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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1928
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- Deutsch
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^ 300. 29. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d Dtschn.Buchhandel. der Titel eines Landesgewerberats dem Gewerberat Josef Matthäus Boegl in Neumarkt, der Titel eines Gewerberats dem Buchdruckereibesitzer und Ver leger Albert Angerer in Waldsassen. Gestorben: am 17. Dezember im gesegneten Alter von 88 Jahren der Buch händler Herr Josef Mathes in Stolberg (Rheinland). Der Verstorbene war bis zum Jahre 1912 Alleininhaber der Ver lags-, Buch-, Lehrmittel-, Musik.- und Papierhandlung Josef Mathes in Stolberg. Am 15. November dieses Jahres nahm er seinen Sohn Hubert als Teilhaber auf. Ferner: am Abend des 21. Dezember 1928 nach längerer Krankheit Herr Kommerzienrat Max Enders, Alleininhaber der Groß- buchbindereien E. A. Enders in Leipzig und Mlinchen im 57. Lebensjahre. Eine der markantesten Persönlichkeiten des deutschen Buchge werbes, stand Kommerzienrat Enders überall in erster Reihe, wo es galt, der deutschen Buchkunst Ansehen und Weltgeltung zu verschaffen. Er war ein Mann ernster und unermüdlicher Arbeit, der aus den be scheidenen Anfängen heraus feine Firma zu einer der ersten und füh renden des ganzen Gewerbes erhob. In sehr jungen Jahren hatte der Verstorbene die Leitung des von seinem Vater 1859 gegründeten Unternehmens übernommen, das heute rund 500 Arbeiter und Ange stellte beschäftigt und über eine Betriebsfläche von 12 000 qm ver fügt. In München besitzt es eine nach dem Kriege errichtete Filiale. Ferner: am 23. Dezember im 89. Lebensjahre Herr Ludwig Rosen- thal, der Gründer von Ludwig Rosenthal's Antiquariat in M ll n ch e n. Wir brachten bereits in Nr. 82 (1923) einen ausführlichen Auf satz über den nunmehr Verstorbenen aus der Feder eines feiner Schüler, Max Ziegert, mit Ergänzungen durch seine Schüler i- Julius Halle und Emil Hirsch. Veranlassung gab damals der Übertritt des 83jährigen in den Ruhestand, den er mit seiner ihm durch 59 Jahre verbundenen Gattin sechs Jahre lang genießen durste. Ludwig Nosenthal stammte aus Fellheim an der Iller und war mit Glücksgütern nicht gesegnet, sodaß er die Vorbildung für seinen Beruf durch eifrigstes Selbststudium erwerben mußte. 1855 trat er bei Isaak Heß in Ellwangen in die Lehre, von dem er, wie auch von seinem Sohne Moritz Heß, viel lernen konnte. 1859 bestand er die Gehilfenprüfung zu Memmingen, 1863 folgte die Konzession für Buch- und Antiquariatshandel zunächst in Fellheim. 1867 erhielt Ludwig Nosenthal die persönliche Antiquariats-Konzession für die Stadt Mün chen, wo er sich am 1. Mai niederließ. Das Geschäft nahm eine vor treffliche Entwicklung und 1872 nahm er seine Brüder Jacques und Nathan als Teilhaber auf, die 1895 eigene Firmen gründeten. Zu dieser Zeit traten seine drei Söhne Adolf, Norbert und Heinrich bei ihm als Teilhaber ein, von denen der älteste, Adolf, jetzt nur noch seinen Sammlerneigungen lebt und Heinrich sich ebenfalls etabliert hat, sodaß Herr Norbert Rosenthal jetzt der einzige männliche In haber des weltbekannten Hauses in der Hildegardstraße 14 ist. Der Raum gestattet es nicht, auf die mannigfachen, für den Buchhändler und Antiquar hochinteressanten Daten aus dem erfolggekrönten Leben Ludwig Rosenthals näher einzugehen: die zahl- und inhaltreichen Kataloge des Hauses, von Fachgenüssen und Bibliothekaren seit Jahr zehnten geschätzt, legen das beste Zeugnis ab »von einem Lebens- wcrk von imposantem Reichtum an Wert und Gestaltungskraft« wie einer seiner Schüler schreibt. Wohl der hervorragendste gelehrte Kunde Ludwig Nosenthals war Ignaz von Döllinger, der große Historiker und Theologe, auch König Ludwig II. unterhielt lebhafte Beziehungen zur Firma des Dahingeschiedenen. Todesnachrichten aus Wissenschaft und Literatur. — In New- haven starb im Alter von 65 Jahren Prof. vr. G u st a v Gruener, Direktor der deutschen Abteilung der philosophischen Fakultät an der Aale-Univerfität: in Würzburg im Alter von 77 Jahren Ge heimrat Prof. vr. Theodor Henne r, bekannter Historiker; in München am 15. Dezember Hermann Horn, Romanschriftsteller und Dramatiker: in Berlin am 20. Dezember Geh. Medizinalrat Prof. l)r. Carl Posner, Urologe und Sexualforscher, im 75. Lebensjahre: in Baden bei Wien im Alter von 55 Jahren vr. weck. Wilhelm Wichowski, Professor an der deutschen Universität Prag; in Wien am 19. Dezember