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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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PS 117, 23. Mai 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dkschii. Buchhandel. Wurden, z. B. Ott demiere des üiles ciö jois statt Ott dsrottts des iilies de joie, oder. Wnisters praetje statt Uunsters praetje. Häufig wird der Name des Verfassers nicht genannt; zuweilen werden Bücher nicht einzeln verboten, sondern in Bausch und und Bogen, z. B. 1757 in Amsterdam »al'tzeen bstrellllsl^ll is de verselüller, rskende Os. Lulenkamg en Os. Tüllen«. Auch kommt es vor, das; Bücher erst lange Jahre nach Er scheinen verboten werden, z. B. in Rotterdam 1740 ein Buch »Asuaemt Aolsseusamo Ueditatiou«, das damals schon 55 Jahre alt und wiederholt neu aufgelegt war. Endlich werden sogar Bücher verboten, die sehr wahrscheinlich niemals erschienen sind. Erschienen ist Lijtboll's Ldresbosk vor den k7edeilaudsekeu Ooeirllaodel en aanverrvante valllren. liieulve Serie, ^esti^ste jaarAanx. 1914. Dieses unentbehrliche Handbuch wird diesmal mit einer Lebensskizze von P. D. Bolle, Rotterdam, eingeleitet, dem Bahnbrecher des sogenannten modernen Antiquariats bei uns, dessen letzter Katalog mehr als 2500 Titel enthält, und des Verlegers A. W. Sijthoff in Leiden, dessen Ableben ich in einem früheren Briefe erwähnte Beiden Skizzen ist ein Por trät in Kupfertiefdruck beigegebcn. Darauf folgt auf 195 Seiten ein Verzeichnis der niederländischen Buchhändler nach dem Alphabet der Städte. Jeder Firma sind Notizen ähnlich denen im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels angehängt; 9 weitere Seiten bringen die niederländischen Firmen in den Kolonien und im Ausland. Leider werden diese Seiten typographisch verunziert durch Geschästsanzeigen und Klischees, sogar illustrierten, in allen möglichen Schriften. Die Seiten 205—296 enthalten dasselbe Verzeichnis, aber mit ganz kurzer Firmenangabe ohne irgendwelchen Zusatz, dem sich auf Seite 297—308 eine Liste derjenigen Firmen an- schließt, die sich unverlangte Zusendungen verbeten haben. Darauf folgt auf Seite 307—314 ein Verzeichnis von aller lei Vereinen und wissenschaftlichen Gesellschaften mit Angabe der Verleger, die deren Veröffentlichungen vertreiben. Eine sehr nützliche praktische Liste. Die Seiten 315—326 bringen ein Verzeichnis derjenigen Zeitungen und Zeitschriften, die Bücher besprechen, und S. 327—441 zählen die bestehenden Vereine auf und geben dann ein systematisches Firmenverzeichnis. Den Schluß bildet auf Seite 442—777 ein Verzeichnis von Zeitungen und Zeitschriften im weitesten - Sinne, mit An gabe des Verlegers, der Erscheinungsweise, des Preises usw. Dann folgen noch Anzeigen aller Art, zu denen auch verschie dene Kartons zu rechnen sind, die an verschiedenen Stellen in das Buch eingeheftet und meist Probedrucke sind. Am 1. April feierte der Bibliothekar der Universitäts bibliothek zu Utrecht sein 25 jähriges Amtsjubtläum. Ich er wähne dies, weil der Jubilar, Herr I. F. van Someren, Buchhändlerblut in den Adern hat und aus dem Buchhandel hervorgegangcn ist. Er wurde am 12. März 1852 als Sohn des s. Z. sehr bekannten Buchhändlers A. E. C. van Someren zu Zutphen geboren und widmete sich nach dem Besuch des Gymnasiums dem Buchhandel zuerst im väterlichen Geschäft, dann bet H. A. Tjeek Willink L S. Gouda Quint, beide in Arnheim. Ein Artikel aus seiner Feder im dlieurvsblad voor den Loekkaudol über einen Katalog der Firma Frederik Müller L Co. gab dem Chef dieser Firma Veranlassung, ihm eine Stellung als Mitarbeiter anzubieten. Nach zweijähriger Tätigkeit dort wurde er erst als Hilfsarbeiter, später als Bibliotheks-Assistent an die Universitätsbibliothek in Amster dam berufen, um von dort am 1. April 1880 an die Spitze derjenigen in Utrecht zu treten. Da ich in einem früheren Briefe die Geschichte dieser Bibliothek erzählt habe, will ich -auf seine dortige Tätigkeit nicht weiter eingehen und nur hervorheben, daß sie unter seiner energischen und sachverstän- digen Leitung große Fortschritte gemacht hat. Er hat ihr auch selbst ein auf gründlichen Quellenstudien beruhendes Buch gewidmet I Oe Utrecktscbo Uaiversiteitsbibliotkeek, kaar xesolliodenis en lrunstscliatten voor 1889. Ovi. m. akbeeld. in den tekst, 3 portr., 4 kaes. en 5 platen (1909, A. Osthoek, Utrecht). Außerdem hat er verschiedene Kataloge bearbeitet und zahlreiche