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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1917
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Zörsenbloll f. d. Dtschn. Buchhanbel. Redaktioneller Teil. ^ 232, 4. Oktober 1917. kalender hoffen wir durch die Ihnen heute vorzuschlagende straffere Fassung unserer Verkaussbestimmungen einen Riegel vorzuschteben. Bisher war eine Verfolgung bei der jetzigen Auffassung des B.-V.-Vorstandes fast unmöglich, da nur sehr schwer der Beweis zu erbringen ist, ob es sich um Zugabe oder Austeilung der Schülerkalendcr handelt. Sehr bedauerlich sind die in letzter Zeit sich wieder häu fenden Verschlechterungen der Bezugsbedin gungen seitens des Verlags. Sei es, daß er bisher in Rech nung gelieferte Bücher und Zeitschriften mit gleichem Rabatt nur noch bar liefert, also eine Rabattverringerung von ca. 57» eintritt, sei es, daß die Partiebezugsbedingungen verschlech tert werden. Hier scheinen die Bitten und Vorstellungen des Börsen- und Verleger-Vereins aus unfruchtbaren Boden gefallen zu sein, oder sie sind längst wieder vergessen. Es ist unverständlich, daß ein großer Teil des Verlags, im Gegensatz zu allen andern Berufen, es noch immer nicht wagt, die steigen den Herstellungskosten auf den Verbraucher abzuwälzen, und es vorziehl, den kümmerlichen Verdienst des Sortimenters noch weiter zu beschneiden. Eine Aufforderung des Börsenvereins-Vorstandes zur Grün dungeinerGe nassen sch aftzurübernahme von Feldbuchhandlungen des Ostens hat Ihr Vor stand s. Z. nicht allen Mitgliedern unterbreitet. Erstens zwei felte er am Erfolg der Sache, und dann glaubte er, daß der Börsenvereinsvorstand vor Gründung der Genossenschaft noch selbst an alle seine Mitglieder die Aufforderung zur Erwerbung der Mitgliedschaft richten werde. Uns scheint es in solchen Fällen doch ratsamer, wenn der Börsenverein sich direkt an seine Mitglieder wendet, als daß einige 20 Kreis- und Ortsveretne in Betrieb gesetzt werden. Arbeit und Kosten sind geringer, wenn ein Rundschreiben gedruckt und versandt wird, als wenn ca. 20 ziemlich gleichlautende hergestellt und verschickt werden, ab gesehen davon, daß auch die Vorstände der einzelnen Kreis« und Ortsvereine über keine Geschäftsstellen verfügen und bei dem heutigen Mangel an Arbeitskräften in den Nachtstunden die Briefumschläge noch selbst schreiben möchten. Nach genauer Prüfung der ganzen Sachlage durch Sachverständige, die Herren Hans Volckmar und vr. Fr. Brandstetter, hat sich denn auch ergeben, daß es nach Lage der Dinge nicht ratsam erscheint, jetzt noch die in Aussicht genommene Gesellschaft zu gründen, da die Möglichkeit eines Verlustes nicht ausgeschlossen sei wegen der Unsicherheit in der Beurteilung der Kriegsdauer und der sonstigen Verhältnisse. Vielleicht führen die Verhandlungen noch zu einer gewissen Jnteressenbeieiligung des Sortiments an den bestehenden Feldbuchhandlungen oder Nutzbarmachung eines Teils des Reingewinns zur Unterstützung von Kriegs teilnehmern. Lebhaftes Aufsehen im Buchhandel hat ein Artikel des Syndikus des Börsenvereins, des Herrn Or. Orth, im Börsen blatt vom 10. Januar 1917 über »Stärkung der Kreis- und Ortsvereine und des Börsenvereins« er regt. Verschiedene Kreisvereine haben sofort öffentlich Stellung gegen die Ansichten des Herrn vr. Orth genommen, auch der Vorstand des Börsenvereins hat es abgelehnt, sich mit ihnen zu identifizieren. Wir haben bisher von einer Stellungnahme abgesehen, möchten aber doch an dieser Stelle erklären, daß wir in der Hauptsache die Ansichten des Herrn vr. Orth, so nament lich die weitgehende Erwerbung der außerordentlichen Mitglied schaft durch Auchbuchhändlcr nicht teilen, wenn wir auch nicht verkennen wollen, daß der Artikel manch beachtliche Anregung gebracht hat. Während bisher die Kreis- und Ortsvereine die einzigen Vertreter der Interessen des Sortiments waren, hat diese Interessenvertretung jetzt die deutsche Buchhändlergilde übernommen, und es fragt sich, ob da nicht Kräfte für andere Aufgaben frei werden. Ob es nun nicht angebracht wäre, die Kreisvereine als die offiziellen Landes- oder Provinzial verbände des Börsenvcreins zu bezeichnen und allen in ihrem Bereich wohnenden Mitgliedern des Börsenvcreins die Mit gliedschaft