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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1928
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- 1928-09-29
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- 29.09.1928
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Weitere Jubelfirmen und Jubilars. Die PH, Krllll'sche Universitätsbuchhandlung, Erich Thomaß in Landshut (Bayern) kann am 1, Oktober das ISVjährige Bestehen feiern. Die Entstehung dieser Firma reicht noch weiter, bis zur Mitte des vorvorigen Jahrhunderts zurück — sie wurde wahrscheinlich im Jahre 1750 in Ingolstadt vom Jesuitenorden gegründet. Später übernahm der Maltheserorden die Verwaltung der Firma, die sich zu jener Zeit, da die dort befindliche Universität sich in ihrer höchsten Blüte befand, einer gewissen Be deutung schon erfreute. Im Jahre 1778 erwarb der akademische Buch händler Johann Wilhelm Kriill aus Ingolstadt das Geschäft, das er nun unter seinem Rainen und aus seine Rechnung weiter betrieb. Mit ihm beginnt eigentlich erst die Geschichte des Hauses, denn unter seiner rührigen Leitung nahm die Handlung einen außerordentlichen Aufschwung und gegen Ende des vorvorigen Jahrhunderts zählte die PH. Kriill'sche Universitätsbuchhandlung zu den bedeutendsten Sorti- mcntsgeschäftcn Deutschlands, Außer dem Sortiment pflegte Kriill auch den Verlag, der sich gleichfalls rasch entwickelte. Am IS, Juni 1803 bekam er die kurfürstliche Erlaubnis, sich als Buchhändler in Landshut nicdcrzulassen, Ta 1800 die Universität »ach Landshut verlegt worden war, siedelte er mit einem Teil seines Geschäftes dorthin. Nach Krülls Tode im Jahre 1805 ging die Firma an den Magistratsrat Berthol über, der von 1830—1838 auch die G, I. Manische Buchhandlung in Freysing siihrte. Am 1. Januar 1837 wurde Joh. Georg Wölfle Inhaber der Krüll'schen Universitätsbuch handlung, 1850 übernahm er auch das Jngolstädtcr Geschäft und fir mierte für dasselbe gleich seinem Landshuter Geschäft »Krüll'sch« Buchhandlung». Mit diesem Besitzwechsel trat der an sich sehr seltene Fall ein, daß die seit Anfang des Jahrhunderts den Namen des Gründers nicht mehr führende Firma durch den Nachfolger Philipp Kriill, dem Sohne I. W. Krülls, der 1808 nach Lanbshut übersiedelt war, jenen zurückerhielt. Nach Wölfle wurde E, Weiß 1880—1874 Inhaber der Jngolstädtcr Firma — und »ach diesem Hugo Belke bis Juli 1880 —, von welchem sie endlich Ernst Roesling, geboren am 4. Juli 1843 zu Trabelsdors bei Bamberg, erwarb. Ernst RoeS- ling hatte sich bereits tm Jahre 1874 durch Ankauf von I, G. Mayer'D Buchhandlung in Lörrach selbständig gemacht, seinen Wir kungskreis aber nach Verkauf des Lörracher Geschäftes durch Ankauf der Krüll'schen Buchhandlung erheblich erweitert. — Er pflegte Ver lag und Sortiment zu gleicher Zeit und war eifrig bemüht, den alt bewährten Ruf der Firma zu erhalten. Im Jahre 1886 veröffent lichte Roesling eine Festschrift, betitelt: »Buchhandel und Druck gewerbe in Ingolstadt tu den letzten 100 Jahren» und wurde durch Verleihung des Titels »Kgl. bayer, Hofbuchhändler» ausgezeichnet. Die PH. Krüll'schc Universitätsbuchhandlung in Landshut war 1875 von Hermann Wölfle übernommen worden und kam 1920 in den Besitz von C, F, Schmidt aus Garmisch, der sie zielbewußt