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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1929
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- 1929-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1929
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Nr. 4 (R. 3). Leipzig, Sonnabend den 5. Januar 1929. 86. Jahrgang. Redaktioneller Teil Dörfenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. 194. Auszug aus der Rcgistrande des Vorstandes. (Wiederholt.) Die Bestimmung des Zeitpunktes, von dem ab eine ver billigte Abgabe bestimmter Gruppen von Kalendern erfolgen darf, bleibt den einzelnen Orts- und Kreisvereinen überlassen. Dieser Zeitpunkt soll keinesfalls vor dem 15. Januar liegen. Von der Verbilligung ausgenommen müssen bleiben Fachkalender, Jugendschriften mit Kalendarium und ähnliche Erscheinungen, die das ganze Jahr hindurch zum vollen Ladenpreis verkäuflich bleiben. Bekanntmachung. Die Mitglieder werden hiermit gebeten, den Miigliedsbeitrag von 22.SO Mark für das erste Halbjahr 1829 (Januar — Juni) aus unser Postscheckkonto 134S3 oder durch Kommissionär spä testens bis zum 31. Januar 1929 zu überweisen. Bei den Zah lungen bitten wir anzugeben: Betr. M. B. 1. Halbjahr. Das Buch im Urteil des Kindes und Jugendlichen. Das Schiilerprcisausschrciben des Börsciwcreins der Deutschen Buchhändler vom Juni 1927 im Rahme» der heutigen Theorie der Jugcndlektüre. (Schluß zu Nr. 309 v. 29. Dez. 1928.) Von Wilhelm Krone mann, Frankfurt a. M. Vortrag, gehalten in der öffentlichen Sitzung des Seminars für Buchhandelsbetriebslehre an der Handels-Hochschule Leipzig am 1. Dezember 1928. Die Gesamtproblematik der heutigen Jugendlektüre läßt sich ohne kurzen Rückblick aus die nunmehr 3vjährige Geschichte der deutschen Jugendbewegung nicht darlegen. Es ist keineswegs so, wie man es manchmal lesen kann, daß Heinrich Wolgast, der Vater der heutigen Jugendschristenbewegung, jener verbohrte Theoretiker gewesen sei, vor dem man sich bekreuzigen müsse. Man vergißt ganz, das Wolgast als Sproß einer Handwerkerfamilie ganz nahe Fühlung mit den Volksschichten hatte, aus denen die Kinder, die er unterrichtete, stammten, daß also seine Fühlung mit der Kinderwelt von Haus aus viel intensiver war als etwa die Fühlung manches akademisch gebildeten Lehrers mit den Kin dern in unseren höheren Schulen. Und dazu war Wolgast der geborene Schulmeister, also ein Mann, der mit intuitiver Sicherheit die Bedürfnisse der Kiuderseele erkannte. Was also bei Wolgast als abstrakte Theorie erscheint, das ist weiter nichts als Folgerung aus dem blühenden Kinderleben, das ihn täglich umgab. Und wer Wolgast genauer kennt, der weiß, daß ihm systematisches Denken überhaupt nicht lag. Erst seine Jünger haben aus manchem seiner Sätze Theoreme und Dogmen gemacht und dadurch Kämpfe heraufbeschworen, denen die Grundlage fohlte. Wenn Wolgast also eine dichterisch vollwertige Jugend schrift verlangt, so ist das eine so natürliche Forderung, daß Vorauszahlung des Mitgliedsbeitrags für das ganze Jahr 1929 (4b.— Mark) ist er wünscht. Den Mitgliedsbeitrag derjenigen Mitglieder, die bisher durch Kommissionär oder über die BAG gezahlt haben, werden wir auch weiter aus diesem Wege einziehen. Wir bitten darum, durch baldige direkte Zahlung oder rechtzeitige Anweisung des Kommissionärs zur Abkürzung des Inkasso verfahrens beizutragen. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung hat das Mitglied alle durch das Mahnverfahren entstehenden Kosten und die durch die er neute Postüberweisung des Börsenblattes entstehenden Postge bühren zu entrichten. Leipzig, den 2. Januar 1929. Geschäftsstelle des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. sie uns heute selbstverständlich erscheint. Wenn man sich dazu noch vorstellt, daß Wolgast im Bann der Kunsterziehungsbe wegung stand und einer ihrer Führer war, so wird weiterhin ein Zweites klar: Wie kann man mit llnkunst künstlerisch erziehen? Wolgast war aber vorsichtig genug, der Allgemeingültigkeit seiner Beobachtungen innerhalb seines Erfahrungskreises zu miß trauen. Deshalb verlangte er die Nachprüfung aller zu emp fehlenden neuen Jugendschriften vor und mit den Kindern. Er empfahl also den Kritikern, die Wirkung eines Buches auf das Kind zu erproben, Urteile des Kindes über das Buch hervorzu rufen, diese Urteile zu sammeln und statistisch zu verwerten. Der Hamburger Jugendschriftenausschuß hat deshalb schon vor 1900 eine Experimentiergruppe gegründet und vielerlei Versuche an gestellt. Da aber systemlos gearbeitet wurde, keine klare Vor stellung über die Forschungsmethoden bestand und — das kann allerdings erst heute scstgestellt werden — man keine klare Anschauung von dem Wesen des Kindes hatte, waren die Ergeb nisse zersplittert, ohne Überzeugungskraft und daher für die Ent wicklung der Jugendschriftenbcwegung fast ohne Bedeutung. Aber es verdient doch festgestellt zu werden, daß schon 1903 und 1905 der Kieler Lehrer Marx Lobsien 500 Kinder von 9—14 Jahren nach ihren Lieblingsbüchern gefragt und die Ergebnisse systema tisch verarbeitet hat. Das war also eine unmittelbare Folge der Wolgastschen Anregung. Außerdem darf nicht unerwähnt blei ben, daß die Berufsschichten, die die deutsche Jugendschriften bewegung seit 30 Jahren getragen haben, die Lehrer, die Volks bücherei-Beamten und die Buchhändler in ständiger Fühlung mit dem jugendlichen Leser standen, also auch ohne systematische Forschung über die Lesewünsche der Jugend unterrichtet waren. Jeder Jugendschriftenkritiker verfährt ja auch heute nicht anders, als daß er seine eigenen Sprößlinge oder Kinder benachbarter Familien zu Mitkritikern heranzieht, und er weiß, daß er nur durch diese kritische Umwelt sich vor Fehlurteilen sichern kann. 9
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