7122 Börsenblatt f, d. Dljchil. Bnchhanbcl Fertig« Bücher. V 250, 26. Oktober 1916. Für die Weihnachtszeit, die vermehrte Nachfrage nach guten und unter haltenden Büchern im Gefolge haben wird, möchte ich ganz besonders die Werke von Victor Helling in empfehlende Erinnerung bringen. Seine viel gelesenen Romane über den Weltkrieg dürften Ihnen allen nicht unbekannt geblieben sein, und zwar schon des halb nicht, weil die Presse vielerorts lebhaft dafür eintrat und die Nachfrage sich da durch sehr erheblich steigerte. „Eisern stlüeN die Würfet" sowohl wie ,,Die eherne Saat" sind mit ungewöhnlicher Gestaltungskraft geschrieben, zeichnen sich durch stetig sich steigernde Spannung aus und verraten auf jeder Seite, das; der Verfasser selbst einmal Offizier war. Heute erst, wo die geschilderten Ereig nisse bereits verhältnismäßig weit zurückliegen, haben wir den nötigen Abstand ge wonnen. Die volle Begeisterung der ersten Kriegsmonate lebt auf, wenn wir zu den packenden Schilderungen greifen, und für manchen, der dabei war, werden die beiden Bände von unvergänglichem Werte bleiben. Ganz im Gegensatz zu diesen Schriften ist der reizende Roman „Dllö AL- brauchte Herz" durch die ^Zeitereignisse in seiner Verbreitung beeinträchtigt worden. Und doch müßte gerade ein solches Buch überall zur Hand genommen wer den, wo das Gemüt zu seinem Rechte kommen soll. Aus zufriedenem Humor und heiterer Ruhe geformt, bildet das kleine Werk einen Quell des Behagens und der Erwärmung. Der Grundgedanke ist von bestrickender Eigenart - kurz, wir haben hier eine Erzählung so recht für die Feiertage. Zum Schluß weise ich auf Hellings humoristischen Roman „Der Ä)!elde- relter" hin, den Sie jedermann empfehlen können, der gern zu den lustigen Büchern des Freiherrn von Schlicht greift. Der beiliegende Verlangzettel bietet Ihnen einmalige Vorzugsbedingungen. Dresden-Blasewitz, Ende Oktober 1916 A Heinrich Minden