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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1928
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- 1928-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1928
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M 252, 27. Oktober 1928. RediEoireller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. nehmen Privathause diese Werbestelle untergebracht ist. Wenn diese Einrichtung auch erst 3 Jahre bestände, sagt sie, so atmet sie schon Geschichte in dieser Umgegend, wo alles Geschichte ist. Im Ober geschoß, erzählt sie, arbeitet Miß Humphrcy in ähnlich nützlicher Weise wie bei uns Miß Humblc (die Geschäftsführerin des Verleger- Vereins). Sie fährt dann fort: Der Bnchrat ist ein Versuch, durch einen gemischt zusammengesetzten Ausschuß alles heranzuholen, das der Ausbreitung des Buches dienen kann, der Buchrat muß deshalb fortwährend erklären, was er nicht sei. Er ist nicht eine Handels- Vereinigung, obgleich der Buchhandel bei ihm beteiligt ist. Der Buch käufer in England, eine scheue und verschlossene Person, ist sehr arg wöhnisch, und wenn er etwas vom Handel wittert, zieht er sich zurück. Auch muß erklärt werden, daß es sich nicht um eine Lese- Gesellschaft (reading circle) handelt, obgleich man Leselisten heraus gibt. Er ist keine Wohltätigkcitseinrichtung, obgleich es eine wohl tätige Handlung ist, Leute zum Lesen anzureizen. Er ist keine Ge sellschaft, die Gewinne verteilt, im Gegenteil, er lobt von Unter stützungen, er sieht seinen Nutzen darin, dem Buche nützlich zu sein. Die Verfasserin zieht dann eingehende Vergleiche zwischen den ameri kanischen und englischen Buchhandelsverhältnissen. Sie sagt, daß die amerikanische Käuferschicht sich ständig vergrößere, und zwar von selbst, während dies in Großbritannien starker Ermunterung bedürfe, weil es sonst zu langsam ginge. Jedenfalls hält die Amerikanerin den englischen Buchrat und seine Arbeit für wichtig genug, um ihre Landsleute darüber in 8 Druckspalten aufzuklären. Das »Enquiry Bureau« des Buchrats sammelt die Vorschläge, die ihm aus seinen Mitgliederkreisen heraus für neue Leserführer gemacht werden. Diese Anregungen werden zur allgemeinen Be sprechung bekanntgemacht. Unter den letzthin angeregten Führern ist einer mit der Überschrift: »Eine Liste von Büchern von deutschen Verfassern über den letzten Krieg, sowie Bücher, die das deutsche Soldatenleben während des Krieges behandeln«, alles in englischen Übersetzungen. Eine andere Anregung heißt: »Bücher, um französi schen Kindern die englische Sprache beizubringen«. Am 20. August starb im 72. Lebensjahre Henry Robert P l o m e r, der Verfasser einer Reihe von wichtigen Werken zur eng lischen Bibliographie. 1907 erschien sein »Dictionary ok all tke boolc- 86ller8 ancl Printer >vdo ^vero at ^vorlr in Dn^lancl, Leotlancl anci Irelancl krom 1641—1667«; 1910 der entsprechende Band für 1557— 1640 (mit Einschluß der Drucker englischer Bücher im Ausland), 1922 gab er die Fortsetzung, die Jahre 1668—1725 umfassend, heraus, über einer in Arbeit befindlichen weiteren Folge ist er gestorben. 1900 erschien aus seiner Feder 8dort kmtory ok DnZlmd printing 1476 —1898«, 1924 »Ln^lisk Printers ornam6nt8«, 1925 »Wynlryn cko >Vorcko anci Ki8 eontemporari68 krom tdo (teatü ok Oaxton to 1535«. In dem von Peddie 1927 herausgegebenen Sammelbande »Drintin^, a 8kort ki8tory ok tko art« hatte Plomer den England behandelnden Teil verfaßt. Sch. Aus den Niederlanden. — Der niederländische Verlegerbund hielt am 20. September im Haag seine diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende führte unter anderem aus, daß das heutige Schlagwort aller Buchhandelsländer, wie die Fachpresse dieser Län der es immer wieder zeige: »Zu viele Bücher«, sei. Für die Nieder lande kommt der erschwerende Umstand hinzu, daß dort die Gebilde ten mehrere Sprachen beherrschen und die Buchhändler neben der eigenen Literatur und den vielen übersetzten Büchern noch Werke in verschiedenen Sprachen auf Lager haben müßten. Kaum in einem anderen Lande käme es vor, daß man im Schaufenster ein auslän disches Werk sieht und daneben liegend gleichzeitig die einheimische Übersetzung. Aber was nütze es, darüber zu klagen, daß es zu viele Verleger und zu viele Buchverkäufer gäbe und daß zu viele Bücher herauskämen. Der Redner fuhr dann fort: »Ist es nicht in der ganzen Gesellschaft das gleiche Bild, ein Zuviel auf allen Gebieten, wo soll das hinaus?« »Neben den vielen Büchern«, sagt er dann, »gibt es aber auch eine gesteigerte Volksmenge oder wo es diese nicht gibt, eine größere Lesermasse, eine neue Schicht von Bücherlesern. Wenn man diese erst richtig erfaßt hat, dann werden die Klagen über zu viele Bücher aufhören.