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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1916
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
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Redaktioneller Teil. ^ 250, 26. Oktober 1916. in Gemeinschaft mit seinem Bruder Karl unter der oben genannten Firma iveiterführte. Der Schwerpunkt des Geschäfts liegt im Buch- druckerci-Betriebe, dem sich im Laufe der Jahre ein Fachzeitschriften- vcrlag zngesellt hat. Auch als Redakteur war der Verstorbene tätig und hat 27 Jahre den schon bei E. Thiele erschienenen »Allgemeinen Samen- und Pflanzen-Anzeiger« redigiert. Gefallen: am 18. Oktober ans dem östlichen Kriegsschauplatz Herr Max Hehler, Landsturmmann in einem Reserve-Regiment, ein früherer Mitarbeiter der Firma Conrad Glaser in Leipzig. Ter Verstorbene gehörte 6 Jahre lang dem Vorstand des Allgemeinen Deutschen Bnchhandlungs-Gchilfen-Verbandes an und hat sich durch regen Eifer und liebenswürdiges Wesen die Hochschätzung und Freundschaft seiner Vorstands-Kollegen erworben; ferner: in den Karpathen Herr Alfred Clauß, in einem Jäger-Bataillon, der in der Noßberg'schcn Verlagsbuchhand lung in Leipzig gelernt und dann bei G. A. v. Halcm in Bremen gearbeitet hatte. Seit August 1915 stand er bei der Fahne. tzpretzsaal. jOhne Beranlwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen drv Bestimmungen über die Verwaltung -es Börsenblatt».) Offener Brief an die Firma D. Gundert, Stuttgart und alle Verleger, die gleichen Grundsätzen huldigen, Herrn D. Gundert, Stuttgart. Schon hatte ich meine Bestellung auf Ihre Bücher »Friedlich^ Heimat« fertig, als ich auf der zweiten Umschlagscite des mir über sandten Buches Ihr Angebot an das Publikum sehe. Hier meine Antwort: Grundsätzlich tue ich nichts für die Bücher eines Verlags, der sie zu solchen Schleuderpreisen ans den Markt wirft. Nach Ihren Bedingungen must ich also einem Kunden, der für 20.— dieser Bü cher bei mir kauft, 33)4 °/o geben und schon bei ganzen .//. 5.— 25'X,. Ist diese Zumutung nicht ein Hohn ans die Notlage des Sortiments in dieser an sich schon schweren Zeit, nicht ein Hohn auf alle Bestre bungen des Sortiments, seine Lage zu verbessern, den Kunöenrabatt abzuschasfen und höheren Rabatt bei den Verlegern zu erbitten? Da hilft kein Hinweis: »Es ist für unsere Krieger!« Sollen wir in der Heimat für die Angehörigen unserer Gehilfen sorgen, sollen wir die schweren Lasten tragen, die das Vaterland uns anfcrlegt (und wir tun es gern), so kann der Verleger uns nicht znmnten, nebenbei unser eigenes Grab zu graben. Denn nur darauf läuft ein solches Angebot an das Publikum hinaus. Es gibt keinen ziveitcn Beruf, iu dem eiu solches Angebot möglich wäre. Das Publikum must sich sagen, entweder verdient der Sortimenter ein Heidengeld, wenn er bei solch geringfügigen Mengen schon diesen Rabatt abgcben kann, oder die Preise sind Wuchcrpreise. Wir sollen zu grösteren .Käufen veraulastt werden, um den regulären Preis zu erhalten. Ich hoffe, das; das Sortiment solchen Bestrebungen der Verleger einmütig entgegentritt, Bestrebungen, die sich jetzt schon auf verschiedene Bücher erstrecken, so das; die Okefahr einer weiteren Ausdehnung besteht. Rücksichtslos müssen wir Sortimenter allen denen, die auf ein solches Angebot eiugehen, klar machen: Der Verleger schenkt ans seinen Mitteln nichts, sondern schneidet nur Riemen ans der Haut des Sor- mcntcrs. Denn führt er die Bestellung direkt aus (unter Umgehung des Sortiments), so verdient er nur 25°/, mehr, wird aber die Be stellung dem Sortiment überwiesen, so must dieses von seinem Rabatt den Gewinn abgebeu, und dann bleibt gerade so viel, öatz es kaum die Spesen decken kann. Nur wenn das Sortiment sich einig ist, grundsätzlich solche Bücher nicht zu führen und auch den Vertrieb abzulehncn, kann diesem an der Wurzel des Sortiments fressenden Übel abgeholfen werden. Bremen. W. Hermann, i/Fa. Johs. Storni. Bewertung von Verlagsrechten. (Vgl. Nr. 240 u. 245.) Ans der Anfrage des Herrn H. O. geht nicht hervor, ob der Wert zum Zweck der Bilanzierung oder des Verkaufs festgcstellt werden soll: Soll der Wert als Aktivum in der Bilanz aufgesührt werden, so empfehle ich größte Vorsicht: ist ein einmaliges Honorar gezahlt worden, so wird bei normalen Umständen kaum mehr als dieser Betrag angenommen werden dürfen. Geht das Buch gut, so wird man das Recht schon im zweiten Jahr abschreiben, geht es schlecht, so wird man ihn abschreiben m ü s s c n. Im allgemeinen führt die Einstellung von »Verlagswerten«, die älter als zwei oder drei Jahre sind, sehr