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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1902
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- Deutsch
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6196 Nichtamtlicher Teil. ^ 180, 6. August 1902. leihungen, in 21 Prozent waren die Bücher verliehen, in 14 Prozent nicht vorhanden. Nach Hause wurden 43769 Bände, in den Lesesaal 14106 Bände verliehen. Der Lesesaal wurde an 285 Tagen von 52171 Lesern benutzt, durchschnittlich also von 183; die Höchstzahl betrug 380. In das Zugangs-Verzeichnis wurden eingetragen: 5002 Nummern, 6688 bibliographische Bände, 5390 Universitätsschriften, 1247 Schulschriften. Aus der Lesesaal- Bibliothekschenkung. — Die kürzlich hier erwähnte Biblio thek des in Großtabarz verstorbenen bedeutenden englischen Ge schichtschreibers Lord Acton ist von dem bekannten amerikanischen Millionär und Volksfreund Andrew Carnegie dem radikalen eng lischen Abgeordneten John Morley zum Geschenk gemacht worden. Der Preis, den Mr. Carnegie gezahlt hat, ist nicht bekannt geworden. Der Inhalt der Bibliothek wird auf 100000 Bände geschätzt, von haben sich dahin geäußert, daß die Errichtung eines Gebäudes, das die ganze Sammlung aufnehmen sollte, etwa 400000 ./it kosten würde. Man erwartet, daß Mr. Morley die Bibliothek einer englischen oder schottischen Universität überweisen wird. Gabelsberger Stenographen tag. — Der zahlreich be suchte VI. außerordentliche deutsche Stenographentag Gabelsberger wurde am 3. d. M. in Berlin feierlich eröffnet. Als Vertreter der österreichischen Regierung nahm Hofrat Kummer, im Aufträge des Königlich Sächsischen Stenographischen Instituts Regierungs rat Professor Clemens-Dresden, als Vertreter des Berliner Ma gistrats Stadtrat Fischbeck teil. Es erfolgte zunächst die Wahl des vr. Gaffer - Antwerpen als erstem, dem k. k. Revisor im österreichischen Reichsrats - Stenographenbureau Weizmann als zweitem und vr. Neupert-Berlin als drittem Vorsitzenden. Sodann begrüßte der Vorsitzende die Anwesenden und verlas die an Seine Majestät den deutschen Kaiser, den Prinz-Regenten von Bayern, den König von Sachsen und den Kaiser von Oesterreich abzu sendenden Huldigungstelegramme. Es folgten die Ansprachen der Vertreter der österreichischen und der sächsischen Negierung und des Magistrats von Berlin. Nach dem hierauf von vr. Gaffer erstatteten Tätigkeitsbericht umfaßt der Bund zur Zeit 17200 Vereine mit mehr als 60000 Mitgliedern. Dem Festvortrage des Vorsitzenden: -Ueber Ziele und Forderungen der Stenographie stifteten Bundesbanners an den Vorstand des Berliner Haupt ausschusses unter Ueberreichung wertvoller Fahnenschleifen durch Damen des Centralvereins Wien, des Damenvereins Leipzig und des Damencentralvereins Berlin. Nach Verlesung zahlreich ein getroffener Glückwunschtelegramme, unter ihnen eines solchen des Staatssekretärs des Reichsschatzamtes Freiherrn v. Thielmann, schloß der Festakt mit einem Hochruf auf Se. Majestät den Kaiser und die verbündeten Fürsten. Pers onalnachrichten. Wilhelm Jordan. — Aus Frankfurt a. M. wird die Er- Rücksicht auf das hohe Alter des Dichters zu Besorgnissen Anlaß. Jordan steht im 84. Lebensjahre. s- August Klughardt. — In Dessau ist am 3. d. M. der Hof-Kapellmeister, Hofrat vr. August Klughardt, Mitglied der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin, gestorben. Er war am 30. November 1847 in Cöthen (Anhalt) geboren. Von seinen Kompositionen sind hervorzuheben: die Opern -Jwein- (1879), -Gudrun" (1882) und -Die Hochzeit des Mönchs- (1886), seine vier Symphonien, Kammermusik, Ouvertüren. Klavierstücke und zahlreiche Lieder. Die Phantasiestücke -Schilflieder- (für Klavier, Oboe und Bratsche) machten zuerst seinen Namen in weiteren Kreisen bekannt. Gestorben: am 4. August nach kurzer Krankheit der Verlagsbuchhändler Herr Kommerzienrat Friedrich Pustet in Regensburg, Buchdrucker des heiligen apostolischen Stuhles, Komthur des päpstlichen Silvesterordens, Ritter des Pius- und Gregorius- ordens. Friedrich Pustet übernahm gemeinsam mit seinem Bruder Karl die Geschäfte seines energischen Vaters Friedrich Pustet im Juli 1860 und