« Noch einen Umstand, der auch schon anderswo wie in Amerika erörtert worden ist, führte er an. Er sagte: »Das Buch wird aber immer noch nicht so gewürdigt, wie man es von Bücherkäufern verlangen sollte, es fehlt an würdiger Unter kunft für unsere Bücher. Die Leute wissen oft nicht wohin damit, man stapelt sie in irgendeiner Ecke auf oder versteckt sie in Kisten, während Bücher doch offen und blank zum ständigen Gebrauch auf gestellt sein müßten.« In Amerika hat man ja diese Frage schon vor Jahren ernsthaft angefaßt und von Buchhandelskreisen aus ver sucht, die Erbauer von Wohnhäusern zu bestimmen, »Bücherecken« in den Wohnungen einzubauen. Es soll schon vielfach mit Erfolg ge schehen, so daß mancher geradezu gezwungen war, Bücher zu kaufen, um solche eingebaute Bücherecken und Bücherbretter füllen zu können. Ferner sei von England aus gesagt worden, daß die Bücherbesitzer nicht so fest auf alten, gar nicht gebrauchten Büchern sitzen bleiben sollten. Bücher, abgesehen von Nachschlage- und Fachbüchern, die jahrelang nicht vom Platze gerührt worden find, solle man weggeben und sich dafür neue Bücher kaufen — den Vorwand, daß die Bücher schränke voll seien, dürfe man nicht mehr hören. Sch. Der Kamps um die Musikhonorare. Zusammenschluß aller Musikverbraucher. — Die Organisation der »Musik verbraucher«, also zunächst alle Konzertveranstalter wie Theater, Varietes, Lichtspielhäuser, Kaffeehausbesitzer, Gastwirte, aber auch Rundfunk und Grammophon-Industrie sind dabei, sich zusammenzn- schließcn zur Abwehr der ihrer Ansicht nach unerträglichen Forderun gen der Musikautorenverbände. Sie weisen darauf hin, daß ohne Erhöhung der Leistungen der Autoren die Musikabgaben von Jahr zu Jahr herausgeschraubt würden und bei manchen Verbänden bereits die Höhe von vielen Millionen erreicht haben, und daß andererseits diese Beträge durch Mißwirtschaft in den verwaltenden Verbänden auf nahezu die Hälfte reduziert würden und der Nest keineswegs dem Komponisten zufalle, sondern zum großen Teil auch noch irgend welchen Zwischenverdienern. Jahrelang hätten mehrere Direktoren Jahresgehälter von vielen Hunderttausenden bezogen und eben erst seien bei einer Gesellschaft Unterschlagungen in Höhe von 300 000 Mk. aufgedeckt worden. Man wolle unbedingt die gleiche Arbeit nicht nur angemessen, sondern auch hoch bezahlen. Für eine Verschleuderung seien die Gelder der künstlerischen Unternehmer und des Publikums aber zu sauer verdient. Die Regelung der Musiktantiemen frage. — Die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer hat in einer Sitzung des erweiter ten Vorstandes unter dem Vorsitz von Dr. Richard Strauß die über aus wichtige Entscheidung gefaßt, die Frage der Abgaben für musi kalische Aufführungen grundsätzlich durch Kollektivverträge mit den Verbraucherorganisationen (Gastwirtsgewerbe, Kaffeehausbesitzer, Filmtheater- und Varietedirektoren usw.) zu regeln und mit diesen Organisationen paritätische Ausschüsse einzurichten, die für die Tarif bildung maßgebliche wirtschaftliche Voraussetzungen zu prüfen und zu begutachten haben. Gleichzeitig hat sich die Genossen schaft Deutscher Tonsetzer bereit erklärt, die Rich tigkeit ihrer Buchführung sowie die Anwendung ihrer Tarifgrundsätze staatlich kontrollieren zn lassen. »Die Tonkunst«. Deutsche Sänger-Zeitung. 32. Jahrg., Nr. 43. Logos Biichervertrieb Aktiengesellschaft, Berlin, in Liquidation. — Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am 6. November 1928, um 5 Uhr nachmittags, im Büro des Herrn Notars Justizrat Or. Marwitz, Berlin W 9, Frtedrich-Ebert-Str. 7, stattfindenden a.-o. Generalversammlung der Gesellschaft eingeladen. Tagesord nung: 1. Vorlegung der Eröffnungsbilanz gemäß 8 299 H.-G.-B. und Bericht der Liquidatoren und des Aufsichtsrats gemäß Abs. 1 des 8 240 H.-G.-B. 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 244 vom 18. Oktober 1928.) Süddeutsche Monatshefte G. m. b. H. in München. — Eine außer ordentliche Gesellschafterversammlung findet am 10. November 1928, vorm. 10 Uhr, in den Geschäftsräumen des Notariats München II, Neuhauser Str. 6, in München statt. Tagesordnung: 1. Satzungs änderung. 2. Bestellung des Herrn vr. Herbert Thoma, München, zum Geschäftsführer. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 250 vom 25. Oktober 1928.) Zunahme der Arbeitslosigkeit i»i Buchdruckgewerbe. — Nach den statistischen Ermittlungen hatte der Verband der deutschen Buch drucker im September d. I. bei 82 500 Mitgliedern 5,5?L Arbeits lose (gegen 3,8"/o im September 1927). Es wurden 4356 Arbeits lose gezählt; 330 Mitglieder arbeiteten verkürzt, und zwar bis zu 8 Stunden wöchentlich 263, 9—16 Stunden 26, 17—24 Stunden 40 und mehr als 25 Stunden 1 Mitglied. In der Woche vom 24. bis 29. September d. I. waren in Berlin 859 Buchdruckergehilfen arbeitslos, und zwar 465 Setzer, 126 Maschinensetzer, 226 Drucker (darunter 3 Notationer), 12 Schweizerdegen, 15 Stereotypeure und 15 Korrektoren. Im Verlauf eines halben Jahres hat die Arbeits losigkeit im Berliner Buchdruckgcwerbe erheblich zugenommen, denn es waren beispielsweise in der Woche vom 9. bis 14. April d. I. 1195
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