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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1928
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-12
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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300, 29. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. die mit der Leitung der Kurse betrauten Beamten nicht nur fachlich, sondern auch pädagogisch ausgezeichnet geschult sind. Dabei sind die Kurse billig: die Akademie hat das Honorar auf Antrag des Allge meinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbandes stark ermäßigt. Die Teilnehmer des Herbstkursus für Druck sind von diesem höchst befriedigt, sie werden fast ausnahmslos auch an den folgenden Kursen teilnehmen, von denen sie sich ebenfalls einen reichen Gewinn ver sprechen. Der Leitung der Akademie, die den Buchhändlern diese Kurse in den Abendstunden ermöglicht und den Beamten, die sie durch führen, gebührt besonderer Dank. Von den hauptsächlichsten Arbeiten, die behandelt worden sind, seien nachstehend einige, so wie mir die Belege, mit denen sich die Mappe nach und nach gefüllt hat, beim Durchblättern gerade in die Hand kommen, genannt: Im theoretischen Unterricht wurde klar ge macht, daß es für den Buchdrucker auch absolut lichtechte Farben gibt. Gut bekannt ist den Druckern die Ostwaldsche Farbentafel, die insbe sondere viele prächtige Nuancen zeigt, bei der jedoch die Lichtbestän digkeit erst in zweiter Linie kommt. Der Buchdrucker bevorzugt des halb seine eigenen Farbentafeln: ihm kommt es in erster Linie auf Lichtbestänbigkeit an. Ostwalds Farben-Normalisierung dagegen, die es ermöglicht, nach einer Nummer überall in der Welt einen ganz bestimmten Farbton einzuhalten, ist geschätzt. Selbstverständlich ist auch über die Herstellung der Farben gesprochen worden. Wir lernten auf Grund des Vortrages und des vorhandenen vielfältigen Materials die wesentlichsten Begriffe wie Deckfarben und Lasurfarben, Erdfar ben und chemisch gewonnene Farben (Teerfarbstoffe) genauer kennen. Auch bezüglich der Papierbeschaffenheit wurde uns Buchhändlern weitestgehende Aufklärung über die Druckfähigkeit der einzelnen Pa piersorten gegeben und dies in praktischen Übungen belegt. Die nächste Arbeitsprobe ist ein selbstgefertigter Handabzug nach der Methode der alten Meister, mit dem die Möglichkeiten individuel ler Leistung und die Notwendigkeit der Bilderzurichtung beim Her stellen solcher Drucke veranschaulicht wurde. Es folgen Proben von Ausgleichs-Zurichtung, Kraftzurichtung und mechanischer Kreiöerelief- zurichtung. Durch die Beobachtung dieser Arbeit ist die recht kom plizierte Arbeit des »Ausschnittes« für Autotypien und der Zurich tung überhaupt deutlich geworden. Auch die übrigen Arbeiten wie Justieren der Druckstöcke, Formschließen usw. wurde von Anfang an durchgeführt und sowohl Klischees wie Schrift in der Boston- Presse, den größeren Tiegelpressen, der Stopp-Zylindermaschine und der Zweitourenschnellpresse eingehoben und gedruckt. Wir sahen, daß das Einrichten der »Passerformen« nicht einfach ist. Die nächste Probe ist ein Druck in der Tiegelpresse, dann folgen solche aus der Schnellpresse. Interessant ist die folgende Probe, ein »Zurichtungsdruck«, der ohne Druckstock, nur unter Benutzung des »Ausschnitts« (starke und schwache Stellen ausgeschnitten und mehrfach llbereinandergeklebt) hervorge bracht wurde. Daran läßt sich erkennen, wie umfangreich die Zurichtung unter Umständen sein muß und wie die Drucke ohne Zurichtung aus- sehen würden. Verschiedene weitere Proben veranschaulichen die Schwierigkeiten und die Möglichkeiten der Farbenmischung. Die nächste Probe ist ein sogenannter Jris-Duplexdruck, bei dem mit ein und demselben Druckstock in zwei Druckgängen Farbeffekte erzielt werden, die sonst nur mit verschiedenen Klischees (Farbauszügen) er reicht werden. Zwei weitere Proben sind Belege Uber die Übungen beim Ausschießen der Bogcnformen. Der Werdegang eines Dreifarbendruckes wurde an einer syste matisch hergestellten 27fachen Farbskala praktisch vorgeführt. Die Belege dazu dürften ein sehr wichtiges Stück der Mappe bilden. Auch dabei wurde klar, über welche Erfahrung ein geübter Drucker ver fügen muß. Eine besondere Rolle spielte dabei die Regelung der Farbgebung, die langwierige Versuche notwendig macht. Den Abschluß bildet ein Lichtdruck nach einem Film. Die Mappe selbst stellt eine Übung im Gold- und Deckfarbendruck auf dunkel ge töntem Papier bar. Die verschiedenen Übungen und erläuternden Vorträge haben die Teilnehmer darüber belehrt, welche Mühe, Erfahrung und Umsicht auch zu jenen Arbeiten erforderlich ist, die oft für