hoch gebracht und zu dem gestaltet hat, was sie annähernd heute ist, — Längeres Kranksein veranlaßte ihn öfters außerhalb des Geschäftes sein zu müssen, so baß er seine erfolgreiche Tätigkeit nicht fortsetzen konnte und gezwungen war, das Geschäft zu verkaufen. Nunmehr übernahm am 1. Juni 1027 Herr Erich Thomaß aus Freiburg im Bretsgau das Geschäft, nachdem dieser vordem nahezu 20 Jahr« Inhaber der I, Elchlepp'schen Hofbuchhandlung dortsclbst war und vom Großherzog von Baben h auf Grund seiner öfteren und belang reichen Lieferungen an die Hofkanzlei den persönlichen Hoftttel ver liehen erhielt. Heute hat er die Genugtuung, nicht nur des seltenen Festes des 150jährigen Gründungstages der alten, durch Sturm und Drang gefestigten PH, Krüll'schen Universitätsbuchhandlung feierlich zu gedenken, sondern ihr auch aus diesem Anlaß in aller Stille ein festliches und kräftiges »vivat, eroscat, kloioatl« von Herzen zuzu- rusen, E, Th, » Die Firma Hermann Lau in Danzig besteht am 1, Ok tober 100 Jahre. Sie wurde von dem Buchhändler Roetzel als Musikalienhandlung und Musikalienleihanstalt gegründet. In den 50er Jahren ging die Firma an August Habermann über, der sie in ein eigenes Grundstück verlegte. Da Habermann ein sehr vielseitiger Geschäftsmann war, blieb ihm für die Musikalienhand lung nicht viel Zeit, doch konnte er unbesorgt um ihre Fortent wicklung sein, denn sie war in den Händen des jungen Gehilsen Hermann Lau gut ausgehoben. Als Hermann Lau wegen einer ernstlichen Erkrankung die Stellung aufgeben mußte, sah sich Haber mann genötigt, bas Geschäft zu verkaufen; so kam es am 1, April 1872 an Hermann Kohlke, der die Firma in die Hauptgeschäfts straße, die Langgasse, verlegte. Doch nur zwei Jahre war er Be sitzer; 1874 übernahm Hermann Lau die Firma, der, inzwischen 1076 wieder genesen, bei verschiedenen Firmen — darunter auch Tanger in Köln — reiche Kenntnisse gesammelt hatte. Unter seiner Leitung kam das Geschäft erst zur rechten Blüte. Er gliederte eine Bllcher- leihbibliothek an und übernahm Anfang der 80er Jahre deu Verlag der Firmen H, Stempelmann's Nachs, in Danzig und H, Alexander in Preußisch Stargard, Lau war der erste Verleger, der billige Sammelalben herausbrachte, die in zahlreichen Auslagen erschienen sind. Besonders wurde das Versandgeschäst weiter ausgedehnt, so- daß sich der Kundenkreis bald über Danzig hinaus erstreckte. 1891 verlegte Hermann Lau die Firma ln das eigene Grundstück, Lang- gasse 71, wo sie sich heute noch befindet. Eine Erweiterung fand das Geschäft durch die Angliederung einer Kunsthandlung, auch wurde ein umfangreiches Privatlotteriegeschäst damit verbunden. Nach säst Mjührigcr erfolgreicher Tätigkeit starb Hermann Lau im Jahre 1801, Bis 1804 führte die Witwe das Geschäft; von ihr erwarb es am 1. Oktober 1904 Herr Friedrich Paul, der noch heute Inhaber tst und auch das Grundstück inzwischen erworben hat. Die von ihm angegliederic Konzerlagentur ist zu einem bedeutenden Faktor im Musikleben Danzigs geworden. Die Firma I, Manger's Buchhandlung (Otto Manger) in Gardelegen wurde von Johannes Manger am 1, Oktober 1878 als Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung gegründet, — Nach schweren Anfangsjahren entwickelte sich das Geschäft langsam, aber stetig aufwärts. Als