Prof. vr. Josef Wiesel, ange sehener Internist, im Alter von 50 Jahren. verantwort!. Schriftleiter: Franz Wanne r. — Verlag: Der Bitrfer Druck: E. SedrichNachf. Eämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtftleitung 1402 Sprecksaal Schüblinge de« Sortiments Gerade jetzt in der Weihnachtszeit konnte wieder festgestellt wer den, daß in den Reihen der buchhändlerischen Angestellten recht viele sind, die für die gesamte Verwandtschaft und Bekanntschaft die Bücher besorgen. Daß man dadurch den Bcrufsstand stark schädigt, sich selbst ins eigene Fleisch schneidet, scheint diesen gewissenlosen Schädlingen noch immer nicht zum Bewußtsein gekommen zu sein. Wie stark gerade das Sortiment darunter leidet, könnten diese Kollegen am besten erfahren, wenn sie einmal, sei es auch nur einige Tage, im Sorti mentsladen stehen würden. Ein kleines Beispiel vom letzten Sonntag. Eine Dame und ein Herr betreten den Laden und fragen nach einem bekannten Roman. Nachdem man sich über Preis und Verlag informiert hat, fragt die Dame unerhorterwcise sogar nach dem Nettopreise. Darauf sich an ihren Begleiter wendend: »Ich habe Beziehungen zu einem Buch handels-Angestellten, der mir die Bücher besorgen kann. Wir wollen uns erst dorthin wenden und können das Buch dann immer noch hier kaufen.« Ich hatte mich umsonst bemüht und war verärgert. Sie sind auch nicht wiedergekommen, denn der betreffende Angestellte wird es sicher besorgt haben. Das ist nur ein Fall von den vielen tausend. Wir Sortimenter in Leipzig sind ja gerade nur Auskunfts bureau für Angaben von Verleger und Preisen. Von Verlags-Kollegen ließ ich mir erzählen, daß es Angestellte gibt, die über große Listen von Büchern verfügen, zu deren Besor gung sie beauftragt sind. In Fällen, wo in den Betrieben eine Bestellkontrolle vorhanden ist, scheut man sich nicht, die Bücher mit Verlangzettel vom Verleger gleich selbst abzuholen. Nicht genug damit, daß die Angestellten des Buchhandels den Vorzug haben, für sich zu reinen Nettopreisen zu kaufen, werden selbst ganz fernstehende Be kannte mit Büchern versorgt. Ich glaube kaum, daß es einen anderen Berufsstand gibt, dessen Angestellte ihr Brot und ihre Existenz so aufs Spiel setzen, wie das im Buchhandel zum Schaden des Berufs der Fall ist. Es wäre wirklich an der Zeit, daß in den Verlags häusern und Kommissionsgeschäften gründlich Abhilfe geschaffen wird. Leipzig. Arno Krause i.H. Bernh. Liebisch. Zum Sortimenterbrief im Börsenblatt Nr. 281. Ist das möglich? Dennoch glauben wir, der deutsche Verlags buchhandel hat in der Gesamtheit diesen stummen Vorwurf nicht ver dient. Ist die Propaganda nicht eigens darauf abgestimmt, so machen die eingehenden Publikumsbestellungen immer nur einen geringen Bruchteil des verlegerischen Umsatzes aus. Einerseits also: Publi kumsbestellungen sind im Verlag nicht so häufig, als vielleicht viel fach angenommen wird, wenn der Verleger nicht ausdrücklich seine Werbung darauf richtet; andererseits: der Verleger überweist Be stellungen häufiger, als sein Ruf besagt. Ist es so? Verleger haben das Wort. Hamburg. Deutsche Dichter - Gedächtnis - Stiftung. Ein Nabatt.SchlUffel. Der Vorschlag des Herrn Bornemann im Börsenblatt Nr. 259 sowie mein eigeiler im Buchhändler-Taschenbuch 1929 hat den un bestreitbaren Erfolg gehabt, daß die Lösung nunmehr ernstlich in An griff genommen wird. Und das sollte schließlich zunächst auch nur erreicht werden. Da>auch ich lediglich einen praktischen Weg zeigen wollte und die ErAnzungsvorschläge im Börsenblatt Nr. 293 sehr zu beachten sind, mache ich nunmehr den positiven Vorschlag: Die Schriftleitung des Börsenblatts, die an der endgültigen Form des Schlüssels mit das meiste Interesse hat, möge die Vorschläge verar beiten, evtl, um weitere bitten und soll dann eine endgültige Tabelle der Öffentlichkeit vorlegen. Vielleicht läßt sich von vornherein auch eine Ausdehnung auf Mengenpreise berücksichtigen. H. Kliemann. Vücherdiebftahl. Im Weihnachtstrubel sind bei uns am 22. Dezember gestohlen worden: Gotthard Iedlicka, Toulouse-Lautrec. Lwd. Numer. Ausgabe. Bruno Cassirer 1928. Mk. 50.—. Hofmannsthal, Die ägyptische Helena. 1928. Roter vergold. Maroquinband. Nr. 6 der 75 Exemplare auf Japan. Mk. 80.—. Bei Vorkommen erbitten wir sofortige Mitteilung. Leipzig. Alfred Loren«. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche« Buchhändlerhau«. ».Expedition: Leipzig L 1. Gerichtsweg 26 iBuchhändlerhauS», Postschliebs.274/7L.
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