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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1928
- Strukturtyp
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- 1928-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1928
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- Deutsch
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sdi» 255, I, November 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s.b.Dtschn.Buchhandel. Bibliographien im buchhändlerischen Sinne, deren Angaben noch heute häufig von Fachbibliographen zitiert werden; in ihnen spiegelt sich der Aufschwung wieder, den die Naturwissenschaften seit der Mitte des 19. Jahrhunderts genommen haben. Ein sprechendes Beispiel hierfür ist auch die hohe Katalogzahl, 335 bis 1882, dem Todesjahre I. Friedlünders. Das Geschäftslokal wurde wiederholt gewechselt. Seit 1874 befindet es sich in den eigenen Räumen in der Karlstrabe 11. Von hier aus gingen auch die kleineren Veröffentlichungen auf naturwissenschaftlichem Gebiete, wie Abhandlungen, Sonderdrucke, Ausschnitte usw. hinaus in alle Welt als willkommenes Material für den Kreis der Spezialisten. 1879 wurde für die Neuerscheinungen aller Länder auf dem Gebiete der Naturgeschichte und der exakten Wissenschaften eine eigene Bibliographie »kislui-se üovitates« ge schaffen, die, nunmehr im 50. Jahrgang stehend, sich in der Fach welt allgemeiner Beliebtheit und großen Ansehens erfreut. Diese Zeitschrift dient auch in Sonderheit dem deutschen Verlagsbuchhandel, da sie dessen Erzeugnisse im Aus lande, wo sie weit verbreitet ist, mit Erfolg bekannt macht. — Neben der umfassenden geschäftlichen Tätigkeit verwandte Julius Friedländer seine reichen Kenntnisse in der Physik, Chemie und Technik, besonders im letzten Jahrzehnt, zu wissenschaftlichen Experimenten; er beschäftigte sich mit Vorliebe mit der Anwen dung der Photographie auf die Reproduktion von Druckwerken, artistischen sowohl wie typographischen. Am 4. November 1882 starb l)v, Julius Fricdländcr, mit ihm ging ein Berussgenosse dahin, der für Buchhandel und Wissenschaft Bleibendes ge leistet hat. Nach seinem Tode, bzw. dem Tode seiner Witwe (1889, sie war bis dahin Mitinhaberin) setzten seine langjährigen Mit arbeiter Ernst Buschbcck und Otto Budy (bis 1899 mit W. Junk, einem Neffen Frau vr. Friedländers, zusammen) das Werl im gleichen Sinne fort. Beide hatten im Hause gelernt und ihre Kenntnisse mit dem Wachsen und Gedeihen des Hauses fort gebildet. Ernst Buschbeck hatte bereits noch zur Zeit von Julius Fricdländcr die Leitung der Buchhandlung zum großen Teil in Händen und auch viele der Spezial-Kataloge sind von ihm allein bearbeitet worden. Durch Otto Budy wurden die Beziehungen zu Italien besonders eng geknüpft, so hatte er während eines Aufenthaltes in Italien wesentlichen Anteil an der Gründung der »Lidlioxrakia ltalisna- in Florenz, der ersten italienischen Buchhändlerzeitung. 1867 wieder in die Heimat zurückgekehrt, nahm er seine Tätigkeit im Hause N. Fricdländcr L Sohn wieder aus, wo er bald eine leitende Stellung erlangte. Auch in der »ZootetL Itsllaua <ii Lerlino», der er drei Jahrzehnte angehörte und wo er das Amt eines Sekretärs verwaltete, hat er seine Be ziehungen weiter gepflegt. Bei Gelegenheit des Aufenthaltes des Königs Bon Italien in Berlin — 1902 — wurde ihm der Orden der »Ovroua -l'ltslia« verliehen. Auch sonst wurden unter der Leitung Buschbecks und Otto Budys zu den alten Ver bindungen im In- und Ausland manche neue, besonders im Osten, gewonnen, wo sich damals ein weites Feld der Betätigung für den Exportbuchhandel austat. Die Vielsachen Beziehungen zu Kreisen der Wissenschaft führten auch zu wichtigen Verlags- unternehmungen. Mit zum Teil erheblichen Opfern veröffent lichte die Firma hervorragende Werke, bei denen ein materieller Gewinn nicht zu erwarten war. Bis über den Weltkrieg hinaus wurden z. B. der »Zoologische Jahresbericht- und das große Unternehmen der Akademie der Wissenschaften in Berlin »Das Tierreich» fortgeführt. Ferner waren der Firma die Veröffent lichungen des Zoologischen Museums in Dresden und die der Zoologischen Station in Neapel -Die Fauna und Flora des Golfes von Neapel- anvertraut worden; die buchhändlerische Vertretung der Deutschen Chemischen Gesellschaft in Berlin lag jahrzehntelang in ihren Händen und heute noch ist die Jubel firma Verleger für viele in- und ausländische Gesellschaften und Akademien. — Während Otto Budy bereits 1911 ganz uner wartet (kurz nach seinem 50jährigen Berufsjubiläum) verstorben war, konnte Ernst Buschbeck das Geschäft noch bis 1918 führen. Beide sind vorbildlich gewesen als Muster treuer Pflichterfüllung. Sie leben auch jetzt noch in der Erinnerung derer, die sie ge kannt haben. 