Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.04.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-04-11
- Erscheinungsdatum
- 11.04.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190411
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191904116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190411
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-04
- Tag1919-04-11
- Monat1919-04
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. .V 71, 11. April 1919. lion herübergehen, so werden wir ans diese Veranstaltung bzw. ans! einzelne Kurse »och eingehend znrückkommen. Ist doch für die Zukunft.! unseres Berufs nichts so wichtig als die Frage, wie es um die Ans7 bildnng des l'nchhändlerischen Nachwuchses bestellt ist. Von welch großer materieller Bedeutung sie gerade in Leipzig für den jungen Bernfsgenossen selbst, ist, zeigt die in Nr. 69 abgedrnckte Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler Orts gruppe Leipzig und den Arbeitnehmer-Organisationen. Jubiläum. Am 10. April blickte die Buchhandlung und das Anti quariat von T h. K a m p f f m e y e r in Berli n auf 75 Jahre ihres Bestehens zurück. Der Gründer des Geschäfts war Theodor Kampffmeyer, der es bis zu seinem im Juli 1888 erfolgten Tode geführt und die in gutem Zustande befindliche Handlung seinem Nessen, Herrn Heinrich Schmidt, hinterlassen hat. Dieser pflegt seit nunmehr 30 Jahren besonders das Antignariat und ist vielen Interessenten zur Erfüllung ihrer literarischen Wünsche behilflich gewesen. Mit Befriedigung kann er am Ehrentage seines Hauses auf das von seinem Onkel und ihm Geleistete znrückblicken und mit Vertrauen der Säknlarseier en'tgegen- gehcn. Wirtschaftliche Vereinigung Deutscher Buchhäudler c. Gen. m. b. H., Leipzig. — In der 1. Generalversammlung am 31. März 1919 ivnrde der Geschäftsbericht über das vergangene Jahr seit der Geschäfts- eröfsnnng am 1. Juli 1918' erstattet. Danach betrug die Mitglieder zahl am 1. Juli 1918 270 mit 242 500 Kapitalanteilen und stieg bis 31. Dezember 1918 auf 423 Genossen mit 330 500 .// Kapitalan teile». Das Unternehmen fand in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits rege Inanspruchnahme, sodas; sich in den letzten 3 Monaten nach Überwindung der Gründnngsschwierigkeiten ein lebhafter Ge schäftsverkehr entwickelte. Ter Umsatz betrug in den wenigen Monaten bereits .// 279 837.60 und setzt sich in der Hauptsache zusammen ans Papier, Packmaterial, Bindfaden, Briefumschlägen, Geschäftsbüchern, sowie Bureau- und Schreibwarcn. Ein Überschuß konnte in der kurzen Zeit seit der GeschäftSansnahme noch nicht erzielt werden. Seit Beginn des neuen Geschäftsjahres hat sich der Geschäftsverkehr sehr rege ge staltet. Es wurden bereits gute Umsätze erzielt, auch liegen zurzeit für ea. .// 700 000 feste Aufträge vor, sodaß die Aussichten als günstig angesehen werden müssen. Die Herren Hosrat 1)r. M eine r und Hofrat 9! i ch ard L i n » e- m a n n , die satznngsgemäß ans dem AnfsichtSrat ansscheiden, wurden einstimmig wiedergewählt. Neu hinzngewühlt in den Anfsichtsrat wurde in gleicher Weise Herr l)r. Werner Scholl, in den Vor stand als Geschäftsführer Herr Walter Kriege. Die Volkshochschule Thüringen. — Mit der gewaltigen Zahl von über 1500 Teilnehmern hat soeben die Volkshochschule Thüringen in Jena ihre Tätigkeit begonnen. Das Vorlesungsverzeichnis zählt 11 Vortragsreihen und 18 Arbeitsgemeinschaften nach dem Muster der seminaristischen Übungen der Universität auf. Die Volkshochschule Thüringen, der sich die Volkshochschule Jena angegliedert hat, erstreckt sich bereits auf folgende Städte: Weimar, Eisenach, Apolda, Gera, Gotha, Erfurt, Pößneck, Kahla, Weißenfels, Nanmbnrg. Die Bildnng ländlicher Volkshochschulen in Thüringen ist im Gange. An der Spitze der Bewegung stehen der bekannte Pädagoge Professor I)r. Wilhelm Nein und der Theologe Professor I),-. Heinrich Weinei. Post. — Nach der Verordnung vom 15. Januar über die Ausge staltung der Statistik der Warenausfuhr unterliegen fortan auch die in eingeschriebenen Briefsendnngen oder in Wertbriefen in das Ausland ausgehenden Waren ohne Rücksicht auf das Gewicht der Anmelde pflicht. Als Ware» in diesem Sinne sind Wertpapiere nicht anznsehen. Als statistische Anmeldescheine dienen künftig bei alle» Arten von Postsendungen, also auch bei Paketen und Wertkästchen nach dem Ans lande, nicht mehr die grünen Doppel der Zollinhaltserklärungen, son dern förmliche statistische Anmeldescheine. Diese sind bei Paketen und Kästchen mit Wertangabe den sonstigen Begleitpapieren beiznsiigen, bei eingeschriebenen Briessendnngen und Wertbriefen aber mit den Sen dungen am Postschalter abzngeben. Die ans Anlaß des Krieges für Pakete »ach dem Ausland eingesührten besonderen Ansfnhrerklärnn- ge» ans grünen Vordrucken Hn Zollinhaltserklärungen sind auch weiterhin erforderlich, können aber fortan auch auf Vordrucken zu statistischen Anmeldescheinen ausgestellt werden. Über die weiteren Einzelheiten der Ncnernng erteilen die Postanstalten Auskunft. Eine Millioncnstiftnng für wissenschaftliche Erforschung der K r iegs k r ankheite n und S enche n und deren Bekämpfung er richtete, der »V. Z.