im Jahre 1921 Johannes Manger krank heitshalber das Geschäft seinem Sohn Otto übergab, war die Hand lung tm Kreise Gardelegen bestens bekannt, und so konnte der jetzige Inhaber auf guter Grundlage wetterbauen. Am 1, Oktober kann die Firma Julius Rauschkolb, Buch- und Lehrmittelhandlung, Bureaubedars und Buchbinderei in Grllnstadt (Pfalz) aus ihr SOjähriges Bestehen zurückblicken. Der jetzige Inhaber Herr Julius Rauschkolb ist Mitgründer der Bezirks gruppe Nheinpfalz des Reichsbundes der Papier- und Schreibwaren händler, ebenso war er längere Jahre II, Vorstand der Freien Innung selbständiger Buchbindermeister der Pfalz, wodurch er in Fachkreisen sehr bekannt ist. Die Firma August Frech in Lüdenscheid feiert am 1, Ok tober ebenfalls ihr öOjähriges Jubiläum, Die Handlung hatte bi» zum Jahre 1883 unter der Firma W, Crone jr, in Lüdenscheid be standen, deren Inhaber Heinrich Wilhelm Crone war. Dieser verkaufte 1883 die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung an Carl Kleinsteuber, während er selbst den Verlag und die Buch- und Stein- druckeret behielt. Kleinsteuber strmierts unter eigenem Namen. Bald nach der Übernahme gliederte er einen Zeitschrtften-Lesezirkel an. Am 15. August 1808 ging die Firma an den jetzigen Besitzer, Herrn August Frech über, der ihr seinen Namen gab und durch streng solide Führung einen guten Rus verschaffte. Am 1. Oktober 1928 besteht Richard Hermes Verlag in Hamburg 25 Jahre. Der Inhaber, Herr Richard Herme», hatte den Buchhandel in der Stiller'schen Hofbuchhandlung in Schwe rin i, M. erlernt, studierte dann Volkswirtschaft, Geschichte, Literatuch war Redakteur mehrerer Tageszeitungen und leitete zuletzt eins Reihe von Jahren den lokalen und kommunalen Teil der »Hamburger Nachrichten«. — Der 1903 von ihm gegründete Verlag entwickelte sich aus kleinen Anfängen. Zusammen mit Fachzeitschriften für Beamte und dem Reichszollkalender wurde bald eine Reihe von größeren Lehr- und Kachwerken auf dem Gebiete der Zölle und Ver brauchssteuern herausgegeben, deren größte heute die auf rund 30 Bände angewachsene Sammlung »Leitbiicher für Zoll- und Steuer gesetze« tst. Von diesem Sammelwerk sind bisher im ganzen über 300 000 Bände verkauft worden. Später erschien die Sammlung »Zoll- und Steuerexaminatorium«, die den Zoll- und Verbrauchs steuerbeamten den Unterrichtsstoff in Form von Krage und Antwort für die Prüfungen näherbrtngt. Zu den heute in'Richard Herme» Verlag erscheinenden Zeitschriften gehört die »Zollrundschau« sowie die »Uzet, Unterrichtszeitung für Zollbeamte-, Die neueste und be deutungsvollste Sammlung dieser Verlagsgruppe ist jetzt die »Zoll- und Steuer-Juristische Bücherei«, die sich mit der rechtlichen Aus legung der Zoll- und Verbrauchssteuer- sowie der Einkommen- und VerkehrSsteuergesctze besaßt. Neben diesen größeren Sammlungen erschienen verschiedene Einzelfachwerke, von denen nur das »Hand buch für Deutsche Zollbeamte« und bas »Zoll- und Steuer-Wörter buch» genannt seien. — Seit etwa 1912 dehnte der Verlag seinen Aufgabenkrets auch auf das schönwissenschastltche Gebiet aus, wo er neben einigen historischen und heimatkundlichen Werken vor allem niederdeutsche Literatur in hoch- und plattdeutscher Sprache bevor-
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