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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1928
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- 1928-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1928
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VMMaMMDellMmVüäüuuM Nr. AI (R. 138). Leipzig, Donnerstag den 8. November 1928. 85. Jahrgang, RÄMwueüer TÄ Die geistige Krifis und das Buch. Das Stenogramm des unter dieser Überschrift am Sonn abend, dem 3. d. M., an dieser Stelle veröffentlichten Vortrages, den Herr vr. F. Oldenbourg in Königswinter gehalten hat, ist, wie wir erst nachträglich feststellen konnten, infolge eines Ver sehens dem Redner vor der Veröffentlichung nicht noch einmal vorgelegt worden. Der Text ist also von ihm nicht nachgeprüft. Verantwortlich für die Fassung ist mithin lediglich der Steno graph und die Schriftleitung. Jur Wirtschaftslage. Bon Prof. 0r. G. Menz. sDie Reparationssrage. — Die allgemeine Wirtschaftslage. — Buchgewerbe und Papierindustrie. — Der Buchhandel. — Ameri kanische Analogien.) Die vor vier Wochen an dieser Stelle vorausgesagten Ver handlungen zur Vorbereitung einer end gültigen Lösung der Reparationsfrage sind schneller in Gang gekommen, als damals noch zu hoffen war. Der Reparationsagent Parker Gilbert hat bei den Entente- Mächten erreicht, daß die Besprechungen in Kürze ausgenommen werden können und, was noch wertvoller ist, daß der deutsche Anspruch, die Beratungen nur von unabhängigen Sachverstän digen, in erster Linie also von den leitenden Bankmännern, führen zu lassen, Anerkennung gesunden hat. Damit steht Deutschland wieder einmal vor schicksalsschweren Entscheidungen. Alles wird davon abhängen, ob sich die Erkenntnis durchzusetzen vermag, daß alle bisherigen Dawes-Zahlungen doch nur von Amerika vorgeschossen waren und daß ohne diese Alimentierungen ans Auslandanleihen kein Transfer möglich gewesen wäre. Das hat Mahlberg in seinem sehr lesenswerten Buch -Reparations- Sabotage durch die Weltwirtschaft- (Verlag Glöckner) noch einmal in aller Deutlichkeit nachgewiesen. Um so entschiedener muß aus diese Zusammenhänge hingewiesen werden, als das einigermaßen befriedete China ja ebenfalls schon seinen Anleihebedars angemeldet hat. Je mehr Amerika, das auch dort in erster Linie für die Finanzierung in Frage kommt, im Fernen Osten anlegen soll, desto weniger kann es für Europa zur Verfügung stellen. Beide Aufgaben sind dringend. Angesichts der Tatsache aber, daß auch Amerikas Mittel nicht unbegrenzt sind, können beide nur gelöst werden, wenn die Gesamtleistung auf das vernünftige Maß redu ziert wird. Schließlich stellen ja auch Rußland und Afrika eben falls noch Ansprüche. Ergeben sich aus diesem Zusammenhang heraus, sofern überhaupt die Vernunft Aussicht hat gehört zu werden, schon Hoffnungen auf eine Verminderung unserer Repa rationsbelastung, so erweist sich diese noch mehr als dringend geboten, wenn man die Leistungssähigkeit unserer Wirtschaft ehrlich berücksichtigt. Welches Bild unserer allgemeinen Wirt schaftslage finden die Reparationssachverständigen vor? Im üblichen Monatsbericht des preußischen Handelsministeriums heißt es für den Oktober: Eine geringe, zum Teil saisonmäßig bedingte Belebung in einzelnen Wirtschaftszweigen lässt noch keinen Schluß auf einen Stillstand im Konjunkturrückgang zu. In der Eisenindustrie war der etwas lebhaftere Absatz auf die Sorge vor einem Arbeits stillstand an der Ruhr zurtickzusiihren. Im Baugewerbe trug das gute Wetter zur Belebung bei. In der Textil- und Lederindustrie und den papier- und holzverarbeitenden Industrien bürste die ge ringe Belebung durch den Winterbeginn zu erklären sein. Die Ausfuhr stieg im September auf 1llö8 Millionen RM. bei Ver minderung der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken; der stark verminderte Jnlandabsatz an Fertigwaren, der sich besonders in der Maschinen- und Werkzcugindustrie zeigte, konnte durch den vermehrten Auslanbabsatz nicht ausgeglichen werden. Die Zahl der Erwerbslosen stieg leicht. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, eine Anerkennung der Tat sache, daß die Lage sich im Grunde in nichts gebessert hat, daß vielmehr der Konjunkturrückgang noch deutlicher geworden ist. Die Einzelberichte bestätigen das. So heißt es in der erwähnten Zusammenstellung mit Bezug auf den Einzelhandel: Die Geschäftslage des Einzelhandels war im ganzen unein heitlich. Teilweise trat eine mäßige Belebung ein, besonders im Textilwareneinzelhanbel, wenn dieser auch andererseits wie derum unter dem Einfluß der warmen Witterung stand, sodaß von einer — allerdings geringeren — Anzahl von Bezirken sogar über eine Verschlechterung gegenüber dem Vormonat geklagt wird. Die auf die gute Ernte gesetzten Hoffnungen haben sich bisher nicht in dem erwarteten Maße erfüllt. Der Zahlungseingang hat sich zum Teil gebessert. Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Kolonial waren und Tabakwaren war nur teilweise gebessert, im allgemeinen aber unverändert. Der Schuhwarenhandcl war unter dem Einfluß des guten Wetters schleppend. Der Handel mit Eisenwaren, Haus und Küchengeräten hatte teilweise einen besseren Absatz, der Handel in Glas-, Porzellan- und Luxuswaren hatte im ganzen einen Rück gang des Absatzes zu verzeichnen. Noch entschiedener spricht sich die Industrie- und Handels zeitung in ihrem Konjunkturbericht über den letzten Monat aus. Sie führt zur Verdeutlichung der Zusammenhänge vor allem in sehr interessanter Weise Feststellungen des Instituts für Kon junkturforschung an: »Im Wochenbericht Nr. 30 des Instituts für Konjunkturforschung-, so schreibt sie, »stellt das Institut fest, daß sich in der letzten Zeit die Einkommensbildung merklich ab geschwächt habe, d. h. daß sowohl das Lohn- und Gehaltsein kommen als auch das Unternehmungseinkommen sich zwar noch nicht absolut verringert, ihre bisherige Aufwärtsbewegung aber nur noch sehr zögernd fortgesetzt haben. Mit Recht weist das Institut für Konjunkturforschung darauf hin, daß diese Entwick lung nicht ohne Einfluß auf die Umsatzgestallung, insbesondere des Einzelhandels bleiben kann. So muß denn auch festgestellt werden, daß die bereits seit geraumer Zeit beobachtete Stag nation der Einzelhandelsumsätze weiter angehalten hat, daß sogar in letzter Zeit eine konjunkturelle Abschwächung sin einigen Branchen mindestens) nicht zu verkennen ist. Selbstverständlich steht der Oktober im Zeichen saisonmäßiger Belebung, da in diesem Monat das Herbstgeschäft erst eigentlich in Gang zu kom men Pslegt. Vergleicht man jedoch die Umsätze dieses Monats mit dem entsprechenden Monat des Vorjahrs, so dürfte sich ein deutlicher Rückgang bemerkbar machen. Im September bewegte sich in Textilwaren der Umsatz etwa auf der Höhe des Vorjahrs, 1229
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