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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1928
- Strukturtyp
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- 1928-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1928
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- Deutsch
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jßß 268, 17. November 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. ü Dlscha, Buchhandel. Ausruf der deutschen Dichter. — Der amtliche preußische Presse dienst veröffentlicht nachstehende Kundgebung des Vorsitzenden der Setlion siir Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste, Walter von Molo: »Wir siihlen uns verpflichtet, die Öffentlichkeit auf die Gefahr hinzuweifen, die unsere Kultur durch die täglich wachsende Gleich gültigkeit gegen dichterische Werke an der Wurzel ihres Lebens bedroht. Biele Einzelne warnen und mahnen, ohne das Gehör des Volkes zu finde». Jetzt, in später Schicksalsstuude, erhebt unsere Sektion als die sichtbare Vertreterin der gesamten deutschen Dichtung ihre Stimme. Sie klagt nicht an: dazu ist die Lage unserer Kunst und aller Künste viel zu ernst; sie verurteilt nicht, denn Erschlaffung und Entfremdung liegen wie eine Krank heit über dem Lande. Nachdrücklich aber rust sie noch einmal zur Umkehr aus: Alle, deren Arbeit an Gefüge und Werk der Gesamtheit nicht nur das tägliche Leben fristen möchte, sondern die einen menschlichen Sinn in ihrer Tätigkeit suchen. Wir wenden uns an die Heranwachsenden wie an die Alternden. Wir wenden uns an die berufenen Vermittler des dichterischen Werkes. Ohne kleinliche Bemäkeluug modischer und geschäftlicher Zeitcrscheinuugen aus dem Gebiete der Literatur machen wir darauf ausmerksam, daß bei wei terer Ausbreitung der Gleichgültigkeit die schöpferischen Geister immer seltener werden müssen, und daß es vielleicht zu spät sein wird, wenn man einst nach ihnen wieder verlangt. Der Verzicht breiter Massen aus die Dichtkunst beraubt Gegenwart und Zukunft nicht nur eines wichtige» Erziehungsmittels, sondern der mächtigsten Versöhne rin der in sich und unterein ander getrennten Völker«. Die Biichcrsammlung eines Verlegers. — In Publishers' Weekltz vom v. Oktober schildert Louise E. Lacey, eine Fachschriststellerin siir Bibliothekswesen, die von höchstem Geschmack zeugende, über 7000 Bände umsasscnde Privatbibliothek des bekannten New Norker Ver legers Alsred A. Knops, au deren Zusammenstellung seine Gattin einen ebenso bedeutenden Anteil hat. Ein beträchtlicher Teil der Werke, die sich in ihrer übergroßen Mehrheit aus den modernen Literaturcrzeugnisscn des gesamte» Erdkreises zusammcnsetze» sRo- manen, Dramen und Biographien vor allem), ist in den Geschäfts räumen des Verlages untergebracht, wo auch der Mitarbeiterschaft Gelegenheit und Ermunterung zuteil wird, im Interesse der sach lichen Studien regen Gebrauch von den Beständen zu machen. Hier bei ist bemerkenswert, daß auch die graphische Fachliteratur, die dem Hersteller nützlich sein kann, vertreten ist. Dank einer ganz be sonderen Vorliebe des Verlegers Knops sind die Drucke der None such Preß und der Golden Cockerel Preß vollständig vertreten, neben repräsentativen Stücke» der Kurve» und Ashcndene Preß und der Doves Preß Bibel. Als größten Schatz betrachtet die Bertchterstatte- rin den bekannten, in Eichenholz gebundenen Chauccr der Kelmscott- Preß, die Meisterleistung von William Morris mit den Illustra tionen von Burne-Jones, während der Inhaber der Sammlung selbst seine vollständige Reihe alles Erreichbaren von Bruce Rogers, über 200 Nummern, als Kernstück seines Besitzes ansieht. An deut schen Namen von Klang erwähnt der Artikel E. R. Weiß, die Offi- cina Scrpcntis, Pocschel L Trcpte, Insel-Verlag und Hegner-Hellerau. Das Ehrenpräsidium der Braunschweigischen Gocthc-Lcssing- Fcier. — Für die in Braunschweig und Wolfenbüttel zum Lüg. Ge burtstag Lessings und zur Hundertjahrfeier der Uraufführung des »Faust« im Jahr 1ÜLS geplanten Feierlichkeiten hat sich ein Ehren präsidium gebildet, dem neben dem Braunschweigischen Minister sür Volksbildung und den Bürgermeistern der beiden Städte Reichs innenminister Scvering, der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Pros. Peterscn, und Adols von Harnack angehören. Man rechnet auch mit dem Beitritt Ile. Stresemanns. ?ersonalnackrickten. 