« zufolge, die norwegische Schokoladenfabrik »Freya«. Die genannte Firma gedenkt im Laufe der Jahre diese Stif tung noch weiter anSznbancn. PersonalnachriMen. Jubiläum (verspätet). — Wie uns jetzt mitgcteilt wird, waren am 1. April 1918 25 Jahre verflossen, seit Herr Fritz F o e r st l i n g in den Mnsikverlag Ehr. Friedrich Vieweg G. m. b. H. in Berlin-Lichter felde als Lehrling eingetrcten war. Seitdem hat er seiner Firma in treuer und zuverlässiger Weise wertvolle Dienste geleistet. Wegen des Krieges ist dieser Gedenktag bisher unberücksichtigt geblieben. Sir William Erookes P. — Im Alter von 87 Jahren ist in Lon don der Senior der englischen Chemiker und Physiker Sir William Erookes gestorben. Seine Hauptarbeiten auf chemischem Gebiete sind die beiden ins Deutsche übersetzten Werke »Seleet metdockZ ok ekemieal ^nalzsis« und »Oenesis ok ILIements«. Vor allem aber ist Erookes durch seine epochemachenden Forschungen auf dem Gebiete der Spek tralanalyse und Optik bekannt geworden. Sprechsaal. ^ Gegen die Chiffre-Anzeigen. Das freie Wort ist nunmehr zur Geltung gelangt, und es wäre daher im allgemeinen Interesse der Arbeitnehmer, insbesondere für die große Zahl der Handlnngsangestellten, von hohem Werte, wenn mit dem Gebrauche der Chiffre bei Anzeigen aufgehört würde. Ganz. abgesehen davon, daß hierbei eine Arbeit entfaltet wird, die gewiß besser angeweitöet werden könnte, ist es im Interesse des Handlungs gehilfen durchaus notwendig bei Stellenangeboten, daß der Bewer bende sofort weiß, an welche Firma er sich mit seinem Angebot wendet. Durch die Kenntnis der Firma wird dem Bewerbenden ohne wei teres klar, ob die Bewerbung für ihn zweckmäßig ist oder nicht, wäh rend bei einem Inserat mit Chiffre eine Unsicherheit Platz greift und außerdem die Arbeitskraft unnötig vergeudet wird. Ein jeder An gestellte wird gewiß froh sein, wenn er sich bemühen, d. h. bewerben kann, nur das oft Aussichtslose der Bewerbungen bei der Chiffre-An zeige lähmt die Arbeitskraft und damit die Lust und Liebe, sich zu be werbe». Bei Firmenanzeigen wählt der Bewerbende ohne weiteres das für ihn Passende, und es wird dadurch dem Arbeitgeber die Aus wahl ans dem Kreise der Bewerbenden gleichfalls erleichtert. Nicht allein die verlorengehende Arbeitskraft des Angestellten ist es, nein auch die Mehrarbeit, die den ZeitnngSexpcditionen, sowie der Post, erwächst und die gewiß hier besser angewendet werden könnte. Jede Arbeit sollte im Leben zweckmäßig sein, und es sollten nicht ans egoistischen Gründen .Kraft und Material unnötig geopfert und ver geudet werden. Wir haben während der Kriegszcit sehr einteilen und Haushalten gelernt, und es sollte die Nutzanwendung von jetzt an überall Platz greifen und nicht wieder wie in früheren Zeiten eine Bequemlichkeit sich breit machen. Ich möchte nun keineswegs nur die Chiffre-Anzeigen im kans- »lännischen Sinne ansgehoben wissen, es lassen sich alle Chiffre-An zeigen ohne Ausnahme vermeiden: ein jeder soll offen und frei seine Firma, seinen Namen und damit seine Absichten bekanntgebcn, sei es in geschäftlicher Weise, sei es in privatem Sinne. Nur durch Offen heit wird für alle Menschen eine gesunde Basis geschaffen, und es wird zweifelsohne auch viel Unglück verhütet. Denn wenn man die Misere des Voltes betrachtet, das meint, Chiffre-Anzeigen benutzen zu müs sen, so dürfte auch hier ein fester Wille viel vermögen und dadurch manches Gute entstehen. Möge daher der Vorschlag, vom ferneren Gebrauche der Chiffre bei Anzeigen abznsehen, auf fruchtbaren Boden fall-en und vorerst wenigstens von den Firmen, denen daran liegt stets frei und offen ihre Firma, ihren Namen zeigen zu wollen, anfgenommen werden. Wenn auch viele Firmen das Bersteckspiel lieben, so bin ich doch über zeugt, daß alsbald im junge» deutschen Staate das Gute und das Rechte sich Bahn brechen werden. Diejenigen Firmen, die meinen nicht vom alten Branche abgehen zu können, werden nach und nach cinsehcn lernen müssen, daß Offenheit sich für jeden ziemt und damit einem jeden am besten gedient ist, dem Arbeitgeber sowohl als auch dem Arbeitnehmer. Falls der Vorschlag sich nun dnrchringen sollte zu einer gesetz lichen Maßnahme, so wäre eine solche im Interesse aller nur freudig ! zu begrüßen. W. -H
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder