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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 272, 24. November I9l3. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12771 AM" Bitte nicht zu übersehen! Soeben erschien in unserm Verlage die zeitgemäße Iugcndschrist Die SLeinbergs. , Eine Erzählung aus der Zeit der Befreiungskriege. Von Iosephine Siebe. ^ Mit 6 bunten Vollbildern. — Elegant gebunden M. 4.— ord. Iosephine Siebe, die begabte und warmherzige Schriftstellerin, hat den Knaben und Mädchen von 10- 15 Jahren in der I vorliegenden geschmackvoll ausgeftatteten Iugenderzählung eine durchaus erfreuliche Lesefrucht dargebracht, die vermöge ihrer anschau- ^ lichen, herzlich schlichten und treuen Darstellung die Zeit vor und während der Befreiungskriege vor dem geistigen Auge der jungen A Leser wieder lebendig werden läßt. Die Fabel ist einfach und klar, und jedem wird das Schicksal des jungen Naoul v. Steinverg ans E Äerz greifen, und er wird seinem leid- und freudvollen Lebensweg mit Interesse folgen. Es mutz der Verfasserin hoch angerechnet I werden, daß sie trotz aller Lebendigkeit der Darstellung sich nicht zur Ausmalung blutiger Schlachtgreuel herablieh, die die K jugendliche Psyche ungünstig beeinflussen würden. So ist ihr Werk ein schönes, vornehmes Gedenkbuch geworden, ganz dazu » angetan, ethische und ästhetische Momente in jungen Seelen fruchtbar zu machen. (Altonaer Nachrichten.) ------ Dis 30. d. M. mit 40V» u. 11/10. ------ Z Stuttgart. Bestellzettel anbei. Levy 6t Müller. Eine weitere Preßstimme: E Ein hannoversches Schulmeisterbuch. Erlebte Freude auch andern zuwendcn zu wollen und ein gutes Buch empfehlen — das kann dasselbe sein. Es ist dasselbe, wenn wir die Leser auf die soeben erschienenen „Bekenntnisse eines alten Schulmeisters" von Prof. Adolf Ey, einem Schulmann und Poet dazu, Hinweisen. Als armer Bergleute Kind zur Welt gekommen, hat Ey seine Jugend in Clausthal verlebt, dort das Gymnasium besucht und sein Abiturium gemacht. Dann hat er in Göttingen studiert, dort von der Theologie den Liebergang zur neueren Philologie gefunden, hat in einem englischen Institut bei Villencuve am Genfer See zeitweilig unterrichtet und ist hierauf Lehrer am Iohanneum zu Lüneburg geworden. Von der Ilmenau ist Ey an die Leine, ans Lyzeum II in Hannover gezogen, um nach einer kürzeren Lehrtätigkeit in Flensburg endgültig in der hannoverschen Provinzialhauptstadt sein Heim aufzuschlagen. Wenn Ey auch weniger köstlich von seiner Familie Leben und seiner Jugend in dem Harzstädtchen geschrieben hätte, seine Erinnerungen aus der Zeit von 1848 und später aus den Kriegsjahren von 1866 und 1870 müssen das Buch jedem alten Hannove raner lieb machen, mag er selbst dem Lehrerberufc völlig fernstehen. Aber absichtsvoll hat Adolf Ey seine Erinnerungen als Schul meisterbuch in die Welt geschickt, denn in diesen seinen beruflichen Bekenntnissen beruht ihr über den Augenblick hinausrcichender Wert. Nicht um mit der Bezeichnung zu kokettieren, sondern weil er in dem alten und guten Worte Schulmeister einen Ehrentitel erblicken mußte, hat Ey seinem Lebensrückblick diesen Namen gegeben. Daß er mit seinen Schilderungen die Klippe des Doktri nären glücklich umschiffen konnte, liegt an dem sonnigen Humor, der seine ganze Lebensauffassung ebenso durchleuchtet wie seine schriftstellerische Darstellung. Lind nur ein Mensch mit einem wahrhaft goldenen Herzen, dem der Ellern Art sich gleichermaßen verklärt wie das Gedenken an seine prächtige Frau, der er in seinem Buche das schönste Denkmal gesetzt hat, vermochte der „schul meisterlichen" Betrachtung einen solchen Reiz zu geben, wie Adolf Ey es hier getan hat. Llebcrdics sind cs wirklich Bekenntnisse, mit denen dieser aus dem besten Holze edelsten Menschentums geschnitzte Schulmann aus seinen Erfahrungen heraus an die Öffentlichkeit tritt. Dermaßen freimütig sind diese Aufrichtigkeiten, daß die Schulorthodoxie sie wahrscheinlich als „Ketzereien" betrachten wird oder als überwundene Naivitäten, über die das moderne Schulwesen glücklicherweise zur Tagesordnung übcrgegangcn sei. Denn Ey schämt sich keineswegs, die Llnzulänglichkeit des eigenen Wissens zu betonen, die Zweckmäßigkeit eines individuellen Llnterrichts zu zeigen und über die Pedanterie den Stab zu brechen, die den Schülern den Llnter- richt zur Qual macht. Ohne kritische Schärfe und ohne persönliche Llebcrhcbung, lediglich um der Sache willen und zu ihrem Besten, spricht Ey aus seinen Schulerfahrungcn. Von seinem ersten Direktor in Hannover schreibt er: „Furcht vor den Behörden kannte er nicht. Kam eine neue Verfügung von der Regierung, die ihm und auch uns nicht paßte, so legte er sie einfach ack acta. Ein beliebter Ausspruch von ihm war: die Schulräte gehen, wir bleiben. Lins ließ er freie Hand. Wenigstens erinnere ich mich keines Zwanges von ihm. Er freute sich der verschiedene!! reg samen Kräfte, war mit Anerkennung sparsam, wie sich das unter Männern gehört, aber die Simmung war derart, daß jeder, der wollte, sich unter ihm in seinem Fache Geltung verschaffen konnte." Lind an einer anderen Stelle heißt cs: „Soviel ich weiß, habe ich nie den Schülern die Benutzung von Liebersetzungen verboten. Ich halte das für eine Aufforderung zu Lug und Trug. Welcher Schüler hat nicht einmal einen Schmöker gehabt, wenn er sich ohne Nachhilfe unterricht allein durchschlagen mußte! Ich habe nur verlangt, daß sic in der Klasse Bescheid wußten. Wie sie dazu kamen, war mir einerlei. Was hat mich als Jungen dieses Verstcckenspiclen zwischen Lehrer und Schüler gequält! Nichts verbieten, was doch übertreten wird!" Daß ein Lehrer mit solchen Grundsätzen und Anschauungen seinen Schülern gleichsam ein Kamerad gewesen ist, braucht nicht erst gesagt zu werden. Ey hat sich zu Anfang schwer durchschlagen müssen, bei ihm und in seiner Familie ist Schmalhans Küchen- Meister gewesen. Wie hoch ein Mensch in Lebens- und Berufsauffassung über den Kleinlichkeiten und Erbärmlichkeiten des Daseins stehen kann, das lehrt das Buch dieses idealen niedersächsischcn Schulmeisters. Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Bekenntnisse eines alten Schulmeisters von Adolf Ey. Preis in Biedermeier Kattun gebunden M. 3.50 ord., M. 2.60 netto, M. 2.30 bar und 7/6. Verlag von A. Lofmann L- Comp, in Berlin SW. 68. 1öSL>
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