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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1929
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- 1929-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1929
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- Deutsch
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X« 5. Januar 19LR Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. )Uchtitel ^Ziffer^ Mädchen: 7—10 11 12 1^ "14015 16 17 18—20 Mädchen: 9—10 11 12 13 14 15 16 17 18—20 Hofmann, Else (mit 5 Erzählungen) Huch, Felix, Der junge Beethoven . Jansen, Werner (Buch Liebe, Buch Treue) Keller, Gottfried (mit 4 Werken) . Keller, Paul (mit 4 Romanen) . Kempin, Lely (mit 2 Erzählungen) Koch, Henny (mit 6 Erzählungen) Lagerlöf, Selma (mit 5 Erzählungen) Löns, Hermann — Wehrwolf Luckner, Graf von, Seeteufel . Mader, Fr. (mit 4 Erzählungen) Mann, Thomas — Buddenbrooks Marryat, Sigismund Rüstig. . May, Karl (mit 4 Erzählungen) Meyer, C. F. (mit 6 Werken) . Molo, Walter von — Wie sie das Leben zwangen Münchhausen . Nast, Klara (mit 8 Erzählungen) Raabe, Wilhelm (mit 4 Werken) — Hungerpastor Reinheimer, Sophie (mit 4 Erzählungen Reuter, Fritz (mit 3 Werken) . Rhoden, Emmy von (Trotzkopf) Rose, Felicitas (mit 3 Romanen) Rosegger, Peter (mit 5 Werken) Sapper, Agnes Scheffel, Ekkehard Schieber, Anna (mit 6 Erzählungen) Schiller, Fr. v. (mit 4 Werken) . . Schmid, Ehr. von (mit 7 Erzählungen) Schreckenbach, Paul (mit 7 Erzählungen) Schumacher, Tony (mit 9 Erzählungen) Siebe, Josephine (mit 4 Erzählungen) Sienkiewicz, H., Huo vackis Sonnleitner, A. Th., Höhlenkinder . . Spyri, Joh — Heidi Stifter, Adalbert (mit 6 Werken). . . Storm, Theodor. — Schimmelreiter .... ... Tausend und eine Nacht Thompson Seton, Ernest (mit 10 Erz.) Tolstoi, Graf Leo N. (mit 6 Werken) Ury. Else Boß, Richard. Zwei Menschen. Wallace, Lewis, Ben Hur. . . Weber. Fr. W., Dreizehnlinden Weinland, vr. D. F., Rulaman Wildenbruch, Ernst v., Das edle Blut Wildermuth, Ottilie (mit 4 Erzählungen) Witschetzky, I., Das schwarze Schiff . . Wörishöffer, S. (mit 10 Erzählungen) Zahn, Ernst (mit 4 Werken) Zweig, Stefan (mit 4 Werken) . . . 6 6 5 3 2 4 3 1 5 3 2 6 6 1 6 6 9 9 11 4 7 38 26 12 11 9 2 21 20 1 5 4 1 7 5 2 4 3 1 12 11 1 9 6 3 10 6 4 9 7 2 7 7 3 2 I 8 8 11 8 3 7 5 2 9 9 3 2 1 5 5 4 4 9 2 7 28 3 25 11 6 5 5 2 3 9 3 6 14 14 13 8 5 11 11 7 . 1 6 21 10 11 14 7 7 32 32 24 24 7 1 6 30 8 22 9 3 6 5 I 4 16 10 6 7 6 68 68 4 1 3 24 11 13 4 3 14 11 3 6 2 4 5 5 6 6 24 19 5 5 4 1 4 2 2 112—2 — 2 — 1 — — 2 2 1 2 1 2 1 1 1 1 1 3 1 1 — 1 — 1 1 2 — — 2 3 1 2 — 1 2 1 — — 2 — 1 — 1 — 1 2 — — 1 — 1 — 2 1 1 1 — 2 2 1 1 1 — — — 31 1 3 1 — 1 3 1 1 — 2 2 3 — — 6 8 4 — 1 — 3—4 5 — 1 1 1 1 — 1 1 — 1 2 6 14 3 5 9 3 2 2 — 1 1 — 1 1 — — 1 3 2 — 1 — 1 1 1 2 2 1 1 2 1 2 2 — 2 2 — 2 — 1 4 2 1 2 - 1 8 24 25 6 — 6 2 1 — - 1 — — 4 1 — — — 1 2 — 1 1 2 2 1 — 2 — 1 1 3 1 — — 1 — 1 1 Womit ist die offenbare Lückenhaftigkeit der erzielten Ant worten (16 Prozent der Aufgeforderten) zu erklären? Man muß zunächst bedenken, daß es sich um ganz freiwillige Antworten handelt, daß also nur die Kinder sich beteiligt haben, deren äußere Aktivität stark genug war, die Mühe des Schreibens «und Abscndens auf sich zu nehmen. Vielleicht sind gerade die stille ren Naturen, die sich scheuen, von ihrem innersten Leben zu berichten, dadurch ausgefallen. Ferner überrascht, daß ganze Lite raturgruppen, die in der heutigen Jugendliteratur als wesent lich gelten, wenig oder gar nicht genannt werden und andere ganz ungebührlich in den Vordergrund treten. Alle Gruppen z. B., die von der Volksliteratur Herkommen, Märchen, Volks sage, Heldensage, Schwank, Schwankmythe, alte Volksbücher, Hingen fast gar nicht an. Daraus nun aber zu schließen, sie wären bei der heutigen Jugend nicht beliebt, erscheint falsch. Die meisten dieser Gruppen sind für die Entwicklungsstufen, für die die Volks literatur in Frage kommt, schon versunken. Der Sextaner, er ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, der jüngste der Be fragten, ist heute 10—11 Jahre alt. Er hat also das Märchen alter längst hinter sich und steht als Glied einer geistigen Schicht schon mitten im Robinsonalter. Jedermann weiß, daß das Märchen in geistigen Kreisen bedeutend früher abgetan ist als 14 in geistig weniger entwickelten Volksschichten, ja daß man es vielfach überhaupt nicht hochkommen läßt. Deshalb sind Grimm und Bechstein nur ganz vereinzelt genannt, das nachgrimmsche Märchen taucht überhaupt nicht auf. Daß das exotische Volks märchen so schwach vertreten ist, erklärt sich aus der Unvoll kommenheit der vorhandenen Jugendausgaben. Gibt es doch von den altberühmten Märchen aus 1001 Nacht nur vier oder fünf Jugendauswahlen, die allen Ansprüchen gerecht werden. Das jüngere exotische Märchen aber, wie es in den »Märchen der Weltliteratur« bei Diederichs gesammelt ist, hat die Jugend bisher nur in Einzelfällen erreicht, denn die beiden dicken Mär chenbibeln von Lisa Tetzner sind kaum zwei Jahre alt. Daß Volkssage und Schwank fehlen, erklärt sich daraus, daß sie von der Jugend zur Märchengruppe gerechnet werden. Das gleiche gilt von den Schwankmythen. Auch das Fehlen der Hel densage wird nur den überraschen, der die unvollkommene Form gebung dieser uralten Stoffe nicht kennt. Die Erneuerung der deutschen Heldensage durch Emil Weber, Will Vesper und Theo dor Seidensaden dürfte hier Wandel schaffen. Trotz all dieser Gründe wird man den Eindruck nicht los, daß die primitive Volksliteratur den Kindern unserer geistigen Schichten wenig zusagt. Die moderne Prosadichtung in jeder Form drängt sich
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