zur Bedingung zu machen, gleichviel, ob sie einem andern anerkannten Organ desselben angehören, das wäre sicher der Überlegung wert und dürfte zu einer erheblichen Stärkung 1124 der Kreisvereine und weiterer ersprießlicher Arbeit in ihnen führen. Auch im vorigen Jahre hat eine Delegierten-Ver- sammlung der Kreis- und Ortsveretne in Goslar, und zwar am 21. Oktober stattgefunden. Es erübrigt sich in der Hauptsache, aus die einzelnen Punkte der Tagesordnung näher einzugehen, da diese fast alle bei dem Bericht über die Kantate-Verhandlungen uns erneut beschäftigen, so Neuwahlen, Teuerungszulagen, Buchhandels- und Werbeamt. Eine lebhafte Aussprache rief der Versuch der Barsortimente und einiger Ver leger hervor, den Warenumsatzstempel auf das Sorti ment abzuwälzen. Nachdem das Barsortiment infolge des ener gischen Protestes des Sortiments und seiner Vertretungen wie der davon Abstand genommen hat, ist nunmehr ja auch gesetz lich entschieden worden, daß eine derartige Abwälzung der Warenumsatzsteuer unzulässig ist. Die diesjährigen Kantate-Verhandlungen, an denen in Anbetracht der Wichtigkeit der Beratungsgegenstände Ihr Vorstand vollzählig teilnahm, brachten als Auftakt die erste Hauptversammlung derDeutschenBuchhändlergtlde, die in Anbetracht der durch den Krieg bedingten Umstände einen sehr guten Besuch aufwies. Auf die Verhandlungen, die im Buchhändlergilde-Blatt vom 15. Juni 1817 nach stenographi scher Aufzeichnung veröffentlicht sind, wollen wir hier nicht näher eingehen. Jedenfalls hat die Gilde im ersten Jahre ihres Bestehens den Beweis für ihre Daseinsberechtigung voll erbracht. Gleichzeitig fanden im andern Saale des Buchhändler hauses die Verhandlungen des Deutschen Verlegervereins statt. Auch über die Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine können wir kurz hinweggehen, da das nähere Eingehen auf sie eine Wiederholung bedeuten würde. Wenn wir zur Hauptversammlung des Börsenvereins selbst übergehen, so wollen wir vorausschicken, daß diese aufgehört zu haben scheint, nur mehr Dekorationsstück zu sein, deren Beschlüsse mehr oder weniger in den vorausgegangenen Versammlungen bereits sestgelegt waren. Kampfstimmung beherrschte die Ver sammlung, und die Debatte ließ an Lebhaftigkeit nichts zu wünschen übrig. Die in Leipzig übliche Kompromißstimmung hatte, nicht zum Nachteil für das Sortiment, einer kräftigeren Note Weichen müssen. Den Wahlvorschlägen des Wahlausschusses hatte Ihr Vorstand in der Hauptsache zustimmen können, nur betreffs des Vorschlags des Herrn Hans Volckmar hatte er seine Zu stimmung versagen müssen. Nicht als ob er nicht von der außerordentlichen Tüchtigkeit und Arbeitskraft des Herrn Volck mar überzeugt wäre, aber er fürchtete, daß bei den neuerdings immer mehr hervorgetretenen Macht- und Trustgelüsten des Barsortiments ein schärferer Jnteressenkampf zwischen diesem und dem Sortiment in den nächsten Jahren nicht zu vermeiden und es deshalb nicht wünschenswert sei, den ausgesproche nen Vertreter dieses Geschäftszweiges in ein einflußreiches Vorstandsamt abzuordnen. Wir haben deshalb gegen die Kan didatur Volckmar gestimmt. Herr Volckmar ist gewählt, möge unser Bedenken müßig gewesen sein — an unserer Mitarbeit soll es ihm nicht fehlen. Der Antrag des Vorstandes aus Gründung einer Wirt schaftsstelle (Buchhandels- und Werbeamt) wird einer Kommission zur weiteren Beratung übergeben. Im Mittelpunkt der ganzen Verhandlungen standen die Anträge des Vorstandes der Deutschen Buchhändlergilde auf Abänderung der ZA 5 und 7 der Verkaufsord nung, die den Zweck hatten, in ihr klar zum Ausdruck zu bringen, daß ein Verlegerrabatt von weniger als 30 Prozent nicht mehr als ausreichend angesehen werden könne und auch nicht den Schutz des Börscnvereins genießen dürfe. In heißem Kampfe ist es den Vertretern des Sortiments gelungen, wenig stens einen halben Sieg zu erringen, insofern, als jedem Sorti menter die Berechtigung für die Zukunft zuerkannt ist, Auf schläge auf Werke, die mit weniger als 30 Prozent rabattiert sind, zu erheben, und damit der 30 Prozent-Rabatt im Prinzip als Mindestrabatt anerkannt ist. Bedauerlicherweise ist der weitergehende Antrag, der den Kreis- und Ortsvereinen das
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