Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280929
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192809292
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280929
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-29
- Monat1928-09
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 228, 29. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Friedrich Vieweg, der dann nach Braunschweig ging und weiter dort die mit Buchdrucker«! verbundene Braunschweigische Schul buchhandlung übernahm. Ihr Vorbesitzer war der Braun schweiger Edukationsrat Joachim Heinrich Campe (einer der Brüder des Gründers des Börsenvereins). Zu Vieweg brachte der Vater auch den Sohn in die Lehre. Anton Philipp Reclam <1807—1896). Das erste Bild in der Szenenfolge der Aufführung -Reclam» ist das -Literarische Museum« in Leipzig. Als Räumlichkeit das Erdgeschoß in einem schmalen Hause mit drei Fenstern Front, neben Auerbachs Keller; 1862 erbaut Reclam ein Geschäftshaus in der Dörrienstraße, es muß durch Kauf des Nachbargrundstücks erweitert werden, 1887 folgt der Neubau an der Kreuzstratze, der kein Geschoß und kein Haus mehr, sondern ein Häuser viertel ist. In seiner Art, abgeschlossen für sich, ein nicht unwesentliches Bild, das sich im »Museum» darstellt. Es war, vor Reclam be stehend und von ihm mit dem 1. April 1828 käuflich über nommen, Lesekabinett, Journalistikum und Leihbibliothek; es wurde viel benutzt; deutsche, englische und französische Zeitschrif ten, deutsche, französische, englische und italienische Zeitungen, wissenschastliche Blätter lagen aus, die Literaten verkehrten darin, die Interessen von Ort, Land, Bund und Zeit, Theater und Politik und Jud und Christ durchschwirrten das Kabinett; Verbindungen mit Autoren ergaben sich daraus, mit Mosen, Herloßsohn u. a. Auf den Verlag allein ging Reclam von Anfang her aus, deshalb schließt der Abschnitt verhältnismäßig bald. Er verkauft 1837 das »Museum», 1839 kauft er eine Druckerei (die ehemals Haaksche), die er als Lohndruckerei arbeiten ließ. So verschieden die Berlagstätigkeit vor und nach der Mitte des Jahrhunderts ist, sie zeigt in der Verschiedenheit einen gemeinsamen Grund zug, wenn man ihn In derjenigen Intention seines Verlags sieht, die nicht auf Vervielfältigung schönwissenschaftlicher und Unternehmung auf dem Gebiete wissenschaftlicher Urproduktion geht, sondern der das Entscheidende ist, in die Breite der Gegen wart hinein zu wirken. Das Verlagsverzeichnis »bis Ende 1845» enthält 88 Nummern. Zur schönen Literatur gehören zwölf, acht davon zur Wohlfeilen Unterhaltungsbibliothek: 27 Bändchen zu je 5 Neugroschen, Erzählungen von Herloßsohn, Paul de Kock, Ötinger, Heller, Lebrun. Ötinger war ein wesentlicher Literat 1070 für Reclams Verlag in den vierziger Jahren, gab die Zeitschrist Charivari heraus, jährlich 52 Nummern mit etwa 200 Holz schnitten, Kunst- und andern Beilagen, das humoristisch-satirische Lesekabinett -Joujoux», den Narrenalmanach. Kritisch-Pikante Aktualität war ein wesentlicher Bestandteil des Reclamschen Ver lags, von Brennglas' Buntem Berlin, Wehls Berliner Wespen Geheimrat Hans Heinrich Reclam <1840—1920). bis zum großen Schlager Mola Lontez. Ein Sondergebiet war das Theater; für seinen Zusammenhang mit jener Richtung ist der Titel: Das Prager Theater bei Fackelbeleuchtung, bezeich nend, allein es führt zu Koffkas Deutscher Theaterzeilung. In dem Verlag außerhalb der genannten und damit verwandten Richtungen hebt sich I. A. E. Schmidts Vollständiges französisch deutsches und deutsch-französisches Handwörterbuch hervor, das damals die zehnte Auflage hatte. Das Hauptgebiet der Reclam schen Verlagstätigkeit der vierziger Jahre waren Broschüren jener kritisch-pikanten Aktualität, die sich gegen den vormärz lichen Staat richteten. Das Verlagsarsenal, wie es sich in dem erwähnten Katalog darstellt, barg einen wohlgesüllten Köcher scharf zugespitzter Pfeil«, die dazu bestimmt waren, gegen Öster reich abgeschnellt zu werden; es sind von den 88 Nummern allein (das Reclamsche Archiv enthält noch einige weitere) 33 Bro schüren, und im Jahre 1848 wurde in Österreich der Reclamsche Gesamtverlag verboten. Im Gefolge der Ereignisse von 1848 vollzog sich die große Umstellung. Sie wäre zweifellos eingetreten, auch wenn 1848 der Gesamtverlag nicht in Österreich verboten worden wäre. Verlag und Druckerei werden zusammengezogen, und die Tätig keit des -Wirkens in die Breite der Gegenwart», von dem bisher wesentlichen Teilgebiet des Angriffs und der Kritik sich zurück ziehend, drängt sich ganz zusammen im Ausbau. Die Veranstaltung einer Klasskkerausgabe zieht, im Gesamt gang der Reclamschen Berlagsgeschichte, zuerst den Blick auf sich. Sie lag im Zuge der Zeit, und er lief zu auf den 9. November 1867, unter dessen Geist schon die Jahre vor ihm stehen. Mit diesem 9. November begann für die Staaten des Bundes, dann Reiches die Geltung des literarischen Rechtsschutzes auf Lebens zeit und dreißig Jahre nach dem Tode des Verfassers ohne Ver schiedenheit und Ausnahme, auch die Werke von Schiller, Goethe, Jean Paul, Wieland und Herder waren ihm von da ab unter worfen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder