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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1903
- Sprache
- Deutsch
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2636 Nichtamtlicher Teil. 75. 1. April 1903. gebessert. Die Einkaufspreise blieben dieselben, Pappe war etwas niedriger wie im Jahr 1901. Die Verkaufspreise waren immer noch sehr gedrückt. Bei Beginn des Jahrs waren Überstunden und Sonntagsarbeit, sowie Einstellung weiterer Arbeiter erforder lich' späterhin wurde jedoch die Arbeit wieder eingeschränkt. Die Löhne waren dieselben wie im Vorjahr. Dickens-Ausstellung. — Von der Dickens-Gesellschaft in London wurde kürzlich in Memorial Hall eine Dickens-Ausstellung eröffnet, die für Verehrer des berühmten Schriftstellers eine Fülle des Interessanten und Sehenswerten enthält. Bemerkenswert ist vor allem eine Serie von Porträts, deren ältestes im Jahre 1830 von Miß Jane Narrow, einer Tante von Dickens, gemalt wurde. Diese Tante soll Dickens in »Nikolas Nickelby-- als Miß La Creevy verewigt haben. Als Kuriosität mag auch eine Photographie er wähnt werden, die angeblich nach dem Tod des Dichters »mit Hilfe der Geistcrwelt« ausgenommen worden sein soll. Ferner sind in der Ausstellung eine Menge von Manuskripten aus vielen privaten und öffentlichen Sammlungen ausgelegt. Personalnachrichten. Fünfundzwanzigjähriges Jubiläum. — Am 1. April 1903 sind es fünfundzwanzig Jahre, daß Herr Franz Deuticke, der verdienstvolle Vorsteher der Corporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, mit dem inzwischen verstorbnen Stanislaus Tocplitz die damalige Buchhandlung von Karl Czermak käuflich erworben hat und so die Grundlage für seine heutige Firma schuf. Karl Czermak, der auch als Schriftsteller bekannt geworden ist, hatte, damals noch ein junger Mann, im Jahre 1863 eine Konzession erhalten und auf Grund derselben eine Buchhandlung gegründet. Schon von Anbeginn beschäftigte sich diese Firma hauptsächlich mit dem Vertriebe medizinischer Literatur. Herr Franz Deuticke, der vorher acht Jahre lang, nur unterbrochen durch einen halbjährigen Aufent halt bei Williams L Norgate in London, in der damaligen Hof buchhandlung Faesy L Frick (jetzt W. Frick) konditioniert hatte, erwarb 1878 mit Stanislaus Toeplitz aus Warschau, der vorher lange Zeit als erster Gehilfe in der C. Muquardt'schen Hofbuchhandlung in Brüssel tätig gewesen war, die Buchhand lung Czermak und eröffnete am 1. April 1878 dieselbe unter der neuen Firma Toeplitz L Deuticke. Im Jahre 1886 ging dann das Geschäft in das alleinige Eigentum des Herrn Franz Deuticke über, der bald darauf auch die Firma entsprechend änderte. Unter der zielbewußten Leitung Deutickes nahm die Firma im Laufe der Jahre einen sehr bedeutenden Aufschwung und es gebührt Deuticke insbesondere das Verdienst der Schaffung des ganz vorzüglichen Verlags des Hauses. Ihren alten Traditionen getreu hatte die Buchhandlung in erster Linie sich auf den medizinischen Verlag geworfen, und eine stattliche Reihe vorzüglicher Handbücher, Kom pendien und Monographien sowie das Centralblatt für Physiologie beweisen ihre Erfolge. In letzter Zeit begann dann die Firma auch auf dem Gebiete der Schulbücherliteratur für Gymnasien und Realschulen sowie für Mädchenlyzeen eine intensive Verlags tätigkeit zu entwickeln und dürfte die Zahl der Verlagsnummcrn heute nicht mehr weit von 1000 entfernt sein. Der Verlagskatalog zeigt aber, daß neben diesen Hauptrichtungen noch zahlreiche Nebenströmungcn im Verlage laufen, die andere wissenschaftliche oder praktische Tendenzen verfolgen. Hat es auf diese Weise Herr Franz Deuticke verstanden, seine Handlung zu einer der ersten in Österreich zu gestalten, so hat er sich außerdem zahlreiche Verdienste um die Wahrung der buchhändlerischen Standesinteressen erworben. Seit der Umgestaltung des »Vereins der österreichischen Buchhändler in den »Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler-- war Franz Deuticke als Funktionär desselben tätig, zuerst als Ver trauensmann, dann als Schriftführer, Obmann-Stellvertreter, Ausschußmitglied und Sektionsobmann für Niederösterreich. Eine noch viel wichtigere Rolle hat er aber in der Wiener Corporation gespielt. Durch seine zielbcwußte Leitung (seit 1897) dieser ersten lokalen buchhändlerischen Vereinigung Österreichs, insbesondere in schwierigen Tagen, hat er sich den Anspruch auf einen bleibenden Platz in der Geschichte des österreichisch-ungarischen Buchhandels er worben. Diese kurze Skizze würde aber unvollständig sein, wenn wir nicht noch seiner Tätigkeit im Börsenverein, bei dem letzten internationalen Verlegerkongresse, insbesondere aber seiner Ver dienste um die Gründung der Hilfskassen der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler gedenken wollten. Diese letztem sind ihm zu ganz besondrem Danke