leicht zu Enttäuschungen. Steht der Verkauf eines Werkes mit Rechten in Frage, so wird der Käufer nicht auch den nach Herrn A. Kirsten ermittelten »Wert der Rechte« bezahlen wollen, denn dieser Wert besteht im ganzen voraussichtlich noch zu erzielenden Reingewinn. Eine wesentliche Seite des Verlagsrechts ist die, das; damit ein Recht auf Arbeit und auf Risiko erworben wird: in der Hand des einen Verlegers bedeutet das ein Vermögen, in der Hand des anderen recht wenig. Kurz: Verlagsrechte haben fast immer nur Schätzungs- und Liebhabcrwert, kaum einen mit Bestimmtheit meßbaren Handelswert: ft niedriger man sie schätzt, desto sicherer geht man. R. 6. Leihbibliothek. (Vgl. Nr. 239 u. 245.) Leihbibliothek? Laßt die Finger davon! Behaltet Euer schönes Geld, werft nicht noch Betriebs- und Unterhaltungskosten nach, um Schaden, Ärger, Verdruß — im günstigsten Falle einen kärglichen Ge winn zu ernten! Verwendet Eure Zeit zu Besserem als stundenlang Leihbüchcr vorzuzeigen, bis endlich eine Wahl getroffen ist. Überlaßt das Bücherleihen den Stadtbibliotheken, gegen die mit den billigen Leihgebühren der Buchhandel nie auftommen kann! Klagen die Stadt- bibliothcken nicht auch über Unzuträglichkeiten? Ich hab's durchgemacht. Bei Eintritt in meine Firma fand ich eine ganz gute Mietbücherei vor, in drei Sprachen. Ich verjüngte sie, tat alles, um die Leser zu befriedigen, aber ohne Erfolg. Ich glaubte, der einfache, gleichmäßige, mit Nummern versehene Band -stoße ab, iveil der Stempel der Leihbibliothek 100 m weit erkenntlich ist. Daher setzte ich diese Bücher außer Betrieb und legte unter ssroßen Kosten eine neue Bücherei au, neuzeitlich, gebunden und ungebunden, zumeist Original-Einbände, mit gleichmäßigem, aber schönem Schutzumschlag, ohne Nummer, jedes Buch trug auf dem Rücken seinen Titel, ohne Stempel oder Eindruck, die cs als Mictbuch bezeichnetcn. Außerdem verfügte ich über eiu schön gedrucktes Bücherverzeichnis. Die Bü cherei war so eingerichtet, das; ich auch jedes Buch daraus antiquarisch verkaufen konnte. Der erste Erfolg war gut, sehr gut. Das dritte Jahr brachte großes Abflauen, nach fünf Jahren wurde die Bibliothek nur noch kläglich benutzt. Und wie viel der besten und neuesten Bücher verschwanden auf Nimmerwiedersehen, selbst bei guter Buchführung! Vielfach mußte ich klagen, um einwandfrei verloreugcgangenc Bücher ersetzt zu erhalten. Wie viel Verluste werden aber abgestrittcn! Also diese Freude obendrein, abgesehen davon, daß gemahnte Leser ausblcibcn, auch als Kaufkuuden. Eine Mietbücherei ist nur mög lich bei straffer, gewissenhafter Buchführung und scharfer Kontrolle der Säumigen. Das alles aber erfordert eine ständige Arbeitskraft nud dazu ein gutes gedrucktes Verzeichnis mit laufen den Nachträgen. Steht dann der Gewinn noch im Verhältnis zur Kapitalanlage und Mühe? Ich habe seit drei Jahren auch meine zweite, gut eingerichtete Mietbücherci geschlossen und leihe kein Buch mehr aus. Wir sind, hoffe ich wenigstens, über die Zeit der Leihbibliothek hinaus. Ich bin herzlich froh, mich davon befreit zu haben, und bedaure nur, cs nicht viele Jahre früher getan zu haben. Mein Umsatz ist nicht zuriickgegangen, ich habe keine Käufer ver loren, das Gegenteil ist der Fall! D a b c l o w - H a m m. Erwiderung. Ich gestehe, daß die Bemängelung des Herrn W. Hermann, i/Fa. Johs. Storm, Bremen, mir nicht verständlich ist; ich glaube, daß der Sortimenter, der 100 Hefte bezieht, weitaus das meiste einzeln ver kauft und somit daran 50"/o Rabatt hat. Zur Klarstellung füge ich die Preise von »Aus friedlicher Hei mat« bei: Verkaufspreis 20 25 Hefte gemischt ./i 4.— (je 16 ^), 100 Hefte gemischt .// 13.50 (je 13)4 ^). Barpreis 14 25 Hefte gemischt 3.— bar, 100 Hefte gemischt10.— bar. Stuttgart. D. Gundert. Derkehrs-Verschlechierursg. Wie schwer die geordnete Versendung im Kriege gelitten hat, geht daraus hervor, daß aus der Provinz auf Buchhändlcrwcge über Leipzig bestellte Bücher aus Berlin, München, Magdeburg, Hamburg, Rhein land-Westfalen fast immer erst nach drei Wochen cingehen. So ergibt sich folgendes Verhältnis: bestellt am 1. Oktober, expediert am 10. Ok tober, eingetroffen am 20. Oktober. Diese Verzögerung ist typisch für Dutzende von Bestellungen und kann nur dadurch erklärt werden, daß die betreffenden Herren Verleger sehr selten von Leipzig sich Briese senden lassen und noch seltener n a ch Leipzig senden. Ich selbst sende sechs Briefe wöchentlich nach Leipzig und erhalte zwei Eil- sendungcn von dort. Ein Provinz - Bu chhänd l e r. 1344
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