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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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- 1928-12-29
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- 29.12.1928
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Neue amerikanische Antiquariatskataloge. Von Ludwig Schllz (Chicago). Die Tätigkeit auf dem amerikanischen Antiquariatsmarkt, d. i. die Produktion von Fachkatalogen aller Gebiete, hat sich auch in der zweiten Hälfte des Jahres 1928 als fruchtbar gezeigt, und nament lich zum Herbst erschien eine Reihe recht beachtenswerter Verzeich nisse, die zeigen, daß man auch in Amerika immer mehr willens ist, den Bahnen und Beispielen des kontinentalen Altbuchhandels ziel bewußt zu folgen. Der Platz New Dort nimmt hierbei wie stets eine führende Stelle ein, und so scheint es angebracht, zuerst mehrere nach Form und Inhalt hervorstechende Kataloge New Aorker Anti quare zu erwähnen, während das dortige Auktionswesen einem späte ren Artikel Vorbehalten sein mag. Der lange erwartete dritte Teil des auf fünf Abteilungen be zifferten großen Jnkunabelkatalogs Lathrop C. Ha rpers (Nr. 156, 201 Nrn.), zu dem Margaret B. Stillwell einleitende Worte über die Wiegendrucksammlung des amerikanischen Generals Hawkins schrieb, erschien kürzlich. Der Katalog enthält wiederum durchweg gute Stücke, vielfach bedeutender deutscher und italienischer Pressen, gewissenhaft bibliographisch beschrieben. Die Preiskurven gehen von b 50.— bis zu H 30 000.—. Letzterer Preis ist für eine ganz hervorragende Seltenheit angesetzt: die kidlia latins, Mainz', Fust und Schoeffer, 1462, die erste datierte Bibel, die bekanntlich weit seltener ist als die berühmte Gutenbergbibel. Zur Orientierung seien noch einige Kostbarkeiten erwähnt: Für das Straßburger Catholicon des Balbus de Janua (Adolf Rusch, vor 1480) werden P 3750.— verlangt. Ein erlesener Sammelbaud spanischer Inkunabeln, nämlich 3 Sevillaner Wiegendrucke von Pedro de Gui, gedruckt durch Stanislaus Polonus 1600, denen noch ein Exemplar von Naimundus Lullus, ^r8 dreuis, Barcelona, Pedro Posa und Pierre Brun, 1481, beigebunden ist, soll H 8500.— bringen. Horatius Flaccus, Carmina, Nom, Wendelin de Wila, ca. 1474, kostet P 2500.—, während zwei weitere frühe quocklibet, Georg" Lauer 1470, sich nur mit je S 900.— die Wage halten. Der einzige in Rougemont gedruckte Wiegendruck: Werner Nolewinck, k'aZeieuluZ temporum, Heinrich Wirzburg 1481, ist mit H 1250.— bewertet. Bei diesem reichen Angebot wird auch der vierte Teil des interessanten Katalogs in Liebhaberkreisen wieder mit Spannung erwartet. Im übrigen machen wie stets die Kataloge von Edgar H. Wells gediegenen bibliophilen Eindruck. Diesmal liegen zwei Verzeichnisse von ihm vor: Englische Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts (Nr. 26, 790 Nrn.) und Moderne Erstaus gaben (Nr. 27, 752 Nrn.). Erstdrucke von Galsworthy, Kipling, Shaw, Wells, Hergesheimer, Huxley und vielen anderen sind beson ders reich in letzterem Katalog vertreten, wobei für Kipling Preise bis zu d 175.— verlangt werden, wogegen z. B. Erstausgaben Bernard Shaws sich durchschnittlich nur auf § 10.— stellen. Die Aldine Book Co. veröffentlicht ihren hübschen Katalog 2: Die pazifischen Staaten und Alaska (2057 Nrn), wobei eine ausnehmend reichhaltige Literatur über letzteres Land erwähnenswert ist. — Daubcr L Pine bringen erstmalig einen sorgfältig klassifizier ten Spezial-Katalog über exakte und beschreibende Naturwissen schaften (Nr. 33, 1056 Nrn.), und Harry F. Marx bietet in seinem hübsch illustrierten und gut bearbeiteten Katalog 16 (437 Nrn.) Manuskripte,- Illustrierte Bücher (Cruikshank, Alken, Nowlandson usw.) sowie manche Seltenheiten an. Seine Beschreibungen sind fachmännisch, die Preise nicht übermäßig und sorgfältig abgewogen. Als seine Standardnummer dürfte Shakespeares zweite Folio-Aus gabe, 1632, gelten, die mit P 2400.— bewertet ist. — Thomas F. Madigan tritt mit einem netten kleinen Autographenkatalog auf den Plan (Nr. 28, 248 Nrn.). Für eine Beethovensignatur von 1816 werden ^ 325.— gefordert, ein dreiseitiger handschriftlicher Brief CH. Dickens' von 1856 soll den gleichen Preis erzielen. Kipling steht mit einem ganzseitigen handschriftlichen Brief von 1893 mit ^ 75.— im Preise, ein zweiseitiges bezeichnetes Musikmanuskript Clara Schumanns von 1856 ist schon für H 45.— zu haben, dagegen hat man für eine Signatur George Washingtons von 1778 Z 600.— zu bezahlen. — Des weiteren veröffentlichen brauchbare Sammel verzeichnisse über Literatur, Kunst, Erstausgaben, American«, Presse drucke, Reisen, Varia, Theater, Sport usw.— zu meist durchschnittlichen Preisen — die rührigen Firmen: G. A. Baker L Co. (Nr. 47 und 48, 1143 und 1158 Nrn.), Dauber L Pine (Nr. 34, 907 Nrn.), Argosy Book störe (Nr. 11, 1262 Nrn.), Pegasus Book- shop (Nr. 5, 615 Nrn.), CadmusBookshop (Nr. 82,1052 Nrn.), H. I. Mahan (Nr. 5, 169 Nrn.), Thoms L Eron (Nr. 28, 838 Nrn.), George Juckes (Nr. 1, 791 Nrn.), RowfantBook- shop (Nr. 5, 729 Nrn.) und die B. Westermann Co. (Nr. 1, 28 Seiten). Um auch der übrigen zur Verfügung stehenden Kataloge aus dem weiteren Umkreis der Vereinigten Staaten Erwähnung zu tun, so stehen diese Verzeichnisse naturgemäß hinter der New Aorker Pro duktion im allgemeinen an Art und Umfang zurück, wenn auch gleich eine Ausnahme die Regel bestätigt: Katalog 225 der Arthur H. Clark Co. - Cleveland. Der Katalog: History of the United States stellt wohl mit seinen 10 639 Nummern auf 411 Seiten den umfangreichsten Geschichtskatalog dar, der bisher über die Vereinig ten Staaten einschl. der Philippinen, Hawai und Westindien erschienen ist. Das Verzeichnis ist mustergültig nach den einzelnen Staaten geordnet und dürfte bei seinem reichen Inhalt an politischer, kolo nialer, Kriegs- und Städtegeschichte auch als Nachschlagewerk wert voll sein. Die Preise halten sich durchschnittlich auf mittlerer Höhe. Walter M. Hill -Chicago, Nr. 120 und 121 (36 S. u. 248 Nrn.)> Powner's -Chicago (Nr. 26, 1031 Nrn.) sowie N. I. Bartlett L C o.-Boston (Herbst 28, 437 Nrn.) bringen wie üblich hübschs kleine bibliophile Kataloge mit wesentlichem und gewähltem In halt, während Noah F. Morrison-Elizabeth (Nr. 220, 800 Nrn) und Joseph K. N u e b u s H-Dayton (Nr. 31 und 32, zus. 55 S.) sich fast ausschließlich auf Americana beschränken. Auch Californien, der Staat der begüterten Bücherliebhaber, bedenkt uns wieder mit zwei kleineren Katalogen, zumeist über englische Literatur, Pressedrucke Erstausgaben und Geschichte: Ernest Dawso n-Los Angeles (Nr. 56, 366 Nrn.) und Gelber L L i l i e n t h a l-San Francisco (Nr. 2, 32 S.). Wie stets bringen diesmal gut redigierte Sammelkataloge: N. F. M c G i r r-Admore (Nr 72 u. 73, 433 u. 345 Nrn.), William H. Alle n-Philadelphia (Nr. 23, 40 S.) und C. F. L i b b i e L C o.