85. Geburtstag. — Herr Friedrich Georg Richard Appel ius, Verlagsbuchhändler i. N. in Charlottenburg kann am 18. November seinen 85. Geburtstag feiern. Der alte Herr dürfte allen älteren Kollegen insbesondere des Schulbuchhandels noch bestens bekannt sein, war er doch über 30 Jahre Inhaber der angesehenen Firma L. Oehmigke's Verlagsbuchhandlung (R. Appe- lius) in Berlin. Er hatte den Verlag am 15. November 1873 von seinem älteren Bruder Friedrich Paul Carl Appelius erworben. Der Jubilar nahm eine Umgestaltung des bisher in wissenschaftlicher Richtung sich betätigenden Verlages insoweit vor, als er sich beson ders auf die Herausgabe pädagogischer Schriften, sowohl rein wissen schaftlicher als auch solcher für den Gebrauch an höheren Lehranstal ten und Volksschulen legte. Am 1. April 1904 ging die Firma in anderen Besitz über und wird seitdem in den bewährten Bahnen weitergeführt. 60. Geburtstag. — Unser langjähriges Mitglied, Herr John Benjamin, Chef der Firmen Anton I. Benjamin, D. Rahter und City-Verlag, Musikverlage in Leipzig, sowie der Firmen Anton I. Benjamin, Musiksortiment, und Joh. Aug. Böhme, Konzert- agentnr in Hamburg, begeht am 17. d. M. seinen 60. Geburtstag. Gleichzeitig vollenden sich 40 Jahre, seitdem der Jubilar Inhaber der Firma Anton I. Benjamin ist, ebenso wie in diesem Jahre die Firma auf ein llOjähriges Bestehen zurückblicken kann. Nach alten Aufzeichnungen wurde das Geschäft im Jahre 1818 in Altona vom Großvater des jetzigen Inhabers gegründet. Allerdings betrieb die ser zu der Zeit weniger den Musikverlag, soickern befaßte sich in erster Linie mit Antiquariat und Leihbibliothek. Erst der Vater des Jubilars ging zur Gründung des Musikvcrlages über, welchen dann bei Übernahme des Geschäfts Herr John Benjamin ausbaute und zum heutigen Ansehen brachte. Der Erwerb verschiedener bedeu tender Verlage wie L. Massute, Frankfurt a. Oder, Hugo Thiemer, Berlin, D. Rahter in Leipzig und noch in diesem Jahre A. E. Fischer in Bremen, sowie von etwa 15 Verlagen kleineren Umfanges, trug dazu bei, der Firma die heutige Geltung zu verschaffen. — Neben seinem eigenen Sortiment in Hamburg erwarb der Jubilar vor /twa 20 Jahren die seit 1797 bestehende Firma Joh. Aug. Böhme, Musikverlag, Sortiment und Konzertageutur in Hamburg, die in späteren Jahren mit dem eigenen Sortiment verschmolzen wurde. Zahlreiche Reisen führten in früheren Jahren Herrn John Benja min in alle Teile Deutschlands sowie andere europäische Länder und vermittelten die persönliche Bekanntschaft mit den Inhabern der meisten Sortimente und vieler Verlage des In- und Auslandes. Allgemein dürfte es bekannt sein, daß, nachdem früher nur der Ver lag in Leipzig ausgeliesert wurde, vor 6 Jahren das Verlagsunter nehmen in das eigne Grundstück in Leipzig übergesiedelt ist, und mancher der Kollegen wird sich schon selbst von den gewaltigen Räumlichkeiten und Lagervorräten überzeugt haben. Gesundheits rücksichten zwangen Herrn John Benjamin vor einigen Jahren sich von einem Teil seiner großen Arbeitsbürde zu entlasten. Zu diesem Zwecke wurde sein Nesse, Herr Richard Schauer, als Mitinhaber in die Verlagsunternehmungen ausgenommen. Heute steht beiden Inhabern ein Personal von mehr als 120 Köpfen, darunter zahl reiche Jubilare, zur Seite. Möge dem Jubilar ein recht langer und heiterer Lebensabend beschickten sein und seine Unternehmungen auch in der Zukunft weiter gedeihen. Jubiläum. — Am 9. November konnte Herr Otto Fork- mann, einer der Einkäufer des Barsortiments der Firma Koehler L Volckmar A.-G. L Co. in Leipzig auf eine 25jährige Tätig keit zurückblicken. Der Jubilar hat sich auf seinem verantwortungs vollen Posten als ein außerordentlich gewissenhafter Gehilfe be währt und es hat ihm an Auszeichnungen von Seiten der Chefs und der Mitarbeiter an seinem Ehrentage nicht gefehlt. Unter den Auszeichnungen befand sich auch das Ehrenzeichen des Buchhandels in Bronze. Mögen die guten Wünsche, die ihm für sein ferneres Wohlergehen von allen Seiten dargebracht 'wurden, in Erfüllung gehen. Sprecksaal Offener Brief an Herrn Generaloberst v. Seeckt, Berlin. Sehr geehrter Herr Generaloberst l Wenn Unterzeichneter Verein sich erlaubt, sich In einem Brief, der auch im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel veröffent licht wird, an Sie zu wenden, so nur aus dem Gedanken heraus, daß er bestimmt einen Mann trifft, der mit ihm darin einig ist, daß auch im Deutschen Buchhandel Treu und Glauben der Grund- und Eckstein sein müssen, wenn deutscher Geist sich wieder im deut schen Volke regen soll. 1267
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