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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1913
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- Deutsch
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Nr. 272. *jährlich^reiGeschäftsstellc od^A^NarkPoftüäerweifungtür '/^6.17Mk"statt 18M. 6t«^/engefuchewerdenmttlvPf.pro ^ »Derttjchen Reiche Z-.hlen für i ^^an^^erfolgt^feiwng Zt Raum 15 26 für-Nicht- 1 EMMmöÄMr'stMerArü'örrSMWü^^ Leipzig, Montag den 24. November 1913. 8Ü. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Organisation und Betrieb des spanischen Buchhandels. Dieser Artikel soll einen Überblick über die Stellung und Organisation des spanischen Buchhandels geben und damit eine vom nächsten Jahre ab erscheinende Artikel serie: Aus dem spanischen Buchhandel einletten, die sich mit den literarischen und buchhändlerische» Verhältnissen der pyrenäischen Halbinsel t» ähnlicher Weise beschäf tigen soll, wie die bisher veröffentlichten Berichte mit dem gleichen Interessengebiet anderer Länder. Red. Die Geschichte und Entwicklung des heutigen spanischen Buchhandels ist eng mit derjenigen des spanischen Liberalismus verknüpft, ja er ist gewissermaßen aus diesem herausgewachsen. Obwohl im 18. Jahrhundert in politischer wie in literarischer Beziehung der völlige Verfall hereinbrach, ist doch in Spanien das Licht der Kultur nie ganz erloschen. Denn nachdem das Volk zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts unter Führung der li beralen Parteien in wahrhaft glorreichen Taten seine Unab hängigkeit erkämpft hatte, kam auch in der Literatur das im Volke neuerweckte Nationalbewutztsein wieder zum Durchbruch. Und lvenn auch die neuere Literatur ihre Anregungen zum Teil aus fremden Quellen schöpft, so hat sie sich doch mehr und mehr von der Nachahmung ausländischer Erzeugnisse befreit und ent nimmt ihre Stoffe wieder dem eigenen nationalen Denken und Leben. Nach einem Jahrhundert mühseliger, harter Kämpfe hat heute in Spanien der Liberalismus, d. h. die moderne Weltan schauung über die des Mittelalters mit ihrem geistlichen und staatlichen Absolutismus endgültig gesiegt und die Wege zur Weiterentwicklung der begonnenen Zivilisation und einer neuen, modernen Kultur geebnet. Die eigentliche Entwicklung des spanischen Buchhandels be gann erst gegen die Mitte des verflossenen Jahrhunderts, nach den Freiheits- und Bürgerkriegen, als das geistige Leben der Ration wieder neu aufzublühen anfing. Ich brauche nicht zu betonen, daß sie bei der trostlosen wirtschaftlichen und sinanziel- len Lage, in der sich das Land durch die beständigen Kriege und den Verlust der Kolonien befand, eine langwierige und äußerst mühsame war. Erst in den letzten zehn Jahren, nachdem die Re gierung auch dem Unterrichtswesen und der Volksbildung mehr und mehr ihr Interesse zugewandt hat, kann von einem wirklichen Fortschritte die Rede sein. So hat denn auch in diesem Zeitab schnitt die literarische Produktion, sowohl quantitativ als qualita tiv, einen mächtigen Aufschwung genommen. Die Organisation des spanischen Buchhandels vollzog sich sehr spät. Erst im Jahre 1001 gründete sich die »^.soeiaeion cko la läkreria äs Lspana«, mit dem Sitze in Madrid. Die ursprüng liche Milgliederzahl von 48 ist heute auf 553 angewachsen. Sie repräsentiert jedoch damit nicht einmal die Hälfte der existieren den Buchhandlungen, von denen es heute 1l94 gibt, wovon 143 sich dem Verlage und 1051 dem Sortiment widmen. Eine große Anzahl der als Buchhändler Eingeschriebenen verdienen diese Bezeichnung allerdings nicht, namentlich diejenigen der mittleren und kleineren Städte der Provinz nicht, die eine Art Bazar führen und als einen Zweig desselben auch den Bllcherverkauf betreiben. Die zwei großen buchhändlerischen und literarischen Zentren sind Madrid und Barcelona, die miteinander um den Vor rang wetteifern, ohne daß man mit Bestimmtheit sagen könnte, welcher der beiden Städte der Vorrang gebührt. Obwohl Barce lona numerisch mehr Buchhandlungen ausweist als Madrid — 156 gegen 137 —, erscheint doch letzteres als der führende Teil und Mittelpunkt allen geistigen Lebens. Zu nennen sind dann noch Valencia, Bilbao, Zaragoza, Valladolid, Sevilla und Gra nada. In Bilbao existiert noch eine Ortsgruppe (Lsoviaviöu cko lubreros cke Lilbao), ferner in Barcelona der »Oentro cko la Uro- pieckack intelootual«, auf den ich später zu sprechen komme. Von einer Zentralisation kann jedoch keine Rede sein, obwohl eine An zahl Verleger der Provinz, speziell Barcelonas, in Madrid Ver treter haben, resp. durch dortige Sortimenter vertreten sind, die aber nur über geringe Vorräte verfügen und in der Regel mit beschränk tem Rabatt liefern, so daß sich der Sortimenter nur im Notfälle an diese Stellen wendet, sonst aber direkt von den Verlegern bezieht. Dagegen gründete vor zirka 2 Jahren ein gewisser Don Francisco Sintes eine Art Lokal-Barsortiment in Barcelona, indem er von einem großen Teil der spanischen, namentlich der Madrider Ver leger, sowie von einer Anzahl Pariser Verlagsfirmen größere Depots, teils in Kommission, teils in fester Rechnung führt und an die Sortimenter von Barcelona und den übrigen katalanischen Provinzen zu Original-Nettopreisen der Verleger liefert. Eine weitere Ausdehnung wird dieses Unternehmen wegen der extremen Lage von Barcelona Wohl kaum erfahren. Die französischen Verleger, wie Garnier fröres, Bouret, Michaud, Hachette, Armand Colin, Larousse usw., die zum Teil in größerem Matzstabe Bücher in spanischer Sprache verlegen, haben weder Vertreter noch Depots in Spanien, sondern Verkehren direkt mit dem Sortiment. Dagegen haben einige deutsche Firmen in ge wissem Sinne Vertretungen, z. B. Justus Perthes, Gotha, für seine Atlanten und Karten in der Person des Herrn G. Gerber in San Sebastian. Der Erfolg dürfte jedoch kein allzu großer sein, da Herrn Gerber als Nichtbuchhändler bzw. Nichtmitglied der Buchhändlervereinigung von vornherein in Buchhändlerkrei sen mit einer gewissen Zurückhaltung begegnet wurde. Dieses System kann kaum zur Nachahmung empfohlen werden. Es ist Wohl unzweifelhaft, daß sich die Firma Perthes in erster Linie an den Buchhandel wandte, wohl aber auf Schwierigkeiten stieß und nicht den richtigen Mann finden konnte. Weit besser hat die Firma B. G. Teubner in Leipzig getan, einem tüchtigen, rühri gen Verleger, Herrn Gustav Gili in Barcelona, die General vertretung der Fellerschen Wörterbücher zu geben. Auch die Firma R. Oldenbourg in München, die der läbreria Haeioual x Lxtraujora in Madrid und Barcelona die Auslieferung ihrer »Illustrierten technischen Wörterbücher« übertrug, dürfte sich gut dabei stehen. Sie liefert in Kommission mit 25 7» und bar mit 30 7°. Der Umstand, daß der Sortimenter in Spanien selbst und in einzelnen Exemplaren zu vorteilhaften Bedingungen beziehen kann, ist sehr zu schätzen. Die übrigen deutschen Verleger, die für ihre Artikel in Spanien noch bedeutenden Absatz finden, wie Gross - Heidelberg, Langenfcheidt, Herder, Cronbach, Baedeker, Tauchnitz usw., haben weder Vertretungen noch Depots, sondern stehen in direktem Verkehr mit dem Sortiment. Im übrigen lie- seit die Indrsria intoruaoional cle Läriän Homo in Madrid, das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 80. Iahraan«. 1659
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