unscheinbar gehalten werden. Die Teilnehmer sind sich darüber klar, daß sie in den 32 Stunden des Kurses nicht zu Drucksachverständigen geworden sind. Aber sie haben eine Anschauung darüber gewonnen, was zur Her stellung eines anständigen Druckes gehört, was aus einer Arbeit herausgeholt oder an ihr bei ungenügender Sorgfalt gesündigt wer ben kann. Sie haben die Arbeit des wirklichen Fachmannes schätzen gelernt. Es wird also ungefähr das Gegenteil von dem erreicht, was der Verfasser jenes Artikels, der in der »Graphischen Welt« zuerst veröffentlicht und vom »Offertenblatt« nachgedruckt worden ist, befürchtet. Die betreffenden Hersteller, die der Verfasser meint, dürften ihre Wissenschaft kaum aus dieser Quelle bezogen haben. Herr Verlagsbuchhänbler Aris hat mit seiner treffenden Erwiderung 1400 (vgl. Bbl. Nr. 283) schon den rechten Sinn der Kurse beleuchtet. Den Kursusteilnehmern ist diese Antwort völlig aus dem Herzen gesprochen. Auch die Buchdrucker dringen ja durch die Kurse des Bildungsverbandes in Lie Nachbarberufe ein. Die Kenntnis der Druckherstellung gehört zur Berufskunde des Buchhandels, und wenn von führenden Männern des Buchhandels gemahnt wird, die Lage des Buchhandels ließe sich nur verbessern mit der Vertiefung der Aus- bildung seiner Mitarbeiter, so kann dazu nur gesagt werden, daß diese Kurse zu ihrem Teil hierfür ein wertvolles Mittel sind. H e r f u r t h. Die türkischen Zeitungen im neuen Gewände. — Der Termin, der seit längerer Zeit seitens der türkischen Regierung in Angora für die Umstellung der türkischen Zeitungen von der arabischen Schrift in die lateinische Schrift bekanntgegeben war, ist pünktlich eingehalten worden; in der ersten Dezemberhälfte sind sämtliche in der Türkei erscheinenden Zeitungen von der arabischen zur lateinischen Schrift übergegangen, und die Blätter erscheinen ausschließlich in der neuen Schrift, wenn auch zum Teil in verringertem Umfange. Die türkische Presse widmet bei dieser Gelegenheit dem für das türkische Presse wesen bedeutungsvollen Termin der Umstellung längere Artikel, in denen auf die Vorteile der neuen Schrift hingewiesen wird. Wenn sich auch anfänglich für die türkischen Leser Schwierigkeiten ergäben, so wären doch die zur Anwendung kommenden Reformen dazu angetan, diese Nachteile im vollen Umfange auszugleichen. Die türkische Regierung in Angora hat zwecks Erlernung der neuen türkischen Schrift folgende Anordnung an die Präfekten der türkischen Vilayets ergehen lassen: Um ein für allemal mit dem Analphabetentum in der Türket aufzuräumen, werden mit dem 1. Januar 192S in der ganzen Türkei folgende Unterrichtskurse eingerichtet: 1. Spezialkurse für Analphabeten, die bereits das schulpflichtige Alter überschritten haben, und 2. Spezialkurse für schulentlassene Personen, die lediglich die arabischen Schriftzeichen beherrschen. Die Kurse der ersten Kategorie werden sich über die Dauer von vier Monaten erstrecken, die Kurse der zweiten Kate gorie dauern jedoch lediglich acht Wochen. Entsprechende Organisationen, wie sie bereits seit Anfang De zember 1928 in Konstantinopel bestehen, werden unter behördlicher Hilfe in der Provinz in sämtlichen Städten, Ortschaften und Ge meinden errichtet. Die Behörden werben hierbei angewiesen, Moscheen, Kaffeehäuser, Klublokale und öffentliche Gebäude zur Abhaltung des Unterrichts heranzuziehen. An Unterrichtshonoraren erhalten die Lehrer eines viermonatlichen Kurses 50 türkische Pfund, die Lehrer eines achtwöchentlichen Kurses 30 türkische Pfund. Die Lehrkräfte selbst werden aus dem Lehrpersonal der staatlichen Volks- und Mittelschulen sowie aus der Lehrerschaft der ausländischen und Mi- noritäten-Schulen in der Türkei entnommen. Gleiche Kurse zur Erlernung der lateinischen Schrift werden in den Fabriken, Werk stätten, Sonderverwaltungen und in den Gefängnissen abgehalten. Untertanen, die ihre Examina im Lesen und Schreiben mit Aus zeichnung bestehen, erhalten seitens der Regierung in Angora Geld- Prämien. vr, H. E. Meitze l. Arbeiter-Turn-Berlag A.-G. in Leipzig. — Gewinn- und Verlustkonto am 31. Dezember 1927. An Unkosten und Löhne Reingewinn 58 800 33 618 763 98 81331 84 Per Rohgewinn 688 896 15 688 896! 16 688 896> 15 Bilanz am 3l. Dezember 1927. An Kasse I05I9 51 Inventar 3 001 Warenbestand 497 473 79 Debitoren 212 465 55 Grundstücke und Gebäude 1 589 667 05 Maschinen 51 324 65 2 364 45 l 55 Per Kapital 300 000 Reservefonds 130 000 110 655 41 Darlehen 1 648 405 92 Pensionskasse 103 026 33 Hypotheken 91032 Reingewinn 81331 84 2 364 451 66 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 278 vom 28. November 1928.)
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