8098 X- 228, 29, September 1928. Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. An das deutsche Sortiment! Daß die landläufigen Weihnachkskatalogo den gesteigerten Ansprüchen der Gegenwart nicht mehr Genüge tun, ist unbestreitbar. Ihr Hauptmangel liegt in dem Fehlen jedweder einheitlichen geistigen Haltung. Indem sie alles bringen, was ihrer Einladung, sich zu beteiligen, entspricht, machen sie es dem deutschen Sortiment unmöglich, seiner vornehmsten Pflicht gerecht zu werden: der uneigennützige Berater seiner Kunden zu sein, ihnen individuell zur Hand zu gehen. Es sei an die allseits beklagte Überfremdung des deutschen Büchermarktes erinnert, an die wahllose Produktion ausländischer Erzeugnisse — wo ist der Katalog, der diese Verschwendung des deutschen Dolksoer- mögens in ihre Schranken wiese? Wo findet anderseits der deutsche Schassende die Förderung, deren er dringend bedarf? Ein anderer Mangel der bisherigen Weihnachtskataloge ist ihre reizlose Aufmachung. Meist folgt auf einen Besprechungsteil, der, auf Kritik verzichtend, Derlegcrwaschzettei nachöruckt, ein Sammelsurium von An zeigen, durch die sich hindurchzufinden dem Nichtfachmann — und das sind gg Prozent der Weihnachksbücher- Käuser — einfach unmöglich ist. Was not tut» ist ein neuer Typus des Weihnachtskataloges. Dieser Typus braucht nicht erst geschaffen zu werden; er ist schon da. Und zwar in den alljährlichen Derleger-Almanachen. Es gilt, ihn von dem ein zelnen Verlag als Unternehmer aus eine Gruppe gefinnungsverwanöter Firmen zu übertragen. Diesen Schritt tut unser in der ersten November-Hälfte, also gerade rechtzeitig zur Weihnachkswerbung, erscheinender Almanach aus das Jahr ig2g Von deutscher Art und Kunst Er wird technisch den besten Verleger-Almanachen ebenbürtig sein, von einer ersten Offizin auf holzfreies Papier in Unger-Fraktur gedruckt, mit einem wirkungsvollen Umschlag von einem bekannten Künstler, der auch die Ausstattung des Inhalts überwacht. Eine Reihe von Kunstbeilagen beleben den stattlichen, zum Lesen ein ladenden, mindestens IZO Seiten starken Band. Nach Seiten des Inhalts vereinigt er aufs glücklichste «Lese buch und Buchberatung. Es handelt sich also nicht um einen Katalog, den der Kunde nach flüchtiger Durchsicht beseitigt, sondern um einen Almanach, der ihm auf alle Fälle ein volles Jahr über zur Hand bleibt. Seine Werbekraft ist un bestreitbar und kommt denjenigen Sortimenten zugute, die sich seiner bedienen. Es steht natürlich dem Sorti ment frei, ihn, statt ihn zu verschenken, zum regulären Ladenpreise von HO Pfennig zu verkaufen. Die Mindestauslage von 20000 Stück wird in Anbetracht der billigen Skaffclpreise bald vergriffen sein Diese betragen bei Bezug von 1— g Stück je go Pfennig no. von 10— 4g „ " 2Z „ „ von 50— 99 „ ,, -4 „ „ von IOO—Igg „ 2Z „ „ von 200 2gg „ „ 22 „ „ von ZOO—Z99 „ „ 21 „ „ von cjno und mehr Stück je 20 Pf. no. Postgeld oder Fracht gehen zu Lasten des Empfängers. Diese Preise decken, wie jederzeit nachprüfbar ist, nur einen Teil der Gestehungskosten: sie sind dadurch ermöglicht, daß die D. v. B. kein irgendwie auf Erwerb gerichtetes Unternehmen ist, sondern ausschließlich ideelle Ziele im Dienste des bewußt-deutschen Buchhandels verfolgt. Aber natürlich vermag sie sic nur mit der Unter stützung derjenigen zu verwirklichen, an die sie sich wendet. Wird das deutsche Sortiment, soweit es sich als Träger einer national bestimmten Kulturmission fühlt, begreifen, daß es seine allereigenste Sache ist, die wir führen? Wird es in uns seinen Bundesgenossen erkennen? Wir glauben cs! Leipzig C I, Querste. 5, H.G. III, Ende September 1928 Geschäftsstelle der Vereinigung völkischer Buchhändler (Auslieferung erfolgt durch den Hammer-Berlag) T