führte sie, von seinem Bruder aufs wirksamste unterstützt, nicht minder umsichtig und erfolgreich als sein un vergeßlicher Vater, der Begründer des großen Geschäfts, freilich hat somit ein Alter von über 71 Jahren erreicht. Er hatte das Glück einer in jeder Richtung vorzüglichen Erziehung genossen. Sein tüchtiger Vater war chm das beste Vorbild. Von ihm erbte seine unentwegten Begleiter blieben und ihm alle Schwierigkeiten, mit denen das Schicksal auch ihm gegenüber nicht kargte, über winden halfen. Zur Erweiterung seiner Kenntnisse unternahm er als Jüngling ausgedehnte Reisen ins Ausland. Er hat damals fast sämtliche Länder Europas besucht, viele Bekanntschaften mit beiden Brüder das übernommene väterliche Geschäft alsbald zu außerordentlicher Blüte brachten und ihm, insbesondere auch durch den großartigen Ausbau des liturgischen und kirchen musikalischen Verlags, einen Weltruf verschafften. Sie erneuerten ihm alle neuzeitlichen Erfindungen und Verbesserungen in prak tischer Weise dienstbar, so daß Verlag und Druckerei der Firma Friedrich Pustet sich zu Musterbetrieben herausbildeten. — Inner halb und außerhalb des Geschäfts hat sich der Entschlafene viel Dank erworben durch sein reich gesegnetes soziales und privates wohlthätiges Wirken. In mustergiltiger Weise hat er im Verein mit seinem Bruder für das Wohl aller seiner zahlreichen Mit arbeiter gesorgt, mit wahrhaft hochherziger Freigebigkeit hat er und Anstalten nach äußersten Kräften Not und Elend bekämpft und zum Teil auch besiegt, und keiner, der seine Sorgen ihm anver traute, ging ohne Trost und Hilfe von ihm. So folgt dem Ent schlafenen viel Dank und ehrenvolles Gedenken. Auch im deutschen Buchhandel wird sein Andenken als das eines treuen und her vorragend tüchtigen Berussmannes in Ehren gepflegt werden. (Sprechsaal.) Warenhaus - Buchhandel. Wir machen die Herren Kollegen — nicht allein die unserer Provinz — darauf aufmerksam, daß das Warenhaus Naumann Rosenbaum in Stettin die Ein - Mark - Bände der Ecksteinschen Romanbibliothek — auch die neuesten, im vorigen Jahre er schienenen Bände (wie Lemcke, Opfer der Sünde rc.) — statt mit dem Ladenpreis von 1 ^l, mit 65 H im Schaufenster ausbietet. Die vor Jahren erschienenen Bände werden mit 28 «Z statt 1 ausgeboten. Wenn die Verlagshandlung ein solches Unterbieten nicht ver hindern kann, so wird sie es den Sortimentern nicht verdenken können, wenn sie diese Bibliothek nicht mehr führen. Stettin. Der Verband der Buchhändler Pommerns. Paul Niekammer. Adolf Keimling. Erwiderung. Auf obige Notiz kann ich nur erwidern, daß es mir selbst verständlich ganz unklar ist, woher das mir unbekannte Waren haus Naumann Rosenbaum meine Verlagsartikel bezogen haben kann. Mit gleicher Post, mit der ich obige Notiz von der Redaktion des Börsenblattes erhielt, ging mir eine Anfrage von einer Firma in Anklam zu, mit welchem Rabatt ich 100 Bände Moderne Bibliothek liefere, aus Stettin sei betreffender Firma derartiger Posten mit 50"/^ angeboten. Ich habe sofort diese Firma um Angabe der Adresse gebeten, von der diese Offerte stammt, und hoffe dadurch dem Lieferanten des genannten Waren hauses auf die Spur gekommen zu sein. Außerdem wäre ich den Herren Kollegen in Stettin sehr dankbar, wenn sie meinen Be mühungen, den Strohmann des Warenhauses zu entlarven, unter stützen würden. Ich brauche wohl nicht besonders zu erwähnen, daß es mir höchst unangenehm ist, daß meine Romanbibliothek in obigem Warenhause feilgeboten wird. Ich habe außerdem sofort nach Eintreffen obiger Notiz Herrn Saunier gebeten, die Bestände des Warenhauses Rosenbaum in meiner Romanbibliothek aufzukaufen und mir zu übersenden. Bei den zu 28 -Z verkauften Bänden dürfte es sich um die längst verramschten Bände der Reisebibliothek handeln, die übrigens seit zwei Jahren nicht mehr fortgesetzt wurde. Hier dürfte es sehr schwer fallen, den Vermittler zu erfahren, da schon vor langer Zeit mehrere Firmen größere Posten kauften; doch werde ich mich auch darum bemühen und s. Zt. an dieser Stelle Nachricht geben. Berlin, den 4. August 1902. Rich. Eckstein Nachf. (H. Krüger).
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