Zeitschriftenartikel geschrieben. Aus Anlaß dieses Jubiläums hat die Zeitschrift Uet Uoek (M. Nijhofs, 's Haag) eine Extra-Nummer erscheinen lassen, worin Or. A. Hulshof eine der bekanntesten und ältesten Handschriften der Utrechter Bibliothek behandelt, näm lich das Osalterium Trajectense, eine Handschrift, die nach den neuesten sowohl paläographischen als kunstwissenschaft lichen Untersuchungen aus dem zweiten Viertel des neunten Jahrhunderts stammt und wahrscheinlich in Hautvillcrs ent standen ist. Die Handschrift besteht aus 105 Pergament- blättern, beschrieben in 3 Spalten in sogenannter eapitalis rustiea, und enthält außer 150 Psalmen eine Anzahl ähn licher Dichtwerke; das Lz-mbolum apostolorum und die Oldes estboliea oder das athanastanische Glaubensbekenntnis. Mit eingebunden sind 12 Blätter ans einem Uvangelarlum in Uncialschrift aus dem Ende des 7. oder dem Anfang des 8. Jahrhunderts. Infolge des Vorkommens des 8xm- bolum Ltdanasium hat die Handschrift in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine gewisse Rolle in einem Streite gespielt, der in der englischen Staatskirche über das Alter dieses Bekenntnisses geführt wurde. Sie wurde sogar trotz aller Bedenken nach einer auf diplomatischem Wege an die Regie rung gelangten Anfrage dem Uritisb »luseum leihweise für zwei Monate überlassen und erregte so großes Interesse, daß die Erlaubnis erbeten und gegeben wurde, sie Blatt für Blatt zu photographieren, was auf Kosten der aus diesem Anlaß gestifteten UalaeoAranbleal Soeietz' geschah. Es war die erste Handschrift, die aus diese Weise reproduziert wurde. Ein großer Anteil an dem Interesse, das die Handschrift erregte, mutz auch den 166 in braunem Ton gehaltenen Federzeich nungen zugeschrieben werden, die u. a. verschiedene Orgeln abbilden, worüber A. Brom jr. sich in einem zweiten Artikel ausläßt. Weitere Artikel behandeln die früheren Behausungen und den Innern Dienst der Bibliothek. ?. N. Kleine Mitteilungen. Berichtigung (vgl. Nr. 115, S. 828, Lp. 2). — Wenn über den Festausschuß gesprochen wird, so ist es selten etwas Gutes und meist in die Form einer Beschwerde gekleidet. In dieser Beziehung ergeht es ihm ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm, wie der Redaktion. Um so bedauerlicher ist es, daß, wenn ihm einmal ein bescheidener Kranz gewunden werden soll, die paar Lorbeerblätter auch noch an die falsche Adresse kommen, wie das in Nr. 115 geschehen ist. So große Verdienste sich auch Herr Max Merseburger um das buchhändle rische Vereinsleben Leipzigs erworben hat: das Verdienst, im Fest ausschüsse mitzuwirken, gebührt nicht ihm, sondern seinem Vetter, Herrn Georg Merseburger, den wir hiermit in aller Form in seine Rechte einsetzen möchten. — Da ein Unglück selten allein kommt, so ist auf derselben Spalte irrtümlich der Preis des Amt lichen Katalogs der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 (Verlag Rudolf Schick L Co., Leipzig) mit 1.— o r d. ange geben worden, während er — auch noch billig genug — .// 1.59 ord. beträgt. Lehrmittelausstellung für Fortbildungsschulen. — In der Zeit vom 5. bis mit 8. Oktober findet in W ü r z b u r g die Versammlung des Deut schen Fortbildungsschulvercins statt. Mit der Tagung soll eine Aus stellung von Lehr- und Lernmitteln des gesamten Fortbildungsschnl- wcsens verbunden werden. Hansi, Hlon villaxe, vor Gericht. — Vor der Strafkammer des Landgerichts Kolmar kam am 18. Mai die Offizialklage gegen den Karikaturenzeichner I. I. Waltz genannt Hansi wegen der Veröffent lichung des Buches »Klon vills^s« zur Verhandlung. Mitangeklagt waren die Buchhändler P. Kuntz und H. Httffel aus Kolmar. Den Strafantrag hatte der Staatssekretär am 27. April 1914 wegen Belei digung der Gendarmen und Elementarlehrcr Elsaß-Lothringens ge stellt. Die Anklage wirft Hansi vor, das Buch habe die Tendenz, deutsches Wesen in Elsaß-Lothringen herabzusetzen und französische Art zu verherrlichen. Die Deutschen werden als Bedrücker geschildert, unter deren brutalen Einrichtungen die Eingeborenen leiden. Die Gen darmen sind als Tolpatsche dargestellt, und die Lehrer werden wegen ihrer Kleidung und Sprache lächerlich gemacht, als Prügelpädagogen hingestellt, die nur patriotische Gesänge in der Schule lehrten und wiederholten. Die beiden Buchhändler sind wegen Vertriebs des Buches unter Anklage gestellt worden. Waltz wurde verteidigt durch 841
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