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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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die; des ^ Si-Il-nq-Iuch- w-rd-n ma20P^. A Di- ^ Rr. 2S2. Leipzig, Donnerstag den 4. Oktober 1917. 84. Iabrnan». Redaktioneller Teil. Zur Papierfrage. Eingabe des Deutschen Verlegervereins an das Retchsamt des Innern. Leipzig, den 30. September 1917. An das Reichsamt des Innern, Berlin. Der deutsche Verlagsbuchhandcl hat bisher geschwiegen und die Einschränkungen, die der Papicrmangel im Gefolge hat, auf »ich genommen; er ist aber jetzt an der Grenze angekommen, jen seits deren eine weitere Einschränkung der Papierzuteilung schwere öffentliche Interessen in Mitleidenschaft ziehen wird. Ab gesehen von manchen Verlagsbctriebcn, wie Schulbuchvcrlag sind einigen technischen und medizinischen Verlagen, die gerade zu als kriegswichtig anzusehen sind, würde auch eine Einschrän kung allgcmeinwissenschaftlichcr und schönwissenschastlicher Ver sage die schwersten Schädigungen für das deutsche Kulturleben nach sich ziehen. Als berufene Vertreter des deutsche» Verlags- und Zeit- schriftenhandels sehen wir uns deshalb veranlasst, darauf hin- Izuwcisen, das; manche Maßnahmen, die gegenwärtig in Erwä- Igitng gezogen werden, ganz unmöglich sind, andere wieder schleunigst durchgeführt werden sollten. Insbesondere ist die Zusammenlegung wissenschaftlicher iZeitschriflen eine direkte Unmöglichkeit. Man kann Wohl Be triebe, die annähernd dasselbe Erzeugnis Herstellen, Zusam menlegen. nicht aber verlcgerische und redaktionelle Organisatio nen, die so grundverschiedene Erzeugnisse Herstellen, wie cs wis senschaftliche Zeitschriften stets sind, selbst wenn sic dieselben Gebiete behandeln. Was würde man Wohl dazu sagen, wenn jemand zwei große politische Zeitungen Zusammenlegen wollte, wie das »Berliner Tageblatt« und die »Vossischc Zeitung«! Ge wiß gab es in Deutschland Zeitschriften und mag es auch jetzt noch geben, die inan als überflüssig bezeichnen kann. Diese wer den aber aus der jetzigen schwierigen Lage die einzigrichiige ^Folgerung ziehen und ihr Erscheinen einstcllen. Deshalb er scheint ein Zusammenlegen der Zeitschriften, die die schwere Zeit überdauern wollen, nicht nur als eine Schädigung der Ver leger und Redaktionen, die bei Kriegsmaßnahmen nicht mitspre- chcn kann, sondern als eine direkte Schädigung des Geistes lebens, und wir müssen uns deshalb auf das schärfste dagegen aussprcchen. Ebenso ist es ganz unmöglich, daß durchweg im Buch- und Zeitschriflcnverlag ein so minderwertiges Druckpapier verwen det wird, wie es die von der Vereinigung Großstädti scher Zcitungsverleger angeregte Verminderung des Zellstoff gehaltes des Papieres aus höchstens 35°/- mit sich bringen würde. Es würden dadurch kostbare Fortsetzungswerke entwertet, und die öffentlichen Bibliotheken würden großen Schaden erleiden. Wir weisen weiter daraus hin, daß unseres Erachtens recht erhebliche Papiermengen in Deutschland eingespart wer den können, und nennen hierfür folgende Beispiele: Die Gründung neuer Zeitschriften, namentlich literarischer und schönwissenschaftlicher Art, sollte verhindert werden, beson ders dann, wenn sie von Firmen ausgehen, die anscheinend erst während der Kriegszeit selbst gegründet worden sind. Die Veröffentlichung großer Plakate, z. B. der Zigaretten branche, Veröffentlichungen der Vergnügunsvereine, Wohltätig keitsvereine usw., die Werbetätigkeit neuer Vereine, der Druck von ausführlichen Geschäftsberichten usw. sollte wesentlich ein geschränkt werden. Die Werbetätigkeit zur Zeichnung der Kriegsanleihe ist nicht zu entbehren, aber auch hierbei wird das Papier direkt verschwendet. Die Banken schicken nicht nur jedem ihrer Kun den eine Aufforderung zur Zeichnung der Kriegsanleihe, son dern auch über. deren Kreise hinaus, so daß manches unserer Mitglieder Aufforderungen von 6—10 Banken erhalten hat. Die Reichsbank selbst hat eine dankenswerte Werbetätigkeit verfolgt, sie ist aber weit über das Ziel hinausgeschossen, wenn sie dabei auch fast alle wissenschaftlichen Zeitschriften mit Druck sachenmaterial sje 7 Drucksachen) versehen hat, die diese gär nicht verwerten können, weit sie entweder nur schwer wissen schaftliche Originalarbeiten veröffentlichen, oder weil sie so sei ten erscheinen, daß innerhalb der Zeit, in der sie die Drucksachen erhalten haben, bis zum Schluß der Kriegsanleihe-Zeichnung kein Heft ausgegeben wird. Auch die Tageszeitungen könnten noch mehr Papier sparen, wenn sie sich gegenseitig gewisse Einschränkungen zur Pflicht machen würden. Es genügte in dieser ernsten Zeit vollkommen, wenn die Familiennachrichten nicht größer als zweispaltig er scheinen dürften und wenn eine Maximalgrötze für Empfeh- lungsanzcigen festgesetzt würde und eine Einschränkung in der Größe der Schrift stattfände. Das buchhändlerische Fachblatt (Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel) hat Mitte Septem ber verfügt, daß ganzseitige Anzeigen überhaupt nicht mehr an genommen werden können, und daß die Seite der Länge nach gespalten werden muß. Es sollte nicht nur die Versendung von Probeirummern und Prospekten in großer Anzahl verboten werden, sondern gegebe nenfalls auch die Versendung von Frei-Exemplaren von Bü chern, namentlich von Schulbüchern. Gegenüber der Friedens zeit scheinen die Anforderungen an die Lieferung von Schul- bücher-Frei-Exemplaren zugenommen zu haben, wohl haupt sächlich deshalb, weil außer den ständigen Lehrern auch zahl reiche Stellvertreter und Hilfslehrer solche beanspruchen. Auch für die Armenbüchereien der Schulen werden mehr als sonst Frei-Exemplare verlangt mit der Begründung, daß die Not unter den Schulkindern zugenommen hätte. Wie durch Ersparnis von Papier, so könnten andererseits durch die Wiederzulettung alten Papiers in den Verkehr die Rohstoffe für die Papierherstellung gestreckt werden. Mancher Verleger wird aus seinem Lager noch größere Mengen von Büchern haben, die voraussichtlich niemals oder erst in ferner Zeit verkauft werden können. Wenn die Verleger, die diese alten Vorräte oder ihre sonstige Makulatur zur Verfügung stellen, lI2I
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