 392 674 43 436 451 09 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 296 vom 19. Dezember 1928.)
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