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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1928
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- 1928-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1928
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228, 29. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtlchn. Buchhandel. Die Triebkräfte, vor 1867, auf dem damals freien Gebiete, sammelten sich in der Veranstaltung von Gesamtausgaben aus ländischer Klassiker. Rcclam gewann sich den ersten Platz mit der Shakespeare-Ausgabe in zwölf Sedezbänden zu 1 Rtlr. 15 Ngr., der billigsten Klassikerausgabe und von einem Erfolg, der Auflage nach Auflage nötig machte. Werke sollen, in die »Universal-Bibliothek» eingereiht, zum ersten mal vors Publicum treten. Die besten Werk« fremder und kodier Literaturen werden in guten deutschen Übersetzungen in derselben ihren Platz finden. — Die Ausstattung ist elegant — der Druck deutlich — (Kein Augenpulver!) Der Preis eines jeden Bändchens ist aus 2 Sgr. — 7 Tr. rh. — 30 Cts. gestellt.» vr. xbil. Philipp Ernst Reclam lgeb. 1878). Hans Emu Reclam lgeb. 1881). Stereotypeausgaben der alten Klassiker, lateinische, englische, französische Wörterbücher, Opernbibliothek (Klavierauszüge mit deutschem Text), Liederlexikon darum umher, alles in seinem Zusammenflüsse zur Grundlegung der Betriebsvereinigung in seiner späteren Ausbildung führend, im Neubau von 1862. Mit dem 9. November wurde für die Klassikerunternehmung das Feld der deutschen Literatur frei, und Reclam zögerte nicht, es zu betreten. Mit einer Gesamtausgabe von Schillers Werken eröfsnete er sein« Reihe wohlfeiler Klassikerausgaben. Er war, natürlich, nicht der einzige, das Gewicht der Konkurrenz außer ordentlich und Reclam, wie jeder Kundige, kannte es lange voraus; Payne, dessen Vorarbeiten besonders umfassend waren, schätzte die erforderliche Höhe der Auflage seiner Schillerausgabe im Februar 1867 aus etwa 50 000. Grote hatte Anfang März über 40 000 feste Bestellungen. Mit ihnen rüsteten sich Hempel, Hallberger, das Bibliographische Institut, Hendel. Wie sich der Anteil an der Idee zur llniversalbibliothek auf Anton Philipp Reclam und Hans Heinrich Reclam verteilt, ist nicht sicher, die Durchsührung lag wohl zweifellos bei Hans Heinrich. Am 15. November 1867 erschienen 35 kleine Hefte, das Heft zu 2 Groschen, mit einzelnen Dramen oder Novellen von Goethe, Lessing, Körner, Shakespeare, Müllner, Hauff, Kleist, Börner, Knigge, Jean Paul, Jfsland, Kotzebue, Hebel, Hoffmann, Beer (Der Paria), Moreto (Donna Diana) und Angely. In dem Prospekt auf dem Umschlag von Band 1 — Goethe, Faust, Erster Teil —, entworfen von Hans Heinrich, heißt es: »Das Erscheinen sämmtlicher klassischer Werke unserer Literatur, die ein allgemeines Interesse in Anspruch nehmen und deren Umfang es gestattet, wird versprochen. Hierdurch sollen aber keineswegs Werke, denen das Prädicat »klassisch» nicht zu kommt, die aber nichts destowenigec sich einer allgemeinen Be liebtheit erfreuen, ausgeschlossen werden. Manches fast vergessene gute Buch wird wieder an's Tageslicht gezogen werden — andere Die Universalbibliothek nähert sich heute ihrer Num mer 7000, länger als ein halbes Jahrhundert hat sie an ihrem Preise von zwei Groschen oder 20 Pfennig sestgehalten, und, der springende Punkt, vom ersten Bändchen an war jedes Heft ein zeln käuflich. »Leicht beieinander wohnen die Gedanken» — da mit blickte der Buchhandel auf das neue Unternehmen, als es bevorstand und begann, der Sortimentsbuchhandel, der die Pfennigware zu verkaufen hatte, noch lange, übrigens, wenn es damals im Sortimentsbuchhandel hieß, nun würde niemand mehr andere Bücher kaufen wollen, so ist das wohl die einzige Parallele zu den gleichen Äußerungen beim Auftreten der großen neuen Konversationslexika um 1730. Reclam hielt durch, und Preis und Käuflichkeit des Einzelbändchens, die zusammen jedem seine, unmerklich wachsende häusliche Universalbibliothek, nach Umfang und nach Auswahl, geben konnten, machten es zur Lebensgabe für das deutsche Volk, aus dessen Leben es sich nicht mehr wegdenken läßt. Der große Neubau von 1887: ein Häuser- vrertel, aus dem in einer Bereinigung aller Seiten der Her stellung, der rationellen Ausnutzung jedes Handgriffs ein immer wachsendes, im Wachsen sich erhaltendes und neu sich gestaltendes Unternehmen hervorgeht, dessen Auslagen höchstens mit denen der Bibel zu vergleichen sind. Der Umschlag keines Buches ist jedem Deutschen so bekannt wie der des Reclamhefts. In der Nachbildung eines Reclambändchens warfen die Franzosen Pro pagandaschriften über den deutschen Schützengräben ab, in der Nachbildung der Hefte, von denen sie wußten, daß sie und sie allein jedem Offizier und Soldaten bekannt und geläufig waren. Ein beispielloses Wachsen eines Sammelunternchmens von seiner Nummer 1 bis gegen 7000, bis zum Weltkrieg im Gleich takt von 10 Heften im Monat. Es ist ein Wachsen, und so nicht nur numerisch. Von den Autoren der heutigen Universalbibliothek sind rund 50 Prozent noch nicht frei, das möchte hervorgehoben 1071
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