- Boston (Nr. 977, 611 S.), letzterer mit reicher Mittelware versehen. Kanada hat ebenfalls wieder den schönen Ehrgeiz, an dem An gebot der amerikanischen Antiquare teilzunehmen. Dies zeigen u. a. mit ihren Varia-Katalogen: Albert B r i t n e l l-Toronto (Nr. 38, 631 Nrn.) sowie die Van Cleland C o.-Winnipeg (Nr. 6, 843 Nrn.). Kleine Mitteilungen Wie war das buchhändlerische Weihnachtsgeschäft 1928? — Der Schriftleitung des Bbl. liegt vier daran, möglichst bald etwas über das Weihnachtsgeschäft zu erfahren. Sie wäre daher dankbar, wenn ihr recht zahlreiche Berichte über die Art und den Umfang des Geschäfts in den letzten Wochen zugingen. Besonders interessieren folgende Fragen: 1. die Zahl der'Käufer im Verhältnis zum Vor jahr; 2. die Höhe des Gesamtumsatzes im Verhältnis zum Vorjahr; 3. die Durchschnittshöhe der Einzelkäufe; 4. Welche Nolle spielten ältere Werke im Verhältnis zu den Neuerscheinungen?; 5. Sonstiges. Lessing-Heft des »Deutschen Buches«. — Aus Anlaß des 200. Geburtstags Gotthold Ephraim Lessings am 22. Januar wird, wie bereits Anfang November an dieser Stelle mitgeteilt wurde, das erste Heft des neuen Jahrgangs der Zeitschrift »DasDeutsche B u ch« eine Zusammenstellung der neuen Lessing-Literatur (seit 1918) bringen und in Verbindung damit auch einen Aufsatz, der die Wirkung Lessings in der Weltliteratur darzustellen sucht. Da in den nächsten Tagen die Redaktion des Heftes abgeschlossen werden muß, sei noch einmal auf dieses Heft hingewiesen und die Bitte an die Verleger wiederholt, auch alle die Bücher wenigstens titelmäßig bekanntzu- geben, die sich noch in Vorbereitung befinden. Mitteilungen sind zu richten an die Schriftlcitung des »Deutschen Buches«, Leipzig C 1, Buchhändlerhaus, Postschließfach Nr. 274/275. Jubiläen. — Mit dem Jahre 1928 vollendet die bekannte Fach zeitschrift »Kohle und Erz« Technischer Centralanzeiger für Berg-, Hütten- und Maschinenwesen, Phönix-Verlag Carl Siwinna in Berlin, ihren 25. Jahrgang. Gleichzeitig kann auch Herr Carl Siwinna sein 25jähriges Jubiläum als ihr Verleger und Schrift leiter feiern. Der Jubilar wurde aus diesem Anlaß vom Verein technischer Bergbeamten Oberschlesiens zum Ehrenmitglied ernannt und ihm mit herzlichen Glückwünschen der silberne Ehrenschild des Vereins überreicht. Kurse für Buchhändler an der Akademie für Graph. Künste und Buchgewerbe in Leipzig. — Soeben ist der Herbst-Kursus für Druck zu Ende gegangen. Die Teilnehmer haben mit einer Bescheinigung über regelmäßigen Besuch und mit einer reichhaltigen Mappe, enthaltend Arbeitsproben, die im Laufe des Kursus entstanden sind, die Unter richtsstätte verlassen. In diesen Kursen ist für Buchhändler doch mancherlei zu holen und zwar auch für solche, die schon länger im Beruf stehen und schon Gelegenheit hatten, sich in graphischen Be trieben umzusehen. Das Wesentliche ist, daß die Kursusteilnehmer, soweit das tunlich ist, selbst an die Maschinen heran können und daß
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