1206 Nach Otto Budys Tod waren seine beiden Söhne, die Herren Paul Budy und vr. Kurt Budy als Teilhaber in die Firma eingelreten. 1921 trat Herr I. R. Loewe als Mit inhaber ein, der von 1893 bis 1916 Teilhaber in der die gleichen Ziele verfolgenden Firma Wesley L Son (jetzt Wheldon L Wesley, Ltd.) in London gewesen war. Durch Herrn Loewe, der zur Zeit Vorsitzender des Vereins der Deutschen Antiqua riats- und Export-Buchhändler in Leipzig und Schatzmeister des Vereins Berliner Buch- und Kunstantiquare ist, nimmt die Firma in hervorragender Weise an den Belangen des Anti quariatsbuchhandels Anteil. Den jetzigen Inhabern erwuchs die Pflicht, die durch den Weltkrieg zerstörten Verbindungen mit dem Ausland wieder anzuknüpfen, Neues zu Altem zu fügen und den Anforderungen gerecht zu werden, die in der Ausgabe einer glücklichen Fortsetzung der in einem Jahrhundert geleiste ten buchhändlerischen Arbeit liegen. Die Aufnahme von Abbildungen in eine wissenschaftliche Arbeit. Von Justizrat vr. Fuld, Mainz. Nach § 19 des Kunstschutzgesctzes ist zulässig die Verviel fältigung und Verbreitung von Werken der Kunst, wenn ein zelne Werke in eine selbständige wissenschaftliche Arbeit oder in ein für den Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmtes Werk ausgenommen werden. Die Bedeutung und Tragweite dieser Vorschrift hat in der letzten Zeit mehrfach zu Streitigkeiten Anlaß gegeben, bei welchen die Anschauungen zwischen Künstlern und Verlegern zum Teil recht scharf ein ander gegenüberstanden. Je nachdem man die Vorschrift enger oder weiter auslegt, ist in einem Werk mit Abbildungen eine unstatthafte Vervielfältigung eines künstlerischen Erzeugnisses zu erblicken oder nicht. Mit Rücksicht auf die große Anzahl von Verlagswerken, in welchen an sich noch geschützte Werke der Kunst zur textlichen Erläuterung abgebildet werden, ist die Frage von großer praktischer Bedeutung. In rechtlicher Hinsicht ist darüber unter Benutzung verschiedener, von dem Verfasser erstatteter Gut achten folgendes zu bemerken: tz 19 des Kunstschutzgesetzes ist als Ausnahme von dem Grundsatz des ausschließlichen Rechts des bildenden Künstlers an dem von ihm geschaffenen Kunstwerk zu betrachten; Köhler (Kunstwerkrecht S. 62) spricht von einer Sonderbeschränkung »kraft des gesellschaftlichen Zwecks». Der gesell schaftliche Zweck erheischt es, daß die Wiedergabe in einer selb ständigen wissenschaftlichen Arbeit gestattet ist, wenn der Ge dankeninhalt dadurch verdeutlicht werden soll, wenn, mit anderen Worten, das Ergebnis des logischen Denkens dadurch plastisch dem Verständnis nähergeführt werden soll: Das Verhältnis des Bildes zu dem Text muß das des Verhältnisses derHaupt - sache zur Nebensache sein, die textliche Erläuterung hat die Hauptsache, das Bild die Nebensache zu sein; das Bild soll nicht die Aufmerksamkeit des Lesers maßgeblich in Anspruch nehmen, sondern der Text. Ist das Bild die Hauptsache, so fchlt die Voraussetzung für die Ausnahme, das Resultat der logischen Gedankenarbeit muß stets die Hauptsache sein. Gleichgültig ist es dagegen, ob der Ver fasser von dem Gedanken oder von der Anschauung ausgegangen ist; Köhler (Seite 64) führt mit Recht aus, daß es keinen Unter schied macht, ob die Bilder zur Beleuchtung der entwickelten kulturbeschreibenden Ideen dienen oder ob die Darstellung von den Gaben der Kunst anhebt und aus deren Analyse heraus zu der Gedankencntwicklung schreitet. Dies wird mitunter über sehen, die heutige Richtung der Literatur bringt es mit sich, daß der Verfasser im Verhältnis häufiger von der An schauung ausgeht als von der gedanklichen Arbeit. Nehmen wir an, daß Treitschkes Deutsche Geschichte neu mit Abbildungen herausgegeben würde, wobei geschützte Kunstwerke wiedergegeben werden. Bekanntlich wird aus die Verwendung solcher Abbildungen in historischen Werken ein steigender Wert gelegt und die frühere Anschauung, die die Ver bindung von Wort und Bild mit dem wissenschaftlichen Charak-
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