verpflichtet, denn seiner mühe vollen Arbeit ist zum größten Teile ihre Errichtung, seiner un ermüdlichen Tätigkeit als Schriftführer derselben ihre gedeihliche Entwicklung zuzuschreiben. Wir sind sicher, daß sich weite Kreise des deutschen Buchhandels unfern herzlichen Glückwünschen für den verehrten Jubilar anschließen werden. ch Albin Ackermann-Teubner in Leipzig (vergl. Nr. 68, 71 u. 72 d. Bl.). — Auch der Vorstand des Deutschen Buch drucker-Vereins widmete dem verdienstvollen Berufskollegen Herrn Ackermann-Teubner in dem Organ des Vereins, der »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker--, einen ehrenvollen Nachruf in folgenden Worten: »Der Verstorbene war der erste Vorsitzende des Deutschen Buchdrucker-Vereins von der Gründung im Jahr 1869 bis zum Jahr 1872 und hat in dieser Zeit'mit großer Um sicht und Tatkraft dem Verein über die durch die Verhältnisse sehr schwierig gestalteten ersten Lebensjahre hinweggeholfen und ihn zu großem Erstarken gebracht. Bis zu seinem Tode ist er dann dem Verein ein treues Mitglied gewesen, und wie er der nationalen Organisation stets sein wärmstes Interesse gewidmet, so hat er auch dem engem Berufsgenossenkreise seiner Vaterstadt wie des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdrucker-Vereins oft genug mit seinem erprobten Rate und mit seinem treuen kollegialen Sinn zur Seite gestanden. Durch all dies hat sich der Verstorbene um den Deutschen Buchdrucker-Verein wie um das ganze Buch druckgewerbe verdient gemacht und die Dankbarkeit, Liebe und Hochachtung seiner Kollegen wie des Unterzeichneten Vorstands folgen ihm in die Ewigkeit nach.« (Sprechsaal.) 1 Krone ö. W. - 1 ^ R.-W.ü Eine Preisanzeige, wie die obige, wäre in jedem kaufmännischen Betrieb unmöglich. Cs ist undenkbar, daß ein österreichischer Fabrikant einem deutschen Abnehmer zumutet, eine Mark für einen Gegenstand zu zahlen, den er in Österreich für eine Krone verkauft. Nur dem Buchhandel ist eine solche Berechnungsweise eigen, und dasselbe Buch, das jenseits der Grenze 1 L --- 85 -Z kostet, muß der deutsche Buchhandel mit 1^//, also mit mehr als 15 Prozent Aufschlag bezahlen. Ein großer Teil öster reichischer Verleger hält es so, ja es geht so weit, daß sich öster reichische Handlungen gar keine Skrupel daraus machen, bei oirekten Sendungen für Porto statt 30 b — 30 H zu rechnen, also auch auf das Porto einen Aufschlag von mehr als 15 Prozent Der Sortimenter läßt sich diese »Eigentümlichkeit« in den meisten Fällen gefallen, teils weil er Rücksicht auf den Verleger nehmen muß, teils weil oft der Gegenstand nicht bedeutend genug ist, um deshalb Korrespondenzen zu führen. Insbesondere auch läßt sich der deutsche Buchhändler diese Ungchörigkeit gefallen, weil er als einzelner nichts dagegen tun kann. Deshalb wäre es wünschenswert, daß die Vertretung des deutschen Buchhandels, der Börsenverein, die Sache in die Hand nähme und es den öster reichischen Verlegern zur Pflicht machte, einen und denselben Preis zu rechnen, in Österreich wie in Deutschland. So gut, wie der französische Buchhändler für 1 Franc nur 80 H, der englische für 1 Schilling nur 1 >6 rechnet, ebenso gut kann auch der österreichische Verleger sich daran gewöhnen, die österreichische Krone nach ihrem wirklichen Wert, das sind 85 H zu rechnen. I. Kauffmann, Frankfurt a/M. Auf ihre Erkundigung erhielt die Redaktion d. Bl. folgende Antwort eines österreichischen Verlagsbuchhändlers: »Seit Einführung der Kronenwährung ist der österreichische Verlagsbuchhandel bestrebt, die Preise seiner Bücher in Kronen- und Markwährung gleichzustellen und zwar so, daß einzelne Bücher, derer; Absatz mehr auf das Deutsche Reich angewiesen ist, der Abrundung wegen in Mark sogar um einige Bruchteile billiger sind als in österreichischer Währung. »Wenn Schulbücher und lokale Artikel, die außerhalb der Reichsgrenzcn keinen Absatz zu erwarten haben, nicht nach der Parität berechnet werden, so ist darin wohl nichts Auffallendes zu erblicken, zumal zu einer Parität in der Berechnung um so weniger Grund vorhanden ist, als die Abrechnungstermine in Leipzig viel später als die österreichischen fallen und die Fracht spesen nach Leipzig berücksichtigt werden müssen. »Der deutsche Sortimenter verkauft nach den Katalogpreisen, die in Mark berechnet sind, und kann nur für diese verantwortlich gemacht werden; ein Schaden kann ihm also niemals aus der Markbcrechnung österreichischer Bücher erwachsen. Bei längst ein gelebten Zeitschriften hält jeder österreichische Verleger die einmal für das In- und Ausland festgesetzten Preise aufrecht; aber auch darin ist nichts Ausfälliges zu sehen, denn auch andre Länder, wie z. B. Frankreich, England u. s. w., befolgen diese Praxis, indem sie besondere Preise für das Inland und Ausland haben.«
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